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Einrichtung zur Anzeige des Lenkzustandes bei Fahrzeugen Die Erfindung
betrifft Einrichtungen zum Anzeigen des Lenkzustandes bei Fahrzeugen.
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Es ist bekannt, die Stellung der zu steuernden Räder durch an ihren
Lenkhebeln befestigte flexible Zugmittel auf eine Trommel zu übertragen, welche
einen Zeiger trägt, der die zeitweilige Stellung der Räder auf einer Skala anzeigt.
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Es ist ferner bei aus einem Zugfahrzeug und einem Anhängewagen bestehenden
Wagenzügen bekannt, Mittel zur Kenntlichmachung der Winkelstellung der beiden Fahrzeuge
zueinander beim Rückwärtsfahren zwecks Einfahrens in eine Parkstellung vom Führersitz
aus erkennbar vorzusehen. So ist es bekannt, an der Deichsel des Anhängefahrzeugs
ein Zahnsegment und am Zugfahrzeug ein mit dem Zahnsegment kämmendes Zahnrad oder
bei einem zweiachsigen Anhängefahrzeug einen durch die Winkelstellung desselben
zum Zugfahrzeug und von der Einschlagstellung der lenkbaren Räder des Anhängefahrzeugs
beeinflußten Seilzug nach einer an einem Zugfahrzeug angeordneten Anzeigevorrichtung
vorzusehen.
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Die Weiterleitung der Anzeige nach dem Führersitz hin ist dabei auf
mechanischem (Planetenrädergetriebe) und stufenweise auf elektromagnetischem Weg
bekannt.
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Bei einer anderen bekannten, dem gleichen Zweck (Kontrolle der Lenkung
beim Rückwärtsfahren) dienenden Anordnung ist an der Vorderseite des Anhängefahrzeugs
eine vom Führersitz, z. B. mittels
des Rückblickspiegels, erkennbare
Zeigervorrichtung od. dgl. für den Lenkzustand (von der Stoßstange des Zugfahrzeugs
aus beeinflüßte, auf eine Zeigereinrichtung wirkende Seilzüge, durch die Deichseleinschläge
nacheinander einzuschaltende Lampen, welche den Lenkzustand also wieder nur stufenweise
anzeigen, über die Breite der Anhängerfahrzeugvorderwand sich erstreckende, durch
eine Visiereinrichtung zu beobachtende Skala) angeordnet.
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Es ist endlich bei Wagenzügen mit selbsttätiger Lenkung des Anhängewagens
von einem durch die einerends auf einem Drehschemel des Zugwagens aufgelagerte Last
in Kurven zu verschwingendun Drehschemelteil aus und zusätzlicher Handlenkung bekannt,
am Anhängefahrzeug eine Visiereinrichtung und am Zugfahrzeug eine Marke beliebiger
Art, deren Sichtbarsein durch die genannte Visiereinrichtung anzeigt, daß die Handlenkung
für Geradeausfahrt richtig eingestellt ist, anzuordnen. Es ist dabei auch bekannt,
neben der Antriebsstelle der Handlenkung eine Zeigereinrichtung anzubringen, deren
einer Zeiger durch die Handlenkeinrichtung beweglich ist und deren Gegenzeiger während
der Fahrt feststeht und deren Gegenzeiger verstellbar ist zu dem Zweck, die richtige
Stellung der Handlenkeinrichtung für Geradeausfahrt des Wagenzugs, nachstehend als
Normalstellung bezeichnet, während der Fahrt auch dann kenntlich zu machen, wenn
infolge weniger sorgfältigen Aufladens der Last der sie tragende, mit der selbsttätigen
Lenkung des Anhängefahrzeugs zusammenhängende Rungenschemel bei Geradeausfahrt schief
zur Längsmittelebene des Anhängefahrzeugs steht. Die Zeigereinrichtung ist dabei
am hinteren Ende des Anhängefahrzeugs angeordnet.
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Die Erfindung besteht zunächst darin, daß an mit selbsttätiger Lenkung
von einem durch die Last in Kurven zu verschwingenden Drehschemelteil und zusätzlicher
Handlenkung versehenen Fahrzeugen diese beiden Lenkeinrichtungen mit Mitteln zur
Beeinflussung von Zeigern versehen sind, deren einer beim Einspielen auf eine feste
Marke die Geradeausfahrt des Fahrzeugs und deren anderer beim Einspielen auf die
feste Marke die Normalstellung der Handlenkung, vorzugsweise am hinteren Ende des
Fahrzeugs ablesbar, anzeigt. Dadurch kann der Bedienende, ohne den Blick von seiner
Anzeigevorrichtung für die Handlenkung wenden zu müssen, ferner auch in derart unübersichtlichem
Gelände (Waldwege, Hohlwege), daß er den vorauslaufenden Zugwagen nicht mehr sieht,
stets einen unmittelbaren Vergleich der Stellungen der beiden Anzeigevorrichtungen
und so besonders prompt mit der Handlenkeinrichtung den etwa nötigen Eingriff in
die Gesamtlenklage vornehmen. Auch wenn ein Einspielen der beiden beweglichen Zeiger
aufeinander bei diesem allgemeinen Erfindungsgedanken schon außerhalb der Geradeausfahrt
nicht stattfindet, sieht er an der Zeigereinrichtung, ob er sich in einer scharfen
Kurve befindet und dabei die Handlenkung stark betätigen muß oder in einer schlanken
Kurve, in welcher er sich dann der Einstellung der Handlenkeinrichtung in deren
Nullstellung (Normalstellung) bereits stark nähern kann, so daß beim Einfahren in
die Gerade höchstens noch eine kleine Korrektur nötig ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können die beiden beweglichen
Zeiger beim Einschlag der Lenkung in gleicher Bewegungsrichtung laufen und können
die Übersetzungen nach ihnen von sie antreibenden Teilen aus derart gewählt sein,
daß sie bei Normalstellung der Handlenkung eine Strecke vor und nach Erreichung
der Geradeausfahrt aufeinander einspielen. Dann kann der Bedienende schon vor Einfahrt
in eine Gerade die Handlenkeinrichtung wieder auf Normalstellung stellen, so daß
bei Geradeausfahrt mit Bestimmtheit die ganze Lenkeinrichtung darauf eingestellt
ist und unbeabsichtigte Abweichungen des Wagenzugs, welche sich bei den langen geraden
Strecken stärker auswirken würden als in den kurzen Kurvenstrecken, von vornherein
nicht eintreten.
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Wenn an der Zeigereinrichtung zum Zweck der Korrektur ungenauen Aufladens
der Last eine Voreinstellung der Zeigereinrichtung vorgesehen ist, so kann in noch
weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Spitze des von der zusätzlichen Handlenkung
aus bewegten Zeigers verstellbar sein statt wie bekannt die während der Fahrt feste
Marke; durch diese Ausgestaltung der Erfindung wird eine Fälschung der Anzeige des
von den lenkbaren Rädern des Anhängefahrzeugs beeinflußten Zeigers bei Verstellung
der Zeigereinrichtung vermieden.
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Die Mittel zur Übertragung der Lenkbewegungen auf die Zeiger sind
beliebig; so können als solche Übertragungsmittel Seile oder bei geeigneter sonstiger
Konstruktion Drähte oder Stangen vorgesehen sein.
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Um die obengenannte Bewegung der beiden beweglichen Zeiger in Kurven
derart, daß sie bei Normalstellung einer Handlenkeinrichtung schon eine Strecke
weit vor oder nach Geradeausfahrt praktisch aufeinander einspielen, zu erzielen,
kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung bei Anwendung von Seil- oder Drahtzügen
oder Stangen zum Antrieb der beweglichen Zeiger ein Übertragungsmittel, z. B. ein
Seil, nach dem von der Einschlagstellung der lenkbaren Räder beeinflußten Zeiger
in einem gewissen Abstand vom Drehmittelpunkt des Lenkrädereinschlags und ferner
ein Übertragungsmittel, z. B. ein Seil, nach dem vom beweglichen Drehschemelteil
beeinflußten Zeiger in einem gewissen Abstand vom Drehmittelpunkt des beweglichen
Drehschemeltei'ls ausgehen, wobei diese Abstände, jeweils bis zur Mitte von Seil,
Draht oder Stange gemessen, sich zueinander verhalten wie die Abstände der Angriffspunkte
eines denRadeinschlagsantrieb und den beweglichen Drehschemelteil verbindenden Gestänges
von den zugehörigen Drehmittelpunkten von Radeinschlag und beweglichem Drehschemelteil.
Eine derartige Einrichtung ergibt bei Normalstellung der Handlenkeinrichtung mit
einfachen Mitteln eine praktische Übereinstimmung des Laufs der beiden beweglichen
Zeiger über eine große Strecke hinweg
und damit die Möglichkeit
einer nicht überstürzten und daher sehr sichere Einstellung der Handlenkung auf
Geradeausfahrt.
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Eine andere Einrichtung, bei welcher bei Normalstellung der Handlenkeinrichtung
die beiden beweglichen Zeiger bereits eine Strecke weit vor und nach Geradeausfahrt
sich praktisch aufeinander einspielen, kann erzielt werden, wenn in anderer diesbezüglicher
Ausgestaltung der Erfindung mit den Anlenkungsstellen eines den Lenkrädereinschlagsantrieb
und den beweglichen Drehschemelteil verbindenden Gestänges oder nahe benachbarten
Stellen .schwingbare Zeiger in bei jedem Verhältnis zwischen den durch die genannten
Gestängeanlenkungsstellen gegebenen Hebelarmen untereinander gleichem und gleichbleibendem
Abstand von ihren Schwingachsen verbunden sind. Das ergibt mit besonders einfachen
Mitteln eine Einrichtung mit bei Normalstellung der Handlenkeinrichtung vorhandenem
weitgehendem Gleichlauf der beiden beweglichen Zeiger, und zwar noch dazu mit der
überraschenden Wirkung, daß ohne jeglichen Umbau der Einrichtung dieser weitgehende
Gleichlauf auch bestehenbleibt, wenn man das Verhältnis der Hebelarme der Angriffsstellen
des obengenannten Verbindungsgestänges von den Lenkdrehmittelpunkten von gelenkten
Rädern und beweglichem Drehschemelteil ändert.
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Statt durch Seile, Drähte, Stangen oder elektromagnetisch kann in
ebenfalls erfinderischer Weise der Antrieb der Zeiger hydraulisch erfolgen, indem
von einem beweglichen Teil einer selbsttätigen und bzw. oder einer Handlenkung aus
Kolben von Flüssigkeitszylindern antreibbar sind und von diesen aus Leitungen nach
entsprechenden anderen Flüssigkeitszylindern führen, deren Kolbenstellung den Zustand
an den betreffenden Teilen der Einrichtung anzeigt. Mit einer solchen Einrichtung
ist man völlig frei in der örtlichen Anordnung der Zeigereinrichtung im Verhältnis
zu den sie beeinflussenden Lenkstellen, und die Anordnung äewegt den oder die durch
sie angetriebenen Zeiger, anders als die bekannten elektromagnetische Übertragungsmittel,
völlig stufenlos.
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Eine erfindungsgemäße elektrische Übertragung von Lenkbewegung auf
Zeiger ergibt sich, wenn von einem beweglichen Teil einer selbsttätigen und bzw.
oder einer Handlenkung aus Gleitkontakte an elektrischen Widerständen antreibbar
sind und von diesen Widerständen und den Gleitkontakten aus Leitungen nach einem
Stromstärkeanzeigeinstrument bzw. Stromstärkeanzeigeinstrumenten führen, deren Zeigerstellung
den Zustand an den betreffenden Teilen der Einrichtung anzeigt. Auch mit einer solchen
Einrichtung ist man mit der örtlichen Zeigeranordnung freizügig, und auch sie ergibt,
da man mit der Drahtstärke von Gleitwiderständen beliebig weit heruntergehen kann,
eine praktisch stufenlos erfolgende Anzeige.
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Die vorgenannte Flüssigkeits- und die vorgenannte Übertragungseinrichtung
durch veränderlichen elektrischen Widerstand sind jede auch selbständig, nämlich
gleichviel, ob ein Wagenzug oder ein Fahrzeug nur selbsttätige oder nur eine Handlenkung
oder selbsttätige und Harädlenkung enthält, neu und zu schützen.
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In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele von mit Einrichtungen
nach der Erfindung versehenen Fahrzeugen dargestellt, und zwar zeigt Fig. I schematisch
ein derartiges Fahrzeug im Aufriß von der Seite, im Schnitt nach Linie A-B der Fig.
2, Fig. 2 einen Grundriß zu Fig. I, Fig. 3 in größerem Maßstab etwas aausführlicher
eine praktische Zeigerführung zu den Fig. I und 2 und Stelleinrichtung für den einen
Zeiger, Fig. 4 einen Schnitt nach Linie C-D der Fig. 3, Fig. 5 in Teildarstellung
eine zweite Ausführungsform der Einrichtung nach der Erfindung, Darstellungsweise
wie bei Fig. I, Fahrzeugrahmen nur ein Stück weit angedeutet, Fig. 6 einen Grundriß
zu Fig. 5 und Fig. 7 in größerem Maßstab als Fig. 5 eine beispielsweise Zeigerverstelleinrichtung
zu den Fig. 4 und 5, Zeigerspitze in verschiedenen Stricharten in zwei Stellungen.
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Es bezeichnet I einen Fahrzeugrahmen beliebiger Bauart, welcher (selbstverständlich
anwendbare Federung nicht mit gezeichnet) lenkbare Räder 2 trägt. Die Lenkbarkeit
eist bei den gezeichneten Ausführungsbeispielen erzielt durch Lagerung der Räder
2 am beweglichen Teil 3 eines Drehgestells, welcher durch Angriff an einer Stelle
4 in Kurven verschwungen wird.
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Beider Ausführungsform nach den Fig. I und 2 ist mit dem Drehgestellteil
3, in Abstand von dessen Drehmittelpunkt 5 verlaufend, ein Seil 6, z. B. bei 7,
verbunden, und dieses führt zu einem verschiebbaren Zeiger 8, welcher durch Einspielen
auf eine Marke 9 die Geradeausfahrt des Fahrzeugs anzeigt (Zeiger und Marke nur
in Fig. 2 bis 4 dargestellt).
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Der Zeiger 8 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel auf einer
Stange Io verschiebbar. Die stete Spannung des Seils 6 kann durch eine an beliebiger
Stelle im Seilverlauf hinter dem Zeiger 8 angebrachte Feder II bewirkt sein.
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Bei der diesbezüglichen Ausführungsform nach den Fig. 5 und 6 ist
der Zeiger zur Anzeige der Geradeausfahrt mit 12 bezeichnet, das ihn antreibende
Seil od. gl. mit I3 und die das Seil stets gespannt haltende Feder mit I4. Das Seil
I3 ist wieder an einer Stelle 7 in Abstand vom Drehmittelpunkt 5 des beweglichen
Drehgestellteils 3 befestigt und verschwingt den Zeiger I2 an einem Hebelarm 15.
9 ist wieder die Marke für Geradeausfahrt.
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Die dargestellten Ausführungsbeispiele zeigen eine selbsttätige Lenkung
der Fahrzeuge von einer Last 16 aus und eine zusätzliche Lenkung von Hand: Die Last
16 ist ,dabei (als selbstverständlich nicht eigens gezeichnet) auf einem vorauslaufendenFahrzeug
auf einem Drehschemel aufgelagert und auf dem gezeichneten Fahrzeug auf dem beweglichen
Teil 17 eines Drehschemels, den. ,sie also in Kurven verschwingt, und die Schwingbewegu:ng-des
Tei:l.s i7 wird auf den beweglichen Teil 3 des die lenkbaren
Räder
2 tragenden Drehgestells übertragen durch ein am Drehschemelteil I7 bei I8 und am
Drehgestellteil 3 bei I9 angelenktes Gestänge 2o. Dieses ist bei 21 in einem Anlenkkopf
22 drehbar und. bei 23 mit Gewinde versehen, welches in einer von der Anlenkungsstelle
18 getragenen Mutter 24 läuft. Durch Verschwingen des Drehschemelteils 17 mittels
der Last 16 wird also eine selbsttätige Lenkung bewirkt, und durch Verdrehen des
Gestänges 2o ist eine zusätzliche Lenkung von Hand möglich.
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Das Drehen des Gestänges 2o kann mit beliebigen Mitteln, z. B. mittels
einer teleskopischen Keilwelle von einer am hinteren Fahrzeugende um eine vertikale
Achse pendelnden Kurbel od. dgl. aus, bewirkt werden (als bekannt nicht gezeichnet,
Drehbarkeit des Gestänges 2o nur durch einen Pfeil a angedeutet).
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. I bis 4 ist nun mit dem beweglichen
Drehschemelteil I7, z. B. bei 25, ein Seil 26 verbunden, welches beim Verschwingen
des Drehschemelteils I7 einen zweiten Zeiger, 27, bewegt. Zeiger 27 ist auf dem
Seil 26 derart angeordnet, daß er, wenn Drehgestellteil 3 auf Geradeausfahrt und
das Gestänge 2o in Normalstellung steht; ebenfalls auf die Marke 9 einspielt. Zeiger
27 ist bei dem in Fig. I bis 4 gezeichneten Beispiel auf einer wieder am Rahmen
1 befestigten Stange 28 geführt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 bis 7 ist der zweite Zeiger
mit 29, sein Verschwinghebel mit 30, das daran angreifende Verbindungsmittel Mit
31 bezeichnet; letzteres ist am beweglichen Drehschemelteil 17, in Abstand von .dessen
Drehmittelpunkt 32, befestigt.
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Auch die zum zweiten Zeiger führenden Verbindungsmittel können bei
jeder Zeigerstellung durch im Kraftverlauf hinter dem Zeiger angeordnete Federn
stets straff gehalten sein. Auch bei Fig. 5 bis 7 spielen bei Stellung der lenkbaren
Räder 2 für Geradeausfahrt und Normalstellung des Gestänges 20 Marke 9, Zeiger 12
und Zeiger 29 aufeinander ein.
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In diesem Zustand der Stellung der lenkbaren Räder 2 für Geradeausfahrt
und für Normalstellung der zusätzlichen Handlenkung sowie des Einspielens der Zeiger
8 und 27 bzw. 12 und 29 sowohl mit der Marke 9 wie untereinander sind die Fig. 2
und 6 dargestellt.
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Ändert man diesen Zustand durch Betätigung der zusätzlichen Handlenkung,
so daß die Gestängeanlenkungsstellen 4 und 18 einen größeren oder kleineren Abstand
voneinander erhalten, als in Fig. 2 und 6 jeweils gezeichnet, so spielen die Zeiger
8 und 27 bzw. 12 und 29 nicht mehr aufeinander ein.
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Einspielen der Zeiger 8 und 27 bzw. 12 und 29 untereinander findet
nun ganz streng genommen bei Normalstellung der Handlenkeinrichtung, sofern nicht
die Abstände 4, 5 und 18, 32 einerseits und die Abstände der Seile od. dgl. 6, 26
bzw. 13, 31 andererseits je untereinander gleich und die genannten Seile od. dgl.
stets parallel zueinander geführt sind, nur dann statt, wenn zugleich die lenkbaren
Räder 2 für Geradeausfahrt eingestellt sind. Es ist aber wünschenswert, auch bei
anderer und gegebenenfalls veränderlicher Übersetzung von Drehschemelteil 17 auf
Drehgestellteil 3 ein für den praktischen Betrieb ausreichend genaues Einspielen
der Zeiger 8, 27 bzw. 12, 29 bei Normalstellung :der zusätzlichen Handlenkung auch
schon eine Strecke vor und nach Erreichung der Stellung der lenkbaren Räder 2 für
Geradeausfahrt zu erhalten.
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Auch diese Aufgabe ist durch die dargestellten Ausführungsbeispiele
gelöst.
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Bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig. I und 2 sind die Seile
6 und 26 über Seilscheibenabschnitte 33 und 34 geleitet; der Radius des Seilringabschnittes
33 verhält sich zum Radius des Seilringabschnittes 34 wie der Abstand 4 bis 5 zum
Abstand I8 bis 32. Läge das Gestänge 2o dabei bei Normalstellung parallel zur Fahrzeuglängsmittelebene,
so würden bei jedem Lenkeinschlag der Teile 3 und 17 die Seile 6 und 26 untereinander
gleich weit angezogen (z. B. Lenkung nach links) oder nachgelassen (Lenkung nach
rechts), und die Zeiger 8 und 27 würden bei jedem Lenkeinschlag bei Normalstellung
aufeinander einspielen. Eine geringe eventuelle Schräglage zur Horizontalen in ihrem
Verlauf würde keine merkbare Fälschung ergeben. Beim Vorhandensein einer von I :
I abweichenden Übersetzung zwischen Drehgestellteil 3 und Drehschemelteil 17, wie
gezeichnet, ist nun allerdings eine Parallellage des Gestänges 2o zur Fahrzeuglängsmittelebene
nicht gegeben. Die durch die gezeichnete Schräglage eintretende Abweichung vom bei
Übersetzung von Drehgestellteil 3 auf Drehschemelteil 17 gleich I : I gegebenen
Idealfall wirkt sich aber merkbar erst bei ziemlich großen Lenkeinschlägen aus.
Schon eine erhebliche Strecke vor und nach Erreichung der Geradeausfahrtstellung
der lenkbaren Räder 2 laufen bei Normalstellung der Handlenkeinrichtung die Zeiger
8 und 27 in praktisch ausreichendem Maße ausreichend aufeinander einspielend, so
daß man nach Betätigung einer Handlenkung die Normalstellung der Handlenkeinrichtung
auch in nicht zu scharfen Kurven bereits wiederherstellen kann. Selbst wenn aber
bei Erreichung der Geradeausfahrtstellung der lenkbaren Räder 2 noch ein Nachrichten
wünschenswert sein sollte, wäre dieses außerordentlich klein.
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Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. I und 2 kann auch für veränderbare
Übersetzung von Drehschemelteil 17 auf Drehgestellteil 3 eingerichtet werden, wozu
z. B. Anlenkungsstelle 18 in bereits vorgeschlagener Weise nach Stelle 35 versetzbar
sein kann. Dann ergibt sich wieder Eintritt praktisch ausreichenden Einspielens
der Zeiger 8 und 27 aufeinander bei Normalstellung der Handlenkung schon erheblich
vor und nach Erreichung der Geradeausfahrtstellung der lenkbaren Räder 2, wenn,
wie in Fig. i und 2 bei 36 -dargestellt, ein ,der Lage35 der Anlenkungsstelle
18 in seinem Radius angepaßter (Verhältnis der Strecke35 bi:s 32 zum Radius des
Seilscheibenabschnittes 36 wie jenes der Strecke 4 bis 5 zum Radius des Kreisringabschnittes
33)
zweiter Seilringabschnitt, auf welchen das Seil 26 dann umgelegt wird, vorgesehen
wird. Es können auch noch weitere Übersetzungen und dazugehörige, dem beweglichen
Drehschemelteil 17 zugeordnete entsprechende Seilringabschnitte vorgesehen werden.
Geringe Schräglage des Seils 26 gegenüber dem Seil 6 auch im Grundriß übt dabei
keine merkbare Fälschung der Anzeige der Zeiger 8 und 27 aus.
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Mit beinahe ebenso gutem Erfolg können bei Fig. I und 2 die Seile
6 und 26 statt an Seilscheibenabschnitten einfach radial an Drehgestellteil 3 und
Drehschemelteil I7 befestigt werden, wie bei sonst anderer Konstruktion bei Fig.
5 und 6 gezeigt; statt einer stufenweisen Übersetzungsänderung kann dann durch radiale
Verschieb- und Feststellbarkeit der Seilbefestigungsstellen an den Teilen 3 und
I7 auch kontinuierliche Übersetzungsänderung zwischen den Teilen 3 und I7 vorgesehen
werden.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. I bis 4 sind die Seilzüge 6
und 26 durch Überleiten über eine Leitrolle 37 zu einem einzigen Seilzug verenigt,
und die Leitrolle 37 ist an Feder II federnd gelagert, so daß der gesamte Seilzug
stets gespannt ist und die Leitrolle 37 den Bewegungen der Seilzüge 6 und 26 folgen
kann. Es können aber (nicht eigens gezeichnet) auch zwei getrennte Seile 6 und 26
vorgesehen und je an ihrem Ende durch eine eigene Feder stets den Bewegungen dieser
einzelnen Seile entsprechend nachgiebig straff gehalten sein.
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Um die Zeigereinrichtung 8, 27 an sehr bequem zu beobadhtender Stelle
hinten am Fahrzeug anbringen zu können, sind in Fig. I bis 4 noch am Fahrzeugrahmen
gelagerte Leitrollen 38, 39, 40, 4I beispielsweise gezeichnet. Die Zeigereinrichtung
8, 27 kann aber natürlich auch an jeder anderen passenden Stelle des Fahrzeugs vorgesehen
sein.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 bis 7, bei welchem die zusätzliche
Handlenkspindel mit ihrem Gewinde 23 (nur durch die strichpunktierte Mittellinie
des Gestänges 2o angedeutet) und ihre Zusammenarbeit mit Drehschemelteil 17 und
Drehgestellteil 3 sowie die selbsttätige Lenkung der (nicht nochmals gezeichneten)
lenkbaren Räder von einem Drehschemelteil I7 aus in gleicher Weise zu denken ist
wie bei Fig. I und 2, sind die Zeiger I2 und 29 gleichachsig schwingbar am Fahrgestell
I angelenkt mittels der gleichachsigen Anlenkungsachsen 42 und 43. Der Zeiger I2
wird beim Lenkeinschlag des beweglichen Drehgestellteils 3 verschwungen mittels
eines Mittels I3 und der Zeiger 29 beim Einschlag des beweglichen Drehschemelteils
I7 mittels eines Mittels 3I. Die Angriffsstellen der Mittel I3 und 3I an den Hebeln
I2 bzw. 29 bzw. deren Verschwingarmen 15 und 30 liegen von den Schwingachsen 42
und 43 gleich weit entfernt. Als Mittel I3 und 3I können leichte Stangen, Drähte
oder Seile verwendet sein; werden leicht biegsame Drähte oder Seile verwendet, so
können diese wieder straff gehalten werden durch die Federn I4 und 44, welche, an
den Zeigern I2 und 29 angreifend, jedem derselben wieder seinen Ausschlag gestatten.
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Diese Einrichtung ergibt ein praktisch ausreichend genaues Einspielen
der Zeiger I2 und 29 bei Normalstellung der zusätzlichen Handlenkeinrichtung schon
eine erhebliche Strecke vor und nach Erreichung der Geradeausfahrtstellung der lenkbaren
Räder 2 bei allen praktisch vorkommenden verschiedenen Übersetzungen von Anlenkungsradius
des Verbindungsgestänges 2o am beweglichen Drehschemelteil 17 auf Anlenkungsradius
des Verbindungsgestänges 2o am beweglichen Drehgestellteil 3 ohne irgendwelche Änderung
an der Einrichtung, also ohne Umlegung des Seils od. dgl. Für den Fall, daß die
genannten Anlenkungsradien des Verbindungsgestänges an beweglichem Drehschemelteil
17 und beweglichem Drehgestellteil 3 glich groß, diese Übersetzung also I : I ist,
ist das ohne weiteres ersichtlich. Wird aber dieses Übersetzungsverhältnis geändert,
z. B. wie in Fig. 6 ausgezogen dargestellt die Anlenkungsstelle I8 weiter nach dem
Drehmittelpunkt 32 des beweglichen Drehschemelteils I7 hin gelegt, so wird der Winkelausschlag
des beweglichen Drehschemelteils I7 in Kurven z. B. größer als der zugehörige Winkelausschlag
des beweglichen Drehgestellteils 3, trotz des kleineren Radius am Drehschernelteil
I7 also der Bogen doch auch entsprechend größer, und es hat sich gezeigt, daß sich
dadurch in praktisch ausreichendem Maße der gewünschte, über einen größeren Lenkeinschlag
hinweg bestehenbleibende, gegeneinander einspielende Lauf der Zeiger I2 und 29 erreichen
läßt. Dieselben Ausführungen gelten natürlich auch für den Fall, daß der Anlenkungsradius
am beweglichen Drehschemelteil I7 größer wird als am beweglichen Drehgestellteil
3, in welchem Falldarm eben bei gegebenem Lenkeinschlag der lenkbaren Räder der
Winkelausschlag des Drehschemelteils I7 entsprechend kleiner wird.
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Besonders günstige Verhältnisse ergeben sich, wenn bei veränderlichem
Anlenkungsradius am beweglichen Drehschemeltel I7,die Grenzlagen der Anlenkungsstelle
I8 (eine zweite Grenzlage in Fig. 6 bei 53 ist strichpunktiert eingezeichnet) und
die Verbindungsmittelanlenkungsstellen an den Hebeln 15 und 3o ein gleichschenkliges
Dreieck mit dem Abstand der äußersten Anlenkungsstellen 18, 53 als Basis bilden.
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In den Fig. 3, 4 und 7 sind' noch Zeigerverstellungen für den im Zusammenhang
mit dem Drehschemelteil 17 arbeitenden Zeiger 27 bzw. 29 gezeigt.
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Beider Ausführungsform nach den Fig. 3 und 4 ist dieser Zeiger 27
bzw. die Zeigerspitze 52 auf einem vom Seil 26 unmittelbar geführten Tragstück
45, z. B. mittels eines Schlitzes 46 und einer diesen durchsetzenden Anzugsschraube
47, verstellbar befestigt. Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 ist der Zeiger 29
bzw. die Zeigerspitze 52 um eine Achse 48 schwingbar und in beliebiger Weise, z.
B. wieder durch eine Anzugsschraube oder durch eine Schleppfeder (als für den Fachmann
selbstverständlich
nicht eigens gezeichnet), feststellbar. Diese Verschwingungsmöglichkeit des Zeigers
27 bzw. 29 hat folgenden Zweck: Wenn der Rungenschemel 49 beladen wird, so steht
er manchmal etwas schief statt rechtwinklig zur Last. Es muß dann von vornherein
die zusätzliche Handlenkung so betätigt werden, daß für Geradeausfahrt die lenkbaren
Räder richtig stehen, im welchem Fall dann, also bei unbeabsichtigter Schräglage
des Rungenschemels 49 zur Last, die Anlenkungsradien des Verbindungsgestänges 2o
an Drehschemelteil 17 und Drehgestellteil 3 bei Geradeausfahrt nicht parallel stehen.
Diese Voreinstellung mittels der Handlenkeinrichtung ergibt in diesem Fall deren
Normalstellung. Der Zeiger 27 bzw. 29 kann dann so eingestellt werden, daß er bei
Stellung der lenkbaren Räder 2 für Geradeausfahrt und dieser Normalstellung der
Handlenkung mit dem Zeiger 8 bzw. I2 und, wenn eine solche vorhanden ist, der Marke
9 einspielt.
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Bei Übertragung der Stellungen der Teile 3 oder 3 und I7 auf eine
Zeigereinrichtung auf hydraulischem Wege kann z. B. an dem betreffenden Teil konzentrisch
zu seinem Drehmittelpunkt 5 bzw. 32 ein Zahnrad und eine durch dieses zu betätigende
Zahnstange vorgesehen sein, die ihrerseits in einem Flüssigkeitszylinder einen Kolben
verschiebt. Mit dem Flüssigkeitsraum dieses Flüssigkeitszylinders kann an zur Beobachtung
günstiger Stelle ein zweiter Flüssigkeitszylinder durch eine Leitung verbunden sein,
und eine von einem Kolben eines solchen zweiten Flüssigkeitszylinders ausgehende
Stange kann als Zeigereinrichtung dienen oder eine solche bedienen.
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Bei elektrischer Übertragung kann die genannte Zahnstange einen Geleitkontakt
auf einem Widerstand entlang führen, so daß der elektrische Widerstand je nach er
Stellung der Zahnstange größer oder kleiner wird. Durch seine Einschaltung in einen
Stromkreis kann dann ein die Zeigereinrichtung bildendes oder betätigendes Stromstärkeanzeigeinstrument
angetrieben sein (hydraulische und elektrische Übertragung als für den Fachmann
selbstverständlich nicht eigens gezeichnet). Derartige hydraulische oder elektrische
Übertragung kann günstig sein für lange Wagenzüge mit mehreren Anhängewagen. In
normalen Fällen ist die Einrichtung mixt Übertragung durch Seile, Stangen oder Drähte
infolge ihrer Einfachheit und Billigkeit vorteilhafter.
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Statt einer Führung der lenkbaren Räder 2 durch ein Drehgestell kann
in allen Fällen auch Lenkung derselben durch Lenkschenkel vorgesehen sein, an Stelle
des Drehgestells und Drehmittelpunktes 5 tritt dann eben die Schwingachse eines
der lenkbaren Räder.
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Statt einer abnehmbaren Last kann auch ein fester Wagenkasten vorgesehen
sein.
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Der aufeinander einspielende Lauf der Zeiger I2 und 29 beiden Fig.
5 und 6 wird auch nicht wesentlich verschlechtert, wenn die Anlenkung der Mittel
I3 und 3I an Drehschemelteil 3 und Drehgestellteil 17 nicht gleichachsig mit den
Anlenkungsstellen 4 und 18 ist, wie das aus Raumgründen erwünscht sein kann (z.
B. wegen des Vorhandenseins verschieblicher Kupplungszapfen od. dgl.) etwas außerhalb
dieser Achsen, wie z. B. bei 5o und 5I.
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Die Spitzender Zeiger I2 und 29 können natürlich auch an den Hebeln
15 und 30 angebracht sein, so daß also als Zeiger dann nur diese geraden Hebel vorhanden
sind, sofern dieselben so angeordnet sind, daß auch dann die Zeigerspitzen gut zu
sehen sind.