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DE914380C - Verfahren zur Herstellung von stickstoff-, sauerstoff- und phosphorarmem, windgefrischtem Stahl mit SM-Stahl-aehnlichen Eigenschaften - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von stickstoff-, sauerstoff- und phosphorarmem, windgefrischtem Stahl mit SM-Stahl-aehnlichen Eigenschaften

Info

Publication number
DE914380C
DE914380C DET1102D DET0001102D DE914380C DE 914380 C DE914380 C DE 914380C DE T1102 D DET1102 D DE T1102D DE T0001102 D DET0001102 D DE T0001102D DE 914380 C DE914380 C DE 914380C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
steel
low
nitrogen
phosphorus
silicon
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DET1102D
Other languages
English (en)
Inventor
Heinz Hoefges
Dr Karl Schoenrock
Dr Jakob Willems
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
HUETTENWERKE PHOENIX AG
Thyssen AG
Original Assignee
HUETTENWERKE PHOENIX AG
August Thyssen Huette AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by HUETTENWERKE PHOENIX AG, August Thyssen Huette AG filed Critical HUETTENWERKE PHOENIX AG
Priority to DET1102D priority Critical patent/DE914380C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE914380C publication Critical patent/DE914380C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C5/00Manufacture of carbon-steel, e.g. plain mild steel, medium carbon steel or cast steel or stainless steel
    • C21C5/28Manufacture of steel in the converter

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment Of Steel In Its Molten State (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von stickstoff-, sauerstoff- und phosphorarmem, windgefrischtem Stahl mit SM-Stahl-ähnlichen Eigenschaften Es sind Verfahren bekannt, die es gestatten, in Konvertern der heute üblichen Form stickstoff- und phosphorarme Stähle herzustellen, die in ihren Eigenschaften dem SM-Stahl ähnlich sind. Hierbei wird gegen Ende der Entkohlung der Schmelze Erz zugegeben, um die Kohleverbrennungsgeschwindigkent zu erhöhen und die Temperatur gegen Chargenende tief zu halten. Während es also, um einen niedrigen Stickstoff- und Phosphorgehalt zu erreichen, erwünscht ist, die Schmelze möglichst kalt zu führen, liegt es andererseits aber im Interesse des Betriebes, die Temperatur mindestens so hoch zu halten, daß ein einwandfreies Vergießen des Stahles gewährleistet ist, da sich sonst erhebliche Nachteile ergeben. Bei zu kalten Schmelzen wird das Rohstahlausbringen durch anfallende Pfannenbären verschlechtert. Das Entfernen der Pfannenbären aus den Stahlpfannen bedeutet großen Arbeitsaufwand und Zeitverlust und kann zu empfindlichen Betriebsstörungen führen. Neben diesen rein betrieblichen Nachteilen können sich bei zu kalt vergossenen Chargen auch Nachteile qualitativer Art ergeben, weil solcher Stahl häufig nichtmetallische Einschlüsse enthält, die seine technologischen Eigenschaften herabmindern, oder durch Gießfehler der Ausschuß infolge schlechter Oberflächenbeschaffenheit gesteigert wird.
  • Wegen der geschilderten Schwierigkeiten und Nachteile setzt daher der Betriebsmann häufig nicht so viel Kühlmittel, wie es im Interesse eines niedrigen Stickstoff- und Phosphorgehaltes erwünscht wäre, zu. Werden aber der Schmelze in bekannter Weise gegen Ende der Entkohlung so. viel Kühlmittel bzw. oxydische Kühlmittel zugesetzt. daß ihre Endtemperatur so tief liegt, daß sie nicht mehr einwandfrei ohne Anfall von Pfannenbären vergossen werden kann, dann liegt der Stickstoffgehalt stets unterhalb o,oio% und Phosphorgehalte ähnlich wie bei SM-Stählen. Werden nun einer so kalt geführten Schmelze zu Chargenende im Konverter in bekannter Weise Stoffe wie Silizium oder Aluminium zugesetzt, die bei ihrer Oxydation viel Wärme abgeben, so kann auf diese Weise die Temperatur der Schmelze so weit erhöht «-erden, daß sie sich gut vergießen läßt.
  • Bei der Zugabe von Silizium oder Ferrosilizium in den Konverter gegen Ende der Schmelze tritt durch die Verbrennung des Siliziums zwar eine Temperatursteigerung der Schmelze ein. In vielen Fällen wird aber durch die Temperaturerhöhung wiederum eine Erhöhung des Stickstoffgehaltes herbeigeführt. Immer aber bildet sich bei Zugabe von Ferrosilizium oder Silizium in den Konverter an der Phasengrenze Schlacke-Bad einehochkieselsäurehaltige Schlacke, die eine unerwünschte Rückphosphorung hervorruft. Infolgedessen ist die Verwendung solcher mit Ferrosilizium oder Silizium aufgeheizten, kalt geführten Schmelzen an Stelle von SM-Stahl-Qualitäten wegen des erhöhten Phosphor- und zum Teil auch höheren Stickstoffgehaltes wieder in Frage gestellt. Durch Zugabe von Ferrosilizium oder Silizium in den Konverter wird also zwar eine Aufheizung der Chargen erreicht, jedoch gehen die durch den erhöhten Erzsatz hervorgerufenen niedrigen Stickstoff- und Phosphorgehalte zum großen Teil wieder verloren.
  • Auch bei der Zugabe von Aluminium zu Aufheizzwecken treten ähnliche Erscheinungen auf. Darüber hinaus fällt bei der Zugabe von Aluminium in den Konverter und der anschließenden Durchwirbelung von Bad und Schlacke ein Stahl mit besonders schlechtem Reinheitsgrad infolge von A120.-Einschlüssen an. Hierdurch ist eine weitere Qualitätsverminderung bedingt.
  • Erfindungsgemäß wird unter Vermeidung aller geschilderten Nachteile mit Sicherheit ein stickstoff- und phosphotarmer Stahl im Konverter erblasen, wenn mit Calcium-Silizium- oder mit Calcium-Aluminium-Legierungen oder mit Magnesium und dessen Legierungen zu Ende des Blasprozesses aufgeheizt wird. Die Verwendung beispielsweise einer solchen Calciumlegierung hat den Vorteil, daß an der Berührungsfläche Bad - Schlacke infolge Bildung von Ca0 - Si 0, hzw. Ca0 - A1203 eine dünnflüssige Schlacke entsteht, die keine Rückphosphorung hervorruft und infolge des großen Aufstiegvermögens der Ca0 - Si 0.- bzw. Ca0 A1203 Teilchen aus dem Stahl in die Schlacke ein guter Reinheitsgrad des Stahles garantiert ist. Zudem wurde überraschenderweise gefunden, daß durch Zugabe derartiger Calciumlegierungen trotz kräftiger Aufheizung nicht nur keine Aufstickung, sondern sogar noch teilweise eine Abnahme des Stickstoffgehaltes auftrat, so daß niedrige Stickstoff- und Phosphorgehalte bei dieser Arbeitsweise mit absoluter Sicherheit zu erreichen sind. Auch wärmetechnisch und wirtschaftlich stellt sich die Verwendung von Calcium-Silizium und ähnlichen Stoffen am günstigsten..
  • Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geschieht beispielsweise derart, daß die im Konverter in bekannter Weise durch Zugabe oxydischer Kühlmittel gegen Ende der Entkohlung sehr kalt geführte Schmelze bei einem Phosphorgehalt von o,oq.o bis o,o6o % abgefangen und anschließend in bekannter Weise gut abgeschlackt wird. Nach Zugabe von i bis 3 kg Calcium-Silizium oder Calcium-Aluminium pro Tonne Stahl in den Konverter wird nochmals kurz geblasen. Hiernach ist ein zweites Abschlacken nicht notwendig. Die Charge wird in bekannter Weise auflegiert, die Schlacke beim Ausleeren des Stahles in die Stahlpfanne im Konverter zurückgehalten.
  • Die unterschiedliche Wirkung der verschiedenen Aufheizmittel auf den Stickstoff- und Phosphorgehalt der behandelten Stahlschmelze wird an folgenden Zahlenbeispielen klar gezeigt: Vor der Aufheizung mit Ferrosilizium hatte der Stahl 0,035% Phosphor und o,oo8% Stickstoff. Nach dem Aufheizen war der Phosphorgehalt auf o,o5o% und der Stickstoffgehalt auf o,oo9% gestiegen.
  • Eine andere Schmelze mit o,o24% Phosphor und o,oo9% Stickstoff wurde nach dem Abschlacken mit a kg Aluminium pro, Tonne aufgeheizt. Nach der Aufheizung enthielt der Stahl o,o4% Phosphor und 0,010% Stickstoff.
  • Beispiel der Arbeitsweise gemäß der Erfindung: Ein Stahl mit 0,04% Phosphor und 0,007% Stickstoff wurde nach dem Abschlacken durch Zusatz. von 21:g pro Tonne Calcium-Silizium einer Zusammensetzung von 60% Silizium und 300/0 Calcium aufgeheizt. Der Stahl besaß nach dem Zusatz von Calcium-Silizium o,o2:@ o!0 Phosphor und 0,007% Stickstoff.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung bringt z. B. bei Verwendung von Calcium-Silizium als Aufheizmittel auch bedeutend bessere Ergebnisse als die Versuche, mit Ferrosilizium aufzuheizen und gleichzeitig zur Verminderung der Rückphospho,-rung Kalk zuzusetzen.
  • Die Aufheizwirkung des Calcium-Siliziums ist bedeutend besser als vom Ferrosilizium. Es wurden zum Aufheizen 2,5 kg Calcium-Silizium pro Tonne Stahl oder 3,1 kg Ferrosilizium -I- 6 kg Kalk pro Tonne Stahl zugegeben. Vor allen tritt der hervorragende Einfluß des Calcium-Siliziums gegenüber der zum Aufheizen größeren Menge von Ferrosilizium in den Vordergrund. Während bei Calcium-Silizium 87% der Schmelzen ohne Pfannenbär anfielen, waren es bei Verwendung von Ferrosilizium und Kalk nur 33% aller Schmelzen. Diese wesentlich bessere Aufheizwirkung des Calcium-Siliziums drückte sich vor allem auch in einem besseren Rohstahlausbringen aus. Das Rohstahlausbringen betrug bei Verwendung von Calcium-Silizium 88,8% und bei Verwendung von Ferrosilizium -I- Kalk nur 86,70/0. Infolge des geringeren Verbrauchs an Calcium-Silizium und des bedeutend besseren Rohstahlausbringens gestaltet sich das neue Verfahren besonders wirtschaftlich.
  • Bei der Zugabe von Calcium-Silizium hat es sich als günstig erwiesen, nur so weit zu blasen, daß in der fertiggeblasenen Schmelze noch Siliziumgehalte in den Grenzen von o,oz bis 0,05 % zurückbleiben. Dabei wird der Stahl bereits vordesoxydiert und sein Sauerstoffgehalt gegenüber normalen, stickstoffarmen, windgefrischten Stählen stark herabgesetzt. Es zeigt sich, daß dann die Manganverluste besonders gering sind, andererseits der Stahl aber beim Vergiessen sich vollkommen wie unberuhigter Stahl verhielt. Bei Herstellung von beruhigten stickstoffarmen Stählen empfiehlt es sich, einen höheren Si-Gehalt im Stahl zurückzubehalten. Dabei tritt eine Rückphosphorung in normalen Grenzen auf.
  • Das neue Verfahren gestattet es also, bei größter Einfachheit und mit einfachen Mitteln den Stickstoff-, Sauerstoff- und Phosphorgehalt in windgefrischten Stählen mit Sicherheit so niedrig zu halten, da.ß die Eigenschaften dieser Stähle weitgehend denen von SM-Stählen angeglichen sind. Dabei werden die bisher durch die kalte Chargenführung bedingten Nachteile vermieden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung stickstoff-, sauerstoff- und phosphorarmer, windgefrischter Stähle mit SM-Stahl-ähnlichen Eigenschaften durch Zugabe von oxydischen oder anderen Zuschlägen zu Beginn der Schmelze oder gegen Ende der Entkohlung, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuschläge in solchem Maße zugegeben werden, daß die Stickstoffgehalte stets unter o,oio% liegen, und anschließend wärmespendende Mittel, die keine Aufstickung und Riickphosphorung hervorrufen, wie Calcium und/oder ?Magnesium bzw. deren Legierungen mit Silizium und/oder Aluminium, in solchen Mengen zugesetzt und oxydiert werden, daß der Stahl einwandfrei vergossen werden kann.. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Wärmespender Calcium-Silizium verwendet wird.
DET1102D 1944-05-12 1944-05-12 Verfahren zur Herstellung von stickstoff-, sauerstoff- und phosphorarmem, windgefrischtem Stahl mit SM-Stahl-aehnlichen Eigenschaften Expired DE914380C (de)

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DET1102D Expired DE914380C (de) 1944-05-12 1944-05-12 Verfahren zur Herstellung von stickstoff-, sauerstoff- und phosphorarmem, windgefrischtem Stahl mit SM-Stahl-aehnlichen Eigenschaften

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DE (1) DE914380C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE974872C (de) * 1950-02-05 1961-05-18 Hoesch Ag Verfahren zur Herstellung von Stahl

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE974872C (de) * 1950-02-05 1961-05-18 Hoesch Ag Verfahren zur Herstellung von Stahl

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