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Verfahren zur Herstellung von Schweisseisen nach dem Aston-Verfahren.
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Schweisseisen nach dem Aston-Verfahren, welches den Gegenstand der österreichischen Patente Nr. 93838 und Nr. 101003 bildet, u. zw. unter
Anwendung von flüssigem Bessemereisen.
Es hat sich gezeigt, dass bei diesem Verfahren die Anwendung des Bessemereisens gewisse Vorteile gegenüber der Verwendung von Stahl zeigt, der nach dem Martinprozess oder auf elektrischem Wege hergestellt ist. Nach vielen Versuchen unter Verwendung von Bessemereisen im Aston-Verfahren wurde gefunden, dass die Güte der mit dem Aston-Verfahren hergestellten Schweisseisenluppe verbessert und eine bessere Reaktion zwischen eingegossenem Stahl und Puddelschlacke erreicht wird, wenn durch entsprechend weitgehendes Blasen der Kohlenstoffgehalt bis unter 0'1% verringert ist. Im gewöhnlichen Bessemerbetrieb bläst man vorzugsweise nur so weit, bis der Kohlenstoffgehalt auf 0'6% sinkt.
Da die aus einer solchen Charge stammenden Erzeugnisse rotbrüchig sind und bei ihrer weiteren
Bearbeitung aufplatzen oder rissig werden, werden im Bessemerstahlbetrieb desoxydierende Mittel, wie
Mangan, Silizium und Aluminium, als solche oder geeignete Legierungen von diesen zugesetzt, welche den Sauerstoff des Stahles binden und ihn hiedurch desoxydieren und entgasen.
Es wurde nun erkannt, dass beim Aston-Verfahren unter Verwendung von Bessemereisen, das so weit geblasen war, dass der Kohlenstoffgehalt unter 0'1%, vorzugsweise aber auf etwa 0'06% sank, die
Neigung des Stahles zu oxydieren und dadurch Rotbruch im Enderzeugnis durch die desoxydierende und entgasende Wirkung des Puddelschlackenbades überwunden wird, in welches das Metall einge- gossen wird.
Es findet dann zwischen dem Bessemereisen und der Eisenoxydschlacke eine Reaktion statt, die eine Desoxydation und Entgasung des Metalles während des Eingiessens in die Schlacke bewirkt, so dass das Material, das aus einer am unteren Teil des Schlackenbehälters ausgebildeten Schweisseisenluppe ausgewalzt wird, ebenso hochwertig ist wie handgepuddeltes Eisen. Anderseits wurde gefunden, dass bei einem Material mit über etwa 0'1% Kohlenstoff, sonst auf gleiche Weise hergestellt, Rotbruch ent- steht. Ebenso, dass bei einem zu hohen Gehalt an Kieselsäure in der Schlacke das vollgeblasene Metall seine Rotbrucheigenschaften nicht verliert und die nötigen Schweisseigenschaften nicht aufweist.
Um eine wertvolle Schweisseisenluppe zu bekommen, soll nach Erkenntnis der Erfindung der
Gehalt an Kieselsäure in der Schlacke weniger als etwa 15%, vorteilhaft aber nicht wesentlich mehr
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<tb> Beispiel <SEP> 1 <SEP> ...........................68#47% <SEP> FeO, <SEP> 12#20% <SEP> Fe2O2, <SEP> 9#92% <SEP> SiO2 <SEP> ;
<tb> Beispiel <SEP> 2......................... <SEP> 72-13% <SEP> FeO, <SEP> 7-26% <SEP> Fe, <SEP> 10-56% <SEP> SiO <SEP> ;
<tb> Beispiel <SEP> 3......................... <SEP> 72-30% <SEP> FeO, <SEP> 10-20% <SEP> Fe, <SEP> 0 <SEP> 10-18% <SEP> SiO.
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Diese Schlacken enthalten gewöhnlich noch einen kleinen Prozentsatz an mosphorsaure, Mangan- oxyd, Tonerde und Magnesia, aber die wichtigsten Bestandteile sind Kieselsäure und Eisenoxyd.
Das vorliegende Verfahren macht die Beschaffung von teuren und lästigen desoxydierenden und entgasenden Zuschlägen entbehrlich, gibt der Fabrikation grosse Regelmässigkeit und verbessert das
Erzeugnis. Die Durchführung des Bessemerprozesses bis zu einem Punkt, bei dem der Kohlenstoff- gehalt weniger als 0'1%, vorzugsweise etwa 0'06% beträgt, ist verhältnismässig leicht, und Charge auf
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Charge können einander mit grosser Regelmässigkeit folgen. Andernfalls zeigt es sich, dass eine verhältnismässig grössere Menge Kohlenstoff sich auszuscheiden neigt und sich ungleichmässig in der Puddelluppe verteilt, wodurch harte Stellen und Lunker im Fertigprodukt verursacht werden.
Weiterhin zeigte die experimentelle Entwicklung, dass der Gehalt an Kohlenstoff und Silizium zusammen im eingussfertigen Stahl weniger als 0'2% betragen soll, da hiedurch die Rotbruchgefahr im Fertigprodukt verringert oder im wesentlichen sogar ganz beseitigt wird. Der Siliziumgehalt soll im Gussmetall unter 0'09% liegen, ist aber vorzugsweise weit geringer zu wählen. Ein hoher Siliziumgehalt im Stahl trägt dazu bei, dass das Material zu trocken wird, und wirkt störend auf die gute Ausbildung der Schweisseisenluppe.
Der Gehalt an Sauerstoff im Stahl soll kleiner als 0'31% sein. In solchen Fällen sind nach Erkenntnis der Erfindung Zuschläge von desoxydierenden Metalloiden nicht notwendig, obwohl natürlich
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dessen Gehalt an Kohlenstoff und Silizium nicht über 0'2% erhöhen. Der Gehalt an Mangan soll ebenso verhältnismässig niedrig sein. Alle diese Merkmale, die bei der experimentellen Entwicklung zutage kamen, haben sich als vorteilhaft für die Erreichung hochwertiger und gleichförmiger Erzeugnisse gezeigt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Schweisseisen nach dem Aston-Verfahren durch Eingiessen von Bessemereisen in ein Puddelschlackenbad, dadurch gekennzeichnet, dass Bessemereisen mit einem Kohlenstoffgehalt von weniger als 0'1% verwendet wird.