DE90754C - - Google Patents
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Classifications
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- H04L15/04—Apparatus or circuits at the transmitting end
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- Computer Networks & Wireless Communication (AREA)
- Signal Processing (AREA)
- Selective Calling Equipment (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.\%
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
HERBERT ARNAUD TAYLOR in LONDON.
beeinflufsten Geberstiften.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. Juli 1895 ab.
Diese Eröndung liegt in der Richtung derjenigen
neuerdings eingeführten Abänderungen des bekannten automatischen Senders Wh eatstone'schen
Systems, welche darauf abzielen, diesen Sender für die Uebertragung von Signalen
auf Unterseekabel geeignet zu machen, welche Signale mittelst des Syphonrecorders oder
mittelst Spiegelinstrumente wiederzugeben sind, wobei die Alphabetanordnung nicht von der
Länge der Signalelemente (Punkte oder Striche), sondern von der Richtung der Signalstromstöfse
abhängt.
Um einen Ausschlag des als Empfänger wirkenden Organs nach links und seinen Rückgang
zur Nullstellung (entsprechend der Uebermittelung eines Punktes) zu erzeugen, mufs
das Senderende des Kabels zuerst an einen Pol der Batterie (angenommen den Zinkpol) angelegt
und dann zur Erde verbunden werden, während zur Erzeugung eines Rechtsausschlages
mit Rückkehr zur Nullstellung (entsprechend einem Strich) das Senderende zuerst mit dem
andern Pol der Batterie und danach mit der Erde zu verbinden ist.
Beim Telegraphiren mittelst des für Kabeltelegraphie
construirten Wheatstone'schen automatischen Senders bedient man sich eines
zuvor entsprechend der aufzugebenden Depesche zweireihig gelochten Papierstreifens, welcher
continuirlich durch den Apparat mittelst eines geeigneten Mechanismus hindurchgezogen wird,
um auf dem Wege mit zwei als »Geberstifte« zu bezeichnenden Nadeln in Verbindung mit
zwei Contacthebeln zusammenzuwirken. Diese beiden Contacthebel sind mit der Linienleitung
und der Erde verbunden; sie liegen normal an Contactpunkten und diese Punkte sind mit
demselben Pol der Senderbatterie verbunden. Sofern sich kein Loch in dem Papierstreifen
darbietet und daher keiner der beiden Geberstifte sich heben kann, bleiben - die Contacthebel in ihrer normalen Stellung, bei welcher
die Linienleitung zur Erde abgeleitet ist. Wenn andererseits ein Loch in dem Papierstreifen in
den Eingriffbereich des Geberstiftes kommt, so rückt dieser durch das Loch empor und
der entsprechende Contacthebel wird von seinem normalen Contact zu einem anderen umgelegt,
der mit dem anderen Pol der Senderbatterie in Verbindung ist; infolge dessen wird ein
Strom in die Leitung entsendet.
Man hat bei Anwendung der bisher gebräuchlichen automatischen Sender die Beobachtung
gemacht, dafs die hiermit an das Kabel übertragenen Signale kürzer ausfallen, als wenn
sie von Hand unter Anwendung der gleichen Batteriestärke und bei gleicher Geschwindigkeit
übertragen werden; diese Ungleichheit kann dadurch beseitigt werden, dafs man für den
Batteriecontact die Zeitdauer des Stromschlusses im Verhältnifs zum Erdstrornschlufs verlängert.
Bei dem Senderapparat gemäfs der Erfindung wird daher die Einrichtung so getroffen, dafs
obwohl jeweilig ein Geberstift unmittelbar nach seinem Einfall aus dem Papierstreifenloch gezogen
wird, der Contacthebel trotzdem für
eine kurze, aber geregelte Periode auf dem Contactpunkt verbleibt, um danach erst mittelst
eines anderen Mechanismus die Zurückstellung zu erfahren.
Damit man die Signale schneller auf einander folgen lassen kann, also ein schnelleres Telegraphiren
erzielt, wird der neue Sender ferner mit einer Einrichtung aptirt, wodurch die Schlufsnachsendung eines kurzdauernden entgegengesetzten
Stromes unmittelbar nach jedem an die Linienleitung abgegebenen Stromstöfs
ermöglicht ist; dieses entspricht dann dem sogen. Gegenstromtelegraphiren.
In Verbindung mit dem Sender wird ferner gemä'fs der Erfindung eine Anzeigevorrichtung
angeordnet, welche die mittelst des Apparates entsendeten Depeschen zur Controle auf der
Senderstation vermerkt. Diese Anzeigevorrichtung bietet sich aufserdem zur Anwendung mit
einem besonderen Handtasterwerk neuer Anordnung gemä'fs der Erfindung dar.
Auf beiliegenden Zeichnungen ist:
Fig. ι die Seitenansicht des (durch Abnahme eines Wangendetkels freigelegten) Senderapparates
mit Uhrwerkbetrieb,
Fig. 2 die Oberansicht desselben, wobei einige Theile fortgelassen sind,
Fig. 2 a eine Oberansicht nur des Contactbethätigungswerkes, an welchem verschiedene
oberhalb befindliche Theile der Deutlichkeit wegen nicht mitgezeichnet sind,
Fig. 3 eine aus Fig. ι in vergröfsertem Mafsstabe
herausgezeichnete, auf eine andere Lage der Theile bezügliche Darstellung des Contactbethätigungswerks;
Fig. 4 und 5 stellen schematisch die Stromkreisverbindungen
für die Sendereinrichtung (mit neuer Handtasteranordnung) dar;
Fig. 6 und 7 sind Sonderdärstellungen, welche die Anordnung der mit einer Welle gleichzeitig
gedrehten Daumenscheibe betreffen.
Fig. 8 ist ein Einzeltheil des alsRegistrirvorrichtung
benutzbaren Herring'schen Empfängers.
Die in Fig. 1 und 2 (nebst Ergänzungsfigur 2 a) dargestellte Ausführungsform des Apparates
umfafst:
ι. den bekannten , mittelst eines Uhrwerks oder dergl. bethätigten Mechanismus für den
auf der Anwendung des doppelreihig gelochten Papierstreifens beruhenden automatischen Senderbetrieb,
2. ein in Abhängigkeit von diesem Betrieb bezw. Papierstreifenvorschub hinsichtlich der
Stromschlufszeitdauer geregeltes Contactwerk (Fig. 3), wodurch der Zweck der Erfindung,
ohne Beihülfe der Gegenstromnachsendung, erfüllt werden kann, und
3. die Ergänzungsvorrichtung, durch welche das unter 2. bezeichnete Contactwerk zum
Telegraphiren mit Gegenstromnachsendung befähigt wird, wobei die Gegenstromentsendung
der Regelung unterliegt und ausschaltbar ist.
Von den zwei Gestellplatten, zwischen denen das Uhrwerk (Fig. 2) zum Antrieb des Depeschenstreifens
eingebaut ist, bildet die vordere den Träger für das Contactwerk, welches mit Ausschlufs der Hülfsmittel für Gegenstromnachsendung
in Fig. 3 besonders dargestellt ist und welches zunächst beschrieben werden soll.
Hinsichtlich der Stromverbindungen ist das vollständige Stromkreisschema Fig. 4 zu vergleichen.
Das Contactwerk besteht aus zwei mittelbar zu bethätigenden Stromschlufshebeln H und w,
deren Umlegung gegen die Contacte K bezw. 0 die durch die Leitungen B'2 B3 vermittelte Entsendung
eines Stromes von entweder positiver oder negativer Richtung zur Kabelleitung bewirkt.
In der Ruhestellung liegen die Hebel h und m beziehentlich gegen die Contacte i und η
an, wodurch von der Hauptleitung L aus eine Verbindung mit der Erdschlufsleitung E hergestellt
wird. Zwei auf derselben Achse gelagerte, jedoch unabhängig drehbare Stellerhebel ddx, die unter der Wirkung von Federn 5
stehen, dienen einzeln zur Bewegung des Hebels h und des Hebels m, wobei indessen
der Antrieb durch die mit den Stellerhebeln ddx verbundenen Schubstangen oder Stempel d1
bezw. d2 nur in dem einen Bewegungssinne,
nämlich für Umlegung zum Signalstromschlufs, übertragen wird, so dafs die Rückwärtsbewegung
der Stellerhebel d dx zur Ausgangslage, ebenso wie die nachfolgende Zurückstellung
der Stromschlufshebel h m unabhängig erfolgen kann. Von Federn gehaltene Röllchen lll
sind bei den gespitzten Enden der Hebel h in derart angebracht, dafs die Umlegung unter
Schnappwirkung erfolgt und die Stromschlufshebel die einmal eingenommene Stellung bewahren.
Als Hülfsmittel zur Zurückstellung des einen und anderen Stromschlufshebels
dient eine mit zwei bezüglichen Stempeln c'2 c3
versehene Schubstange in Verbindung mit dem Hebel c1, dessen zeitlich geregelte Schwingbethätigung
nachher in Zusammenhang mit derjenigen eines an demselben Drehpunkt angeordneten
Winkelhebels c zu beschreiben ist.
Jeder der Stellerhebel ddx (von denen in
Fig. ι nur der eine vordere d ersichtlich ist) trägt einen der aufwärts reichenden Geberstifte
e bezw. ex (Fig. 3), deren neben einander
befindliche Oberenden im Einwirkungsbereiche des Depeschenstreifens \ (Fig. 3) derart
sind, dafs sie in Löcher desselben hineintreffen können. In der Hub- oder Eingrifflage
streben die Geberstifte eex unter der Einwirkung
der an den Stellerhebeln angreifenden Federn c5.
Sofern ungelochte Theile des Depeschenstreifens % über einem Geberstiftende dar-
geboten werden, ist die Hubbewegung des bezüglichen Geberstiftes e oder ex, welcher
der Umstellung der Stromschlufshebel h oder m entspricht, unmöglich gemacht. Der Depeschenstreifen
^ wird während seiner Fortbewegung, die von dem beständig umlaufenden Rad g
des Uhrwerks veranlafst wird, durch das Führungsrad f gestützt. Nur in bestimmten,
von dem Abstande zwischen auf einander folgenden Löchern des Streifens abhängigen Zeitabschnitten
sollen die Stellerhebel d dx jeweils
zur Bewegung freigegeben werden und die Geberstife die Hubbewegung ausführen können.
Zu diesem Zwecke erstreckt sich über den Rücken der Stellerhebel d dx ein von einem
Winkelhebel c vorspringender Stift cx und
dieser Stift hält für gewöhnlich die Stellerhebel bezw. die Geberstifte in der unwirksamen Lage
zurück. Der Hebel c drückt federnd mit einer von seinem einen Arm getragenen Anlaufrolle
gegen eine an der Welle α befestigte Daumenscheibe b, neben welcher auf derselben Welle
eine ähnliche Daumenscheibe b1 sitzt, die ihrerseits
zur Bethä'tigung des früher genannten, ebenfalls mit Anlaufrolle versehenen Hebels c1
dient. Die beiden Daumenscheiben b b1 haben die aus Fig. 7 ersichtliche, durch eine Umfangscharte
gekennzeichnete Form, und ihre Welle α, die aufserdem noch eine ,in Fig. 8 nicht mitgezeichnete
Daumenscheibe t (Fig. 6 und 7) trägt, wird durch das Uhrwerk, welches den
Vorschub des Depeschenstreifens mittelst des Rades g bewirkt, in mit diesem Vorschub
Schritt haltende Drehung versetzt.
Wesentlich ist, dafs die Bewegung des Hebels c und des Hebels c1 ungleichzeitig mit bestimmtem
Vorzuge zwischen den Bewegungsvorgängen eingerichtet wird. Wenn, wie in Fig. 3 dargestellt,
die Scharte an der Daumenscheibe b den Hebel c die Lage einnehmen läfst, bei
welcher dessen Stift cx der Bewegung der
Stellerhebel ddx Spielraum giebt, kann der
eine oder andere dieser Stellerhebel unter Emporbewegung des Geberstiftes e oder ex
die zur Signalstromentsendung nothwendige Schwingung erfahren und an den Stromschlufshebel
h bezw. m übertragen; den Anlafs hierzu
giebt jedesmal ein bezügliches Loch des Depeschenstreifens, wenn es an dem einen oder
anderen Geberstiftende vorbeitritt und dasselbe einschnappen läfst. Sogleich nach vollendeter
Umlegung des mitsprechenden Stromschlufshebels h oder m — gemäfs Fig. 2 ist beispielsweise
die Bethätigungslage des Stellerhebels dx
und des Stromschlufshebels m veranschaulicht — wird der Winkelhebel c behufs Zurückführung
des Stellerhebels d x mittelst des Stiftes cx in
die bei Fig. 1 gezeichnete Stellung dadurch gebracht, dafs die Daumenscheibe b bei der
Weiterdrehung anstatt mit der Scharte mit ihrem äufseren Umfange gegen die Anlaufrolle
drückt.
Die Stellerhebel d dx bezw. Geberstifte e e x
bleiben vermöge dieser Einrichtung dem Eingriff mit dem Depeschenstreifen % entzogen,
bis wieder die Scharte an der sich fortdrehenden Daumenscheibe b den Stellerhebeln
d dx den Bewegungsspielraum giebt.
Wenn zur Zeit, wo durch die Daumenstellung den Hebeln ddx die Bewegung ermöglicht
ist,, kein Loch an dem Depeschenstreifen zum Eingriff dargeboten wird, so
werden beide Geberstifte für einen Augenblick gegen die Streifenunterfläche drücken, ohne
sich genügend heben zu können, um die Bewegung der Hebel h und m wirksam werden
zu lassen.
Trotz Zurückstellung der Stellerhebel d dx
bewahren die Stromschlufshebel h m, wenn der eine oder andere (nach Fig. 3 z. B. der Hebel m)
umgelegt worden ist, vorläufig ihre Lage und die zufolge Umlegung des einen oder anderen
Stromschlufshebels eingerichtete, mit positivem oder negativem Strom wirksame Signalstromentsendung
dauert fort, bis die Abschaltung mittelbar von der Daumenscheibe bl folgendermafsen
veranlafst wird.
In einem durch die versetzte Lage der Daumenscheiben b bl auf der Welle α gegebenen
Zeitpunkt nach dem Vorgange der Stromschliefserumlegung gestattet die Scharte an der Scheibe bl die unter der Wirkung der
Feder c4 eintretende Bewegung des Hebels c1
derart, dafs die die Stempel c2c3 tragende Schubstange
gegen die Hebel h und m geführt wird und daher denjenigen von ihnen, welcher vorher
umgelegt war, zurückstellt. Beispielsweise würde alsdann bei der in Fig. 3 gezeichneten
Stellung der nach links umgelegte Stromschlufshebel m durch den nach rechts bewegten
Stempel c3 in seine Ruhelage gegen den Contact η zurückgeführt werden, während der inzwischen
nicht bewegte Stromschlufshebel h solche Zurückstellung nicht erfordert. Andernfalls
würde dieser die Zurückbewegung seitens des Stempels c2 erfahren, und in jedem Falle
beendigt die durch die Daumenscheibe bl gegebene Hin- und Herbewegung des Hebels c1
den vorangegangenen wirksamen Stromschlufs, der entweder von dem Stromschliefserhebel h
oder von dem Stromschliefser m (für entgegengesetzte Stromrichtung) veranlafst war.
Der Zeitpunkt der in dieser ' Weise nach jedem (positiven oder negativen) Stromschlufs
erfolgenden Abschaltung für kürzere oder längere Stromschlufsperioden kann dadurch geregelt
werden, dafs man die Daumenscheibe b1 in geeigneter Lage versetzt auf der Welle α anordnet.
Die zwei Daumenscheiben b bl können unter
Umständen, wenn eine Verstellung gegen ein-
ander nicht erforderlich ist, in einem einzigen Daumen- oder Nockenkörper vereinigt werden.
In der Schemafigur 4 ist ebenso wie bei Fig. ι die Ruhestellung der Stromschlufshebel h
und m gezeichnet, bei welcher das Kabel an Erde liegt, sofern die Hebel an die unter sich
(bei B1) verbundenen Contacte in anliegen, zwischen denen, weil sie demselben Batteriepol
zugehören, kein Strom kreist. Wenn, wie beschrieben, einer der beiden Contacthebel
bewegt, der andere in Stillstand gehalten wird, so wird ein Strom entweder von positiver
oder von negativer Richtung durch das Kabel gehen.
Wofern eine Gegenstromnachsendung nicht in Frage kommt, sind die .Contacte k und ο
in directer Verbindung bei B2 B3 mit dem einen Pol der Senderbatterie und die Contacte ζ
und η mittelst gemeinsamer Anschlufsleitung B1 direct mit dem anderen Batteriepol verbunden
zu denken.
Das Stromschema der Fig. 4 umfafst die Einrichtung, welche in Verbindung mit der
vorherbeschriebenen Vorrichtung angewendet wird, um das Telegraphiren mit Gegenstromnachsendung
zu ermöglichen.
Dieser Einrichtung liegt der Zweck zu Grunde, dafs während der normalmäfsig verlaufenden
Stromschlufsdauer bezw. am Ende derselben ein Richtungswechsel oder Polwechsel an der Leitung veranlafst wird.
Hinsichtlich der constructiven Anordnung des hierzu erforderlichen Polwechslers und
anderer Theile kommt Fig. 1, 2 und 2 a in Betracht. Die Bewegung des Polwechslers
wird von der Einwirkung der Daumenscheibe t (Fig. 6 und 7) abhängig gemacht, welche wie
jede der Daumenscheiben b bl auf der Welle a
angebracht ist.
Diese Daumenscheibe t ist bestimmt, den mit Stromschlufsstift ^1 versehenen Polwechslerhebel
q zu bethätigen, der seinerseits zwei zu beiden Seiten eines Contactstückes bezw.
Stiftes ρ angeordnete Contacthebel u ν beeinflufsL
Jene Contactstücke i und κ, die vorher als
mit demselben Batteriepol direct verbunden angenommen waren, werden mittelst Drähte B1
mit dem Contactstift ρ und die Stücke k und ο
direct oder indirect mittelst Drähte B2 B3 B*
mit dem Hebel q verbunden. Der Stift ρ und der Hebel q nebst den anderen der Gegenstromsendung
dienenden Theilen werden auf einem verschiebbaren Block r (Fig. 1) — beispielsweise
aus Vulcanit — angebracht und dieser läfst sich vorwärts und rückwärts durch
Drehung einer mit Einstellknopf versehenen Schraube s bewegen. Wenn man die Signalentsendung
mit Gegenstromentsendung anwenden will, wird der Block r mittelst der Schraube s vorgeschoben, bis die Anlaufrolle
am Oberende des Hebels q mehr oder weniger in den Angriffbereich der Daumenscheibe t
tritt. Letztere verursacht bei jeder Umdrehung die Schwingung des Hebels q um seinen Drehpunkt.
Die mit u und ν bezeichneten zwei Hebel des Polwechslers, welche Batteriecontacthebel
genannt werden sollen und, wie ersichtlich, direct durch Drähte Bh B® mit einer Batterie
(Fig. ι und 4) verbunden sind, haben die Bestimmung, Stromschlufs mit den Stiftenpund q1
herzustellen, jedoch niemals gleichzeitig mit dem einen und andern Stift; dies letztere wird
durch die Stellschraube w (Fig. 1) an dem Hebel verhütet, die gegen das Isolirstück χ an
dem andern Hebel drückt.
Der Stromkreis kann leicht an der Fig. 4 verfolgt werden, welche die Einrichtung, für
die Ausschaltlage der Tastervorrichtung T, wie der Umlegestellung des Schallers S entspricht,
darstellt, während der selbsttätige Sender-' apparat in seiner betriebsfertigen Lage angenommen
ist, zugleich auch in wirksamer Verbindung mit der Vorrichtung zum Vermerken der Signale steht. Bei solcher Stellung gemäfs
Fig. 4 kann folgender Stromlauf verfolgt werden: Von dem Batteriedraht -ß5 und an dem Batteriecontacthebel
u zum Stift q1 am Hebel q, von
da auf dem Wege durch die Drähte Bi B2 Bs
einschliefslich des Armes / des Schalters S zu den Contactanschlägen k und o; andererseits
ergiebt sich von dem anderen Batteriepol die Verbindung mit dem Batteriecontacthebel ν
durch den Stift p1 und Drähte B1 als Stromweg
zu den Anschlägen i und n.
Wenn diese Stellung der Batteriecontacthebel u und ν aufrecht erhalten wäre, so
würden die entsendeten Signalströme nicht mit Gegenströmen wechseln, da aber vermöge der
Einwirkung der Daumenscheibe t der Hebel q in Schwingung versetzt wird, tritt bei jedem
Signalsendevorgang der Stift q1 vom Batteriecontacthebel
u zum Batteriecontacthebely hinüber und dieser verläfst seinerseits, während
der Hebel u herankommt, den Stift p,. Der Stromkreis wird alsdann von Bh aus nach i
und κ, von Ba aus nach k und 0 vervollständigt.
Infolge dessen findet ein Stromrichtungswechsel während der Signalstromabgabe statt, und zwar später oder früher, je
nach Einstellung der Vorrichtung mittelst der Schraube s. Weil sich der zur Gegenstromentsendung
dienende Polwechsler auf dem verschiebbaren Block r befindet, ist man in der Lage, denselben mit grofser Genauigkeit
einzustellen, während der Sender in Betrieb ist. Zieht man den Block r zurück, so dafs
der Hebel q ganz aus dem Angriffsbereiche der Daumenscheibe t tritt, so hört die Arbeitsweise
mit Gegenstromentsendung auf. Durch
Einstellung kann man die Gegenstromentsendung in längerer oder kürzerer Zeitperiode während
jeder Umdrehung stattfinden lassen und der Effect ist in diesem Sinne proportional der
Verschiebung genannten Blockes r.
Der automatische Senderbetrieb wird ausgeschaltet, sobald man den in Fig. 4 ersichtlichen Schalter S derart umstellt, dafs der
Arm ι gegen den Contact 2, der Arm 3 gegen den Contact 4 und der Arm 5 gegen den
Contact 6 anliegt. Alsdann befindet sich die Handtastervorrichtung Tim Stromkreise, wobei
der Stromweg von J35 aus durch die Relais R1R2
an den Drähten Βη B% zu den zwei isolirten
Stromschlufssehienen N2 N1 der Taster bei T
führt. Der andere Pol der Batterie ist mittelst des Drahtes B9 mit der über dem Rücken der
Taster lagernden Schiene M verbunden. Die Tasterhebel K1 K2 sind an ihren Schwingpunkten
mittelst der Drähte B11B10 mit dem
Schalter S verbunden, von welchem aus die Leitung bezw. zur Linie und zur Erde fortgesetzt
wird. Diese Einrichtung ermöglicht es, an Stelle des automatischen Betriebs (mittelst
der Stromschlufshebel h m) das Telegraphiren durch gewöhnliche Bethätigung der Handtaster
K1 K2 treten zu lassen.
Der Mechanismus zum Gegenstromnachsenden kann gänzlich fortgelassen werden; in diesem
Falle würde das in Fig. 3 allein dargestellte Contactwerk eine für sich wirksame Vorrichtung
für einfache Zeichenstromentsendung bilden, wobei diese Vorrichtung in oder aufser Verbindung
mit der noch zu beschreibenden Relais- und Vermerk vorrichtung R1, R'2, X
. und H anwendbar wäre. Letzgenannte Vorrichtung ist vermöge der Umschaltverbindung
mit dem Tastenmechanismus T, ebensowohl mit diesem als mit dem automatischen Senderapparat
gebrauchsfähig.
Die Relaisanordnung kommt für den Zweck in Betracht, dafs eine Aufzeichnung der durch
die Sendevorrichtung abgegebenen Depeschenzeichen aufbewahrt werden soll. Die aus
Fig. 4 und 5 ersichtliche Verbindung dieser Relais kennzeichnet sich durch die Einschaltung
derselben zwischen der Batterie X und den Contactpunkten, mit welchen die Stromschlufshebel
hm des automatischen "Senderapparates oder die Handbethätigungshebel T Stromschlufs
herstellen. Es soll demnach, wenn ein solcher Hebel bewegt wird, der nach dem Kabel entsendete
Strom durch die Spulen eines der Relais kreisen und, wenn die Bewegung des
anderen Hebels erfolgt, ein Strom von gleicher Stärke und gleicher Richtung durch die Spulen
des anderen Relais zur Erde treten.
In Verbindung mit dem Ortsstromkreis dieses Relais wird ein Aufzeichenapparat z. B. nach
Steinheil oder Herrings angeordnet, der zwei sich unterscheidende Aufzeichnungen zu
erzeugen vermag, je nachdem der eine oder andere unabhängige Relaisstromkreis bethätigt
wird, während die Zeichen auf demselben laufenden Depeschenstreifen markirt werden.
Die Relais sind mit Spulen von sehr geringem Widerstand (etwa 2 bis 5 Ohm) bewickelt, und
wenn der Senderapparat Signalströme mit Gegenstromnachsendung giebt, werden polarisirte
Relais benutzt.
Fig. 4 und 5 stellen schematisch die mit 'dem neuen Senderapparat (Fig. 1 bis 3) bezw.
dem Handbethätigungssender zu verbindende Hubvorrichtung für Depeschenaufzeichnung
dar. Mit jR1 R2 sind die zwei Relais bezeichnet,
welche nach Fig. 4 an die Leitungen B'2, B3 und B* angeschlossen sind; als Erzatzleitungen
B'2 J33 führen von den Contactstücken
N1 N'2 der Handtaster K1 K'2 die
Leitungen B1 Bs ab, welche bei—die Umstellung
des Schalters 5 voraussetzendem — Handsenderbetrieb den Strom durch das Relais Ri bezw. JR'2
gehen lassen. Bei Fig. 5 ist in vereinfachter Schemaskizze die Verbindung der Handtastervorrichtung
mit den beiden Relais R1 R'2 für den Fall der ausschliefslichen Handsenderbethätigung
dargestellt.
Die Schaltung erfolgt hinsichtlich des automatischen Senderapparates in der Weise, dafs,
wenn der Stromschlufshebel h an dem Anschlagstück k anliegt, die Ströme durch die
Spulen des Relais R1 kreisen, während bei Anlage des Stromschlufshebels m an dem Anschlag
ο die Spulen des Relais R2 von dem Strom durchflossen werden. Mit anderen
Worten: es wird das eine Relais R1 durch die Ströme, welche Strichzeichen angeben, und das
andere Relais R2 durch die die Punktzeichen angebenden Ströme erregt.
Durch die Stellung, in welcher die Relais angeordnet sind, geht nur die in das Kabel
übergehende elektrische Ladung durch die Spulen, während die Entladung vom Kabel
zur Erde durch einen andern Leitungsweg abgelenkt wird, wodurch die Erzeugung falscher
Signale in den Ortsstromkreisen genannter Relais vermieden wird.
H bezeichnet eine Empfängervorrichtung, welche durch die Fig. 8 erläutert werden soll.
Als Schreiborgan wirkt hier ein Röllchen j\ dessen Achse längs zum Depeschenstreifen
gestellt ist und welches mit seinem Umfang Farbe von der Farbwalze j1 aufnimmt. Der
Depeschenstreifen läuft unterhalb des Röllchens über zwei Druckhebel j2 und js, von denen
der mit j2 bezeichnete schmale, fingerförmige
innerhalb des gegabelten Endes des anderen Hebels js zu schwingen vermag.
Wenn der Hebel _/2 bewegt wird, so hebt
sein Ende, indem es unter das Papier tritt,
dasselbe gegen das Druckröllchen j, aber nur zur Anlage an einem Punkt, und zwar in der
Mittellinie des Papiers; auf diese Weise kommt ein Punkt zum Abdruck. Wenn anstatt des
genannten Hebels der gegabelte Hebel j3 sich hebt, so drücken dessen beide Gabelenden auf
das Papier an zwei Punkten seitlich von der Papierbandachse. Es wird so das Papier unter
trogartiger Emporbiegung der Ränder mit dem Druckröllchen j, wie vorher, in Berührung
gebracht; dabei veranlassen die Gabeln indessen vermöge der trogärtigen Randaufbiegung des
Papiers einen verbreiterten Zeichenabdruck, der einem Strich entspricht.
Es führen zwei Ortsstromkreise durch den Apparat H, von denen der eine durch das
Relais i?1 und der andere durch das Relais R'2
geschlossen wird; die Batterie X liegt dabei in
beiden Stromkreisen. Der Strom dieser Batterie, welcher durch die Wickelungen der Elektromagnete
geht, bethätigt die Druckhebel in der üblichen Weise.
Wenn die Signale ohne Gegenstrom gegeben werden, so können die beiden Relais durch
ein Relais ersetzt werden, das zwei unabhängige Wickelungen oder Stromkreise von geringem
Widersand hat, die zwischen dem Uebertrager oder Sendertaster und einem Pol der Batterie
in genau derselben Weise ■ wie die Stromkreise der beiden Relais verbunden sind. Die Zunge
dieses Relais ist mit einer schwachen Feder oder Federn versehen, mittelst welcher dieselbe
so eingestellt werden kann, dafs sie, wenn kein Strom durch die Wickelungen geht, in der
Mittelstellung zwischen den Contactanschlägen verbleibt und keinen derselben berührt. Der
Durchtritt eines Stromes durch einen der Stromkreise des Relais bringt indessen die Zunge in
Berührung, z. B. mit dem linksseitigen Anschlage, und ein durch den anderen Stromkreis
tretender Strom veranlafst die Anlage der Zunge an den rechtsseitigen Anschlag. Ein Pol der
Ortsbatterie ist mit der Zunge verbunden, während die beiden Anschläge des Relais mit
den bezüglichen Spulen des Aufzeichenapparates verbunden sind.
Als eine weitere naheliegende Ausführungsform ergiebt sich, das Relais in einen Aufzeichner
zu verwandeln. In diesem Falle trägt die Zunge des Relais am Ende, das der Achse
abgekehrt ist, einen kleinen rohrförmigen Griffel, der leicht auf einem Papierstreifen aufliegt,
welcher in bekannter Weise bewegt wird.
Der Griffel wirkt wie in Thomson's Heberapparat ; er wird mit Farbstoff versehen, und
wenn die Relaiszunge in der unwirksamen Lage sich befindet, zieht der Griffel eine gerade
Linie in der Mitte des Papiers. Wenn ein Strom durch einen der Stromkreise des Relais
kreist, hebt die Zunge den Griffel von der Papiermitte ab und es wird dadurch z. B. ein
Punkt erzeugt. Ein Strom durch den anderen Stromkreis des Relais bewegt die Zunge und
den Griffel in entgegengesetzter Richtung und es entsteht dadurch ein Strich. Für diese Betriebsweise
empfiehlt es sich, ein Relais anzuwenden, in welchem der Griffel oder ein Heber durch eine bewegliche Spule getragen wird,
welche mit zwei Stromkreisen gewickelt und zwischen den Polen eines Magneten aufgehängt ist.
Mit Bezug auf Fig. 5 ist ersichtlich, dafs, wenn der eine oder andere Taster K1 K"2
niedergedrückt wird, Stromschlufs für das Relais R1 oder R2 (von N1 bezw. N'2 aus)
hergestellt wird. Auf diese Weise schaltet der Taster K1 z. B. den Kupferpol der Batterie
durch Relais R1 und der Taster K'2 den Zinkpol
durch das Relais R'2 an die Linienleitung. Während so der Signalstrom von positiver
bezw. negativer Richtung an die Leitung übertragen wird, bethätigen die Relais R1R'2 den
Aufzeichner in der bereits beschriebenen Weise, so dafs eine Aufzeichnung der entsendeten
Signalströme zurückbehalten wird.
Claims (3)
1. Telegraphischer selbsttätiger Sender für
durch die Richtung unterschiedene Signalströme mit zwei von einem gelochten
Depeschenstreifen nach der Signalreihenfolge beeinflufsten Geberstiften eex, welche
in Verbindung mit Stellerhebeln ddx die
einseitige Umlegung von Stromschlufshebeln h m für Stromentsendung in positivem
oder negativem Sinne bewirken können, dadurch gekennzeichnet, dafs von zwei
mit dem Laufwerk des Depeschenstreifens zugleich gedrehten Daumenscheiben b bl
(Fig. 3) die eine b durch Hebel c den Zeitpunkt der Zurückstellung der Geberstifte e ex
nebst Stellerhebel nach jedem Locheingriff bestimmt und dafs zur Zurückstellung des
in der Stromschlufslage verbliebenen Stromschlufshebels h oder m die andere später
in Wirkung tretende Daumenscheibe b1 dient, indem dieselbe mittelst Hebels c1 und
einer Schubstange mit zwei Anschlägen wirkt, wobei der die Stromentsendungs-. dauer bestimmende Verzug vermöge Einstellung
der Daumenscheiben b b1 änderbar ist.
2. An dem telegraphischen Sender nach Anspruch ι die Einrichtung für Gegenstromnachsendung
hinsichtlich jedes (positiven oder negativen) Signalstromes, bestehend aus einer ebenfalls mit dem Laufwerk des
Papierstreifens gedrehten Daumenscheibe t (Fig. 1), welche durch einen Hebel q eine
Polwechselungsvorrichtung qxp, die zwi-
sehen der Senderbatterie und den Stromschlufsbebeln
h m eingeschaltet ist, bethätigt und dadurch von einem bestimmten, in die Verzugsperiode der Stromentsendung
fallenden Zeitpunkt an die Stromrichtung ändert, wobei die Dauer der Gegenstromnachsendung
insofern der Regelung unterliegt, als der mit dem Polwechsler auf einem stellbaren Block angeordnete Hebel q
sich mehr oder weniger (oder auch gänzlich) aus dem Angriff bereich der Daumenscheibe t
bewegen läfst.
3. Bei dem in Anspruch 1 gekennzeichneten telegraphischen Sender die Einschaltung
zweier an sich bekannter Relais R1R2
(Fig. 4 und 5) an die Contacte k und 0 der Stromschlufshebel h und m, um die
entsandten Signale selbstthä'tig in Form einer zurückzubehaltenden Depeschencopie
aufzuzeichnen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE90754C true DE90754C (de) |
Family
ID=362436
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT90754D Active DE90754C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE90754C (de) |
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0
- DE DENDAT90754D patent/DE90754C/de active Active
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