DE90740C

DE90740C -

Info

Publication number: DE90740C
Application number: DENDAT90740D
Authority: DE

Description

Patenτ-Anspruch:

Eine Pumpe, gekennzeichnet durch die Anwendung eines Cylinders zum Heben von Flüssigkeiten und eines, zweiten Cylinders zum Einpressen von Luft in die im Steigrohr befindliche Flüssigkeitsmenge, um das Gewicht der Flüssigkeitssäule zu verringern und somit eine gröfsere Steighöhe zu erreichen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

Claims

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die neue Pumpe besteht der Hauptsache nach aus zwei selbstständigen Pumpencylindern, von denen jeder mit Kolben, zugehörigen Ventilen und Rohrleitungen versehen ist. Der eine Cylinder dient zum Heben der Flüssigkeit, der andere zum Einpumpen von Luft in das Ausgufs- oder Steigrohr des ersteren.

In den beiliegenden Zeichnungen ist:

Fig. ι eine Ansicht der Pumpanlage,

Fig. 2 ein Grundrifs derselben,

Fig. 3 ein Querschnitt der Anlage.

Ein gewöhnlicher Pumpencylinder A schliefst sich mittelst des Saugventiles b an das Saugrohr B an. C ist ein bekannter Ventilkolben, der beim Hochgang die zu hebende Flüssigkeit durch das Druckventil d zum Steigrohr D treibt. Dieses ist bei ■ gröfserer Länge in gewissen Zwischenräumen mit Rückschlagventilen d¹ versehen. Zur Stofsverminderung wird am unteren Theil des Steigrohres D noch ein Windkessel E eingeschaltet.

Ein zweiter Cylinder F ist direct über dem Cylinder A angeordnet; ferner sitzt ein Ventilkolben G an derselben Kolbenstange H wie der Kolben C. Ein Gewicht / kann an der Kolbenstange H angebracht sein, um den Niedergang der beiden Kolben zu erleichtern.

Das Druckrohr J führt am oberen Ende des Cylinders F in das Steigrohr D und ist mit einem Rückschlagventil K versehen; Einläfsventile L befinden sich am unteren Ende des Cylinders F.

Da beim Hochgang der Kolben C und G der untere von beiden die Flüssigkeit, der obere dagegen Luft in das Steigrohr D drückt, so wird das Gewicht der Flüssigkeitssäule so weit reducirt, dafs es mit der beschriebenen Pumpe möglich ist, das Wasser auf eine Höhe von über 120 m bei einem Hub zu bringen.

Mit einer gewöhnlichen Pumpe würde dies nicht möglich sein.

Ist die beschriebene Pumpe in einem Bergwerk aufgestellt, so wird durch das Ansaugen der schlechten Luft zugleich eine Verbesserung der Ventilation hervorgerufen.

Statt der Anordnung der beiden Pumpencylinder über einander, können dieselben auch neben einander gelagert sein. Die dabei erforderlichen beiden besonderen Kolbenstangen werden dann durch ein Querhaupt mit einander verbunden. Auch können statt der beiden Ventilkolben zwei Plungerkolben oder ein Ventilkolben und ein Plungerkolben zum Anwendung kommen.