DE90552C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Maschine soll ebenso wie die durch Patentschrift Nr. 85289 bekannt gewordene dazu dienen, Copspulen herzustellen, ausweichen das Garn in der Mitte der Spulenlänge ausläuft. Sie hat aber gegenüber der vorstehend erwähnten Maschine den Vortheil, mit aufrechtstehenden Spindeln zu arbeiten, und ferner den Fortfall der oscillirenden Bewegung der Fühlerrolle, welche beiden Umstände aus nachstehenden Gründen die Anwendung der durch Patentschrift Nr. 85289 bekannten Maschine in Frage gestellt hatten. Zunächst ist zu erwähnen, dafs die aufrechte Stellung der an ihrem unteren Ende fest gelagerten Spindel es mit Leichtigkeit gestattet, die fertige Spule von der Spindel abzuziehen, während bei der Maschine mit liegender Anordnung die Spindel zu diesem Zwecke herausgenommen werden mufste und alsdann derselben ein fester Halt beim Abziehen der Spule fehlte, die Arbeiterin vielmehr mit einer Hand die Spindel halten, mit der anderen Hand die Spule abziehen mufste, was, bei fest aufgespulten Garnen sich oft als unmöglich herausstellte. Ferner waren durch die Verbindung der sämmtlichen die Gröfse der Schwingungen des , Schlitzbogenhebels regulirenden Theile einestheils die schwingenden Massen zu grofs und bewirkten ein baldiges Ausschleifsen der betreffenden Theile, anderntheils stiefs die mitschwingende Regulirrolle, sobald eine Lockerung der bewegenden Theile eingetreten war, heftig gegen das aufgewickelte Garn und beschädigte dasselbe, während zwischendurch auch noch der Uebelstand eintrat, dafs der in der Mitte der Spindel eingesteckte Stift beim Vorbeipassiren der Regulirrolle auf diese aufstiefs und zu Bruch Veranlassung' gab. Alle diese, die Verwendbarkeit der betreffenden Maschine hindernden Umstände sollen durch die neuen Einrichtungen beseitigt -werden. Die auf einer feststehenden Schraubspindel gelagerte Regulirrolle macht die Schwingungen des Schlitzbogenhebels nicht mit, sondern regulirt diese, wie aus der nachfolgenden Beschreibung hervorgeht, indem sie bei Berührung mit dem Garn nach oben geschraubt wird. Ihre höchste Stellung ist dicht unterhalb des in die Spindel eingesteckten Stiftes, sie kann also weder diesem im Wege sein, noch durch denselben in ihrer Bewegung gehindert werden, wie es beides bei der früheren Einrichtung der Fall war.

Die Construction und Wirkungsweise der diese Verbesserungen enthaltenden Maschine ist nun folgende:

Der Fadenführer α ist an dem Hebel b befestigt und letzterer auf einem an dem Schlitzbogenhebel f befindlichen Bolzen gelagert. Durch das Excenter e wird die Welle d, der auf dieser befestigte Hebel c, sowie der Fadenführerhebel b in oscillirende Bewegung versetzt. Gleichzeitig wird durch das Excenter i, Hebel g und Zugstange h der Schlitzbogenhebel f wechselweise auf und nieder bewegt.

Diese Bewegung verkleinert sich entsprechend der Zunahme der Spule, wozu folgende Einrichtung dient. Auf dem mit Gewinde versehenen Stift k befindet sich eine Rolle, welche, sobald sie bei Zunahme der Spule mit dem Garn in Berührung kommt, in Drehung versetzt wird und sich so nach oben schraubt. In den oberen Theil dieser Rolle greift eine Gabel des Winkelhebels / m ein und schiebt

entsprechend dem Aufwärtssteigen der Rolle die mit dem Schenkel m verbundene Zugstange h nach links, wodurch sich die Bewegung des Hebels f verkleinert und so das Garn gleichmäfsig dick bis zur Mitte der Spule aufgewickelt wird.

Die Wirkungsweise der Maschine ist aus den Fig. 3 bis 6 ersichtlich. In den Fig. 3 und 4 ist die Spule eben begonnen. Der an dem Stift y befestigte Faden ist durch den Hebel f wechselweise nach dem oberen und unteren Ende der Spindel geführt und dort durch die oscillirende Bewegung des Fadenführers a in sich kreuzende Lagen aufgewickelt worden. Die auf dem Gewindestift k befindliche Rolle kommt eben mit dem Garn in Berührung, macht dadurch die Drehung der Spule mit und bringt so, sich aufwärts schraubend, mittelst des Winkelhebels m I den Hebel h in die Stellung Fig. 5 und 6, wodurch die Bewegung des Hebels f verkleinert und so die Spindel mehr nach der Mitte zu bewickelt wird. Sobald, wie in Fig. 6 ersichtlich, die Rolle wieder mit dem Garn in Berührung kommt, erfolgt ein weiteres Emporschrauben und eine Verkürzung der Bewegung des Schlitzbogenhebels f, bis schliefslich die Spindel bis in die Mitte gleichmäfsig mit Garn bewickelt, die Spule also vollendet ist. Sodann wird der Stifty heraus- und die Spule von der Spindel η abgezogen, worauf der am Stift y befestigte Faden aus dem Innern der Spule ablaufen kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Spulmaschine zur Herstellung von in der Mitte der Spulenlänge auslaufenden Kötzern, bei welcher durch stehende Anordnung der Spindeln ein leichtes Abziehen der fertigen Spulen erreicht wird und die Regulirung der Schwingungen des den Fadenführer tragenden Schlitzbogenhebels nicht durch einen diese Schwingungen mitmachenden, sondern durch einen für sich fest gelagerten Mechanismus bewirkt wird, welcher aus einer auf einem Schraubstift (k) befindlichen Rolle besteht, die, sobald sie mit dem aufgewickelten Garn in Berührung kommt, in Drehung versetzt und aufwärts geschraubt wird, wodurch mittelst eines Winkelhebels (Im) der in einem Schlitzbogen des schwingenden Hebels (f) gelagerte Angriffspunkt der Zugstange (h) vom Drehpunkt des ersteren entfernt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.