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Presse mit liegendem, drehbarem Preßkorb zur Saftgewinnung aus Trauben,
Obst und anderen Früchten Bei den 'bekannten Pressen dieser Art sind der Preßkorb
sowie die die Preß- und Rückzugarbeit der Druckplatte bewirkende Hubvorrichtung
an den beiden Stirnseiten des Preßkorbes gemeinsam auf Ständern gelag,-rt, die zwecks
genauer Drehlagerung des Preßkorbes durch ein auf den Boden aufgesetztes Rahmengestell
starr vereinigt sind.
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urch letzteres wird im Bereich des Preßkorbes 1
sowie der Ausstoßstelle
für das ausgepreßte Gut (Trester) der darunter befindliche Raum versperrt, was dementsprechend
die Anordnung eines beim Preßvorgang den ausfließenden Saft auffangenden Sammelgefäßes
sowie die Wegschaffung des anfallenden Tresters erschwert. Da bei genannter beidseitiger
Lagerung des Preßkorbes und der Hubvorrichtung die die Preßarbeit bewirkende Hubvorrichtung
den Preßkorb durchsetzt, wird das Fassungsvermögen des Pre-ßkorbes demgemäß verkleinert,
und es ergibt sich der weitere Nachteil, daß dass Preßgut mit dem betreffenden Teil
der Hubvorrichtung in zusätzliche Berührung kommt, was die Qualität des Saftes beeinträchtigen
kann.
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Um diese Nachteile zu vermeiden, zeichnet sich die den Erfindungsgegenstand
bildende Presse mit liegendem, drehbarem Preßkorb zur Saftgewinnung aus Trauben,
Obst und anderen Früchten dadurch aus, @daß der Preßkorb mit der einen Stirnseite
an einem einseitig neben dein Preßkorb angeordmeten Drehteil fliegend angebaut ist,
in welchem der den Hinundhergang der Druckplatte des Preßkorbes bewirkende, einseitig
angebrachte Hubkörper axial verschiebbar gelagert ist. Zweckmäßig
ist
auf ;der Ausstoßseite des Preßkorbes eine Gegendruckplatte vorgesehen, welche durch
Lösen einer Sperre zwecks Ausstoßeis des Tresters mittels des Hubkörpers bewegbar
ist, jedoch beim Rücklauf des Hubkörpers behufs erneuter Festlegung am Preßkorb
wieder zurückbewegt wird.
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Es sind also bei dieser Ausführung der Presse der Preßkorb sowie die
Hubvorrichtung der Druckplatte des Preßkorbes nur auf der einen Stirnseite des Preßkorbes
gelagert, und die Hubvorrichtung kann deshalb nicht mehr den Preßkorb bzw. das in
diesem vorhandene Preßgut durchsetzen. Dabei wird durch die Hubvorrichtung das Fassungsvermögendes
Preßkorbes nicht beeinträchtigt und die unerwünschte Berührung des Preßgutes mit
dem betreffenden Teil der Hubvorrichtung vermieden. Andererseits ist zugleich die
Voraussetzung dafür geschaffen, im Bereich des Preßkorbes sowie der Ausstoßteile
für den Trester den darunter befindlichen Raum nicht für die Lagerung des Preßkorbes
und der die Preßarbeit bewirkenden Hubvorrichtung beanspruchen zu müssen, so daß
dieser Raum für anderweitige Zwecke, z. B. zum Aufstellen des Saftsammelgefäßes
usw., frei zur Verfügung steht.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise veranschaulicht, und zwar ausgerüstet mit einem hydraulisch bewegbaren
Hubkörper und mit einer an der Ausstoßseite des Preßkorbes lösbar verbundenen Gegen:druckpliatte.
Es zeigt Fig. i die Presse im senkrechten Axalschnitt im Zustand beim Beginn der
Preßarbeit, Fig. z: in einer der Fig. i entsprechenden Darstellung die Presse im
Zustand beim Rücklauf des Hubkörpers kurz nach Beendigung der Preßarbeit, Fig. 3
in einer der Fig. i entsprechenden Teildarstellung den Hubkörper in seiner Endstellung,
nachdem die Gegendruckplatte zwecks Ausstoßeis des Tresters vom Preßkorb wegbewegt
worden ist, Fig.4 einen Schnitt quer durch die Mitte des Preßkorbes hindurch, Fig.
5 in größerem Maßstab im Axial,schnitt den dem Preßkomb abgekehrten, als Steuerung
für die Arbeits- bzw. Druckflüssigkeit ausgebildeten Endteil eines Druckzylinders
im Zustand, wenn der Hubkörper im Hingang den Preßhub ausführt, und Fig. 6 in einer
der Fig. 5 entsprechenden Schnittdarstellung den Zustand der Steuerung beim Rücklauf
des Hubkörpers entsprechend der Fig. z.
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Es bezeichnet i eine längliche Grundplatte, die am einen Ende in eine
senkrechte Stütze 2 übergeht, in welcher mit seinem einen Endteil der horizontale
Druckzylinder 3 drehbar, aber axial unverschiebbar gelagert ist. Am entsprechenden
Endteil ist der Druckzylinder 3 als Stener'kopf 4, am anderen Ende als Armstern
5 ausgebildet, dessen Arme an einen Kranz 6 anschließen, der einen Umfangsflansch
7 aufweist, welcher einen Reifen des Preßkorbes darstellt. Mit dem Reifen 7 sind
drei Reifen 8, 9 und io durch flache Zugstangen ii ver-)unden, die mit allen diesen
Reifen 7 his io verschweißt sind. Zwischen den auf den Ringumfang verteilt angeordneten
vier Zugstangen i i sind an die Reifen 7 bis io angeschraubte Holzstäbe- 12 vorgesehen.
Im Bereich der Holzstäbe f a ist zwischen den beiden Ringen 8 und 9 sowie zwei benachbarten
Zugstäben i i eine mittels einer Klappe 13 verschließbare Einfüllöffnung für das
Preßgut vorgesehen, das mittels Schlauchleitung von einer Maischedruckpumpe (Fig.
1, 4) zugeführt werden kann. Der Umfang :des Preßkorbes könnte z. B. ganz mittels
Zugstäben oder aus einem durchbrochenen Blechmantel gebildet sein.
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Unter Umständen könnte die verschließbare Einfüllöffnung, wie in Fig.
i strichpunktiert mit 13' angedeutet, röhrenförmig ausgebildet, in der Mitte an
der Gegendruckplatte 14 angeordnet und mit :der von .der Maischedrttckpwmpe kommenden
Schlauchleitung drehbar verbunden sein, wodurch das Füllen während der Drehung des
Preßkorbes erfolgen kann. Die Zugstangen i i durchsetzen die dem Preßkorb zugeordnete
Gegendruckplatte 14 an ihrem Umfang. Der Preßkorb ist mittels des Kranzes 6 in beschriebener
Weise fliegend an :den einseitig neben dem Preßkorb angeordneten Druckzylinder 3
angebaut, der seinerseits frei von der Stütze a abragt.
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Zur Abstützung von Preßkorb und Druckzylinder im Bereich der Teile
6 und 7 bzw. der Anschlußstelle des Preßkorbes an den Armstern 5 des Druckzylinders
3 sind zwei gemäß Fig. 4 einander gegenüberliegende,Stützrollen 15 vorgesehen; welche
gemäß Fig. i bis 3 fliegend an je einem auf der Grundplatte i befestigten Lagerbock
16 angeordnet sind und den Drehantrieb des vom Druckzylinder 3 und Preßkorb gebildeten
Drehkörpers an dessen Umfang vermitteln; zwecks besserer übersicht sin d die Stützrollen
15 in Fig. i bis 3 versetzt gezeichnet im Vergleich zu der in Fig. 4. dargestellten
wirklichen Anordnung. Die eine Stützrolle 15 ist :durch ein Kettengetriebe 1:7 (Fig.
4) mit einem ebenfalls auf der Grundplatte i befestigten Elektromotor 18 verbunden
und steht durch ein Kettengetriebe i9 mit der anderen Stützrolle 15 in -,'£ntriebsverbindung.
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Mit 2o, 2f ist der einseitig neben dem Preßkorb angeordnete, als Differentialkolben
ausgebildete Hubkörper angegeben, dessen Kolbenstange mit 2o und dessen Kolben mit
2f bezeichnet ist. Dieser Differentialkolben ist in dem Druckzylinder 3 horizontal
verschiebbar gelagert und an der dem Preßkorb zugekehrten Seite mit einer Druckplatte
2z für das Preßgut versehen. Der Preßkorb enthält aus rostfreiem Stahl bestehende
Ketten 23, welche der Verbindung der Druckplatte a2 mit .der G.-gendruckplatte
14 sowie der Auflockerung des Preßgutes dienen; für letzteren Zweck, sind in bekannter
Weise an genannten Kettenas noch im Umfangssinn dies Preßkorbes angeordnete Ringe
24 angebracht u:ndi außerdem die Ketten 23 unter sich durch quer verlaufende
Ketten 23" verbunden. Die (regendruckplatte 14 ist in der in Fig. i und 2
gezeichneten Füll- und Preßstellung des Korbes mit Hilfe lösbarer Halteorgane
25 an den Korbzugstangen i i festgelet, die am freien Ende als Allz#
schlag
t j a ausgebildet sind zwecks Begrenzung des Hubes der Gegendruckplatte
beim Ausstoßen des Tresters durch den Differentialkolben. Unterhalb des Preßkorbes
befindet sich ein der Saftaufnahme dienender Sammelbehälter 26 mit Ablaufstutzen
27.
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Der am Drudkzylinder 3 vorgesehene Steuerkopf 4. endigt am freien
Ende in einen Leitkranz .1.a zur Ableitung der im Druckzylinder 3 beim Hinundrücklauf
des Differentialkolbens 20, 21 von ihm auszustoßenden Arbeitsflüssigkeit. Am Steuerkopf
4. ist ein mittels eines Handrades 28a einstellbares Ventil mit drei Ventilkörpern
28, 29, 30 angeo.rdnet, welches einen Hauptkanal 31 beherrscht, au den ein
Kanal 32 anschließt, welcher an dem dem Steuerkopf 4 abgekehrten Ende mit dem durch
Kolbenstange 2o und Kolben 21 gebildeten ringförmigen Arbeitsraum des Druckzylinders
3 verbunden ist. An seinem anderen Ende hat der durch den Kolben ,i gebildete Arbeitsraum
des Druckzylinders 3 durch einen Kanal 33 mit dem Hauptkanal 31 Verbindung. Anden
Hauptkanal31 sind zwei Ablaufkanäle 34 und 35 angeschlossen sowie ein am Druckzylinder
3 zentral angeordneter Zulaufkanal 36 als Fortsetzung einer feststehenden Förderleitung
37 der Pumpe 38 für die Arbeits-bzw. Druckflüssigkeit, welcher Pumpe 38 ein nicht
gezeichneter Antriebsmotor zugeordnet ist. Die Ansaugleitung 31 der Pumpe 38 ragt
in ein für die Arbeitsflüssigkeit vorgesehenes Gefäß 4o hinein. Der am Steuerkopf
4 vorhandene Leitkranz 4a ragt in einen feststehenden Sammelring 41 hinein, der
unten einen in das Gefäß hineinreichenden Ablaufstutzen 42 aufweist.
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Die iGebrauchs- und Wirkungsweise der beschriebenen Presse ist folgende:
Bei stillstehendem Preßkorb und geöffneter Klappe 13 wird durch die Einfüllöffnung
13 das Preßgut in den Preßkorb eingebracht, worauf die Klappe 13 in Schließlage
geschwenkt und verriegelt wird. Alsdann wird durch die Stützrolle 15 die vom Preßkorb
und Druckzylinder 3 gebildete Dreheinheit in langsam;-Drehbewegung gesetzt und das
im Steuerkopf 4 des Druckzylinders vorgesehene Steuerventil 28 bis 30 im Sinn der
Fig. i und 5 eingestellt, so dlaß die von der eingeschalteten Pumpe 38 geförderte
Arbeitsflüssigkeit, zweckmäßig öl, über die Leitung 3; aus dem Zu.laufkanal36 über
den Hauptkanal 31
:ind den Kanal 33 vor dem Kalben 21 in den Raum des Zylinders
3 einströmt und den Differentialkolben samt der Drudkplatte 22 in der in Fig. i
und 5 eingezeichneten Pfeilrichtung vorschiebt, wobei der die Druckplatte a2, aufweisende
Differentialkolben seinen Preßhub im Hingang ausführt und das auf der Rückseite
des Kolbens 2i befindliche Öl durch letzteren aus dem Ringraum des Zylinders 3 ausgestoßen
wird und über den Verbindungskanal 32, den Hauptkanal 31 und den Autslaufkanal 3q
dem Leitkranz 4a zufließt, um dann durch den stillstehenden Sammelring 41 und dessen
Ablaufstutzen 42 in das Vorratsgefäß 4o zu gelangen, aus welchem die Pumpe38 gespeist
wird. Der Differentialkolben mit Druckplatte 22 bewegt sich nun unter entsprechender
Lockerung der Ver-
bindungsketten 23 in Richtung gegen die an den Stangen
i i des Preß.korbes festgelegte Gegendruckplatte 14, so daß .das im Preßkorb befindliche
Preßgut dementsprechend zusammengepreßt wird; der hierdurch aus dem Preßgut ausgepreßte,
aus dem Preßkorb abfließende Saft wird vom Sammelbehälter 26 aufgefangen. In der
Folge wird das Steuerventil 28 bis 30 mittels des Handrades 2;8a umgestellt,
d. h. in die in Fig. 2 und 6 gezeichnete Stellung eingestellt, worauf der Rücklauf
des Differentialkolbens samt Druckplatte 22 erfolgt, wie in gemannten Figuren durch
Pfeile angedeutet at. Bei dieser Stellung des Ventils 2;8 bis 3o nimmt das durch
den Zul,aufkanal @36 zuströmende Drucköl von der Pumpe 38 seinen Weg aus dem Hauptkanal
31 durch den Verbindungskanal 32, um im Zylinder 3 auf die rückseitige Ringfläche
des Kolbens 21 zu drücken, während das auf der Vorderseite des Kolbens 21befindliche
01 durch letzteren aus dem Preßraum des Zylinders 3 ausgestoßen wird und
hierbei über tdie Kanäle 33, 31, 35, den Leitkranz 4a und durch die .Sammelrinne
41 wieder in das Vorratsgefäß 40 gelangen kann. Beim Rücklauf des Differentialkolbens
mit der Druckplatte 22 «-erden die Ketten 23 unter Mutnahme der Ringe 24 und der
Querketten 23a wieder mehr und. mehr gestrafft, wodurch das gepreßte Gut demgemäß
aufgelockert wird. Das so aufgelockerte Preßgut wird mehrmals gepreßt und durch
die Ketten wieder aufgelockert, bis die gewünschte Saftausbeute erreicht ist.
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Nachher wird der Drehantrieb des aus Preßkorb und Druckzylinder bestehenden
Drehkörpers unterbrochen, und es wird durch Lösen der Halteorgane 25 die feste Verbindung
der Gegendruekplatte 14 mit .den Zugstangen i i des Preßkorbes aufgehoben, worauf
der Drehantrieb gemannten Drehkörpers wieder eingeschaltet wird. Alsdann wird durch
entsprechendes Einstellen des Ventils 28 bis 30 in beschriebener Weise erneut
ein Hinundhergang des mit der Druckplatte 22 versehenen Hubkolbens bewirkt. Beim
Hingang des letzteren wird nun die Gegendruckplatte 14 nach entsprechendem Zusammenpressen
des im Preßkorb vorhandenen '.Tresters mitbewegt, bis sie durch die ihr von den
Zugstangen i i dargebotenen Anschläge i ja in ihrer Bewegung aufgehalten wird. In
der Folge wird bei diesem Hingang des Differentialkolbens der Trester durch die
Druckplatte 22 aus dem Preßkorb ausgestoßen, wobei er neben dem für den Saft vorgesehenen
Sammelgefäß ,26 zu einem Haufen 43 (Fig.3) auf den Boden hinunterrieselt. Nachher
wird der Rücklauf des Differentialkolbens samt Druckplatte 22 veranlaßt, und wenn
diese Teile ihre Ausgangslage erreicht haben, wird die Gegendruckplatte 14 erneut
mittels der Halteorgane 25 an den Zugstangen i i festgelegt, worauf die Presse sich
wieder im Zustand der Bereitschaft zur Aufnahme einer neuen Ladung von auszupressendem
Gut befindet. Es werden dann die beschriebenen Vorgänge wiederholt.
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Zweckmäßig wird für eine Änderung der Bewegu.ngsgeschwindi,gkeit des
Differentialkolbens in
dem Sinn gesorgt, d:aß er beim Druckhub anfänglich
für die Vorpreßarbeit bis zur Erreichung eines vorbestimmten Vorpreßdruckes
schneller läuft als nachher beim anschließenden Fertigpressen des Preßgutes,dagegen
in raschem Lauf wieder in die Ausgangslage zurückkehrt.
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Statt die Gegendruckplatte 14 am Preßkorb für den Ausstoß des Tresters
verschiebbar anzuordnen, könnte sie z. B. gemäß Fig. i durch einen Bolzen 14.9 am
Preßkorb schwenkbar gelagert «-erden. so daß sie eine Schwenkklappe iqb darstellt,
die beim erwähnten Arbeitsvorgang selbsttätig um ihr.-Lagerachse 14a z. B. in die
strichpunktiert gezeichnete Stellung bei stillgesetztem Preßkorb ausschwingt, um
in der Folge von selbst in die Schließlage zurückzuschwingen, in welcher sie durch
Sperrmittel am Preßkorb festl ,bar ist. Gegebenenfalls kann der Drehantrieb für
die aus dem Druckzylinder und dem Preßkorb gebildete Dreheinheit statt über Stütz-
bzw. Reibrollen über ein Zahngetriebe zwangsläufig erfolgen. Ferner kann die Bewegung
des Hubkörpers 2o, 21 unter Umständen statt auf hydraulische auf mechanischeArt
erfolgen.