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Hydraulische Arbeitsanlage, insbesondere in Luftfahrzeugen Bei hydraulischen
Anlagen in Flugzeugen, durch die Flugzeugteile mittels der bekannten Verstellstreben
betätigt werden, ist es wichtig, daß dem Piloten einwandfrei die Beendigung einer
Betätigung angezeigt oder die Ausschaltung des Druckmittelzuflusses gegebenenfalls
selbsttätig ausgeführt wird. Dies kann durch mechanische Kupplung eines Anzeigegerätes
oder einer meist elektrisch betätigten Steuereinrichtung für den Zu- und gegebenenfalls
Abfluß des Druckmittels mit dem bewegten Flugzeugteil geschehen. Da hierzu aber
in der Regel lange Gestänge erforderlich sind, wird die Anzeige zumeist elektrisch
bewirkt, derart, daß das bewegte Glied in den Endstellungen einen Kontakt betätigt,
der beispielsweise eine Glühlampe im Führerraum aufleuchten läßt. Dieser Kontakt
ist aber sehr schwierig mit der erforderlichen Genauigkeit einzustellen, so daß
man den Kontakt oder einen zweiten, der mit dem ersten Kontakt hintereinandergeschaltet
ist, durch Verriegelungseinrichtungen betätigt, die in der Arbeitsstrebe vorgesehen
sind und zur Verriegelung des Arbeitskolbens dienen. Es ist jedoch bisher eine einwandfreie
Endstellungsanzeige bei sogenannten hydraulisch verblockten Arbeitszylindern oder
bei Druckflüssigkeitsmotoren, die z. B. über ein selbsthemmendes Getriebe arbeiten,
nicht erreicht worden.
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Die Erfindung löst die Aufgabe, bei hydraulischen Anlagen mit Arbeitsstreben,
die eine Zu- und eine Rückleitung enthalten und bei denen in Abhängigkeit vom Druck
in der Rückleitung stehende Schaltglieder vorhanden sind, eine sichere Anzeige mit
einfachen Mitteln zu erzielen, indem sie vorschlägt, durch die vom Druck in edier
Rückleitung abhängigen
Schaltglieder weitere Schaltglieder anderer
Leitungen zu betätigen. Die vorgeschlagene Anordnung beruht darauf, daß bei Beendigung
der Betätigung der Rückstrom der verdrängten Druckflüssigkeit aufhört, so daß der
infolge des Flüssigkeitswiderstandes gebildete Druck in der Abführleitung auf Null
absinkt. Dieser Druckabfall wird erfindungsgemäß zur Betätigung der Schaltglieder
ausgenutzt, die weitere Schaltglieder, z. B. der Anzeigeeinrichtung oder einer Steuereinrichtung
des Druckmittels od. dgl., .anderer Leitungen betätigen.
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Vornehmlich bei Anlagen mit elektrisch gesteuerten Betätigungsventilen
für das Druckmittel kann man das unter Einwirkung des Rückstromdruckes stehende
Schaltglied auch zur Endausschaltung der Druckmittelzufuhr benutzen, so daß die
hydraulische Anlage bei Hubbeendigung selbsttätig druckentlastet wird. Ferner kann
das Schaltglied zur Einleitung verschiedener anderer Bewegungsvorgänge dienen, z.
B. in der Weise, daß das Fahrwerk zunächst ausfährt und hierauf durch den Druckabfall
beim Bewegungsende die Landeklappe auf »Ausfahren« geschaltet wird.
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Bei Verwendung des Schaltgliedes als Endausschalter in hydraulischen
Systemen mit elektrisch gesteuerten Ventilen ist es nötig, daß nach Einschalten
des elektrischen Stromes von Hand ein Stromschluß in der elektrischen Leitung so
lange gesichert ist, bis infolge des Rückstromes in der Druckmittelleitung der Rückdruck
sich ausgebildet und das Schaltglied in Bereitschaftsstellung gebracht hat. Dies
kann z. B. durch einen zum Schalter des Schaltgliedes parallel geschalteten Kontakt
geschehen, der von dem betätigten Teil aus derart gesteuert wird, daß er am Anfang
der Bewegung den Kontakt des Schaltgliedes ersetzt.
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Der Erfindungsgegenstand ist an Hand zweier Ausführungsbeispiele in
der Zeichnung erläutert. Fig. I zeigt eine hydraulische Anlage, bei der das vom
Druck in der Rückleitung 8 beeinflußte Schaltglied 9 dazu benutzt ist, nach beendigtem
Hub der Verstellstrebe ein weiteres Schaltglied Io zu betätigen, um dadurch eine
Lampe I I aufleuchten zu lassen. Der Ölkreislauf führt bei Ruhelage der Verstellstrebe
5 (Leerlauf) von einem Behälter I über eine Pumpe 2, den Steuerschalter 3 und über
die Leitung 4 zurück zum Behälter I. Der Zylinder der Verstellstrebe 5 ist über
eine Einfahrleitung 6 und eine Ausfahrleitung 7 mit dem Steuerschalter 3 verbunden.
Schaltet man z. B. den Steuerschalter 3 durch Betätigen seines Schiebers im Sinne
des Pfeiles a auf »Ausfahren«, so wird der Verstellstrebe 5 das Druckmittel über
die Leitung 7 zugeführt.
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Das hierbei aus dem Zylinderraum 5' verdrängte Druckmittel fließt
über die Leitungen 6 und 8 zurück zum Behälter I. An die Leitung 8 ist das Schaltglied
9 angeschlossen, das bei druckloser Leitung 8 ein weiteres Schaltglied, z. B. einen
elektrischen Schalter Io, schließt und eine Lampe II zum Aufleuchten bringt. Wird
das verdrängte Druckmittel durch die Leitung 8 abgeführt, so entsteht durch den
Widerstand der Leitung ein Druck, der den federbelasteten Kolben des Schaltgliedes
9 zurückbewegt, wodurch der Schalter Io geöffnet wird und die Lampe I I verlöscht.
Erst wenn der Betätigungsvorgang beendet ist und der Rückstrom durch die Leitung
8 aufhört, geht infolge Federeinwirkung der Kolben des Schaltgliedes 9 in die dargestellte
Lage, wodurch der Schalter Io geschlossen wird und die Lampe I I wieder aufleuchtet
und damit dem Piloten die Beendigung der Bewegung anzeigt.
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Fig. 2 zeigt ein Beispiel einer hydraulischen Anlage mit elektrisch
beeinflußten Steuerschaltern I2, I3, bei der das Schaltglied I4 zur Endausschaltung
der Steuerschalter benutzt wird. Bei stromlosem Zustand der als elektrische Kraftglieder
dienenden Magnete I5 und I6 führt der Ölkreislauf vom Behälter I über die Pumpe
2, die den Fluß des Druckmittels beeinflussenden Steuerschalter I2 und I3, durch
die Leitung 4 zurück zum Behälter I. Wird der elektrische Schalter I7 auf »Ausfahren«
gelegt, so wird der elektrische Stromkreis I geschlossen und der Magnet I6 betätigt.
Dadurch wird das von der Pumpe 2 geförderte Druckmittel der Leitung 7 zugeführt,
so daß es den Kolben I8 im Arbeitszylinder 5'bewegt. Das hierdurch aus dem Zylinderraum
5' verdrängte Druckmittel fließt über die Leitungen 6 und 8 zurück zum Behälter
I. Infolge des Widerstandes und der Druckerhöhung in der Leitung 8 wird das Schaltglied
I4 betätigt, welches zwei Kontaktpaare zweier elektrischer Schalter I9 und 20 schließt.
Durch die Bewegung der Arbeitsstrebe 5 öffnet sich der Kontakt 2I. Der Stromfluß
im Stromkreis I wird aber nicht unterbrochen, da inzwischen durch das Schaltglied
I4 das Kontaktpaar 20 geschlossen ist. Erst bei Aufhören der Bewegung der Arbeitsstrebe
5 öffnet sich infolge Druckminderung in der Leitung 8 das Kontaktpaar 2o, der Stromkreis
I wird unterbrochen und der Steuerschalter I3 schaltet durch den Druck der angeordneten
Gegenfeder auf Leerlaufdurchfluß, so daß die hydraulische Anlage wieder drucklos
ist.
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Der Kontakt 22 ist nunmehr geschlossen, so daß beim Umlegen des Schalters
I7 auf »Einfahren« der Stromkreis II geschlossen und der Steuerschalter I2 betätigt
wird. Darauf wiederholt sich der gleiche Vorgang, nur mit dem Unterschied, daß der
Druckmittelfluß durch den Steuerschalter I2 mittels der Kontakte 22 und I9 gesteuert
wird.