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Verfahren zum Sensibilisieren photographischer Halogensilber-, insbesondere
Gelatineemulsionen Diese Erfindung bezieht sich auf das Sensibilisieren photographischer
Halogensilber-, insbesondere Gelatineemulsionen.
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Es ist bekannt, daß gewisse Farbstoffe der Cyaninreihe die Lichtempfindlichkeit
der Emulsionen ändern. Es ist ferner bekannt, daB die Lichtempfindlichkeit, welche
von einem gegebenen Farbstoff in einer gegebenen Emulsion erregt wird, geändert
werden kann, wenn man die Zusammensetzung der Emulsion ändert. Zum Beispiel kann
die Lichtempfindlichkeit verstärkt werden, wenn man die Silberionenkonzentration
vermehrt und jene des Wasserstoffions vermindert oder beides gleichzeitig herbeiführt.
Auf diese Weise kann die Lichtempfindlichkeit von Schichten auf Platten verstärkt
werden, wenn man diese in ein Bad, das Wasser oder wäBrige Ammoniaklösung enthält,
einführt. Dieses Verfahren zur Änderung der Lichtempfindlichkeit wird Hypersensibilisierung
genannt. Hyperempfindlich gemachte Emulsionen haben im allgemeinen geringe Haltbarkeit.
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In letzter Zeit wurde festgestellt, daß die Lichtempfindlichkeit,
welche von gewissen Cyaninfarbstoffen in einer Emulsion erzeugt wird, mittels Zusatz
anderer Cyaninfarbstoffe verstärkt werden kann. Wenn hierbei die Silber- oder/und
Wasserstoffionenkonzentration einer geringen oder keiner Änderung unterliegt, hat
man diesen Vorgang als Supersensibilisierung genannt. Gewisse supersensibilisierende
Gemische
von Cyaninfarbstoffen allein und deren Gemische mit Styrylsalzen sind aus den USA.-Patentschriften
2 075 046, 2 075 047 und 2 075 048 bekannt.
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Zum Unterschied von diesen Veröffentlichungen wird erfindungsgemäß
ein Gemisch gewisser Heinicyanin- mit gewissen Cyaninfarbstoffen benutzt. Auch diese
Gemische ergeben eine Art von Supersensibilisierung unter den oben angeführten Bedingungen
der lonenkonzentration.
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Die erfindungsgemäßen Emulsionen besitzen größere Lichtempfindlichkeit,
insbesondere im Grün, und geringere Schleierbildung als die angeführten und bekannten
Mischungen. Außerdem kann man mit Hemicyaninfarbstoffen eine größere Zahl von Cyaninfarbstoffen
als mit Styrylsalzen supersensibilisieren.
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Diese nicht vorauszusehende Wirkung der erfindungsgemäßen Gemische
bedeutet für die photographische Industrie einen bemerkenswerten Fortschritt.
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Die Erfindung besteht in einem Verfahren zur Herstellung supersensibilisierter
photographischer Emulsionen. Es wurde gefunden, daß Hemicyaninfarbstoffe, die zurUntergruppe
der a-Hemicarbocyanin-und a-Hemidicarbocyaninfarbstoffe gehören, 2'-Cyanin-, z.
B. Pseudocyanin- und a, a=Carbocyaninfarbstoffe supersensibilisieren.
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Die a-Hemicarbocyanin- und a-Hernidicarbocyaninfarbstoffe können durch
folgende allgemeine Formel dargestellt werden:
R bedeutet hier eine Alkylgruppe, wie z. B. Methyl, Äthyl, Isoamyl, ß-Oxyäthyl oder
Benzyl, X ist ein Säureradikal, wie z. B. Halogen, p-Toluolsulfönat oder Perchlorat,
L ist eine Methenylgruppe, wie z. B. CH oder substituiertes Methenyl, n ist ein
Vielfaches von i oder 2, Y versinnbildlicht ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe
und Q eine Alkylgruppe oderY und Q zusammen nichtmetallische Atome eines organischen,
basischen cyclischen Ringes, ausgenommen einen Pyrrolring, und Z sind nichtmetallische
Atome eines organischen heterocyclischen Ringes.
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Im allgemeinen sind a-Hemidicarbocyaninfarbstoffe, bei denen n in
der vorangehenden Formel 2 ist, ferner die Benzothiazole, ß-Naphthothiazole, Benzselenazole,
a- und ß-Naphthoxazole oder Benzoxazole, wo Z in der angegebenen allgemeinen Formel
die nichtmetallischen Atome der entsprechenden Ringe darstellt, starkeSupersensibilisatoren
der folgenden Pseudocyaninfarbstoffe: 2, 2'-Cyanin-,Thia-2'-cyanin-, Benzothia-2'-cyanin-und
Selena-a'-cyaninfarbstoffe. Die Hemidicarbocyaninfarbstoffe, bei denen in der allgemeinen
Formel jede der Y- und 0_-Gruppen Alkylgruppen der Formel C" H2" + i mit n gleich
i bis 4 entsprechen, werden bevorzugt, insbesondere aber ragen hierbei Farbstoffe
mit Äthylgruppen hervor. Eine andere Gruppe bevorzugter Hemidicarbocyaninfarbstoffe
ist jene, in deren allgemeiner Formel Y und Q zusammen einen Piperidylring darstellen.
Im allgemeinen sind die a-Hemicarbocyaninfarbstoffe, bei denen n in der allgemeinen
Formel gleich i ist, bedeutend schwächere Supersensibilisatoren der Pseudocyaninfarbstoffe
als die genannten a-Hemidicarbocyaninfarbstoffe. Jedoch sind die Hemicarbocyaninfarbstoffe
besonders wertvolle Süpersensibilisatoren von 8-Alkylthia- und 8-Alkyldibenzothiacarboeyaninfarbstoffen.
Die Hemicarbocyaninfarbstoffe, welche einerseits Benzothiazol, ß-Naphthothiazol
oder Benzoselenazol enthalten und Pperidyl- oder Morphylringe andererseits aufweisen,
sind besonders wertvolle Supersensibilisatoren der genannten Carbocyaninfarbstoffe.
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Hemicarbocyanin- und Hemidicarbocyaninfarbstoffe sind aus der USA.-Patentschrift
2 166 736 bekannt. An Hand der folgenden allgemeinen Formel einiger a-Hemicarbocyanin-
und a-Hemidicarbocyaninfarbstoffe, die besonders wertvoll sind, wird die Erfindung
erläutert. Das 2-(4-Dialkylamino-41, 3-butadienyl)-benzothiazolalkylquatemärsalz
der Formel
Das2-(4-Dialkylamino-dl^3-butadienyl)-ß-naphthothiazolalkylquaternärsalz der Formel
Das 2-(4-Dialkylamino-d 1, 3-butadienyl)-benzoselenazolalkylquatemärsalz der Formel
Das 2-(4-Dialkylamino-d i° 3-butadienyl)-benzoxazolalkylquaternärsalz
der Formel
Das a-(q.-Dialkylamino-dh 3-butadienyl)-naphthoxazolalkylquaternärsalz der Formel
Das 2-[4-(i-Piperidyl)-d " 3-butadienyl]-benzoxazol-, -benzothiazol- oder -benzoselenazolalkylquaternärsalz
der Formel
Das 2-[4-(i-Piperidyl)-d i^ 3-butadienyl]-naphthothiazolalkylquaternärsalz der folgenden
Formel
Das 2-[4-(i-Piperidyl)-di,3-butadienyl]-naphthoxazolalkylquaternärsa1z der Formel
Das 2-[ß-(i-Piperidyl)-vinyl]-benzothiazol- und -benzoselenazolalkylquaternärsalz
der Formel
Das 2-[ß-(I-Piperidyl)-vinyl]-ß-naphthothiazolalkylquaternärsalz
der Formel
Das 2-ß-(4-Morpholyl)-vinyl-benzothiazol- und -benzoselenazolalkylquaternärsalz
der Formel
Das 2-[ß-(4-Morpholyl)-vinyl]-ß-naphthothiazolalkylquaternärsalz der Formel
In den vorangehenden zwölf Formeln sind R, R' und R" Alkylgruppen, X ist ein Säureradikal
oder ein Anion. Besonders günstig wirken die Farbstoffhalogenide (X entspricht Halogenen).
Jedoch auch andere Farbstoffsalze konnen verwendet werden. Ferner ist es günstig,
Farbstoffe zu verwenden, in denen R, R' und R" eine Alkylgruppe C" H2" + i und n
ein Vielfaches von I bis 4 vorstellen. Farbstoffe, in denen R, R' und R" Äthylgruppen
bedeuten, werden mit Vorteil verwendet. Die Kerne der Farbstoffe können solche einfache
Substituenten besitzen, welche ihre Lichtempfindlichkeit erzeugenden Eigenschaften
nicht stören, wie Alkyl-; Alkoxy- und Chlorgruppen.
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Über die Darstellung einer Anzahl der bekannten Pseudocyaninfarbstoffe
wird von Brooker und Keyes im Journal of the American Chemical Soc., Bd.57, S.2488
bis 2491 (I935) berichtet. Die besonders für diese Erfindung wertvollen Pseudocyaninfarbstoffe
haben die folgenden Formeln: Der a, 2'-Cyaninfarbstoff ist dargestellt durch
Der Thia-2'-cyaninfarbstoff ist dargestellt durch
Der 3, 4-Benzothia-2'-cyaninfarbstoff ist dargestellt durch
Der Selena-2'-cyaninfarbstoff ist dargestellt durch
In den obigen Formeln von Pseudocyaninfarbstoffen bedeuten R und R' Alkylgruppen
und X ein
Säureradikal oder Anion. Für diese ist es günstig, Farbstoffhalogenide
zu gebrauchen, obgleich auch andere Farbstoffsalze verwendet werden können. Farbstoffe,
bei denen R und R' Alkylgruppen von der Formel C" H2 n + , und
n ein Vielfaches von i bis q. bedeuten, sind erfindungsgemäß mit Vorteil
zu benutzen, insbesondere dann, wenn es sich um eine Äthylgruppe handelt. Als einfache
Kernsubstituenten, welche die lichtempfindlich machenden Eigenschaften nicht stören,
haben sich z. B. Alkyl-, Alkoxy- und Chlorgruppen bewährt. Die wohlbekannten
a, ä -Carbocyaninfarbstoffe können durch folgende allgemeine Formel dargestellt
werden:
Hier bedeuten R und R' Alkylgruppen, L ist eine Methingruppe, X ein Säureradikal,
und Z und Z' sind jedes die nichtmetallischen Atome eines organischen heterocyclischen
Ringes, z. B. eines Chinolin- oder Benzothiazolringes.
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Unter diesen Farbstoffen sind die folgenden mit der obenstehenden
allgemeinen Formel für diese Erfindung besonders geeignet.
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Der 2, 2'-Carbocyaniüfarbstoff mit der folgenden Formel
Die 9-Alkylthiacarbocyaninfarbstoffe mit den Formeln
Die 9-Alkyl-6, 7, 6', 7'-dibenzothiacarbocyaninfarbstoffe mit der folgenden Formel:
In den vorangehenden drei Formeln der Carbocyaninfarbstoffe bedeuten R, R' und R"
Alkylgruppen und X ein Säureradikal. Die Farbstoffhalogenide (X = einem Halogen)
wirken erfindungsgemäß günstig, obgleich auch andere Farbstoffsalze benutzt werden
können. Es wurde ferner vorteilhaft gefunden, wenn R und R' Alkylgruppen von der
Formel C" H2 n + i sind und n ein Vielfaches von i bis q. ist und wenn R" eine Alkylgruppe
mit nicht mehr als 2 Kohlenstoffatomen vorstellt, z. B. Methyl- oder Äthyl. Die
Farbstoffkerne können einfache Substituenten enthalten, welche die lichtempfindlich
machenden Eigenschaften nicht stören, beispielsweise Alkyl-, Oxalkyl-oder Chlorgruppen.
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Erfindungsgemäß werden photographischen Halogensilberemulsionen, insbesondere
solchen mit Gelatine, einverleibt: ein oder mehrere sensibilisierende Pseudocyanin-(2'-cyanin)-
und/oder ein oder mehrere a, ä -Carbocyaninfarbstoffe zusammen mit einem oder mehreren
a-Hemicarbocyanin- und/oder a-Hemidicarbocyaninfarbstoffen. Auch alle üblichen Träger
für Halogensilber, wie Harzstoffe, Zelluloseabkömmlinge, die wesentlich keine schädliche
Wirkung auf die Lichtempfindlichkeit des Halogensilbers haben, können bei der Erfindung
benutzt werden. Von den Silberhalogeniden kommen insbesondere Silberchlorid und
Silberbromid in Betracht. Die meisten der hier beschriebenen Emulsionen enthalten
Silberbromid in der gewöhnlichen Konzentration von ungefähr 40 g je Liter Emulsion
mit geringen Mengen von Silberjodid.
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Die sensibilisierenden Farbstoffe können in schwankenden Konzentrationen
je nach den zu erzielenden Wirkungen verwendet werden. Vorteilhaft nimmt man eine
Konzentration, die etwas unter jener liegt, bei der die Farbstoffe die höchste Lichtempfindlichkeit
erzeugen. Wenn jeder der Farbstoffe im supersensibilisierenden Gemisch in seiner
optimalen Konzentration angewendet wird, so ist es in gewissen Fällen möglich, daß
die erregte Lichtempfindlichkeit das Maximum bereits überschritten hat.
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Die optimale Konzentration der erfindungsgemäßen Gemische kann leicht
in der üblichen Weise bestimmt werden, indem man die Lichtempfindlichkeit einer
Reihe von Teilproben der gleichen Emulsion bestimmt; die verschiedene Konzentrationen
der einzelnen Farbstoffe im Gemisch enthalten. Es ist hierbei angezeigt, zuerst
geringere Konzentrationen der Einzelstoffe zu nehmen, als zur Erreichung der Optimalkonzentration
nötig ist. Die Konzentrationen der einzelnen Farbstoffe können dann bis zur optimalen
Konzentration des supersensibilisierenden Gemisches gesteigert werden. .
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Gewöhnlich erreicht man diese günstigste Konzentration mit 5 bis 2o
mg Farbstoff je Liter der Emulsion. Bei Emulsionen mit äußerst feinem Korn ist dieses
Verhältnis der Konzentrationen des sensibilisierenden Farbstoffes zur Konzentration
des Silberhalogenids weiter als beim groben Korn zu bemessen.
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Im allgemeinen kann das Verhältnis der Konzentration eines a-Hemicarbo-
oder Dicarbocyaninfarbstoffes zum Pseudocyaninfarbstoff oder a; a'-Carbocyaninfarbstoff
im Gemisch von 5: i bis i:5, also in vielen Fällen innerhalb ziemlich weiter Grenzen
schwanken.
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Die Farbstoffe können einzeln oder gemeinsam in die Emulsionen eingetragen
werden. Es ist hierbei günstig, sie getrennt in Form von geeigneten Lösungen einzuführen.
Methanol- oder Äthanollösungen,
besonders aber die erste, haben
sich dabei gut bewährt.
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Die Farbstoffe werden vorteilhaft den fertigen gewaschenen Emulsionen
einverleibt, in denen sie gleichmäßig verteilt sein sollen. Das folgende Verfahren
ist zu empfehlen: Von den Farbstoffen werden zunächst Vorratslösungen bereitet,
indem man diese in Methyl- oder Äthylalkohol löst. Dann wird zu = 1 der flüssigen
Silberhalogenemulsion die gewünschte Menge Vorratslösung eines Farbstoffes, die
mit Wasser verdünnt werden kann, unter Rühren allmählich hinzugefügt. Dieses wird
so lange fortgesetzt, bis der eine Farbstoff vollständig der Emulsion einverleibt
ist. Hierauf erfolgt der gleiche Vorgang mit dem zweiten Farbstoff. Die supersensibilisierte
Emulsion kann dann als Schicht gewünschter Stärke auf einen geeigneten Schichtträger
aufgegossen und hierauf getrocknet werden. Als Schichtträger kommen in Betracht
Glas, Zelluloseabkömmlinge, Harzfilme oder Papier.
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Die Menge der einzelnen lichtempfindlich machenden Farbstoffe, die
jetzt in die Emulsion eingetragen wurden, wird etwas von Farbstoff zu Farbstoff
schwanken, und zwar entsprechend der verwendeten Emulsion und der erwünschten Wirkung.
Das Regeln und Einhalten der wirtschaftlichsten Verhältnisse wird hierbei mittels
der üblichen Beobachtungen und Proben bewerkstelligt. Im nachfolgenden werden beispielsweise
erfindungsgemäße Farbstoffgemische angegeben: A. i, i'-Diäthyl-2, 2'-cyaninjodid
mit einem oder mehreren der folgenden a-Hemidicarbocyanine: - Pi-Peridvl
- A butadienyl) - benzothiazoläthyl---(4 jodid, 2- (4 -Diäthylamino
-41, 3 - butadienyl) - benzothiazoläthylj odid, 2-(4-Piperidyl-41,3-butadienyl)
-ß-naphthothiazoläthylj odid, 2 - (4 - Piperidyl - d 1'3 - butadienyl) - benzoselenazoläthylj
odid, 2- (4- Piperidyl-41,3-butadienyl) - a - naphthoxasoläthylj odid.
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B. 2- (4-Piperidyl- 41.3 - butadienyl)-ß-naphthothiazoljodäthylat
mit einem oder mehreren der folgenden Pseudocyaninfarbstoffe: i, i'-Diäthyl-6-chlorthia-2'-cyaninjodid,
i, i'-Diäthyl-6, 6'-dimethyl-2, 2'-cyaninj odid, i, i'-Diäthyl-6'-methyl-6, 7-benzothia-2'-cyaninjodid,
i, i'-Diäthyl-6, 7-benzothia-2'-cyaninjodid, i, i'-Diäthylselena-2'-cyaninjodid,
i, i'-Diäthyl-6'-methoxythia-2'-cyaninjodid.
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C. 2-[ß- (i -Piperidyl) -vinyl] -naphthothiazoläthyljodid mit einem
oder mehreren der folgenden a, a'-Carbocyanine: i, z'-Dimethyl-9-äthyltMacarbocyaninbroniid,
i, i', 9-Triäthyl-6, 6'-dichlorthia-carbocyaninchlorid. D. 2, 2', 8-Triäthyl-4,
4'-dichlorihiacarbocyaninbromid mit einem oder mehreren der folgenden a-Hemicarbocyanine:
i-[ß-(i-Piperidyl)-vinyl]-benzothiazolj odäthylat, i-[ß-(i-Piperidyl)-vinyl]-benzoihiazothiazolchlormethylat,
i-[ß-(4-Morpholyl)-vinyl]-benzothiazolj odäthylat. In der Zeichnung wird in den
Abb. i bis 4 die sensibilisierende Wirkung an vier erfindungsgemäßen Gemischen in
Silberbromjodidemulsionen wiedergegeben. Die Abbildungen sind Schaubilder von drei
Spektrogrammen, in denen die Lichtempfindlichkeit der Emulsion, welcher die a-Hemicarbo-
oder Dicarbocyaninfarbstoffe einverleibt sind, mittels der gestrichelten Kurve,
die Lichtempfindlichkeit derselben Emulsion, welcher der Pseüdocyanin- oder Carbocyaninfarbstoff
zugesetzt ist, mittels der strichpunktierten Kurve und die Lichtempfindlichkeit
der gleichen Emulsion, welcher das Farbstoffgemisch beigefügt ist, mittels der voll
ausgezogenen Kurve wiedergegeben ist.
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In Abb. i stellt die Kurve A die Lichtempfindlichkeit einer gewöhnlichen
Gelatinesilberbromidjodidemulsion vor, welche 2-(4-Piperidyl-d 1,3-butadienyl)-ß-naphthothiazoläthyljodid
mit 2o mg je Liter Emulsion enthält, Kurve B ist die Lichtempfindlichkeit derselben
Emulsion, welche 2, i'-Diäthyl-6'-methyl-3, 4-benzothia-2'-cyaninjodid mit 2o mg
je Liter Emulsion aufweist, und Kurve C zeigt die Lichtempfindlichkeit der gleichen
Emulsion mit dem Gemisch der beiden genannten Farbstoffe mit je =o mg pro Liter
Emulsion. Die Supersensibilisierungswirkung ergibt sich aus den Kurven. Kurve A
hat eine Empfindlichkeit von 9,3 (Wrattenfilter Nr. 12) und einen Gammawert von
1,82, Kurve B entsprechend 8,3 und 1,70 und Kurve C 14 und 1,85.
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In Abb. 2 sind die Kurven D, E und F die entsprechenden Lichtempfindlichkeiten
für i-(d-Piperidyl) -d 1,3-butadienyl) -benzoselenazolj odäthylat bzw. für 2, i'-Diäthyl-4-chlorothia-2'-cyaninjodid
und für das Gemisch der beiden Farbstoffe. Hierbei entsprechen D und E Konzentrationen
von je =o mg Farbstoff pro Liter Emulsion und F 2o mg des gleiche Gewichtsteile
Farbstoff enthaltenden Gemisches. Kurven D, E und F besitzen Empfindlichkeiten von
27,5, 23,4 und 33,1 und Gammawerte von =,9o, 1,86 und 1,66 (Wrattenfilter Nr. i2).
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In Abb. 3 sind die Kurven G, H und I die entsprechenden Lichtempfindlichkeiten
für 2-[ß-(Piperidyl)-vinyl]-ß-naphthothiazoljodäthylat bzw. für 2,2', 8-Triäthyl-4,
4'-dichloro-thiocarbocyaninbromid und für das Gemisch der beiden Farbstoffe. Hierbei
entsprechen G und H Konzentrationen von 2o mg bzw. =o mg Farbstoff je Liter Emulsion
und I 3o mg des Gemisches je Liter Emulsion, das sich aus 2o mg des ersten und =o
mg des zweiten Farbstoffes je Liter Emulsion zusammensetzt (Wrattenfilter Nr. 25).
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Abb. 4 enthält die Kurven I, K und L, welche die entsprechenden Lichtempfindlichkeiten
für i-[ß-(i-Pyperidyl)-vinyl]-ß-naphthothiazoljodäthylat bzw. für 2, 2'-Diäthyl-8-methyl-3;
4,3', 4'-dibenzothiocarbocyaninchlorid und für das Farbstoffgemisch darstellen.
Die Kurven entsprechen Konzentrationen von 2o mg, =o mg und so mg (20 + =o mg) je
Liter Emulsion. Die Superempfindlichkeit ist aus den Kurven ersichtlich.
Tabelle
I Übersensibilisierung eines Pseudocyanins mit einem Hemicyanin und einer Styrylverbindung
(Empfindlichkeit, gemessen hinter einem Wratten-Nr.-i2-[Minus-Blau-]Filter)
Farbstoff Empfindlichkeit Gamma Schleier |
i, i'-Diäthyl-6'-methyl-6, 7-benzothio-2'-cyanin- |
bromid .......................... 2o mg pro i 20,50
i,8¢ 0,o¢ |
2-p-Dimethylaminostyrylpiperidinj odäthylat |
2o mg pro i 9,35 2,46 o,o6 |
2, ¢-(i-Piperidyl)-dl°3-butadienyl-ß-naphthothiazol- |
äthiodid.......................... 2o mg pro i 28,oo 2,15 o,o6 |
2-p-Dimethylaminostyrylpyridinäthiodid |
io mg pro i -j- |
i, i'-Diäthyl-6'-methyl-6, 7-benzothio-2'-cyanin- 25,o° i,9¢
0,05 |
bromid........................... io mg pro x |
i, i'-Diäthyl-6'-methyl-6, 7-benzothio-2'-cyanin- |
bromid......................... io mg pro i + 2, ¢-(i-Piperidyl)-d1,3-butadienyl-ß-naphthothiazol-
29'5° 2,z8 0,0¢ |
jodäthylat ....................... io mg pro i |
Tabelle II Übersensibilisierung eines Thiocarbocyanins mit Hemicyaninen und Dibenzothiocarbocyaninen
Wratten-Nr.-z 2- |
Farbstoff Rotfilter (Minus-Blau-) Filter |
Empf. Gamma Empf. Gamma Schleier |
i, i'-Diäthyl-mesomethyl-6, 7, 6', 7'-dibenzothio- |
carbocyaninchlorid ................ 2o mg pro i 13,2
2,08 0,05 |
i, i'-Dimethyl-mesoäthylthiocarbocyaninbromid |
2o mg pro i i7,8 i,69 i9,5 2,25 0,04 |
2-[ß-(i-Piperidyl)-vinyl]-ß-naphthothiazolj odäthylat |
2o mg pro i + |
i, i'-Dimethyl-mesoäthylthiocarbocyaninbromid i5'5 i,80 39,0
2,10 o,o¢ |
2o mg pro i |
i, i'-Dimethyl-mesoäthylthiocarbocyaninbromid |
i5 mg pro i -E- |
i, i'-Diäthyl-mesomethyl-6, 7, 6', 7'-dibenzothio- i5@° i,66
¢0,5 2,0¢ 0,05 |
carbocyaninchlorid ................ 5 mg pro i |
Erläuterung zu den Tabellen In der Tabelle I ist die Wirkung einer Übersensibilisierung
ersichtlich, die erzielt wird, wenn ein Pseudocyanin mit einem Hemicyanin oder ein
Pseudocyanin mit einem Styryl verwendet wird. Gegenüber der bekannten Mischung,
die ein Styryl und ein Pseudocyanin enthält, ist bei der Mischung aus dem Pseudo-und
dem Hemicyanin neben der verbesserten Empfindlichkeit deutlich der verbessernde
EinfluB des Hemicyanins auf den Anfangsschleier zu bemerken. Diese Wirkung tritt
insbesondere bei längerer Lagerung in Erscheinung, so daB die angegebenen Werte
nur den Anfangszustand angeben. In der Tabelle 1I ist die Wirkung eines Hemicyanins
auf ein Thiocarbocyanin im Vergleich zu der Wirkung eines Dibenzthiocarbocyanins
auf ein Thiocarbocyanin ersichtlich. Überraschenderweise zeigt sich hierbei, daß
der Zusatz eines Hemicyanins, welches praktisch nur im Bereich des Blauen sensibilisiert
und bei der Messung hinter Blau- oder Rotfiltern die Empfindlichkeit Null ergibt,
als Übersensibilisator für die von einem ausgesprochenen Rotsensibilisator gelieferte
optische Sensibilisierung wirkt.