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DE89434C - - Google Patents

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Publication number
DE89434C
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Authority
DE
Germany
Prior art keywords
bromine
salts
insoluble
liquids
water
Prior art date
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Application number
DENDAT89434D
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English (en)
Publication of DE89434C publication Critical patent/DE89434C/de
Active legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B7/00Halogens; Halogen acids
    • C01B7/09Bromine; Hydrogen bromide
    • C01B7/093Hydrogen bromide

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Extraction Or Liquid Replacement (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Dr. FRITZ BLAU in WIEN.
Aus Flüssigkeiten, welche Brom in. gebundenem Zustande enthalten, wie z. B. Mutterlaugen von der Verarbeitung der Abraumsalze, von der Seesalzgewinnung, von Salzsoolen, natürlichen Quellen u. s. w., wurde das auf beliebige bekannte Weise (z. B. durch Einwirkung der äquivalenten Menge Chlor) in der Kälte ' freigemachte Brom bisher immer nur durch rein physikalische Mittel (Destillation, Ausschütteln mit Lösungsmitteln) gewonnen, niemals aber durch einen chemischen Vorgang irgend welcher Art, bei welchem das freigemachte Brom nicht als solches, sondern in Form von organischen Bromverbindungen auftritt, welche ein weiteres Verarbeiten auf Bromwasserstoff bezw. dessen Salze und andere Bromverbindungen gestatten.
Der vorliegenden Erfindung gemäfs wird das aus den bromhaltigen Flüssigkeiten auf beliebige Art freigemachte Brom bezw. die dieses letztere enthaltende Flüssigkeit mit gewissen, leicht beschaffbaren und wenig kostspieligen organischen Körpern, welche mit verdünnten, bromhaltigen Lösungen unter Bildung wasserunlöslicher Bromverbindungen reagiren, innig vermischt. Als solche Körper können Terpentinöl oder die Kohlenwasserstoffe aus Oelgas oder Phenol dienen, welche sämmtlich aus Mutterlaugen das Brom in Form von unlöslichen Verbindungen abscheiden; wie jedoch gleich hier bemerkt werden soll, hat die Verwendung von Terpentinöl zur Isolirung des Broms aus bromarmen Laugen vor der Verwendung anderer organischer Substanzen den Vortheil, dafs bei derselben als werthvolles Nebenproduct Cymol gewonnen wird.
Die Einwirkung der Bromlaugen auf die denselben zugesetzten organischen Körper besteht darin, dafs entweder Gemische von Bromadditions- und Bromsubstitutionsproducten oder, wie bei Anwendung von Phenol, nur Substitutionsproducte der betreffenden organischen Körper gebildet ' werden. Falls Terpentinöl verwendet wird, geht der Procefs nach folgenden Gleichungen von statten:
1. C10 /f16 + Br2 = C10 Hi6 Br2,
2. Cl0H,6 + Br-2 = C10H1, Br + HBr.
Das gebildete Gemisch von Bromirungsproducten ist in Wasser vollständig unlöslich und setzt sich aus klaren Flüssigkeiten in Gestalt schwerer öliger Tropfen, aus trüben schäumenden Lösungen als fadenziehende, zähe Masse ab. Die von diesem Niederschlag abgezogene Flüssigkeit enthält den durch den Substitutionsvorgang nach obiger Gleichung 2 gebildeten Bromwasserstoff und kann demnach ihrerseits wieder als Ausgangsmaterial für den beschriebenen Procefs dienen.
Das auf die angegebene Weise hergestellte Bromirungsproduct (gebranntes Terpentinöl) zersetzt sich entweder schon beim Erhitzen für sich allein oder leichter mit Wasser, am vortheilhaftesten jedoch mit Wasser im Druckkessel oder mit überhitztem Wasserdampf; es entsteht hierbei Bromwasserstoff und als Nebenproduct ein wasserstoffärmerer Kohlenwasser-
stoff, als der zur Bromlauge hinzugesetzte (das werthvolle Cymol) nach den Gleichungen:
1. C10H16 Br2 = 2 HBr+C10H^ (Cymol)
2. C10H15Br =HBr+ C10H1, (Cymol).
Soll nicht Bromwasserstoff als solcher, sondern in Gestalt bromwasserstoffsaurer Salze gewonnen werden, so setzt man dem zur Zersetzung der Bromirungsproducte dienenden Wasser die betreffende salzbildende basische Substanz zu, wie Aetzkali, Natriumcarbonat, Baryumcarbonat, Zinkoxyd, oder Reductionsmittel, wie Eisen, Zink u. s. w., wobei dann sogleich Lösungen der entsprechenden bromwasserstoffsauren Salze entstehen.
Das Reactionsergebnifs der Erhitzung der Bromirungsproducte mit Wasser besteht in einer geschichteten Flüssigkeit bezw. einer unteren wässerigen, die Bromwasserstoffsa'ure oder deren Salze enthaltenden Schicht, und einer oberen, auf der ersteren schwimmenden, das Rohcymol enthaltenden Schicht. Aus der wässerigen Schicht werden in bekannter Weise die Bromwasser'stoffsäure bezw. Salze derselben dargestellt, während das Rohcymol durch Destillation mit oder ohne Wasserdampf und Ausfractioniren gereinigt wird; der beim Destilliren hinterbleibende theerige Rückstand spaltet beim Erhitzen für sich noch Bromwasserstoff ab.
Wie bereits erwähnt, kann an Stelle des Terpentinöls beispielsweise auch ' Phenol zur Abscheidung von Brom in unlöslicher Form aus der Bromlauge angewendet werden; in diesem Falle fällt das Brom als Tribromphenolbromid. aus, dessen Zersetzung auf bekannte Weise vorgenommen wird.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Gewinnung von Bromwasserstoff oder dessen Salzen aus bromhaltigen Rohstoff- und Ablaugen bezw. aus wässerigen bromhaltigen Flüssigkeiten, bestehend im Vermischen dieser Flüssigkeiten, nachdem das in demselben enthaltene Brom, wenn nöthig, in Freiheit gesetzt wurde, mit organischen Körpern, welche mit verdünnten bromhaltigen Lösungen unter Bildung wasserunlöslicher Bromverbindungen reagiren, und Zersetzen der sich abscheidenden unlöslichen Bromverbindungen durch Erhitzen für sich oder mit Wasser bezw. — um statt Bromwasserstoffsäure deren Salze zu erhalten — in. Gegenwart basischer Substanzen,' wie Aetzkali, Natriumcarbonat, Baryumcarbonat, Zinkoxyd, oder Reductionsmittel, wie Eisen, Zink und dergl.
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