DE890664C - Verriegelungsanordnung für Schaltanlagen - Google Patents
Verriegelungsanordnung für SchaltanlagenInfo
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Classifications
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H33/00—High-tension or heavy-current switches with arc-extinguishing or arc-preventing means
- H01H33/02—Details
- H01H33/46—Interlocking mechanisms
- H01H33/52—Interlocking mechanisms for interlocking two or more switches
Landscapes
- Driving Mechanisms And Operating Circuits Of Arc-Extinguishing High-Tension Switches (AREA)
Description
Die Betriebssicherheit einer Schaltanlage erfordert die Einhaltung eines bestimmten Schaltplanes, um
Fehlschaltungen und die damit verbundenen Gefährdungen von Anlagenteilen zu verhindern. Soll die
Einhaltung des Schaltplanes zwangsläufig sichergestellt werden, so erfordert das den Einbau von
Verriegelungen, die jeweils nur die Schalthandlungen zulassen, die im Hinblick auf den gesamten Schaltzustand
der Anlage zulässig sind. Als Beispiel soll der Betrieb einer Schaltanlage mit Doppelsammeischienen
und Kuppelleistungsschalter gewählt werden, und es soll später, anknüpfend an dieses Beispiel, die
Erfindung erläutert werden'.
Eine derartige Anlage muß, wenn sie zwangsläufig richtig geschaltet werden soll, zwei ineinandergreifende
Verriegelungssysteme enthalten, nämlich ein Verriegelungssystem für die Schalter eines Abzweiges
zur gegenseitigen Verriegelung und ein zweites Verriegelungssystem zur Berücksichtigung der Sammelschienenkupplung.
Ohne im einzelnen auf alle Verriegelungen einer solchen Anlage einzugehen, sei darauf hingewiesen, daß die wesentliche Aufgabe der
von der Sammelschienenkupplung abhängigen Verriegelung darin besteht, zu verhüten, daß bei offener
Sammelschienenkupplung und eingeschalteter einer Schiene die zweite Schiene zugeschaltet wird oder
bei eingeschalteten beiden Schienen und geöffnetem Kuppelschalter ein Abzweig von einer Schiene abgelegt
wird. Man kann dieses Verriegelungssystem noch dadurch verfeinern, daß man nicht nur die
Schalterendstellungen berücksichtigt, sondern darüber hinaus Verriegelungen einführt, die dann wirksam
werden, wenn ein Schalter gefahrbringende Stellungen
zwischen Men" Endstellungen einnimmt. Die Verriegelungs-
bzw. Entriegelungsbewegung soll also dazu dienen, Schalthandlungen, die in der Anlage vorgenommen
worden sind, zn .überwachen, wn£i d
Ergebnis der Überwachung den anderen Schaltern mitzuteilen. Wenn 3^30 bei der erwähnten Anlage
der Kuppelschajter. ausgeschaltet ist, so gibt, die
'Vefriegelu'ngseinrichtung den Abzweigen das Ergebnis
ίο der Überwachung dahin bekannt, daß offene Abzweige
nicht eingeschaltet und geschlossene. Abzweige nicht ausgeschaltet werden dürfen, um zu
verhüten, daß zwei Sammelschienen kurzgeschlossen oder über die Trennschalter parallel geschaltete
Sammelschienen getrennt werden. Nach diesem Grundsatz sind alle bisher bekannten zwangsläufigen
Verriegelungssysteme aufgebaut, gleichgültig, ob sie mechanisch, elektrisch oder pneumatisch bedient
werden. Man sieht diesen -Systemaufbau- als- ausreichend
und betriebssicher an.
Grundsätzlich andere Wege schlägt die vorliegende Erfindung ein. Während, wie bereits erläutert, bisher
die Herbeiführung einer Riegelbewegung Von der Ausführung einer Schalthandlung abhängig war, wird
gemäß der Erfindung der umgekehrte Weg besehritten, d. h. die Ausführung einer Schalthandlung wird von
der vorherigen Herbeiführung einer Riegelbewegung abhängig gemacht. Wenn von der Herbeiführung
einer Riegelbewegung gesprochen, wird;" so sbll dieser
Begriff in erster Linie die Fälle umfassen, wo in Abhängigkeit von einer Schaltbewegung gewisse Verriegelungen
hergestellt werden müssen, doch läßt sich die Erfindung unter gewissen Umständen auch dort
anwenden, wo es sich um Freigabe von Schaltvor-
gangen handelt. Ras Wesen, der Erfindung kann kurz
dahin zusammengefaßt werden, daß die Folge einer Schaltbewegung vom Ende des Vorganges weggenommen
und an den Anfang des Bewegungsverlaufes gesetzt wird.
Ehe auf die Bedeutung der Erfindung naher eingegangen wird, sei zunächst ihre Durchführung
an Hand der Fig. 1 bis 3 -erläutert. Fig·. 1 zeigt die
Bedienungsfelder einer Schaltanlage, mit den beiden
Abzweigen A und B und der Sammelschienenkupplung C. Die Abzweige bestehen jeweils aus den Trennschaltern
T1 und T2 und dem Leistungsschalter L,
während die Sammelschienenkupplung die TrennschalterT3-und
T4 und den Leistungskuppelschalter K
enthält. Mit E und A sind jeweils die Steuerorgane für die Schalterbedienung angedeutet,' wobei E das
Steuerorgan für Einschalten und. A das Steuerorgan
für Ausschalten^ darstellt. Schraffiert sind die Steuerorgane,
deren Betätigung bei dem Gesamtzustand der Schaltanlage uimilässig ist. Da der Kuppelschalter K
und die Trennschalter T3 und T4 offen sind, so darf
im Abzweig A der Trennschalter T2 nicht eingeschaltet
werden, da er einen Sammelschienenkurzschluß herbeiführen würde. Das ihm zugeordnete Symbol E
ist also schraffiert. Im Abzweig B. darf keiner der Trennschalter T1 und Ta geöffnet werden. Infolgedessen
sind die beiden Ausschaltsymbole A schraffiert. Daß beim Abzweig A- außerdem noch ein
Ausschaltverbot für den Trennschalter T1 besteht,
ist eine Folge der gegenseitigen -Verriegelung des Leistungsschalters und der Trennschalter; denn ein
öffnen des Trennschalters T1 würde das Abschalten
von Leistung bedeuten.
,. Bei dem Steuerungssys,tem ist eine pneumatische ·
Betätigung vorausgesetzt. Die Riegel R für die Steuerorgane E und A der Abzweige sind mit Kraft-'kolben
D verbunden, die durch Federn F nach aufwärts in die Verriegelungsstellung gedrückt werden.
Angeschlossen sind die Kraftkolben an eine Leitung L
mit einem Absperrventil V, das in diesem Falle als elektromagnetisch gesteuertes Ventil mit einer Schaltspule
S angenommen ist. Um einen Sammelschienenwechsel durchführen zu können, muß die Leitung L
unter Druck gesetzt werden, was durch eine nicht dargestellte, von den Antrieben der Sammelschienenkupplung
abhängige Steuerung erzielt wird. Die Kolben D bewegen dann die Riegel R abwärts, so
daß die Steuerorgane der Abzweige A und B zur Bedienung freigegeben werden. Das darf aber,
wie gesagt, erst dann der Fall sein, wenn die Sammelschienenkupplung ordnungsgemäß hergestellt
ist.
Ausgehend von der hergestellten Sammelschienenkupplung soll nun der für die Erfindung besonders
wichtige Fall behandelt werden, daß die Sammelschienenkupplung wieder ausgeschaltet wird, wodurch
bestimmte, bereits erläuterte Schaltverbote' für die
Abzweige A und B geschaffen werden müssen. Bei den bisherigen Ausführungen ging der Vorgang so
vor sich, daß nach Unterbrechung der Sammelschienenkupplung die Leitung L entlüftet wurde, so
daß die Federn F in der Lage waren, die Kolben D aufwärts zu bewegen und die Verriegelung wiederherzustellen.
Bei der Anordnung gemäß der Erfindung ist folgende neue Anordnung getroffen, und zwar ist
angenommen, daß der Kuppelleistungsschalter mechanisch ausgelöst wird, wobei zur Auslösung eine elektromagnetisch
gesteuerte Klinke dient. Die Spannungsauslösungist schematisch durch die Spule G angedeutet.
Diese Spannungsauslösung ist mit der Verriegelung der Abzweige-A'und B gekuppelt in der Weise, daß
das Ausschaltkommando für den Kuppelschalter erst dann· gegeben wird, wenn vorher die Verriegelung
der Abzweige hergestellt ist. Die Herstellung dieser Verriegelung ist also, um das nochmals zu betonen,
keine Folge der Schaltung des Kuppelschalters, sondern sie muß ihr zur Erfüllung der Erfindung vorausgehen.
Durch Niederdrücken des Druckknopfes E wird die Spule 5 erregt, das Ventil V geöffnet und die
Leitung L entlüftet. Die Riegel Ra und Rb gehen
aufwärts und schließen jetzt über die Kontaktstücke Ha und Hb Hilfskontakte Ma und Mb, die in
Reihe mit der Auslösespule G liegen. Der Auslösestromkreis der Spule G wird geschlossen und die Verklinkung des Kuppelschalters ausgelöst, so daß dieser
ausschalten kann. ·
Fig. 3 zeigt die gleiche Anordnung bei einem pneumatischen Steuersystem. Die Hilfskontakte M der
Fig. 2 sind hier durch Ventile Na und Nb einer Hilfsdruckluftleitung
O ersetzt, die den Kraftkolben P der Hilfskontakte R nur dann mit Druckluft beaufschlagen,
wenn sie beide geöffnet sind. . ...
Die beschriebenen Beispiele geben die Möglichkeit, die Bedeutung der Erfindung zu unterstreichen. Es
sei angenommen, daß entsprechend der bisherigen Bauweise nach Entlüften der Leitung L die Bedienung
der Abzweige A und B erfolgen kann, und es soll weiter angenommen werden, daß infolge Bruches
der Feder Fb der Kolben D in seiner unteren Stellung
verharrt. Die Verriegelungsbetätigung durch Unterdrucksetzen der LeitungL bedeutete für den Abzweig B,
ίο daß die Ausschaltung eines Trennschalters T1 oder
T2 freigegeben wurde. Das war zulässig, da ja die
Sammelschienenkupplung hergestellt war, die Bedienung eines der Trennschalter also nicht zur Schaltung
von Leistung führen konnte. Bricht die Feder Fb, so bleibt z. B. für den Schalter T2 die Ausschaltmöglichkeit
bestehen. Der Schaltwärter weiß gar nicht, daß eine Störung in seinem Verriegelungssystem eingetreten
ist. Er wird also unbedenklich das Steuerorgan A betätigen, und jetzt unterbricht der Trennschalter T2
die Sammelschienenkupplung. Trotz des Vorhandenseins eines dem Schaltplan entsprechenden Verriegelungssystems
besteht also hier die Möglichkeit einer schweren Anlagestörung. Wenn dagegen gemäß der
Erfindung die an sich als Folge einer Schalthandlung erforderliche Verriegelungsbewegung an den Beginn
des Schaltvorganges gesetzt wird, so bedeutet die Nichtausführung dieses Schaltvorganges, daß innerhalb
der Verriegelung eine Störung vorliegt. Der Schaltwärter ist also gezwungen, diesem Schaden
nachzugehen. Wenn er ihn gefunden hat, so kann er unter eigener Verantwortung eine Schalthandlung
vornehmen oder unterlassen. Er ist aber auf jeden Fall gezwungen, die Störungsursache zu suchen. Es
kann jedenfalls durch eine gutgläubige Schalthandlung kein Schaltfehler mehr entstehen. Durch die
Erfindung wird also der höchstmögliche Grad von Schaltsicherheit erreicht.
Es wird naturgemäß eine Reihe einfacher Schaltfolgen geben, bei denen es nicht erforderlich ist, die
Maßnahmen gemäß der Erfindung anzuwenden; andererseits ist das Anwendungsgebiet der Erfindung so
groß, daß es nicht möglich ist, alle Anwendungsfälle aufzuzählen. Es sei jedoch darauf hingewiesen, daß
selbst die einfache Schaltfolge in einem Abzweig mit einem Leistungsschalter, einem Sammelschienentrennschalter
und einem Kabelschalter in vielen Fällen die Anwendung der Grundsätze der Erfindung zweckmäßig
erscheinen lassen wird.
Claims (4)
1. Verriegelungsanordnung für Schaltanlagen, bei der in Abhängigkeit von der Bewegung eines
ersten Schalters, z. B. einer Leistungsschaltstelle, die Bedienung eines oder mehrerer in der Verriegelung
nachgeordneter Schalter (z. B. Trennschalter) durch Riegelglieder gesperrt oder freigegeben
wird, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Abgabe eines Schaltbefehls für eine Schaltstelle,
z. B. eine Leistungsschaltstelle, zunächst die Verriegelung für die gegen unzulässige Schalthandlungen
zu sperrenden weiteren Schaltstellen,
z. B. Spannungsschaltstellen, hergestellt und die Schaltbewegung der ersten Schaltstelle, z. B. der
Leistungsschaltstelle, erst nach hergestellter Verriegelung der zu sichernden Schaltstellen durchgeführt
wird.
2. Anordnung nach Anspruch 1 mit einer Hilfskraft (elektrisch, hydraulisch, pneumatisch) für
die Durchführung der Schaltbewegungen, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitsweg der Hilfskraft
zum Antrieb der die Verriegelung bestimmenden Schaltstelle (z. B. Leistungsschaltstelle) über Hilfsschaltstellen
geführt ist, deren Schließstellung bzw. Offenstellung von der Stellung der in der
Verriegelung zugeordneten Schaltstellen, z. B. der Spannungsschaltstellen, abhängig ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 mit elektrischer Auslösung des Schaltvorganges der ersten Schaltstelle,
z. B. des Leistungsschalters, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromweg für die Betätigung
dieses Schalters über Abhängigkeitskontakte geführt ist, deren Stellung von der Stellung der
im Verriegelungssystem zugeordneten Schalter,
z. B. Trennschalter, abhängig ist.
4. Anordnung nach Anspruch 1 mit Druckluftbetätigung
der ersten Schaltstelle, z. B. des Leistungsschalters, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckluftsteuerleitung über Hilfsventile geführt ist, die in Abhängigkeit von der in der Ver- go
riegelung'zugeordneten Schaltstelle (z.B. Trennschalter)
geöffnet oder geschlossen werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 5427 9. Si
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE890664C true DE890664C (de) | 1953-08-13 |
Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT890664D Expired DE890664C (de) | Verriegelungsanordnung für Schaltanlagen |
Country Status (1)
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DE (1) | DE890664C (de) |
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