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DE89001C - - Google Patents

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Publication number
DE89001C
DE89001C DENDAT89001D DE89001DA DE89001C DE 89001 C DE89001 C DE 89001C DE NDAT89001 D DENDAT89001 D DE NDAT89001D DE 89001D A DE89001D A DE 89001DA DE 89001 C DE89001 C DE 89001C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
aniline
methane
dimethyl
phenylenediamine
toluidine
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Active
Application number
DENDAT89001D
Other languages
English (en)
Publication of DE89001C publication Critical patent/DE89001C/de
Active legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B17/00Azine dyes
    • C09B17/02Azine dyes of the benzene series

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Durch gemeinsame Oxydation eines Gemenges molecularer Mengen eines Indamins und eines primären, aromatischen Monamins entstehen bekanntlich die Farbstoffe der Safraninreihe. So erhält man z. B. bei der Oxydation eines Gemenges von 1 Mol. Phenoindamin + 1 Mol. Anilin das von O. N. Witt entdeckte Phenosafranin. Ueber gewisse Bedingungen, welche an dem erwähnten primären, aromatischen Monamin erfüllt sein müssen, um es zur Safraninbildung zu befähigen, hat R. Nietzki eingehend berichtet (Ber. XIX, S. 3165).
Es war nun die Frage, ob das primäre aromatische Monamin bei der Safraninbildung aus Indamin durch aromatische Diamine ersetzt werden könne, ein Gegenstand, über welchen bisher in der Literatur keine Angaben existiren. Diesbezügliche Untersuchungen ergaben, ' dafs die o-, m- und p-Diamine der Benzolreihe zur Safraninbildung mit Indamin nicht befähigt sind, wohl aber die zweikernigen Diamine aus der Gruppe des Diamidodiphenylmethans.
Die Farbstoffe (»Safrosaniline«) entstehen bei der gemeinsamen Oxydation von 1 Mol. Indamin (bezw. des zur Indaminbildung erforderlichen Gemenges von 1 Mol. eines aromatischen p-Diamins und eines aromatischen Monamins mit unbesetzter Parastellung) und ι Mol. Diamidodiphenylmethan (oder dessen Homologen) in sälzsaurer wässeriger Lösung. Sie haben vielfach Aehnlichkeit mit den Safraninen, zeichnen sich aber vor diesen, sowie vor allen anderen basischen Azinfarbstoffen durch nahezu absolute Seif- und Sodaechtheit aus. Aufserdem besitzen sie bemerkenswerthe Verwandtschaft zur ungeheizten Pflanzenfaser.
Beispiele:
i. Phenosafrosanilin.
Eine Lösung der molecularen Mengen von p-Phenylendiamin und Anilin, wie man sie zum Zwecke der Safraninfabrikation durch Reduction von Amidoazobenzol mit Zink oder Eisen und Salzsäure bereitet, wird mit der berechneten Menge von Diamidodiphenylmethan, gelöst in verdünnter Salzsäure, versetzt, das Ganze zu einer etwa 1 proc. Lösung verdünnt und kalt mit Kaliumbichromat oder Braunstein oxydirt. Hierbei entsteht zunächst das bekannte blaue Phenoindamin. Von Zeit zu Zeit bringt man einen Tropfen der Flüssigkeit auf Filtrirpapier und betupft den farblosen Auslauf desselben mit einem Tropfen einer Kaliumbichromatlösung: So lange an der Ber.ührungsstelle noch Blaufärbung stattfindet, mufs noch Oxydationsmittel hinzugefügt werden. Sobald aber diese Probe das Ende der Indaminbildung anzeigt, fügt man noch 2/5 bis 1J2 der bereits verbrauchten Menge an Oxydationsmittel hinzu und erhitzt nun zum Kochen. Die blaue Farbe des Indamins verschwindet alsbald und die Lösung nimmt die schöne rothe Farbe des Safrosanilins an. Nach 2- bis 3 stündigem Kochen ist die Reaction beendet; man filtrirt nun heifs, säuert das Filtrat mit etwas Salz-
säure an und fällt den Farbstoff mit Salz aus. Durch Umlösen erhält man das Phenosafrosanilin rein in Gestalt von metallisch-grünglänzenden Krystallen. Es löst sich in Alkohol und Wasser mit tiefrother Farbe; die alkoholische Lösung zeigt gelbe Fluorescenz. Alkalien bringen in diesen Lösungen keine Veränderung hervor. Sehr charakteristisch ist das Verhalten des Safrosanilins gegen mineralische Säuren: Der Farbstoff giebt vier verschiedene Salze, welche sich durch eigenthümliche Färbungen auszeichnen. Mit wasserfreien Säuren, also z. B. mit schwach rauchender Schwefelsäure, erhält man eine tief orangegelbe Lösung; verdünnt man diese mit einigen Tropfen Wasser oder besser mit etwas englischer Schwefelsäure, so erhält man eine grüne Lösung; verdünnt man diese weiter, so erhält man ein tiefes Blau, welches bei noch weiterer Verdünnung durch Violett in Roth übergeht. Das Safrosanilin färbt mit Tannin und Brechweinstein gebeizte Baumwolle seif- und sodaecht roth, ebenso färbt es ungeheizte Baumwolle in Gegenwart von' Natriumacetat roth. An Stelle des p-Phenylendiamins im Beispiel ι kann man p-Toluylendiamin, an Stelle des Anilins das o-Toluidin, an Stelle des Diamidodiphenylmethans das Diamidoditolylmethan oder das Diamidodi-p-xylylmethan nehmen. Man erhält so eine Reihe von Safrosanilinen, welche sich von dem einfachsten Repräsentanten der Gruppe durch Nuance wenig unterscheiden und ihm in allen sonstigen Eigenschaften völlig gleichen.
2. Dimethylsafrosanilin.
Eine Lösung von Dimethyl-p-phenylendiamin, wie man sie durch Reduction von salzsaurem Nitrosodimethylanilin mit Zink oder Eisen erhält, wird mit der molecularen Menge salzsaurem Anilin und mit einer salzsauren Lösung der berechneten Menge von Diamidodiphenylmethan vermischt; hierauf wird das Gemenge unter den im Beispiel ι gegebenen Vorsichtsmafsregeln oxydirt und auf reinen Farbstoff verarbeitet. Das so gewonnene Dimethylsafrosanilin löst sich in Wasser mit violettrother Farbe und färbt gebeizte und ungeheizte Baumwolle violettroth. Die Färbungen auf gebeizter Baumwolle sind aufserordentlich seif- und sodaecht. :
3. Tetramethylsafrosanilin.
Ersetzt man im vorigen Beispiele das salzsaure Anilin durch die äquivalente Menge salzsauren Dimethylanilins, so erhält man das Tetramethylsafrosanilin. Dasselbe färbt tannirte Baumwolle seif- und sodaecht blauviolett. Ungeheizte Baumwolle färbt es in Gegenwart von Natriumacetat blauviolett.
In den Beispielen 2 und 3 kann man 1 bezw. 2 Mol. Dimethylanilin durch Diäthylanilin ersetzen; ferner kann man an Stelle des Diamidodiphenylmethans die äquivalenten Mengen Diamidoditolylmethan oder Diamidodixylylmethan nehmen. Man erhält so die Reihe der stickstoffalkylirten Safrosaniline, welche gebeizte und ungeheizte Baumwolle rothviolett bis blauviolett färben.

Claims (4)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Verfahren zur Darstellung rother bis violetter basischer Farbstoffe, darin bestehend, dafs man Indamine bezw. das zur Indaminbildung erforderliche Gemenge von aromatischen p-Diaminen und aromatischen Monaminen in Gegenwart von Diamidodiphenylmethan oder dessen Homologen in saurer, wässeriger Lösung der Oxydation unterwirft.
  2. 2. Die besondere Ausführungsform des durch Anspruch 1 geschützten Verfahrens unter, Anwendung
    a) folgender Indamine:
    ι. Phenoindamin aus p-Phenylendiamin + Anilin,
    2. Phenotoluindamin aus p-Phenylendiamin -f- o-Toluidin oder p-Toluylendiamin + Anilin,
  3. 3. Toluindamin aus p-Toluylendiamin + o-Toluidin,
    ; aus p-Phenylen- oder p-Toluylendiamin + Dimethyl- oder
  4. 4. Dimethyl- oder Diäthyl- ) Diäthylanilin oder
    indamin \ aus Dimethyl- oder Diäthyl-p-phenylen- oder -p-toluylen-
    ( diamin + Anilin oder o-Toluidin,
    i. Tetramethyl-oder Tetra- ί ™ , .11 1 τ-, . ., , , ......
    J ..,, r j · . tv ) aus letramethyl- oder 1 etraäthyl-p-phenylendiamin +
    athylindamin bezw. Di- ( -^. .,,■', tv--<.l 1 ·ι·
    Ii ,j'..,L 1· j · ) Dimethyl- oder Diäthylanilin;
    methyldiathylindamin ( .
    b) folgender Methanbasen:.
    Diamidodiphenylmethan, Diamidodi-o-tolylmethan, Diamidodi-p-xylylmethan.
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