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Flache Kulierwirkmaschine Die Erfindung betrifft flache Kulierwirkmaschinen,
insbesondere Cotton-Wirkmaschinen, die bei der Herstellung flach ausgeführter Strumpflängen
u. dgl. Verwendung finden, wobei die Größe der Maschen des Gewirkes durch .die Garnlänge
bestimmt wird, die durch die Vorwärtsbewegung der Platinen zwischen den Nadeln um
letztere gelegt wird.
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Bei dem Betrieb von Wirkmaschinen der angeführten Art mit mehreren
Fonturen treten trotz der einheitlichen Bemessung der Preßbewegung der Nadeln der
verschiedenen Abschnitte Veränderungen in den Längen gleichzeitig erzeugter Gewirke
auf, die auf Unterschiede in der Elastizität der einzelnen beim Wirken verwendeten
Garne oder auf sonstige Unterschiede, die sich aus der Herstellungsweise der Garne
ergeben, oder auf andere Beeinträchtigungen zurückzuführen sind, die ihrerseits
wieder auf die in den Fabriken von Tag zu Tag wechselnden atmosphärischen Bedingungen
zurückgehen. Die Veränderungen in der Länge treten besonders stark bei solchen Gewirken
in Erscheinung, die aus Garnen mit einer Feinheit von 1o, 15 und 2o Denier oder
Polyamid- und anderen synthetischen Garnen von gleichen Eigenschaften hergestellt
werden. Zum Beispiel können Strumpflängen, die aus solchen Garnen mit 22oo Maschenreihen
gewirkt sind und r m lang sein sollen, bis zu 7 cm länger oder kürzer als diese
Länge ausfallen. Obwohl die Fonturen der Maschine einzeln mit Einstellvorrichtungen
zum Bemessen der Nadelpreßbewegung ausgestattet sind, reichen diese Vorrichtungen
in ihrer üblichen Bauart nicht aus, um genügend genaue Feineinstellungen der Vorrichtung,
durch
die die Preßbewegungen verursacht werden, durchzuführen, damit Ungenauigkeiten in
den Ausmaßen der Bestandteile dieser Vorrichtung, ein möglicherweise zwischen diesen
. Teilen festzustellendes Spiel oder die verschiedenen Bedingungen, die auf die
Garne einen Einfluß nehmen, ausgeglichen werden können. Daraus ergibt sich, daß
es unmöglich ist, die Preßbewegungen der verschiedenen Fonturen der Maschinen mit
der Genauigkeit zu regeln, die nötig ist, um auf ihnen Strumpflängen von einheitlicher
Länge zu erzeugen.
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Das Hauptziel der Erfindung ist, die vorstehend erwähnten Nachteile
zu beseitigen. Wie im folgenden mehr im einzelnen angegeben ist, wird dieses Ziel
gemäß der Erfindung .dadurch erreicht, daß bei einer flachen Kulierwirkmaschine,
bestehend aus einer Nadelbarre mit einer Reihe von Nadeln, einem feststehenden Lager
mit Quernuten zur Führung einer Reihe von Platinen un.d mit einer in Längsrichtung
der Maschine sich erstreckenden Preßkante, einem Teil, durch den die Nadelbarre
gelenkartig für eine Preßbewegung gehalten wird, einem senkrecht angeordneten, schwingbaren
Preßarm und einem waagerechten Glied, durch welches der Nadelbarre von dem Preßarm
Preßbewegungen mitgeteilt werden, eine verstellbare und drehbare Vorrichtung vorgesehen
ist, die ein Ende des waagerechten Gliedes mit dem Preßarm verbindet, wobei diese
Vorrichtung aus einem in dem Preßarm angebrachten Bolzen, einer exzentrischen Muffe,
die durch Drehung um diesen Bolzen bewegt werden kann und in das genannte Glied
zum Eingriff kommt, und aus einer Vorrichtung zur Verhütung einer zufälligen Verlagerung
der Muffe durch Drehung aus der jeweils eingestellten Stellung besteht. In der Preßvorrichtung
wird also eine einfache und billige Einstellvorrichtung vorgesehen, die allein oder
zusammen mit den schon erwähnten üblichen Einstellvorrichtungen verwendet werden
kann. Hierdurch können in den einzelnen Fonturen .der Maschine leicht, schnell und
auf solche Weise feine Mikrometereinstellungen vorgenommen werden, daß die Herstellung
von Gewirken von einheitlicher Länge trotz des Vorhandenseins eines geringen Spiels
oder trotz Ungenauigkeit in den Ausmaßen .der Teile .der Preßvorrichtung und ungeachtet
nachteiliger Bedingtmgen, .die in der Verschiedenheit der beim'Wirken verwendeten
Garne bestehen können, vorher festgelegt wird.
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Fig. i der Zeichnungen ist eine Teilansicht im Oberschnitt einer flachen
Kulierwirkmaschine, bei der die Erfindung angewandt ist.
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Fig.2 ist eine im Aufriß dargestellte Einzelansicht in Richtung der
Pfeile II-II in Fig. i, die in größerem Maßstab gezeichnet ist.
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Fig.3 ist die Teilansicht eines durch die Pfeile III-III in Fig. 2
angegebenen Schnittes.
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Fig. 4 ist eine im Schnitt dargestellte Teilansicht in Richtung der
Pfeile IV-IV von Fig. 3.
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Fig. 5 und 6 sind perspektivische Ansichten gewisser, später behandelter
Sonderteile.
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Bei der dargestellten Maschine (Fig. i) geschieht das Wirken auf die
übliche, wohlbekannte Weise durch die Zusammenarbeit einer Reihe von in einer Nadelbarre
8 angeordneten Hackennadeln 7 mit Platinen 9, die mit ihren Enden in den Querschlitzen
eines feststehenden Lagers io gleiten. Mittels Gelenken, wie bei i i angegeben,
wird .die Nadelbarre 8 angrenzend an ihre entgegengesetzten Enden mit den Enden
der waagerechten Hebelarme 12 verbunden, von denen nur einer gezeigt ist und die
von einer Schwingwelle 13 aus waagerecht nach innen ragen; der Welle 13 wird von
einer Nockenscheibe 15 auf der sich in Längsrichtung erstreckenden Nockenwelle 16
der Maschine über einen senkrecht angeordneten, unter Federspannung stehenden .
Rollenarm 14 eine Schwingbewegung mitgeteilt. Die erforderlichen Nadelpreßbewegungen
werden durch eine Vorrichtung verursacht, .die eine zweite Nockenscheibe 17 umfaßt,
die auf der Nockenwelle 16 sitzt und auf einen anderen senkrecht angeordneten, unter
Federspannung stehenden Preßarm 18 auf einer parallelen Schwingwelle i9 nächst der
Welle 13 einwirkt. Durch ein unter Federspannung stehendes waagerechtes Glied 20
ist der Preßarm 18 mit einem Hebelarm in Form eines Gabelarmes 21, der an der Nadelbarre
8 hängt, gekuppelt, wodurch die Nadelbarre 8 zum Schwingen um die Achse der Gelenke
ii gebracht wird; dadurch werden die Haken der Nadeln bei deren Abwärtsbewegung
mit der sich in Längsrichtung der Maschine erstreckenden Preßkante22 auf dem Platinenlager
io in Berührung .gebracht, wie dies beim Wirken erforderlich ist. Das untere Ende
des an der Nadelbarre 8 aufgehängten Hebelarmes 2i ist bei 23 mit einem Schlitz
versehen, der dazu dient, mittels Stellschrauben 24, die auf .entgegengesetzten
Seiten eines Gelenkstiftes 25 aufsitzen, der in dem entsprechenden Ende des Gliedes
2o befestigt ist, Einstellungen vorzunehmen. Durch die soeben beschriebene Anordnung
besteht nur die Möglichkeit, die Preßbewegung der Nadeln 7 in bezug auf die Platinen
9 und die Preßkante auf dem Platinenlager io in der herkömmlichen Weise roh zu bemessen.
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Zur E,rzielung genauerer Preßeinstellungen der Nadeln ist gemäß der
vorliegenden Erfindung die nachstehende Vorrichtung vorgesehen. Der die Drehverbindung
zwischen dem Preßarm 18 und dem entgegengesetzten Ende des Gliedes 2o darstellende
Bolzen 26 führt durch die Nabe i811 des genannten Armes. YVie in Fig. 2, 4und 5
gezeigt, besitzt der Bolzen 26 eine in seiner Mitte angeordnete, um seinen Umfang
sich erstreckende Erweiterung (Bund) 26a, die als Anschlag für die eine Seitenfläche
der Nabe 1811 des Armes 18 wirkt, sowie an einem Ende einen mit Gewinde versehenen
Endteil :26b, in den eine Spannmutter 27 eingreift, durch die eine dazwischenliegende
Unterlagscheibe 28 gegen die entgegengesetzte Seitenfläche der genannten Nabe festgeklemmt
wird, um den genannten Bolzen gegen eine Drehung zu sichern. Um den entgegengesetzten,
geringeren Durchmesser aufweisenden glatten Endteil 26c des Bolzens 26 kann eine
exzentrische Muffe 29, die in eine Nut 2o11 in dem Bodenrand des Gliedes 2o paßt
und einen gerändelten Kopf 29a zur bequemen Bedienung mit den Fingern besitzt, drehbar
verstellt
werden. Die Muffe 29 wird durch ein Paar Unterlagscheiben 30 und 31, von
denen die letztere regen die äußere Fläche des Kopfes 29a aufsitzt, in ihrer Stellung
gehalten. Diese Unterlagscheiben werden von einem Schraubenbolzen 32 gehalten, dessen
Schaft mit seinem Gewinde in eine mit Gewinde versehene axiale Bohrung in dem Ende
26c des Bolzens 26 eingreift. Die Unterlagscheibe 31 (Fig.2, 3 und 6) besitzt einen
zentralen schlüssellochförmigen Schlitz 3111, der auf einander gegenüberliegende
Vorsprünge 26d-(Fig. 3 und 5) auf dem Bolzen 26 paßt und eine Sicherung gegen eine
Drehbewegung .der Scheibe 31 darstellt; sie ist weiterhin mit einem radialen, federnden
Fortsatz 31b mit einem runden, punktförmigen Vorsprung 31c versehen, der wahlweise
mit einer Reihe von radialen Schlitzen 29b in der Außenfläche des Kopfes 2911 der
exzentrischen Muffe 29 im Eingriff steht. Der Schlitz in der Reihenmitte erstreckt
sich über den peripheren Rand des Kopfes, wie dies in Fig. 2 und 3 bei 29c angegeben
ist. Arbeitsweise Wenn .größere Maschen gebildet werden sollen, wird die Muffe 29
in Fig. i und 3 im umgekehrten Uhrzei:gersinn aus der normalen Stellung herausgedreht,
in welcher der Vorsprung 31c des federnden Haltefortsatzes 31b sich in dem Schlitz
29c befindet. Dadurch wird erreicht, daß die wirksame Länge des Gliedes 2o verkürzt
und die Nadelbarre 8 leicht um ihre Drehverbindungen i i bewegt wird, um die Nadeln
weiter einwärts in den Raum zwischen den Platineng zu verlagern. Wenn andererseits
kleinere Maschen gewünscht oder gefordert werden, wird das Verfahren umgekehrt durchgeführt,
d. h. die Muffe 29 wird im Uhrzeigersinn gedreht, um die wirksame Länge des Gliedes
2o zu vergrößern, wodurch die Nadelbarre 8 etwas mehr aus dem Raum zwischen den
Platinen 9 herausbewegt wird. In der Praxis werden die Exzentrizität der Muffe 29
und die Zwischenräume zwischen den Nuten 29b in dem Kopf 29a so vorgesehen, daß
ein einziger durch Drehung bewirkter Schlitzwechsel den Bereich .der Preßbewegung
der Nadeln bis zu 0,0-25 mm und sogar weniger verändert. So können nach der Erfindung
die Pressenrollenhebel der einzelnen Fonturen der Maschine einzeln innerhalb enger
Grenzen eingestellt werden, um für die verschiedenartigen Eigenschaften .der verschiedenen
beim Wirken verwendeten Garne und für # die wechselnden atmosphärischen Bedingungen,
die sie beeinträchtigen können, einen Ausgleich zu schaffen. Auf diese Weise ist
es möglich, während jedes Arbeitsganges der Maschine die gleichzeitige Herstellung
einer Vielzahl von Gewirken, die sämtlich die gleiche Länge haben, von vornherein
festzulegen.