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Steilkartei mit beweglichen hängenden Karteibehältern Bekannt sind
Steilkarteien mit im Boden eines Karteikastens oder seitlich verankerten Schwenkstützen,
mit denen das Kartenmaterial umgewälzt werden kann. Ein .großer Nachteil dieser
Anordnungen ist, daß das .gesamte Kartenmaterial umgewälzt werden muß, wenn die
hinterste Karte freigelegt werden soll. Bei einer Tiefe des Gesamtstapels von etwa
700 mm bedeutet das, daß eine erhebliche Last bewegt werden muß.
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Bekannt sind ferner Hängeeinrichtungen mit gleitend oder rollend auf
seitlichen Schienen gelagerten Hängebehältern, sogenannte Hängemappen. Die letzteren
werden möglichst breit ausgeführt, um den Nutzraum nicht durch eine zu große Zahl
vonT.aschenwänden zu verringern. Schmale Taschen haben außerdem den Nachteil, d.aß
beim Auseinarnderspreizen .der Taschenwände der Bodenwinkel steil ausfällt, so .daß
die Karten mit den unteren Rändern nach der tiefliegenden Seite des .dort mit der
Behälterwand einen spitzen Winkel bildenden Bodens abrutschen, wodurch ein das freie
Durchfallen von Karten verhinderndes Klemmen im Stapel entsteht. Der gleiche Nachteil
ergibt sich aber auch dann, wenn sich in einer breiten Tasche ein nur dünner Kartenstapel,diagonal
eingestellt hat.
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Erfindungsgemäß werden bei der letztgenannten Art von Karteien an
den Boden des Karteibehälters eine oder mehrere den Behälterraum unterteilende Schwenkstützen
angelenkt, die als volle Platten, Rahmen oder Gitter ausgebildet sein können und
vorzugsweise aus Blech hergestellt sind. Die Schwenklagerung der Schwenkstützen
am Behälterboden
wird vorteilhaft als Steckverbindung ausgebildet,
so daß die Schwenkstützen leicht herausnehmbar sind. Die Schwenkstützen können .beispielsweise
mit Zungen in Schlitze des Taschenbodens eingesteckt sein. Man kann ferner die Schwenkstützen
mit einem Paar an den Enden der Unterkante vorspringender Zungen in an .den Schmalseiten
des Taschenbodens vorgesehene Scbilitzau.snehmungen einstecken. Hierbei kann ohne
Schwächung des Bodens die Zahl der Schlitze erhöht und damit die Freizügigkeit hinsichtlich
Anordnung und Zahl der Schwenkstützen gesteigert werden. Die Steckschlitze für eine
ähnliche Lagerung der Schwenkstützen können auch in seitlich andemTaschenboden ausgebildeten
oder befestigten Leisten vorgesehen werden. Bei dieser Anordnung kann die Drehachse
der Schwenkstützen über den Behälterboden verlagert werden. Selbstverständlich können
die Schwenktsützen aber auch, was allerdings weniger zweckmäßig -ist, mit dem Taschenboden
unlösbar scharnierartig verbunden sein.
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Durch dieAnordnung der Schwenkstützen werden die obenerwähnten Nachteile
beseitigt. Der Behälter kann breit gehalten werden. Es kann also beim Auseinanderspreizen
der Behälterwände der Bodenwinkel nicht so groß ausfallen, daß die Karten unten
abrutschen. Auch kleine Kartenstapel sind gegen das Abrutschen der Karten mit,den
unteren Kanten gesichert, weil der Behälterraum in schmälere Teilabschnitte unterteilt
ist. Der Kartendruck kann also in keinem Fall so weit ansteigen, .daß das freie
Durchfallen einbesteckter Karten bis auf den Behälterboden in Frage gestellt ist.
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Um die Kartei oder Blattei leicht bewegen zu können, ist es notwendig,
die Höhe der Taschen auf etaw 1/2 bis 2/s der Höhe der Karteikarten zu begrenzen.
Damit wird auch bezweckt, daß der Aufschlagwinkel beim Trennen .der Kartenstapel
nicht durch,das auf den Boden der Tasche wirkende Gewicht der Karten sofort wieder
beseitigt wird. Die _ niedere Bemessung der Taschen bedingt aber ein starkes Kartenmaterial,
.damit die Karten nicht über -den oberen Rand der Taschen überhängen und durchbiegen.
Durch die Einfügung der Schwenkstützen wird der Aufschlagwinkel der Tasche in jedem
Fall gesichert, -da die Schwenkstützen beim Umlegen durch ihr Eigengewicht den Aufschlagwinkel
halten. Gleichzeitig bilden sie Stützen für die Karten, so daß diese nicht überhängen
können, auch wenn sie aus schwachem Material hergestellt sind.
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Die Schwenkstützen können auch .als Leitplatten verwendet werden,
wenn an ihrem oberen Rand Leitreiter oder Leitfahnen angebracht werden.
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In der Zeichnung sind einige bevorzugte Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
in fünf J#iguren dargestellt. Es zeigt Fig. r einen schematisch gehaltenen Teillängsschnitt
der Kartei, .
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'Fig. 2 bis 5 schaubildliche Darstellungen und eine Schnittfigur für
vier verschiedene Lagerungen der Schwenkstützen.
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Die Kartei 'besteht aus einer Vielzahl von in einem nicht dargestellten
Sammelbehälter beiderseits an Gleitschienen r verschiebbar aufgehängten Karteibehältern.
Die letzteren sind, wie bekannt, als nach oben offene Taschen mit Seitenwänden 2
und einem mit .diesen .durch Scharniere q. gelenkig verbundenen Boden 3 ausgebildet.
An den oberen Kanten der Seitenwände sind Tragstangen 5 angebracht, die zum Abstützen
auf den Gleitschienen r beiderseits herausragen. Meist werden die einander gegenüberliegenden
Seitenwände 2 zweier benachbarter Taschen mit einer gemeinsamen Tragstange 5 scharnierartig
zusammengeschlossen. Die Tragstangen 5 sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
nach Fig. z in den Gleitschienen z laufende Rollwägelchen 6 eingehängt. Sie können
aber auch auf den Gleitschienen z, z. B. durch an ihren Enden angebrachten Rollen
od. dgl., unmittelbar abgestützt werden.
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In der Fig. z sind vier Hängebehälter dargestellt und mit I, II, III
und IV bezeichnet. Die Behälter I, II und III sind gleich bemessen, und zwar mit
einem verhältnismäßig breiten Boden 3 versehen, während der Behälter IV zum Vergleich
einen schmalen Boden 3 zeigt. Die Behälter I und II sind erfindungsgemäß mit nachstehend
näher erläuterten Schwenkstützen 7 ausgerüstet.
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Die vier Behälter .sind durch Auseinanderspreizen ,der oberen Enden
ihrer Seitenwände 2 verschieden weit aufgeschlagen. Der Vergleich der weit aufgeschlagenen
Behälter I und IV mit einem breiten und einem schmalen Boden 3 zeigt, daß der Bodenwinkel
a bei dem Behälter IV mit ,dem schmalen Boden erheblich größer ausfällt als der
Bodenwinkel a bei dem Behälter I mit dem breiten Boden. Bei dem steil ansteigenden
Boden 3 des schmalen Behälters IV ist es nicht zu vermeiden, daß die Karten, auch
wenn diese einen den ganzen Behälterraum füllenden Stapel bilden, mit ihren unteren
'Kanten gegen die tiefste Stelle des dort mit der anschließenden Seitenwand 2 einen
spitzen Winkel bildenden Bodens gleiten. Die Folge ist, daß im unteren Teil des
Kartenstapels ein starker Kartendruck entsteht und: eine in den Stapel eingestellte
Karte nicht von selbst bis auf den Behälterboden durchfallen kann. Das ist sehr
nachteilig.
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In ähnlicher Weise wirkt es sich aus, d=enn in einem Behälter mit
einem breiten Boden 3 ein Schwacher Kartenstapel untergebracht .ist (s. Behälter
III). Trotzdem hier der Boden fast waagerecht liegt, läßt es sich nicht vermeiden,
daß die Karten unter leichtem Durchbiegen bis zur diagonalen Stellung abrutschen
und dann ebenfalls im unteren Teil unerwünscht stark aufeinanderdrücken.
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Wenn erfindungsgemäß, wie die Behälter I und II zeigen, an den Boden
3 Schwenkstützen 7 gelenkig angeschlossen sind, so können die vorstehend
ge-
schilderten Mißstände nicht auftreten. Die in den Ausführungsbeispielen
als volle Plattendargestellten, vorzugsweise aus Blech bestehenden Schwenkstützen
teilen den Behälterraum in schmälere Abschnitte. Man kann also in einem breiten
Behälter für einen schwachen Kartenstapel (Behälter I) eine schmale Tasche schaffen
und vermeidet -dadurch den für denBehälter III dargestellten-Fall, Da außerdeminfolge
des
breiten Bodens 3 der Bodenwinkel a auch bei starkem Spreizen der Behälterwände nicht
groß ausfallen 'kann, ist ein Abgleiten der Unterkanten der Karten ausgeschlossen,
so daß auch nicht .der im Zusammenhang mit dem Behälter IV mit einem schmalen Boden
erläuterte Mißstand auftreten kann. In der Fig. i ist für die beiden Behälter I
und II der Einfachheit halber je nur eine, Schwenkstütze 7 gezeichnet; man kann
aber auch, wie in den Fig. 2 bis 4 dargestellt, zwei oder mehr Schwenkstützen vorsehen.
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Für die Anbrin.gung der Schwenkstützen 7 an demTaschenboden 3 gibt
es vielerlei Möglichkeiten. Wesentlich ist, daß die Schwenkstützen 7 an den Taschenboden
3 .derart angelenkt sind, daß sie sich nach beiden Seiten in jedem Fall bis zum
Anliegen an .der Oberkante einer Seitenwand 2 ausschwenken lassen. Das könnte man
z. B. durch eine scbarnierartige Verbindung der Schwenkstützen mit dem Taschenboden
erreichen. Bevorzugt sind jedoch Anordnungen, die gleichzeitig auch ein leichtes
Herausnehmen der Schwenkstützen und ein Versetzen derselben gestatten, um in ein
und derselben Tasche weitgehende Unterteilungsmöglichkeiten entsprechend der jeweiligen
Belegung des Behälters mit Karten zu erhalten. Diese Forderung erfüllen die Anordnungen
nach :den Fig. 2 bis 5, welche leicht lösbare Steckverbindungen darstellen.
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Das Ausführungsbeispiel nach Ei:g. 2 zeigt in dem Taschenboden 3 Schlitze
8, .denen an der Unterkante der Schwenkstützen 7 Zungen 9 zugeordnet sind. Die Zungen
9 werden in die Bodenschlitze 8 eingeführt, wodurch die Lage der Schwenkstützen
gesichert ist, und dieselben können um ihre sich auf der Bodenfläche abstützende
Unterkante i o ausgeschwenkt werden.
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Nach Fig. 3 sind an den beiden Schmalseiten des Taschenbodens 3 Schlitzausnehmungen
i i vorgesehen. Die Schwenkstützen 7 sind mit an den Enden der Unterkante io vorspringenden
Zungen 12, versehen, welche in die Bodenschlitze i i eingesteckt werden. Hierbei
ergibt sich grundsätzlich die gleiche Schwenklagerung. Die Schwenkachse ist wieder
die sich auf der Bodenfläche abstützende Unterkante io der Schwenkstützen 7. Gegenüber
der Ausführungsform nach Fig. 2, bei der die Zahl der Schlitze 8 im Behälterboden
aus Festigkeitsgründen begrenzt ist, unterliegt die Au.sführungsform nach Fig. 3
dieser Beschränkung nicht. Man kann also wesentlich mehr Schlitze vorsehen und ist
so hinsichtlich Anordnung und Zahl der Schwenkstützen freier.
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Grundsätzlich die gleiche Schwenklagerung der Schwenkstützen 7 zeigt
die Fig. 4, jedoch mit dem Unterschied, daß die zu den an den Enden der Unterkante
io der Schwenkstützen vorspringenden Zungen: 12 gehörigen Stecksdhlitze 13 aus Leisten,
z. B. U- oder Winkelschienen 14 ausgespart sind, die an den Schmalseiten des Taschenbodens
3 aufgesetzt werden. Dadurch ist die die Schwenkachse bildende Unterkante io der
Schwenkstützen 7 über die Bodenfläche verlegt. Der Behälterboden 3 wird hei dieser
Ausführungsform vorteilhaft mit mindestens bis auf die Höhe der Schlitze 13 reichenden
Seitenrändern 15 versehen, die mit den Seitenwänden 2 ,des Behälters durch die Scharniere
4 verbunden sind. Anstatt beiderseits Leisten 14 auf den Boden 3 aufzusetzen, kann
man die Höherverlagerung der Drehachse der Schwenkstützen auch dadurch erreichen,
daß man-,die als Schlitzträger dienenden Leisten.an den Schmalseiten des Taschenbodens
durch Aufbiegen des Bodenbleches unmittelbar ausbildet.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 sind an den Schwenlcstütz.en 7
seitlich vorspringende Zungen 16 vorgesehen, die in senkrecht gestellte, z. B. an
aufgebogenen Enden 17 des Bodens 3 vorgesehene Schlitzausnehmungen 18 eingreifen,
wobei die Unterkante io einer Schwenkstütze auf dem Taschenboden 3 aufliegt und
Schwenkachse sein kann oder im Abstand von diesem angeordnet und außerhalb der Schwenkachse
liegen kann.
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Die Gestaltungsmöglichkeiten für eine steckbare Schwenklagerung ,der
Schwenkstützen 7 sind natürlich mit den dargestellten Ausführungsbeispielen keineswegs
erschöpft.
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Die starren Schwenkstützen 7, die nicht unbedingt volle Blechplatten
sein müssen, .drücken, wenn sie umgelegt sind, unmittelbar oder über den Kartenstapel
.auf die Oberkante der Taschenwände 2 und verhindern so, daß die auf einen bestimmten
Aufschlagwinkel gespreizten Taschenwände unter Eigengewi.chtswirkung wieder -in
die Ausgangsstellung zurückkehren. Gleichzeitig geben sie den über die Oberkante
.der Taschenwände herausragenden Karten oder Blättern eine Stütze und verhindern
auch bei schwachem Kartenmaterial ein Überbä:ngen der Karten.