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.Aktiengesellschaft für Unternehmungen der Eisen- und Stahlindustrie
Essen Die Erfindung bezieht sich auf einen Kastenkipper für ein- oder zweiseitige
Entladung mit am Kippbehälter schwenkbar gelagerten Klappen und mit zwischen Klappen
und Wagenuntergestell angeordnetem Klappenführungsgestänge.
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Bei den bekannten Kippwagen dieser Art ist das Klappenführungsgestänge
unmittelbar zwischen der Klappe und dem Untergestell des Wagens angeordnet. Die
Wagen lassen nur einen Kippwinkel des Behälters bis zu etwa 5o° zu, so daß ein restloses
Entleeren insbesondere bei backendem Ladegut in Frage gestellt ist.
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Bei einem anderen bekannten Kippwagen dieser Art sind die Klappen
nicht nur an ihrem Anlenkpunkt mit der Wagenlcastenstirnwand, sondern auch -zusätzlich
über ihren Anlenkpunkt an der Klappenstütze mit dem Kasten in Verbindung, so daß
das Klappengewicht einmal dadurch zur Wirkung gebracht wird, daß die Klappe als
zweiarmiger Hebel mit dem Anlenkpunkt an der Klappenstütze als Drehpunkt einen nach
oben gerichteten Druck an ihrem Anlenkpunkt mit der Wagenkastenstirnwand ausübt
und zum anderen dadurch, daß die Klappe als einarmiger Hebel mit ihrem Anlenkpunkt
an der Wagenkastenstirnwand als Drehpunkt über Zwischenglieder seitlich gegen den
Wagenkasten drückt. Dieser Kippwagen läßt zwar einen etwas größeren Kippwinkel des
Kastens
bis zu etwa 6o° zu, hat aber den Nachteil, daß die K ,lappenstützeinrichtung
verwickelt und hoch beansprucht wird. Namentlich die Kläppenstütze, die infolge
ihrer großen Länge unter Einwirkung des Klappengewichtes schon eine erhebliche Knickbeanspruchung
erfährt, wird durch besondere Zwischenglieder noch zusätzlich auf Biegung beansprucht,
wodurch sich bei kleineren Wagen eine besonders schwere Bauweise der Klappenstütze
ergibt. Außerdem wird die Klappenstützeinrichtung vermöge der Anordnung besonderer
Zwischenglieder, wie etwa Rolle und Kurvenbahn, infolge der Vielzahl der zusammenarbeitenden
Elemente umständlich und störungsempfindlich, was namentlich im Hinblick auf die
beim Beladen wie -auch beim Entladen auftretenden beträchtlichen Stoßkräfte unerwünscht
ist.
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Die Erfindung bezweckt, einen Kastenkipper der eingangs genannten
Art zu schaffen, der die vorerwähnten Nachteile vermeidet und der es ermöglicht,
den Wagen so weit zu kippen, daß der Kippwinkel des Kippbehälters 5o° überschreitet
und bis zu go° gesteigert werden kann. Dies wird in erster Linie dadurch erreicht,
daß das Kipplager seitlich auf der abkippenden Seite angeordnet ist und an den Kastenstirnwänden
etwa in Wagenmitte doppelarmige Hebel drehbar gelagert sind,, an deren einem Hebelarm
je eine Klappenstütze und an deren anderem Hebelarm je eine mit dem Untergestell
in Verbindung stehende Zugstange derart angebracht ist, daß ein Kippe des Kastens
bis zu 9ö° Kippwinkel ermöglicht und -nach dem Ausschalten der Kippkraft das selbsttätige
Zurückfallen von Kasten und Klappe herbeigeführt wird.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht.
Es zeigt Abb. i einen Kastenkipper für einseitige Entladung in der Beladestellung,
auf eine Stirnseite gesehen, Abb. 2 den Wagen gemäß Abb. i in der Kippstellung,
Abb. 3 einen Wagen für zweiseitige Entladung in der Beladestellung, auf eine Stirnseite
gesehen, Abb. 4 den Wagen nach Abb. 3 in einer Kippstellung, Abb. 5 den Wagen nach
Abb. 3 teils in Seitenansicht, teils im senkrechten Längsschnitt, Abb.6 eine Einzelheit
von Abb.3 in vergrößea-tem Maßstabe.
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Es soll zunächst das Ausführungsbeispiel gemäß Abb. i und 2 beschrieben
werden.
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Es bezeichnet i den Kasten, 2 das Untergestell und 3 den Kippbolzen.
Letzterer ist bei dem, Ausführungsbeispiel seitlich nach der kippenden Seite zu
angeordnet. Eine Längsseite des Kastens i wird durch die Klappe 4 gebildet, die
mit ihren Seitenblechen mittels der Zapfen 5 an den Stirnwänden des Kastens i schwenkbar
angeordnet ist. An den Stirnwänden des Kastens z ist in dem Zapfen 6 je ein doppelarmiger
Hebel 7, 8 drehbar gelagert, an dessen. Hebelarm 7 mittels eines Gelenkzapfens
io die Klappens.tütze 9 angelenkt ist, die wiederum durch den Zapfen i i an der
Klappe 4 gelenkig befestigt ist. An dem anderen Hebelarm 8 des doppelarmigen Hebels
7, 8 ist durch den Gelenkzapfen 13
eine Zugstange 12 befestigt, deren anderes
Ende reit einem Langloch 14 versehen ist, das über einen am Untergestell des Wagens
angeordneten Bolzen 15 gleiten kann. Das Langloch 14 kann auch an dem anderen
Ende der Zugstange angeordnet sein und über den Gelenkzapfen 13 am Hebelarm 8 gleiten.
Der gleiche Zweck wird erreicht, wenn die Langlöcher 14 im Untergestell 2 und im
Hebelarm 8 angeordnet sind, während die Zapfen 13 und Bolzen 15 sich
an den Enden der Zugstange befinden.
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Wenn der Kasten i durch Hochziehen eines an der der Klappe 4 gegenüberliegenden
Seitenwand angreifenden. Kranhakens 16 oder mittels einer anderen Antriebskraft,
z. B. Druckluftzylinder, gekippt wird, beschreibt der wegen des seitlich nach der
Kippseite zu angeordneten Kippbolzens 3 auf der hochgehenden Kastenseite liegende
gemeinsame Schwerpunkt S von Kasten i, Klappe 4 und dem Führungsgestänge eine steigende
Kurve, deren Steigungswinkel allmählich kleiner wird. Das infolge der anfänglichen
Lage des Schwerpunktes S nach der Beladeseite hin wirkende Drehmoment wird hierbei
allmählich verringert. Nachdem es auf ein geringes Maß herabgesetzt oder fast aufgehoben
worden ist, soll das Abheben der Klappe 4 von dem Kasten i bei dem bereits in Bewegung
befindlichen Kasten eintreten, so daß das Einleiten der Kippbewegung bedeutend erleichtert
wird. Aus diesem Grunde bleibt die Klappe 4 so lange in ihrer Beladestellung auf
dem Kastenboden aufliegen, bis dasauf dem Bolzen IS gleitende Langloch 14 der Zugstange
i2 mit seinem. unteren Ende an dem Bolzen IS anliegt. Das tritt bei dem Ausführungsbeispiel
nach der Zeichnung etwa bei einer Kastenneigung von 181 ein. Das Abheben der Klappe
4 erfolgt dadurch, daß die mit dem Untergestell 2 einseitig verbundene Zugstange
12 den zweiarmigen Führungshebel 7, 8 während,des weiteren Kippens im Sinne der
Uhrzeigerbewegung dreht; so daß .der Hebelarm 7 die Klappenstütze 9 und damit die
Klappe 4 hochdrückt, bis die in Abb. 2 gezeigte Stellung eingenommen worden ist.
Der gemeinsame Schwerpunkt S des Kastens i, der Klappe 4 und des Führungsgestänges
beschreibt hierbei eine dauernd ansteigende Kurve, wie Abb. 2 zeigt.
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Sobald der Kranhaken 1b gesenkt wird, erfolgen die oben beschriebenen
Bewegungsvorgänge im entgegengesetzten Sinn. Der gemeinsame Schwerpunkt S fällt
in der gleichen Kurve, in der er während des Entladens gestiegen ist. Das Zurückfallen
des Kastens i und der Klappe 4 geschieht infolgedessen selbsttätig.
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In Abb. 3 bis 6, die das Ausführungsbeispiel für zweiseitige Entladung
veranschaulichen, sind für die entsprechenden Teile die gleichen Bezugsziffern gewählt
worden wie in Abb. i und 2. Da das Führungsgestänge und die mit diesem zusammenwirkenden
Teile für jede Entladeseite besonders vorgesehen werden müssen, sind in der Zeichnung
die Bezugszeichen mit Index a und b versehen. Der Index a der Bezugszeichen bezeichnet
die Teile, die
bei der linksseitigen Entladung betätigt werden,
während der Index b die bei der rechtsseitigen Entladung betätigten Teile bezeichnet.
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Der Kasten i ruht auf den Kippbolzen 3a und 3b, um die das Kippen
wahlweise nach der einen oder anderen Seite erfolgt. Die beiden Längsseiten des
Kastens i werden durch die Klappen 4" und 4b geschlossen, die mit ihren Seitenblechen
mittels der Zapfen 5" und 5b an den Stirnwänden des Kastens i an gelenkt sind. An
den Stirnseiten des Kastens i sind auf je einem gemeinsamen Zapfen 6 die beiden
doppelarmigen Hebel 7a, 8" und 7b, 8b drehbar gelagert. An den Hebelarmen74und 7b
sind- die Klappenstützen 9" und 9b mit ihrem einen Ende mittels der Gelenkzapfen
ioa und Tob befestigt, während das andere Ende der Klappenstützen 9a und 9b mittels
der Zapfen i i" und i Tb die Klappen 4a und 4b abstützt. An den Hebelarmen 8a und
8b sind die Zugstangen 1.2" und i2b mittels der Gelenkzapfen 13a und 13b befestigt.
Die Zugstangen 12" und i2b haben an ihren freien Enden Langlöcher 14a und 14b, mit
denen sie über die an dem Untergestell 2 befestigten Bolzen. i 5a und 15b gleiten.
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Um das zweiseitige Kippen des Kastens i zu ermöglichen, sind an dem
Kasten nach unten offene Bocklager 17a und 17b angeordnet, die sich über die Kippbolzen
3a und 3b legen. Die Kippbolzen 3" und 3b sind auf den am Untergestell 2 angeordneten
Bolzenlagern 18, und 18b gelagert. Diese Bolzenlager haben gebogene Halteflächen
19a und i9b, die sich beim Kippen auf der Kippseite um die halbzylindrischen Teile
20a und tob der Bocklager 17a und 171,
legen, so daß ein Abheben des Kastens
i von den Kippbolzen 3a bzw. 3b verhindert wird. Die Kippbolzen 3a und die Bolzen
i5b, über die die Langlöcher 14b gleiten, liegen in einer Achse in der Längsrichtung
des Wagens hintereinander; ebenso sind auf der anderen Wagenseite die Kippbolzen
3b und die Balzen 15a in einer Achse liegend angeordnet.
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Wird der Kasten i beispielsweise durch Hochziehen des an der rechten
Seite des Kastenbodens angreifenden Kranhakens i64 nach der linken Seite gekippt,
so ist der Kasten i mit dem Bocklager 17a um den Kippbolzen drehbar gelagert. Die
rechte Kastenklappe 4b bleibt infolge ihres Eigengewichtes bis zur äußersten Kippstellung
geschlossen. Ebenso ändert das Führungsgestänge der Klappe 4b ihre Lage zum abkippenden
Kasten nicht. Die Zugstange 12b schwenkt lediglich in der Kipprichtung um den Balzen
i5b in dem Langloch 14b. Die linke Kastenklappe 4a bleibt dagegen nur so lange auf
dem Kastenboden liegen, bis: das auf dem Bolzen 15" gleitende Langloch 14" der Zugstange
i2, reit seinem unteren Ende an dem Bolzen 15" anliegt. Es findet hierbei der gleiche
Vorgang statt, der bereits vorstehend in Verbindung mit dem einseitig kippenden
Kasten gemäß Abb. i und 2 beschrieben wurde. Da der gemeinsame Schwerpunkt des Kastens
und der Klappe während der Kippbewegung eine steigende Kurve beschreibt, fällt der
Kasten in seine Ladestellung selbsttätig zurück, sobald die Antriebskraft, die das
Anheben des Kastens bewirkt, ausgeschaltet wird. Während des Kippens legen sich
die Halteflächen iga des Bolzenlagers 1.8" gegen die halbzylindrischen Teile 2o,
der Bocklager 17" so daß das Bocklager 17a von dem Bolzen 3" nicht abgehoben werden
kann. Das Bocklager 17b der hochgehenden Seite des Kastens wird dagegen von dem
Kippbolzen 3b abgehoben.