DE879391C

DE879391C - Drehstromschaltung fuer Antriebe an Weichen, Signalen, Fahrsperren oder aehnlichen Einrichtungen

Info

Publication number: DE879391C
Application number: DEP7606A
Authority: DE
Inventors: Gerhard Kowallik
Original assignee: Siemens Corp
Current assignee: Siemens Corp
Priority date: 1948-10-02
Filing date: 1948-10-02
Publication date: 1953-06-11

Description

Drehstromschaltung für Antriebe an Weichen, Signalen, Fahrsperren oder ähnlichen Einrichtungen Die bekannten Drehstromschaltungen für Antriebe von Weichen, Signalen, Fahrsperren u. dgl. zeigen im Betriebe ein ungünstiges Verhalten bei gewissen Kabelstörungen. Wenn die für den Laufrichtungswechsel nicht benutzte Stelleitung beispielsweise mit dem Nulleiter Schluß erhält, so brennt lediglich die zugehörige Stellsicherung durch, und der Motor bleibt arbeitsfähig. An Stelle des normalen kreisförmigen Drehfeldes tritt ein elliptisches, weil nur noch eine zweiphasige Erregung des Motors besteht. Eine solche Störung macht sich also nicht bemerkbar. Für den Betrieb ist noch schlimmer, wenn während des Stellgangs ein Phasenleiter durch Netzstörung, Durchbrennen einer Sicherung od. ä. ausfällt. Hierdurch wird der Motor nur noch einphasig erregt, und er hat deshalb nur noch ein Wechselfeld. In einem solchen Falle kann je nach den im Augenblick der Abschaltung im Getriebe wirkenden Kräften der Motor weiterlaufen oder aber auch, z. B. als Folge mechanischer Rückstöße, in seine Ausgangsstellung zurückgehen. Für den Stellwerksbetrieb jedoch ist der ungewollte selbsttätige Rücklauf des Antriebes wegen der dadurch möglichen Zuggefährdungen nicht vertretbar.
Gemäß der Erfindung lassen sich diese Nachteile dadurch vermeiden, daß ein Phasenüberwachungsrelais vorgesehen ist, das bei Ausfall einer Phase die beiden anderen Phasen selbsttätig abschaltet und dessen Verzögerung kleiner ist als die Umlaufzeit des Weichenantriebes.
An Hand der Abb. x bis 3 sei der Erfindungsgedanke beispielsweise erläutert.
In den Abbildungen bedeuten: i, 2, 3 die Phasenleitdr 'und ö- den" Nulleiter -des Drehstromnetzes, 01; 02, 03 die zugehörigen Stehsicherungen, io, 20, 3o Phasenüberwachungsrelais mit Überstrom- und Spannungsrückgangsauslösung, z/2,-;2/3 .- die @Wick-. lungen eines Phasenüberwachüngsmotorrelais, ii, i2, 13, 2z, 23, 31, .32 Kontakte der Phasenüberwachungsrelais 10; 20, 3o bzw. des Phasenüberwachungsmotorrelais, 0i1012, 013 Schutzschalter mit Überstrbm-und Spannungsrückgangsauslösung, die untereinander mechanisch gekuppelt sind, 111, 112, 121, 122 von Hand; elektromagnetisch oder elektromotorisch betätigte Steuerschalter für das Hinundrückstellen des Antriebes, ioi, 1o2, toi; 2o2 die Antriebskontakte, 001, 002, 003 die Ständerwicklungen eines Drehstromasynchronmotors.
Die Abb: i bis 3 zeigen eine im wesentlichen einheitliche Drehstromschaltung in der. .Grundstellung:- Beim Wechseln des Steuerschalters öffnen die Kontakte rii, 122 und schließen die Kontakte 1i2; 12r, so däß der Antrieb dreiphasig über . erregt ist. Bei Anlauf schließen die Antriebskontakte zoi, 2o2 den Rücklauf .vorbereitend, und am Ende der Umstellung öffnen die Antriebskontakte rot, toi und schalten die Stehspannung ab. Der Rücklauf erfolgt, wenn die Steuerschalter in die dargestellte Grundstellung zurückgelegt werden und dabei wieder die Kontakte zig, 121 geöffnet und 111, 122 geschlossen, wobei- der Motor, dreiphasig -über erregt ist.-In Abb. i ist die Anwendung von Phasenüberwachungsrelais io, 20, 30 gezeigt; welche den drei Phasenleitern 1, 2, 3 zugeordnet sind. Wird während des - Stellgangs des Antriebes der zulässige Maximalstrom des Motors überschritten, z. B. durch Kabeladerstörung, Überlastung usw., dann spricht durch eine im Motorstromkreis liegende Wicklung das Phäsenüberwachüngsrelais an (Überstromauslösung). Dasselbe tritt ein, wenn z. B:. durch eine Netzstörung einer der Phasenleiter 1, 2, 3 spannungsfrei wird. In diesem Falle wird: das entsprechende- Phasenüberwachungsrelais über eine hochohmige Wicklung, die mit einem Ende an den Nulleiter angeschlossen ist, .zum. Ansprechen- gebracht (Spannungsrückgangsauslösung). Je nach der Lage der Störung werden hierbei durch das Relais io mit den Kontakten 12, 13 die Phasenleiter 2, 3, durch das Relais 2o mit den Kontakten 21, 23 die Phasenleiter =, 3 oder durch das Relais 30 mit den Kontakten 31, 32 die Phasenleiter 1, 2 abgeschaltet.
Abb. 2 zeigt die Anordnung eines Motorrelais 1/2, 2/3 als Phasenüberwacher, welches die Kontakte ii, 12, 13 steuert und von Ruhestrom erregt ist. Damit auch hierbei die Abschaltung durch Überstrom zustande kommt; sind den drei Phasenleitern 1, 2, 3 noch je eine Sicherung oi, 02, 03 zugeordnet, die als ÜberstrQmauslöser wirken. Spannungsrückgang oder Zerstörung einer Sicherung führen stets zum Öffnen der Kontakte ii, T2, 131 d. h. zur vollständigen Abschaltung des Motors, wenn eine Phase ausfällt.
Ein anderes Anwendungsbeispiel für den Erfindungsgedanken ist in der Abb. 3 angegeben. oii, 0i2, 0r3 sind die Kontakte eines Schutzschalters, zwischen denen eine mechanische Kupplung besteht, so daß beim Öffnen eines Kontaktes die beiden anderen stets selbsttätig mitgeöffnet werden. Auch bei dieser Anordnung ist Überstrom- und Spannungsrückgangsauslösung vorgesehen.
Die Anwendung des Erfindungsgedankens beschränkt sich nicht nur auf die beispielsweise gezeigten Anordnungen, sondern kann ohne weiteres in Verbindung mit jeder beliebigen Dreiphasenschaltung erfolgen, insbesondere solchen mit Ruhe stromüberwachung.

Claims

PATENTANSPRUCH: Drehstromschaitung für Antriebe an Weichen, Signalen, Fahrsperren oder ähnlichen Einrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Phasenüberwachungsrelais vorgesehen ist, das bei Ausfall einer Phase die beiden anderen Phasen selbsttätig abschaltet und dessen Verzögerung kleiner ist als die Umlaufzeit des Weichenantriebes. Angezogene Druckschriften: nHüttecc, 21, Auflage igii, S. 965, Abb. 93 und Abb. 151 des gleichen Abschnitts.