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DE875192C - Verfahren zur Herstellung von aliphatischen Dinitro- und Nitronitratverbindungen und Nitroalkoholen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von aliphatischen Dinitro- und Nitronitratverbindungen und Nitroalkoholen

Info

Publication number
DE875192C
DE875192C DEP1529A DEP0001529A DE875192C DE 875192 C DE875192 C DE 875192C DE P1529 A DEP1529 A DE P1529A DE P0001529 A DEP0001529 A DE P0001529A DE 875192 C DE875192 C DE 875192C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
oxygen
solvent
compounds
aliphatic
ether
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEP1529A
Other languages
English (en)
Inventor
Herbert Baldcock
Charles William Scaife
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Imperial Chemical Industries Ltd
Original Assignee
Imperial Chemical Industries Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Imperial Chemical Industries Ltd filed Critical Imperial Chemical Industries Ltd
Application granted granted Critical
Publication of DE875192C publication Critical patent/DE875192C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C201/00Preparation of esters of nitric or nitrous acid or of compounds containing nitro or nitroso groups bound to a carbon skeleton
    • C07C201/06Preparation of nitro compounds
    • C07C201/14Preparation of nitro compounds by formation of nitro groups together with reactions not involving the formation of nitro groups

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von aliphatischen Dinitro- und Nitronitratverbind.ungen und Nitroalkoholen Die Erfindung bezieht sich auf .die Herstellung von Dinitro- und Nitronitratverbindungen und Nitroalkoholen, und zwar werden diese gemäß der Erfindung dadurch hergestellt, daß Stickstofftetroxyd (N-04 Distickstofftetroxyd) in Gegenwart oder Abwesenheit von Sauerstoff mit einem aliphatischen -i%Ionoolefin umgesetzt wird, das 3 bis 6 Kohlenstoffatome enthält, oder mit einer Mischung, welche ein oder mehrere solcher Olefine enthält, in Gegenwart eines organischen sauerstoffhaltigen Lösungsmittels, welches mindestens teil-«-eise in der flüssigen Phase vorliegt, worauf Nitroalky1nitrite zu Nitroalkoholen hydrolysiert werden, indem die Reaktionsprodukte mit Wasser oder einem niederen aliphatischen einwertigen Alkohol behandelt werden, der weniger als 6 Kohlenstoffatorn,e enthält. Ein solches Lösungsmittel wird aus den folgenden ausgewählt: Gesättigte aliphatische, gesättigte alicyclische oder gesättigte aliphatisch-alicyclisehe Verbindungen, welche nur Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff enthalten und die keine sauerstoffhaltigen Gruppen aufweisen mit Ausnahme von Äther- oder Estergruppen und keine drei- oder viergliedrigen Ringe, mit Ausnahme der Ester von Ameisensäure, gesättigte heterocyclische oder gesättigte aliphatisch-heterocyclische Verbindungen, welche nur Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff enthalten und die nur Kohlenstoff und Sauerstoff im Ring aufweisen und keine anderen Gi#uppen, mit Ausnahme von Wasserstoff, Kohlenwasserstoff-, Äther- oder Estergruppen, wobei jedoch solche Verbindungen ausgenommen sind, welche drei- oder viergliedrige Ringe aufweisen. Im folgenden wird .das organische sauerstoffhaltige Lösungsmittel als das sauerstoffhaltige Lösungsmittel besonderer Art bezeichnet. Vorzugsweise wird das Reaktionsprodukt von dem Lösungsmittel und etwa zurückbleibenden Stickoxyden befreit, bevor es mit Wasser oder Alkohol behandelt wird. Vorzugsweise ist auch das Lösungsmittel ein solches, welches bei Atmosphärendruck unterhalb i8o° siedet.und unter 50° schmilzt.
  • Das Lösungsmittel kann aus einer Verbindung einer der folgenden Formeln bestehen: In diesem Formeln können R., R2, R3, R4, R5, R6 gesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffreste oder gesättigte alicyclisohe Kohlenwasserstoffreste oder Wasserstoff sein, R7 kann ein gesättigter aliphatischer Kohlenwasserstoffrest oder ein gesättigter alicyclischer Kohlenwasserstoffrest sein, 7z ist eine ganze Zahl, größer als 3, und x und y sind ganze Zahlen, von ,denen mindestens eine größer als i ist.
  • Es kann auch mit Mischungen von Lösungsmitteln der angegebenen Art gearbeitet werden. Weiterhin ist es auch möglich, diese sauerstoffhaltigen Lösungsmittel gemischt mit anderen Lösungsmitteln, die gegenüber .den Produkten und Reaktionsstoffen inert sind, zu verwenden, beispielsweise mit gesättigten Kohlenwasserstoffen, jedoch ist es im allgemeinen zweckmäßig, diese in unverdünnter Form zu verwenden. In jedem Fall ist es wünschens-Nvert, daß ein Lösungsmittel oder eine Lösungsmittelmischung verwendet wird, die bei einer Temperatur unterhalb i8o° vollkommen abgedampft werden. kann. Es kann auch ein Lösungsmittelgemisch verwendet werden, welches eines oder mehrere der sauerstoffhaltigen Lösungsmittel der ausgewählten Art enthält, wenn es über i8o° siedet, vorausgesetzt, daß diese Lösungsmittelmischung bei Atmosphärendruck bei einer Temperatur unter i8o° vollkommen abgedampft «-erden kann. Wenn in der vorliegenden Beschreibung von. einem Lösungsmittel die Rede ist, wird darunter ein solches für Stickstofftetroxyd verstanden; das Lösungsmittel ist aber vorzugsweise auch ein solches für die 0lefine.
  • Beispiele geeigneter Lösungsmittel sind: Alkylmonoäther, wie beispielsweise Methyläther, Diisopropyläther, Diisoamyläther, Di-n-propyläther, Din-amyläther, Diäther, wie Methylal, Dioxan, Tetrahydrofuran, Tetrahydropyran, Methyltetrahydrofuran, Methyltetrahydropyran, Ester gesättigter aliphatischer Monocarbonsäuren, wie beispielsweise Äthylacetat, Propylacetat, Amylacetat.
  • Es ist möglich, die Nitrierung in Gegenwart von Sauerstoff oder einer Mischung von Sauerstoff mit einem inerten Gas oder Gasen durchzuführen, um die Bildung von durch Nebenreaktionen entstehenden unerwünschten und unstabilen Verbindungen zu verringern. Die Destillationsausbeute wird hierdurch auch erhöht und auch das Destillationsverfahren an sich sicherer. Es ist daher im allgemeinen vorzuziehen, wenn nicht andere wichtigere Erfordernisse vorliegen, die Nitrierung in Gegenwart von Sauerstoff oder Luft durchzuführen. Im allgemeinen -werden, o, i bis 0,3 Mol Sauerstoff pro Mol Kohlenwasserstoff=Reaktionsstoff angewandt. Ein befriedigendes Ergebnis wird erzielt, wenn Sauerstoff in. jeder Reaktionsstufe eingeführt wird, jedoch ist es zur Erreichung der besten Ergebnisse zweckmäßig, den Sauerstoff gleich zu Beginn der Reaktion; einzuführen, insbesondere wenn mit Luft oder einer Mischung von Sauerstoff mit einem inerten Gas gearbeitet wird.
  • Es können verschiedene Temperaturen und Drucke Anwendung finden, jedoch müssen die Arbeitsbedingungen derart gewählt werden, daß das organische Lösungsmittel mindestens teilweise und vorzugsweise hauptsächlich in der flüssigen Phase vorliegt. Niedere Temperaturen werden bevorzugt, insbesondere solche, die unterhalb des Verflüssigungspunktes von Stickstofftetroxyd liegen. Aus Gründender Einfachheit ist es vorzuziehen, bei Atmosphärendruck und etwa bei Zimmertemperatur oder etwas darunter zu arbeiten.
  • Als Ausgangsmaterial kann eine Mischung von Monoolefinen oder eine Monoolefine enthaltende Mischung verwendet werden, jedoch ist es im allgemeinen zweckmäßig, mit einheitlichen reinen Kohlenwasserstoffen zu arbeiten, weil hierdurch die Trennung der verschiedenen Produkte wesentlich vereinfacht wird. Wenn Mischungen umgesetzt werden, ist es im allgemeinen notwendig, verschiedene fraktionierte Trennungen der Produkte durchzuführen. Für gewisse Zwecke sind jedoch Mischungen von isomeren oder homologen Nitroverbindungen geeignet, und solche Mischungen können bisweilen vorteilhaft direkt aus Mischungen geeigneter Olefne gemäß der Erfindung hergestellt werden.. Um andererseits eine mühevolle Vorscheidung zu vermeiden, kann es bisweilen zweckmäßig sein, als Ausgangsmaterial eine Mischung zu verwenden, die ein oder mehrere Olefine enthält, und die gewünschte Nitroverbindung oder Verbindungen aus dem Reaktionsprodukt durch die Trennungsverfahren abzuscheiden, die weiter unten beschrieben sind, oder durch eine intensive Fraktionierung. Vorteilhaft enthält das Ausgangsmaterial nur Verdünnungsmittel, die inert sind gegenüber Stickstofftetroxyd.
  • Bei 3 oder .I Kohlenstoffatome enthaltenden. Olefinen ist es zweckmäßig, das Olefin in Gasform in eine Lösung von Stickstofftetroxyd in einem Lösungsmittel der ausgewählten Art einzutragen. Die Menge an .angewandtem Stickstofftetroxyd ist im allgemeinen im Überschuß gegenüber der Äquivalentmenge des Olefins, um die Bildung. von unerwünschten sekundären Produkten zu vermeiden.
  • Bei 5 oder 6 Kohlenstoffatome enthaltenden Olefinen ist es vorzuziehen, das, Olefin in der ausgewählten Art des Lösungsmittels aufzulösen und das Stickstofftetroxyd in flüssiger Form oder in Form einer Lösung in dem Lösungsmittel zuzufügen. In diesem Fall ist aus Gründen der Wirtschaftlichkeit das Verhältnis des angewandten Stickstofftetroxyds im allgemeinen äquivalent dem Olefin.
  • Es können geringe Konzentrationen von Stickstofftetroxy.d in der besonderen Art des Lösungsmittels angewandt werden, jedoch ist es im allgemeinen vorzuziehen, ein möglichst hohes Verhältnis von Stickstofftetroxyd zum Lösungsmittel zu verwenden, das jedoch nicht so hoch sein soll, daß die Lösungsmittelwirkung ini der Reaktion ernstlich verringert wird, weil anderenfalls die Ausbeute der gewünschten Endprodukte geringer wird und gleichzeitig unerwünschte Verbindungen gebildet werden und die Isolierung der reinen Stoffe schwierig vonstatten geht. Dies trifft insbesondere auf Olefine zu, die 3 und d. Kohlenstoffatome enthalten. Eine typische Konzentration liegt bei etwa 0,5 bis o,9 Mol Stickstofftetroxyd pro Mol eines Monoäthers. Das angewandte Stickstofftetroxyd sollte so rein wie möglich sein, insbesondere sollte es nur wenig oder gar kein Stickstoff, Salpetersäure oder Stoffe enthalten, welche unter den obwaltenden Reaktionsbedingungen zu diesen Verbindungen führen. Wenn die Reaktion in Gegenwart von Sauerstoff durchgeführt wird, ist jedoch Stickoxyd weniger schädlich.
  • Um eine befriedigende Ausbeute dieser Nitroverbindungen, insbesondere der Nitroalkohole, zu erzielen, ist es -wesentlich, die bei der Reaktion gebildeten Nitroalkylnitrite zu den Nitroalkoholen zu hydrolysieren, und dieser Arbeitsschritt stellt ein wesentliches Merkmal der Erfindung dar. Wenn eine solche Hydrolyse nicht stattfindet, würden sich die Nitrite, welche einen verhältnismäßig großen Anteil der Produkte darstellen, und die unstabil sind und daher schwierig zu handhaben sind, in unerwünschte Produkte zersetzen, und hierdurch -würde die Ausbeute der brauchbaren Produkte verringert werden und die Abscheidung der letzteren in im wesentlichen reinem Zustand sich schwierig gestalten. Nach diesem Verfahren werden also die Alkylnitrite in die entsprechenden Nitroalkylalkohole durch Behandlung mit Wasser oder einem der niederen aliphatischen einwertigen Alkohole, beispielsweise Methanol, Äthanol oder Propanol, jedoch zweckmäßig Methanol, übergeführt. Es ist im allgemeinen zweckmäßig, für die Behandlung der Reaktionsmischung einen Überschuß an Wasser oder Alkohol zu verwenden. Vorteilhaft wird mit Wasser gearbeitet, weil, wenn die Nitroalkohole wasserlöslichsind, siemitWasser extrahiertwerden, woraus sie dann durch Extraktion mit einem Lösungsmittel, beispielsweise Äther, und nach folgender Destillation unter verringertem Druck isoliert werden können. Die Din.itroparaffine und die Nitroalkylnitrate können dann aus dem zurückbleibenden Öl nach der Wasserwaschung gewonnen werden, entweder, wenn es sich um feste Stoffe handelt, durch Ausfrieren aus einem organischen Lösungsmittel, beispielsweise einem niederen aliphatischen einwertigen Alkohol, oder durch fraktionierte Destillation unter verringertem Druck. Reine Produkte können erhalten werden, wenn eine zweite fraktionierte Destillation unter verringertem Druck erfolgt. Wenn die Hydrolyse mit einem Alkohol, beispielsweise Methanol, durchgeführt wird, werden, die drei Nitroverbindungen als eine Lösung in dem Alkohol erhalten, und die Dinitroverbindung kann dann, wenn es sich um einen festen Stoff handelt, durch Ausfrieren isoliert werden.
  • Das in dem vorhergehenden Absatz beschriebene Verfahren ist geeignet zur Gewinnung der Hauptmenge aller Reaktionsprodukte, und es wird aus wirtschaftlichen Gründen bevorzugt. Jedoch ist selbstverständlich, daß in dem Fall, wo es erwünscht ist, nur gewisse dieser Produkte herzustellen und andere nicht aufzuarbeiten, gewisse der beschriebenen Arbeitsschritte fortgelassen werden können. Darüber hinaus können selbstverständlich auch andere Aufarbeitungsweisen verwendet werden, obwohl diese weniger wirtschaftlich sind. So kann das Dinitroparaffin abgeschieden werden, jedoch in geringeren Ausbeuten: durch Ausfrieren. dessel#ben aus dem Hauptreaktionsprodukt, bevor die Behandlung mit Wasser erfolgt und vor oder nach einer Entfernung des Lösungsmittels und Stickstofftetroxyd. Bei Anwendung eines Lösungsmittels, welches unterhalb zoo° bei Atmosphärendruck siedet, kann das folgende Verfahren angewandt werden: Nach Beendigung der Hauptreaktion wird Wasser hinzugefügt, die Masse wird gut gemischt, das Lösungsmittel wird durch Destillation bei verringertem Druck entfernt, die wäßrige, die Nitroalkylalkohole und salpetrige und Salpetersäure enthaltende Schicht wird abgeschieden., und die Alkohole werden durch Lösungsmittelextraktion und fraktionierte Destillation isoliert, während das Dinitroparäffin und/oder die Nitroalkylnitrate aus dem Rückstandsöl durch Ausfrieren aus einem geeigneten Lösungsmittel und/oder fraktionierte Destillation unter verringertem Druck gewonnen werden. Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, ein mit Wasser nicht mischbares Lösungsmittel für die Hauptreaktion zu verwenden, wobei das Reaktionsprodukt mit Wasser behandelt wird, die wäßrige Alkylalkohol enthaltende Schicht aus der Mischung oder Lösung des Lösungsmittels, Dinitroparaffins und Nitroalkylnitrats abzuscheiden und dann den Nitroalkohol aus der wäß`rigen Lösung durch Lösungsmittelextraktion zu entfernen, worauf sich eine Destillation unter Vakuum anschließt. Die beiden anderen Komponenten des nicht wäßrigen Teils werden durch Abdestillieren des Lösungsmittels und Ausfrieren derselben aus einem geeigneten Lösungsmittel oder durch fraktionierte Destillation unter verringertem Druck gewonnen.
  • Beispiele geeigneter organischer Nitroverbindungen, welche durch die Verfahren gemäß der Erfindung hergestellt werden können, sind: i, 2-Dinitropropan, i-Nitro-2-propanol und i-Nitro-2-propanolnitrat aus Propen, 2, 3-Dinitrobutan, 2-Nitro-3-butanol und 2-Nitro-3-butanolnitrat aus Buten-2, i, 2-Dinitrobutan, i-Nitro-2-butanol und i-Nitro-2-butanolnitrat aus Buten-i und i, 2-Dinitroisobutan, Nitro-(tertiäres)-butanol und Nitro-(tertiäres)-butylnitrat aus Isobuten.
  • i, 2-Dinitropropan ist eine fast farblose Flüssigkeit mit einem Siedepunkt von 88° bei weniger als i mm Druck. Diese Verbindung zeichnet sich durch die Bildung von i, 2-Diaminopropan bei der keduktion aus und .durch die Herstellbarkeit folgender Derivate: i, 2-Diaminopropanchlorwasserstoff und i, 2-Diaminopropanclipikrat. i-Nitro-2-propanolnitrat ist eine fast farblose Flüssigkeit mit einem Sdedepunkt von 71° bei weniger als i mm Druck, die sich durch .die Bildung von i-Amino-2-propanol bei der Reduktion auszeichnet. i, 2-Dinitrobutan ist eine fast farblose Flüssigkeit mit einem Siedepunkt von go° bei weniger als i mm Druck, die bei der Reduktion -durch die Bildung von i, 2-Diaminobutan gekennzeichnet ist und durch die Entstehung folgender Derivate: i, 2-Diaminobutanchlorwasserstoff und i, 2-Diaminobutandipikrat, Nitro-(tertiäres)-butylnitrat mit einem Siedepunkt von g2° bei weniger als i mm Druck.
  • Wenn es erwünscht ist, ein Maximum an Nitroalkoholenr herzustellen, wird zweckmäßig ohne Sauerstoff oder nur mit einer geringen Sauerstoffmenge gearbeitet, die beispielsweise nicht mehr als o,15 Mol pro Mol Olefin beträgt. Wenn es erwünscht ist, Nitroalkylnitrate in der höchstmöglichen Ausbeute herzustellen, wird die Hauptreaktion mit einem hohen. Sauerstoff-Olefin-Verhältnis, beispielsweise von o,25 Mol und mehr pro Mol Olefin, durchgeführt, wobei ein Überschuß an Stickstofftetroxyd angewandt wird und kein Wasser zugegeben sein. sollte. Es wird daher in diesem Fall mit einem Lösungsmittel gearbeitet, das frei von Wasser und Alkoholen ist. Wenn es bei der Nitrierung von Isobuten erwünscht ist, i, 2-Dinitroisobutan als Hauptprodukt zu erhalten, wird die Reaktion in Abwesenheit von Sauerstoff durchgeführt, weil hierdurch die Menge an Nitro-(tertiärem)=butylnitrat, welche nur schwierig von der Dinitroverbindung getrennt werden kann, verringert wird. Die Dinitroverbindung kann dann leicht von dem Nitrat durch Ausfrieren aus einem organischen Lösungsmittel, beispielsweise Methanol, abgetrennt wenden.
  • Es ist möglich, aus den Rückständen, welche nach dem Abscheiden der Hauptmenge der Din:itroverbindung zurückbleiben, weitere brauchbare Verbindungen durch gewöhnliche Dampfdestillation oder durch eine Destillation unter Anwendung von verringertem Druck und/oder überhitzten Dampf zu erhalten. So ist es auf diese Weise möglich, ein a-Nitroisobuten zusammen mit etwas Nitromethan, Nitro-(tertiär)-butanol und Aceton aus den Dinitroisobutan enthaltenden Rückständen herzustellen.
  • In den folgenden Beispielen sind einige Ausführungsformen der Erfindung angegeben, worauf diese jedoch nicht beschränkt ist.
  • Beispiel i In eine Lösung von 378 g trockenem Äther und 163 g reinem Stickstofftetroxyd von o° werden 30 g Propylen eingegeben. Der Äther und der Überschuß an Sticksto -fftetroxyd werden durch Destillation unter verringertem Druck entfernt, wobei 97 g eines Öles zurückbleiben. Dieses wird dreimal mit der zweifachen Volumenmenge an Wasser gewaschen, und die wäßrigen Anteile werden vereinigt und 48 Stunden in einem kontinuierlich arbeitenden Ätherextraktor extrahiert. Der Äther wird durch Destillation entfernt und das zurückbleibende Öl unter verringertem Druck destilliert, wobei 28,2 g Nitropropanol erhalten werden. Das unlösliche Öl, welches nach dem Waschen mit Wasser zurückbleibt, wird unter verringertem Druck destilliert und ergibt 15,5 g i, 2-Dinitropropan. Beispiel 2 85 g gasförmiges, Propylen und ungefähr 2o % seines Volumens an Sauerstoff werden gleichzeitig in q.3-5 g Stickstofftetroxyd in iooo g Äther von o° eingeleitet. Das erhaltene Produkt wird nach der Entfernung des Lösungsmittels und des Überschusses an Stickstofftetroxyd viermal mit Wasser gewaschen, jedesmal mit 3,00 ccm. Die wäßrigen Extrakte werden vereinigt und 48 Stunden kontinuierlich mit Äther extrahiert. Beim Destillieren .des Ätherextraktes werden 6:5,5 g i-Nitro-2-propanol erhalten.
  • Das nach dem Waschen mit Wasser zurückbleibende unlösliche Öl wird durch Behandlung mit Benzol getrocknet und dann destilliert, es ergibt 115 g einer Mischung des Salpetersäureesters von i-Nitro-2-propanol und i, 2-Dinitropropan. Wenn in dem Verfahren Sauerstoff angewandt wird, entstehen Stoffe, die gegenüber der Destillation. stabil sind: Beispiel 3 In eine Lösung von q.a g reinen Stickstofftetroxyds, welches in ioo g Methylal- von o° gelöst ist, werden im Verlauf i Stunde 10,5 g Propylen eingetragen. Das Methylal und der Überschuß an Stickstofftetroxyd werden durch Destillation unter verringertem Druck entfernt, und das verbleibende Öl wird dreimal mit 25 ccm Wasser gewaschen. Die wäßrigen Extrakte werden miteinander gemischt und nach 48stündiger Ätherextraktion, an die sich eine Destillation anschließt, werden 4,1 g i-Nitropropanol-2 erhalten. Das verbleibende unlösliche Öl wird durch Abdestillieren des Wassers und Waschen mit Benzol getrocknet und dann unter verringertem Druck destilliert, es ergibt 5,o g i, 2-Dinitropropan. Beispiel 4 In eine Lösung von 718g reinem Stickstofftetroxyd, welches in 1674 g trockenen Äthers gelöst ist, werden bei o° 303 g reines Isobuten innerhalb eines Zeitraumes von 4 Stunden eingegeben. Der Äther und der Überschuß an. Stickstofftetroxyd werden durch Destillation unter verringertem Druck entfernt, und das verbleibende Öl wird viermal mit Wasser gewaschen, wobei die beiden ersten Waschbehandlungen mit 8oo ccm und die beiden letzten mit 5oo ccm Flüssigkeit durchgeführt werden.
  • Die bei den dritten und vierten Waschbehandlungen gebildeten Emulsionen werden zerstört durch Zugabe von geringen Mengen eines Netzmittels. Die wäßrigen Extrakte werden miteinander gemischt und nach einer 48stündigen Ätherextraktion, an die sich eine Destillation anschließt, werden daraus 138 g Nitro-(tertiär)-butanol als Ausbeute erhalten. Zu dem verbleibenden unlöslichen Öl werden Soo ccm Methanol gegeben, und die Lösung wird dann in einer Mischung von festem Kohlendioxyd und Methanol unter Umrühren gekühlt. Hierbei kristallisieren 238 g i, 2-Dinitroisobutan aus, welche abfiltriert werden.
  • Nach Entfernen des Methanols aus der Mutterlauge durch Destillation unter verringertem Druck, an die sich eine Destillation des Rückstandes unter verringertem Druck anschließt, werden 89g i,2-Dinitroisobutan zusammen mit i4g Nitro-(t.ertiär)-butvlnitrat erhalten. Beispiel 5 In eine :Mischung von 24oog technischem Dioxan und 780 g reinem Stickstofftetroxyd von o bis io° werden im Verlauf von 3 Stunden 321 g reines Isobuten eingetragen. Das Dioxan und der Überschuß an Stickstofftetroxvd werden dann unter verringertem Druck durch Destillation entfernt, und das v,rbl-eibend-e Öl wird viermal mit Wasser gewaschen, wobei die beiden ersten Waschbehandlungen mit 8oo ccm Flüssigkeit und die beiden letzteren mit 5oo ccm Flüssigkeit durchgeführt «-erden.
  • Die Emulsionen, welche bei den dritten und vierten Waschbehandlungen erhalten werden, werden -durch Anwendung eines Netzmittels zerstört. Die wäßrigen Extrakte werden miteinander gemischt und nach einer 48stündigen Ätherextraktion, an die sich eine Destillation anschließt, werden 83 g \Titro-(tertiär)-butanol als Ausbeute erhalten. Dem verbleibenden unlöslichen Öl werden 8oo ccm Methanol hinzugefügt, und die Lösung wird dann in einer Mischung von festem Kohlendioxyd und Methanol unter Umrühren gekühlt.
  • 29o g i, 2-Dinitroisobutan werden auskristallisiert und durch Ab,filtrieren. isoliert.
  • Nach Entfernung des Methanols aus der Mutterlauge durch Destillation, an die sich eine Destillation des Rückstandes unter verringertem Druck anschließt, werden weitere 75 g 1, 2-Dinitroisobutan erhalten, zusammen mit 14 g Nitro-(tertiär)-butylnitrat. Beispiel 6 348,9 Isobuten werden in eine Mischung von 234 g reinem trockenem Äthylacetat und i o:2 g Stickstofftetroxyd von o° eingegeben. Nach Entfernung des Äthylacetats und des Überschusses an Stickstofftetroxyd durch Destillation unter verringertem Druck wird das erhaltene 01 in der im Beispiel 4 beschriebenen Weise behandelt mit der Ausnahme, daß die beiden ersten Waschbehandlungen mit 120 ccm Flüssigkeit und die beiden letzteren mit je 5o ccm Flüssigkeit durchgeführt werden.
  • Es entstehen 18,1 g i, 2-Dinitroisobutan und 5,4 g I\ itro-(tertiär)-butanol. Beispiel 7 1279 gasförmiges Isobuten werden zusammen mit 2o ,1/o# seines Volumens Sauerstoff in eine Mischung von 3oo g Stickstofftetroxyd und 694 g Äther von o° eingegeben. Das erhaltene Produkt wird nach Entfernung des Lösungsmittels und des Überschusses an Stickstofftetroxyd dreimal mit Wasser gewaschen, und zwar jedesmal unter Anwendung von 4oo ccm Waschflüssigkeit. Die wäßrigen Extrakte «-erden vereinigt und nach 48stündiger Ätherextraktion, an die sich eine Destillation anschließt, werden 72 g Nitro-(tertiär) -butanol erhalten. Das ursprüngliche unlösliche Öl, welches nach dem Waschen zurückbleibt, wird durch Behandlung mit Benzol getrocknet und dann destilliert, um 145 g einer Mischung von Nitro-(tertiär)-butylnitrat und i, 2-Dinitroisobutan zu ergeben. Bei der Verwendung von Sauerstoff zur Durchführung dieser Reaktion entstehen Produkte, welche stabiler sind gegenüber derDestillationsbehandlung. Beispiel 8 In eine Lösung von 42 g reinem Stickstofftetroxyd, welches in ioo g Methylal gelöst sind, das eine Temperatur von o° besitzt, werden innerhalb i Stunde 14 g reines Isobuten eingebracht. Das Methylal und der Überschuß an Stickstofftetroxyd werden durch Destillation unter verringertem Druck entfernt, und das zurückbleibende Öl wird zweimal mit 30 ccm und zweimal mit 2o ccm Wasser gewaschen. Die wäßirigen Extrakte werden miteinander gemischt, und nach 48stündiger Ätherextraktion und darauffolgender Destillation werden 5 g Nitro-(tertiär)-butanol erhalten. Zu dem verbleibenden unlöslichen Öl werden 30 ccm Butanol zugegeben, und die Lösung wird dann in einer Mischung von festem Kohlendioxyd und Methanol gekühlt. Nach ungefähr 3ostündigem Verrühren kristallisieren: 6,5 g ,1, 2-Dinitroisobutan aus, welche durch Filtrieren abgeschieden werden. Beispiel 9 5I,9 g Buten-2 werden im Verlauf von: 11/z Stünden in eine Lösung von 107 g Stickstofftetroxyd in 365 g Äther von 5° eingetragen. Der Äther und der Überschuß an Stickstofftetroxyd werden unter verringertem Druck abdestilliert, und der aus 139 g Rohprodukt bestehende Rückstand wird nacheinander mit 5oo und ioo, ccm Wasser gewaschen. Das zurückbleibende unlösliche Öl wird durch Abdestillieren des Wassers mit Benzol unter verringertem Druck getrocknet und' dann bei i mm Unterdruck fraktioniert destilliert und ergibt 25,I g 2, 3-Dinitrobutan. Die wäßrigen Waschflüssigkeiten werden 48 Stunden in Äther extrahiert und der Extrakt über, Natriumsulfat getrocknet. Der Äther wird unter verringertem Druck abdestilliert, und das verbleibende Öl wird bei i mm Druck der fraktionierten Destillation unterworfen, Um- 35,1 g 2-Nitro-3-butanol zu ergeben. Beispiel io 45,8 g Buten-i werden im Verlauf von i Stunde in eine Lösung von 94.g Stickstofftetroxyd in 314 g Äther von 5° eingetragen. Der Äther und -der Überschuß an Stickstofftetroxy:d werden unter verringertem Druck abdestilliert, und der aus 126 g Rohprodukt bestehende Rückstand wird nacheinander mit 4o0, 120 und 6o ccm Wasser gewaschen. Das unlösliche Öl wird durch Abdestillieren des Wassers mit Benzol unter verringertem Druck getrocknet und dann bei i mm Druck der fraktionierten, Destillation unterworfen, wodurch 38,7 g eines Produktes erhalten werden, welches hauptsächlich aus 1, 2-Dinitrobutan besteht. Die wäßrigen Waschflüssigkeiten werden 48 Stunden mit Äther extrahiert, der Ätherextrakt über Natriumsulfat getrocknet und der Äther unter "verringertem Druck destilliert.- Das zurückbleibende Öl wird bei i mm Druck der fraktionierten Destillation unterworfen, und es entstehen a8,3 g I-Nitro-2-butanol.

Claims (5)

  1. ' PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von aliphatischen Dinitro- und Nitronitratverbindungen und Nitroalkoholen, dadurch gekennzeichnet, daß Stickstofftetroxyd (N204 Dis'tickstofftetroxyd) in Gegenwart oder Abwesenheit von Sauerstoff mit einem aliphatischen Monoolefin, welches 3 bis 6 Kohlenstoffatome enthält, oder einer Mischung, enthaltend einen oder mehrere derartiger Olefine, in Gegenwart eines organischen sauerstoffhaltigen Lösungsmittels umgesetzt wird, das mindestens teilweise in der flüssigen Phase vorliegt, und :die u. a. entstehenden Nitroallcyln!itrite zu I\Titroalkohc>len hydrolysiert werden, indem die Reaktionsprodukte mit Wasser oder einem niederen aliphatischen einwertigen Alkohol behandelt werden, welcher weniger als 6 Kohlenstoffatome enthält, wobei :das Lösungsmittel aus folgenden Verbindungen auszuwählen ist: Gesättigte aliphatische, gesättigte alicyclische oder gesättigte aliphatischalicyclische Verbindungen, welche nur Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff enthalten und die keine Sauerstoff enthaltenden Gruppen aufweisen mit Ausnahme von Äther- oder Estergruppen (jedoch keine drei- oder viergliedrigen Ringe und keine Ester der Ameisensäure) indes:sen auch gesättigte heterocyclische oder gesättigte aliphatisch-heterocyclische Verbindungen, welche Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff enthalten und die im Ring nur Kohlenstoff und Sauerstoff aufweisen und nur Wasserstoff, Kohlenwasserstoff-, Äther- oder Estergruppen substituiert enthalten, unter Ausnahme solcher Verbindungen, die drei- oder viergliedrige Ringe enthalten.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsprodukt von dem Lösungsmittel oder der Lösungsmittelmischung und etwa zurückbleibenden Stickstoffoxyden befreit wird, bevor es mit Wasser oder Alkohol behandelt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als organisches sauerstoffhaltiges Lösungsmittel eine Verbindung verwendet wird, :die bei Atmosphärendruck unterhalb iSo° siedet und unter 50° schmilzt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nitroalkohole aus dem wäßrigen Extrakt durch Lösungsmittelextraktion abgeschieden werden und gegebenenfalls durch Destillation fraktioniert werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das: Dinitroparaffin bzw. die Paraffine aus dem Nitroalkylnitrat oder den Nitraten :durch fraktionierte Destillation aus dem Rückstand abgeschieden werden, welcher nach der Entfernung des wäßrigen Extraktes zurückbleibt, wobei vorzugsweise unter verringertem Druck gearbeitet wird.
DEP1529A 1944-04-03 1949-01-19 Verfahren zur Herstellung von aliphatischen Dinitro- und Nitronitratverbindungen und Nitroalkoholen Expired DE875192C (de)

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