DE875136C

DE875136C - Verfahren zur Herstellung von an der Oberflaeche stark beanspruchbaren Faserstoffplatten

Info

Publication number: DE875136C
Application number: DEB1561D
Authority: DE
Inventors: Hermann Basler
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1939-09-28
Filing date: 1939-09-28
Publication date: 1953-04-30

Description

Verfahren zur Herstellung von an der Oberfläche stark beanspruchbaren Faserstoffplatten Harte Faserstoffplatten, die sogen:annten Hartplatten, wurden bisher in der Weise hergestellt, daß entwässerter Faserstoffbrei zu Platten vorgeforint und diese unter hohem Druck und Wärmeeinwirkung fertiggepreßt werden. Die Härte und das spezifische Gewicht der Platte werden dabei im wesentlichen durch die Höhe des aufgewendeten Druckes und ferner die Art .der bindenden und härtenden Zusätze, die der Faserstoff brei erhält, wie z. B. Harze, Kunstharze, trocknende Öle, Kasein usw., bestimmt.
So hergestellt-- Platten werden als 3, 4, 5 mm oder mehr starke Tafeln als Belag von Tischen und Fußböden verwendet, ohne daß sie aber den Anforderungen ganz genügen. Man hat deshalb im Hinblick auf die starke mechanische Beanspruchung .der Oberfläche von Fußböden oder Tischplatten eine zusätzliche Härtung der Plattenoberfläche, z. B. .durch Schutzanstriche oder Imprägnierungen, vorgenommen. Anstriche ergeben aber nur eine dünne Schutzschicht von unzureichender Haltbarkeit, und Imprägnierungen dringen meist nur wenig in das Fasergefüge .der Platte ein. Eine den ganzen Querschnitt der Platte durchdringende Imprägnierung mit härtenden Stoffen ist auch unwirtschaftlich-; wenn nämlich z. B. die ursprünglich 5 mm starke Platte um 2 mm abgetreten ist, so ist sie derartig unansehnlich, daß sie ersetzt werden muß.
Die in dem Rest der Platte enthaltenen härtenden Stoffe sind also nutzlos aufgewendet. Zur Beseitigung:dieser Alängel werden für die Herstellung von, h-ar6eri, ebenen, an der Oberfläche stark beanspruch(baren Faserstoffplatten zwei verschiedenartige Platten geformt und. bis auf _ etwa 8o 1/o Feuchtigkeit entwässert: Von --den beiden _beren, Platten weniger dient die wertvollen eine als Faserstoffen Träger und ist mit aus wassex- grö-.abweisenden Mitteln hergestellt, während die Deckplatte aus einem Faserstoff von besonders feiner Mahlung und zur Erzielung großer Härte dienenden Stoffen, wie Harz, Kunstharz, trocknenden Ölen, Gummimilch u. dgl., gemischt ist.
Die beiden gesondert hergestellten feuchten Platten werden in einer zweiten Verfahrensstufe aufeinandergelegt un!d unter Wärme so lange gepreßt, bis die Feuchtigkeit vollkommen aus beiden Platten ausgetrieben ist und sie zu einem einheitlichen Bauelement verbunden sind, wobei die Härte- und Bindemittel der Deckplatte die Vereinigung bewirken. Man darf daher bei der Herstellung der Deckplatte die zugesetzten Härtemittel nicht voll aushärten lassen. Dies geschieht vielmehr erst, wenn die beiden Platten miteinander verbunden werden.
Bei einer Platte von 5 mm Dicke im fertigen Zustande, die ans einer Trägerplatte von etwa q: mm und einer Deckplatte von etwa i mm -Stärke besteht, benötigt man für ,die Fertigpressung etwa 6o Minuten. Dalhei verfilzt sich der Faserstoff der Trägerplatte mit dem der Deckplatte so, daß eine vollkommene Vereinigung :der beiden Schichten entsteht.
Nach der Erfindung hergestellte Platten haben den Vorteil, .daß sie infolge der Verwendung gröberer, weniger wertvoller Faiserstoffe iür die stärkere Trägerschicht und Zusatz -der kostspieligen Härte- und Bindemittel nur zu der dünneren Deckschicht verhältnismäßig wohlfeil .sind. Dabei hat man es in der Hand, .durch Bemessung der Stärke -der Trägerschicht einer- und der Deckschicht andererseits die Platten ,den verschiedernsten Anforderungen anzupassen. Auch sind die Platten - vollkommen eben.
In ästhetischer Hinsicht bietet das Verfahren nach der Erfindung ebenfalls Vorteile; denn wird eine bestimmte Oberflächenfärbung gewünscht, so kann der gesamte Feserstoffbrei für die Deckschicht mit dem betreffenden Farbstoff gemischt werden. Auf diese Weise erhält man eine dauerhafte Färbung, ohne daß die ganze Platte mit dem Farbstoff versetzt werden m-uß.
Für besondere Anforderungen können auch mehr als zwei Platten in gleicher Weise vereinigtwenden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von harten, ebenen, an der Oberfläche stark beanspruchbaren Faserstoffplatten, ;dadurch gekennzeichnet, daß zwei in üblicher Weise geformte und auf etwa 8o % Feuchtigkeit entwässerte Platten, von denen die Tragplatte aus gröberen, weniger wertvollen Faserstoffen und nur mit Zusatz wasswrabweis,nden Mitteln hergestellt ist und die Deckplatte aus einem Faserstoff von besonders feiner Mahlung mit zur Erzielung großer Härte -geeigneten Stoffen, wie Harz, Kunstharz, trocknenden Ölen, Gummimilch u. dgl., erhalten ist, aufeinandergelegt und durch Druck und Wärme unter Abgabe ihres Wa@ssergehialts zu einem einheitlichen Bauelement verbunden werden, wobei die Härte- und Bindemittel der Deckplatte die Vereinigung bewirken.