DE874827C

DE874827C - Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen von laufenden Faeden

Info

Publication number: DE874827C
Application number: DEP4590A
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Dr Diem; Fritz Koch; Erich Dr Torke
Original assignee: Phrix Werke AG
Current assignee: Phrix Werke AG
Priority date: 1950-11-16
Filing date: 1950-11-16
Publication date: 1953-04-27
Also published as: DE889509C; BE505629A

Description

Verfahren und. Vorrichtung zum Trocknen von laufenden Fäden Es ist bereits bekannt, endlose Fadenstränge zum Trocknen in einen Bandtrockner überzuführen und in diesem in Querwindungen spannungslos auf einem Förderband abzulegen und damitspannungsfrei zu trocknen. Es ist weiterhin bekannt, Fadengut beim Trocknen unter Changieren auf einem laufenden Transportband in losen Schlingen abzulegen. Schließlich ist auch die Verwendung der Infrarotstrahlung beim Trocknen laufender Textilbahnen nicht neu.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen von Fäden, insbesondere bei der kontinuierlichen Herstellung von Kunstseide, wobei der Faden in losen Schlingen auf einem laufenden Transportband abgelegt und hier durch Wärmezuführung getrocknet wird. Da der Einzelfaden bei einem Durchschnittstiter von etwa z5o den ein außerordentlich geringes Gewicht besitzt, gelingt es ohne weiteres nicht, ihn in gleichmäßigen Windungen auf das Transportband zu bringen, vielmehr wird der laufende Faden infolge seiner geringen Masse durch den von der warmen Trockenvorrichtung aufsteigenden Luftstromhochgerissen, so daß er entweder überhaupt nicht auf das Transportband gelangt oder eine Verwirrung des Fadens eintritt, die das nachfolgende Aufspulen und Zwirnen unmöglich macht.
Gemäß der Erfindung wird dieser laufende Einzelfaden aus einem Führungsschacht mit Hilfe eines Warmluftstromes auf fas darunter vorbeilaufende Transportband aufgebracht und hier spannungsfrei abgelegt. Dabei bietet allerdings die Frage der Changierung des dünnen leichten Fadens besondere Schwierigkeiten. Nach eingehender Prüfung wurde festgestellt, daß die Changierung des herabfallenden Fadens in einfachster und sicherster Weise :durch intermittierendes seitliches Anblasen erfolgen bann. Durch die Stärke und Pressung .der Bilasluft und die Zahl der in der Zeiteinheit auf .den Faden ausgeübten Luftstöße läßt sich die Form der auf .dem Transportband ,gebildeten Schlingen leicht in beliebiger Weise beeinflussen. Die Changierüng des durch den Führungsschacht auf das Transportband fallenden Fadens kann jedoch auch durch eine leichte hin und hergehende axiale Bewegung. der ablaufenden Spule, die den Faden der Trockeneinrichtung zuführt, erfolgen.
Statt .die Ablaufspule changieren zu lassen, kann auch das Fadenführungsorgan eine deichte hin und her gehende Bewegung durdMühren. Als Faden-Führungsorgan hat sich besonders eine düsenartige Vorrichtung, die etwa nach Arteiner Wasserstrahlpumpe konstruiert ist, bewährt. 'Hierbei wird der Faden .durch die warme, in .den äußeren Mantel des Führungsorgans eintretende Blasluft mitgenommen.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, das Transportband aus einem verhältnismäßig weitmaschigen Drahtgewebe herzustellen. Hierdurch wird erreicht, daß der auf das Transportband fallende Faden zum Teil durch die von den Maschen gebildeten Lücken hindurchhängt, so :daß also der Faden nicht nur in waagerechter, -sondern auch in senkrechter Richtung frei liegt und hierdurch von allen Seiten der Einwirkung des Trockenmediums aulsgesetzt ist.
Die Erzeugung der gewünschten Wärme kann in beliebiger, an sich bekannter Weise erfolgen,. beispielsweise kann :man innerhalb des- laufenden Transporthandes, welches über Umkehrwalzen als endloses Förderband - zurückgeführt wird, entsprechende elektrisch oder durch. Heizflüssigkeiten, heiße Dämpfe oder in sonstiger Weise erwärmte Heizkörper anordnen. Auf diese Weise wird der auf dem Transportband liegende Faden sowohl durch .die erzeugte Wärme als auch unmittelbar durch Wärmestrahlung getrocknet. Wenn eine besonders intensive Wirkung durch Kontaktheizung erwünscht ist, können dieHeizkörper auch unmittelbar unter der Oberfläche des Transportbandes angeordnet sein.
Die Zeichnung veransc'haul'icht Ausführungsformen der Erfindung.
Fi:g. i zeigt die gesamte Vorrichtung schematisch im Schnitt; Fig. a ist eine schematisch geschnittene Darstellung des hin und her gehenden Fadenführungsorgans.
Der von der Lieferwalze i ablaufende Faden 2 wird durch den Führungsschacht 3 auf das laufende Transportband q. fallen gelassen. Der Führungsschacht 3 ist mit Einbauten 5 versehen, die eine trichterförmige Verengung des Führungsschachtes bewirken. Unterhailb der Führungsbileche 5 wird durch die Leitung 6 Warmluft in den Führungsschadht geblasen, die den Faden durch den Führungssehadht nach unten mitnimmt. An der Austrittsstelle des Fadens aus dem Führungsschacht sind seitlich zwei Blasdüsen 7, j' angeordnet, denen abwechselnd Blasluft entströmt. Diese Blasdüsen stehen, entgegen der Zeichnung, quer zur Laufric'htung .des Fadenbandes, sind jedoch der einfäc'heren Darstellung wegen in einer- um 9o° versetzten Stellung in der Zeichnung angedeutet.
Das Transportband ist als endloses Transport-. ;band ausgebildet, welches um die Walzen 8, 9 herumläuft. Innerhalb dieses durch das Transportband .gebildeten Raumes sind die Heizkörper io, iö , .io" . . . artgeordnet, die @beispielsweise durch elektrische Widerstandsheizung auf die gewünschte Temperatur gebracht werden. Die Heizkörper können auch mit der Oberfläche des Transport-Bandes unmittelbar in Berührung stehen.
Der auf das vordere Ende des Transportbandes auffallende feuchte Faden legt sich je nach der Stärke, Pressung und Häufigkeit .der durch die Blasdüsen 7; 7'. . . ausgeübten Luftstöße in . mehr oder weniger weiten Schlingen auf dem Transportband ab und verläßt idieses über den Fadenführer i i in getmocknetem Zustand.
Statt die C'hangierung durch die Blasdüsen 7, 7' zu bewirken, kann auch die Zuführungswalze i eine hin und leer gehende Bewegung auf ihrer Achse senkrecht zur Zeichenebene ausführen.
Gemäß Fig. 2 wird. der Faden mit Hilfe eines hin und her gehenden Führungsorgans auf dem Transportband q, in losen Schlingen abgelegt. Dieses Führungsorgan besteht aus einem unten verjüngten Düsenrohr 12, welches in einem Mantel 13 sitzt, .der ebenfalls unten verjüngt ist und -eine Luftzuführung 14 aufweist. Die gesamte Vorrichtung ist in -dem Gleitlager 15 seitlich verschiebbar gelagert. Die bei 14 eingeleitete warme Blasluft bewirkt durch ihren Sog am unteren Ende der Vorrichtung ein glattes Austreten des Fadens, so daß sich :dieser besonders -leicht und gleichmUig in Schlingenform. alblegen läßt.
Wenn die Albstände der einzelnen Maschen des Förderbandes im Verhältnis :zur Dicke des Fadens genügend groß gewählt sind, wird sich der herabfallende Faden nicht nur in seitlichen, sondern auch in mehr oder weniger nach unten durchhängenden Schlingen auf dein Förderband. ablagern. Hierdurch kann die Länge des in der Zeiteinheit auf dein Transportband unterzubringenden ; Fadens noch wesentlich gesteigert werden:

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Trocknen von Fäden, die unter Changieren auf einem laufenden Transportband- in losen Schlingen abgelegt sind und somit spannungsfrei getrocknet werden, dadurch gekennzeichnet; daß der Einzelfaden aus einem Führungsschacht -mit Hilfe eines Warmluftstromes auf das Transportband aufgebracht wird.
2. Verfahren .nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Changierung des auf das Transportband auffallenden Fadens durch intermittierendes -seitliches Anblasen erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Changierung durch eine hin und her gehende Bewegung der Fadenliefer-@spude erfolgt.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Transportband aus einem derart weitmaschigen Drahtgewebe besteht, daß der auffallende Einzelfaden durch die Maschen des Drahtes #hindurchhängt.
5. Vorrichtung nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Heizkörper für die Fadentrocknung im Innern des endlosen Transportbandes angebracht sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Heizkörper unmittelbar unter der Oberfläche des laufenden Transportbandes angeordnet sind. . Vorrichtung nach den Ansprüchen q. bis 6, gekennzeichnet durch eine hin und her gehende Fadenzuführungsvorrichtung, welche aus einem Düsenrohr (i2) besteht, das von einem unten verjüngten Mantel (i3) umgeben ist und eine Zuführung (i4) für .die warme Blasluft besitzt.