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Kühlvorrichtung bei Einrichtungen zum Kräuseln von Textilgarnen
Es sind Verfahren und Vorrichtungen zum Texturieren von mindestens teilweise aus thermoplastischem Material bestehenden Textilgarnen bekannt, gemäss welchen dem Garn ein hoher
Falschdrall erteilt wird. Dabei wird das Garn im hochgedrehten Zustand durch Erhitzen vorübergehend in einen plastischen Zustand übergeführt, worauf durch Abkühlen die Wiedererhärtung und damit die Fixierung der spiraligen Deformation der Faserfibrillen erfolgt. Bei den bekannten Falschdrallvorrichtungen zum Texturieren erfolgt die Erhitzung der Garne z. B. mittels eines von diesen durchlaufenen Heissluftkanals oder durch Kontakt mit einer heissen Fläche und die Abkühlung erfolgt in der Regel beim Durchlaufen einer Raumtemperatur aufweisenden Luftstrecke.
Es hat sich jedoch gezeigt, dass bei höheren Garndurchlaufgeschwindigkeiten diese Luftstrecke relativ lang sein müsste, um eine genügende Abkühlung zu erreichen, weshalb man in solchen Fällen genötigt ist, durch intensivere Kühlung mittels einer besonderen, sich an die Erhitzungsvorrichtung anschliessenden Kühlvorrichtung die Abkühlstrecke so kurz wie möglich zu machen. Es sind deshalb auch Falschdrallvorrichtungen zum Texturieren von Garnen bekanntgeworden, bei welchen als Kühlvorrichtung z. B. ein vom Garn durchlaufenes Rohr dient, das von gekühlter Luft oder Gas durchströmt ist. Diese Vorrichtungen haben jedoch den Nachteil, dass die damit erzielbare Kühlung noch nicht intensiv genug ist für sehr hohe Garndurchlaufgeschwindigkeiten, wie sie mit den modernen, hochtourigen Falschdrallvorrichtungen möglich geworden sind.
Die Erfindung bezweckt, diesen Nachteil zu vermeiden und einen verbesserten Wirkungsgrad der Kühlung zu erzielen, wodurch sich die Länge der Kühlstrecke auf ein Minimum verkürzen und damit der Raumbedarf der Texturiervorrichtung verringern lässt. Dementsprechend betrifft die Erfindung eine unmittelbar nach der Erhitzungseinrichtung angeordnete Kühlvorrichtung bei Einrichtungen zum Kräuseln von mindestens teilweise aus thermoplastischem Material bestehenden Textilgarnen, in welchen die Garne vorübergehend hochgedreht und im hochgedrehten Zustand hitzebehandelt werden, welche gekennzeichnet ist durch einen an ein Saugaggregat angeschlossenen Hohlkörper, dessen Oberfläche mindestens eine sich in der Garnlaufrichtung erstreckende Rinne zur Aufnahme des Garns aufweist, die in regelmässigen Abständen Löcher zum Ansaugen der Luft enthält.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung eignet sich nicht nur für die üblichen, eine Falschdrallvorrichtung enthaltenden Texturiervorrichtungen, sondern auch für solche zur vorübergehenden, gegenseitigen Verzwirnung von mehreren Garnen ohne Drallgeber und einer Einrichtung zur Hitzebehandlung der Garne im verzwirnten Zustand.
Der Hohlkörper kann die Form eines geschlossenen Rohrs mit einem runden bzw. ovalen oder vieleckigen Querschnitt haben, wobei die Rinne bzw. Rinnen auf der Mantelfläche parallel zur Rohrachse verlaufen. Es können aber auch eine oder mehrere parallele, quer zur Zylinderachse verlaufende Rinnen auf der Mantelfläche angebracht sein. Ferner sind auch andere Hohlkörper mit einer gewölbten Fläche, auf welcher eine oder mehrere parallele Rinnen angebracht sind, möglich.
Im allgemeinen genügt es, wenn die angesaugte Luft Raumtemperatur und-feuchtigkeit aufweist, um die nötige Abkühlung des Garns zu erreichen. In Fällen, wo die die Maschine umgebende Luft eine
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zu hohe Temperatur aufweist oder zu trocken ist, kann diese Luft ihrerseits gekühlt bzw. auf den gewünschten Feuchtigkeitsgehalt gebracht werden. Zu diesem Zweck kann z. B. über der die Rinnen aufweisenden Fläche des Hohlkörpers ein Kanal angebracht werden, durch welchen gekühlte bzw. feuchte Luft geleitet wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen Fig. 1 eine schematische Darstellung der gesamten Texturiervorrichtung und die Fig. 2 und 3 eine Ausführungsform der Saugvorrichtung im Aufriss und im Querschnitt. Gemäss Fig. 1 gelangt das von der Lieferspule --1-- kommende Textilgarn --2-- über ein erstes Förderwalzenpaar--3--in die Erhitzungsvorrichtung--4--, in welcher es z. B. mittels Heissluft oder durch Kontakt mit einer heissen Fläche in einen plastischen Zustand übergeführt wird. Danach wird das Garn ---2-- durch die Saugvorrichtung --5-- geführt, wo es durch Kühlung wieder erhärtet wird.
Das Garn --2-- passiert so dann nacheinander den Drallgeber --6-- zur Erteilung des Falschdralls sowie ein zweites Förderwalzenpaar --7-- und gelangt sodann zu einer nicht dargestellten Aufwickelvorrichtung. Die Saugvorrichtung--5--besteht, wie aus den Fig. 2 und 3
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Abständen von etwa 0, 5 cm Löcher --11-- mit einem Durchmesser von etwa 2, 5 mm vorgesehen sind. An der unteren Wand-12-ist ein Stutzen --13-- angebracht, über welchen die Saugvorrichtung--5--mit einem nicht dargestellten Ventilator verbunden ist. Letzterer erzeugt eine Saugkraft von etwa 20 bis 100 mm Wassersäule, welche je nach der zwischen 100 und 500 m/min betragenden Garndurchlaufgeschwindigkeit entsprechend eingestellt wird.
Wenn das von der Erhitzungsvorrichtung--4--kommende Garn--2-die Rinne--10-- durchläuft, hat die durch die Löcher--11--einströmende Luft folgende Wirkungen : a) Die heisse, das Garn umgebende Grenz-Luftschicht, welche es aus der Erhitzungsvorrichtung --4- mitschleppt, wird abgetrennt. b) Das Garn wird mit der angesaugten, kalten Luft direkt in Berührung gebracht. c) Der Hohlkörper bzw. die Rinne wird durch die angesaugte Luft selbst gekühlt. d) Das Garn wird in die Rinne hineingezogen und ist in engem Kontakt mit derselben (Kontaktkühlung).
Mit der erfindungsgemässen Saugvorrichtung werden ausserdem die Dämpfe von Schlichtemitteln und andern Präparaten, mit welchen die Textilgarne vorgängig behandelt worden sind, abgesogen, wodurch eine Verschmutzung der Texturiermaschine und des Raumes, in welchem diese aufgestellt ist, unterbleibt. Eine nachteilige Erscheinung bei den der Falschdrallung unterworfenen Textilgarnen besteht bekanntlich darin, dass sie infolge ihrer raschen Rotation um ihre Achse zu einer mehr oder weniger starken Ballonbildung neigen, welche die Qualität des texturierten Garns ungünstig beeinflussen kann. Mit der erfindungsgemässen Saugvorrichtung lässt sich diese Ballonbildung infolge Ansaugung des Garns in der Rinne weitgehend vermeiden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Unmittelbar nach der Erhitzungseinrichtung angeordnete Kühlvorrichtung bei Einrichtungen zum Kräuseln von mindestens teilweise aus thermoplastischem Material bestehenden Textilgarnen, in welchen die Garne vorübergehend hochgedreht und im hochgedrehten Zustand hitzebehandelt werden, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h einen an ein Saugaggregat angeschlossenen Hohlkörper (8), dessen Oberfläche mindestens eine sich in der Garnlaufrichtung erstreckende Rinne (10) zur Aufnahme des Garns (2) aufweist, die in regelmässigen Abständen Löcher (11) zum Ansaugen der Luft enthält.
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