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Selbstaufleger mit Neigungswaage für Krempeln Das Patent 696
258 bezieht sich auf einen Selbstaufleger mit Neigungswaage für Krempeln,
bei welchem das die Waage beschickende Steiglattentuch mittels eines vom Waagebalken
gesteuerten elektromagnetischen Gesperres ein- und ausgerückt wird. Dabei ist nach
dem Hauptpatent die Waage so aufgehängt, daß sie während des Abwiegens frei auf
und ab pendeln und dabei den Stromkreis für das elektromagnetische Gesperre des
Steiglattentuches so lange wiederholt öffnen und schließen kann, bis das Sollgewicht
des Fasergutes erreicht ist und dann das Gesperre bis zur vollendeten Entleerung
der Waage endgültig eingeschaltet hält.
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Die im Patent 696:258 gezeigte Ausführungsform der Erfindung hat nun
einige Mängel insofern, als zunächst der Stromkreis für den Sperrmagneten unisoliert
über den Waagebalken als Leiter und seinen Gegenkontakt geführt ist. Weiterhin wird
der Stromkreis des Sperrmagneten unmittelbar durch einen am Waagebalken angebrachten
Kontaktstift gesteuert, wobei Kontaktprellungen auftreten können, die unter Umständen
zu einem nochmaligen Einrücken des Steiglattentuches führen, trotzdem die Waage
bereits mit dem Sollgewicht an Fasergut gefüllt ist. Dies kann zu einer fälschlichen
Mehrbelieferung der Waage und damit zu fehlerhaftem Garn führen. Ein weiterer Mangel
der Einrichtung nach dem Hauptpatent besteht darin, daß außer dem Schalter, welcher
den Erregungskreis des Sperrmagneten steuert, noch ein zusätzliches
weiteres
Schaltglied in Verbindung mit dem Entleerungsmechanismus der Waage vorgesehen sein
muß, welches einen Haltekreis für den Sperrmagneten während der Entleerung der Waage
steuert. Außerdem sind diese beiden Schalter, welche direkt den nicht unbeträchtlichen
Strom für den -Sperrmagneten schalten müssen, infolge der Funkenbildung -beim Öffnen
und Schließen des Stromkreises einem erheblichen Verschleiß unterworfen.
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Diese Mängel werden gemäß der Erfindung durch die Änordnung eines
Hilfsrelais mit Abfallverzögerung vermieden, über welches bei Erreichendes Sollgewichtes
in der Waage der Sperrmagnet für die Steuerung der Belieferung der Waage, insbesondere
des Steiglattentuches, in einem vom Selbstaufleger isolierten Stromkreis mittelbar
geschaltet wird. Die Abfallverzögerung des Relais überbrückt die Auspendelung des
Waagebalkens und die dadurch erzeugten Kontaktprellungen. Auf diese Weise wird der
Sperrmagnet nur dann wieder ausgeschaltet und eine neue Belieferung der Waage veranlaßt,
wenn nach erfolgter Beruhigung des Waagebalkens im Anschluß an eine Prellung das
Sollgewicht in der Waage noch nicht erreicht ist. Da die Ein- und Ausschaltung des
Sperrmagneten nicht mehr direkt elektrisch über den am Waagebalken angebrachten
Kontakt, sondern indirekt über das Hilfsrelais erfolgt, kann der Steuerstrom für
das Hilfsrelais sehr gering gehalten werden, und der indirekt vom Waagebalken gesteuerte
Kontakt dieses Stromkreises ist weitgehend entlastet. Andererseits kann die Schaltung
der hohen Leistung des Sperrmagneten, welche über einen Kontakt des Hilfsrelais
erfolgt, praktisch ohne Verschleiß durchgeführt werden, wenn z. B. das Hilfsrelais
einen im Vakuum befindlichen Quecksilberkontakt betätigt.. Da der den Stromkreis
des Hilfsrelais schaltende Kontakt durch einen am Waagebalken verstellbar angeordneten,
gegen den Kontakt aber isolierten Kontaktstift betätigt wird, können alle Stromkreise,
nämlich sowohl der des Hilfsrelais als auch der des Sperrmagneten, vorschriftsmäßig
isoliert werden. Schließlich wird auch ein zusätzliches Schaltglied erspart, da
die Aufrechterhaltung des Stromkreises für den Sperrmagneten während der Entleerung
der Waage von dem Hilfsrelais mit seiner Abfallverzögerung übernommen wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
wobei die im Hauptpatent gezeigte Anordnung, soweit sie für das Verständnis der
Erfindung erforderlich ist, dargestellt ist. Es sind auch, soweit möglich, die gleichen
Bezugszeichen wie im Patent 696 258 verwendet.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Anordnung ist folgende: Ist
die Waageschale 8 mit den beiden zu öffnenden Klappen g und io durch das Sollgewicht
an Fasergut gefüllt, so senkt sieh die Waage, und der am Bolzen 26 befestigte Waagebalken
i i, der um das Lager 12, drehbar ist, geht mit seinem linken Arm in die Höhe. Der
an diesem Arm angebrachte verstellbare Schaltstift 40 schließt dabei den Arbeitskontakt
A, von welchem er jedoch elektrisch isoliert ist. Das Verzögerungsrelais B wird
nun in einem örtlichen, von dem Waagebalken elektrisch völlig isolierten Stromkreis,
z. B. durch Wechselstrom, erregt. Relais B spricht an und schaltet über seinen Kontakt
b den Sperrmagneten 7 zweckmäßig ebenfalls in einem durch Wechselstrom gespeisten
Erregungsstromkreis ein. Der Magnet 7 zieht- den um den Punkt 3 1 drehbar
gelagerten Sperrhebel 30 entgegen der Federkraft 32 am linken Hebelarm an.
Der andere Hebelarm des Hebels 30 trägt die Sperrklinke 33, welche das Sperrad i
und damit das Steiglattentuch steuert. Zwischen dem Angriffspunkt der Feder 32 und
dem Drehpunkt 3 i ist der das Auffangblech steuernde Hebel 34 angelenkt, wodurch
gegebenenfalls auch das Auffangblech geschlossen bzw. -geöffnet wird. Infolge der
Abfallverzögerung des Relais B kommt dieses während etwaiger Pendelungen des Waagebalkens
T i oder auch anderweitig verursachter Kontaktprellungen des Kontaktes A nicht zum
Abfall. Es hält daher den Stromkreis für den Sperrmagneten so lange geschlossen,
bis die Waage entleert ist und die Klappen wieder geschlossen sind. Als Verzögerungsrelais
B wählt man zweckmäßig eines, welches einen im Vakuum schaltenden Quecksilberkontakt
betätigt, wodurch dann praktisch die Schaltung der großen Leistung des Sperrmagneten
7 ohne Verschleiß erfolgen kann.