DE855477C - Wendetisch fuer Kaeseformen - Google Patents

Description

(WlGBL S. 175)

AUSGEGEBEN AM 13. NOVEMBER 1952

A 3810 III145g

(Ges. v. 15. 7. 51)

Bei der Herstellung von Camembertkäse ist es bis heute üblich, die einzelnen Käseformen auf Bretter oder in flache Kästen zu stellen, die auf Käsetischen liegen, damit die Molke ablaufen kann. Nach einer bestimmten Zeit müssen die Formen gewendet werden, ein Vorgang, der sich bis zum endgültigen Ablaufen der Molke mehrfach wiederholt. Zu diesem Zweck wird oben auf die Formen ein zweites Brett gelegt und nun das ganze Formenpaket aus beispielsweise dreißig Formen durch zwei Personen herumgedreht. Da hierbei die Formen nur in einer Schicht aufgestellt werden können, ergibt sich bei vielen Formen ein großer Platzbedarf und für das Bedienungspersonal ein großer Aufwand an Zeit und Kraft.

Es sind bereits sog. Wendetische bekannt, bei denen die ganze Tischplatte mit den aufgestellten Formen nach Abdecken durch eine zweite Platte gewendet wird. Diese Tische haben aber den Nachteil, daß die Formen hier ebenfalls nur in einer Schicht aufgestellt werden können und deshalb der Platzbedarf nicht verringert ist.

Zweck der Erfindung ist, sowohl Platz als auch Personal bzw. Arbeitskraft dadurch zu sparen, daß die Formen in mehreren Schichten übereinandergestellt und mit einer Drehbewegung gemeinsam gewendet werden. Demgemäß ist Gegenstand der Erfindung ein Wendetisch, bei dem ein aus mehreren übereinander angeordneten, seitlich durch parallele Lenkhebel verbundenen Führungsschienen und einschiebbaren, die Formen zwischen sich aufnehmenden Bodenplatten bestehendes Wendegestell um eine waagerechte Achse um i8o° drehbar gelagert ist. Die Lenkhebel werden dabei vorzugs-

weise mittels Handhebel und Schubstangen um ihre Lagerpunkte an den unteren Führungsschienen geschwenkt, wobei sie die oberen Führungsschienen abheben und nach hinten verschieben, so daß das Gestell geöffnet wird.

Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß mehrere, z. B. vier, nebeneinander angeordnete Wendegestelle durch Lagerzapfen über an den unteren Führungsschienen angreifende ίο Bleche od. dgl. starr miteinander verbunden und um die gemeinsame Schwerpunktachse drehbar sind. -Die Erfindung bezieht sich auch auf Einzelheiten der konstruktiven Durchbildung.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt

Fig. ι die Vorderansicht eines Tisches mit vier Wendegestellen,

Fig. 2 die Seitenansicht des Tisches mit geöffnetem Wendegestell,

Fig. 3 die Seitenansicht des Tisches mit geschlossenem Wendegestell,

Fig. 4 die Seitenansicht des Tisches mit geschlossenem, um 18o° gedrehtem Wendegestell,

Fig. 5 die Seitenansicht einer Bodenplatte,
Fig. 6 die Draufsicht auf die Bodenplatte,

Fig. 7 einen Schnitt a-a durch die Bodenplatte nach Fig. 6.

Der Wendetisch gemäß Fig. 1 l>esteht aus einem ortsfesten oder fahrbaren Tisch 1, dessen Platte 2 allseitig mit einem Bordrand 3 und an der einen Stirnseite mit einer Molkenablauftülle 4 versehen ist. Über der Platte 2 sind vier Wendegestelle 5, die durch Lagerzapfen 6 miteinander verbunden sind, derart gelagert, daß bei einer halben Umdrehung der von Hand betätigten Kurl>el 7 oder der mechanisch angetriebenen Scheibe 8 die Gestelle gleichzeitig gewendet werden. Bei mechanischem Antrieb wird die Drehbewegung über die Antriebscheibe 8 von einem Getriebemotor 10 ausgeführt, der über eine z. B. elektrisch betätigte Schaltvorrichtung 9 gesteuert wird.

Jedes der Wendegestelle 5 besteht aus vier übereinander angeordneten Führungsschienenpaaren 11, die seitlich durch parallele Lenkhebel 12 miteinander verbunden sind. Die Lenkhebel 12 werden mittels des Handhebels 13, der in 14 drehbar gelagert ist, und der Schubstange 15 um die Lagerpunkte 16 gedreht, wodurch das Wendegestell 5 geöffnet oder geschlossen wird. Hierbei wird der Handhebel 13 in seinen Endstellungen durch bekannte Feststellvorrichtungen festgehalten. Bei geöffnetem Wendegestell 5 werden die Bodenplatten

17 mit den aufgestellten Formen 18 in die Führungsschienen 11 eingeschoben. Jede Bodenplatte 17 hat einen vertieften Teil 19, welcher die Formen

18 aufnimmt, sowie stirnseitig einen Bordrand 20 und längsseitig einen Führungsrand 21. Zum Ablaufen der Molke ist an der vorderen Stirnseite eine Tülle 22 vorgesehen, die bei den einzelnen Platten versetzt angeordnet ist. Nach dem Wenden kann die Molke allseitig über die platten Ränder der Bodenplatten ablaufen. Zur besseren Handhabung der Bodenplatten sind daran zwei Traggriffe 23 vorgesehen. Nach dem Einsetzen der auf den Bodenplatten 17 aufgestellten Formen 18 wird das Wendegestell 5 durch Heben des Hebels 13 geschlossen, wobei sich die höherliegenden Bodenplatten auf die darunterstehenden Formen legen und damit den oberen Abschluß der Formen bilden. Gleichzeitig werden die obersten Formreihen durch eine festeingebaute Endplatte 24 abgedeckt, die ebenfalls durch die Lenkhebel 12 mit den Führungsschienen 11 verbunden ist.

Die einzelnen durch Lagerzapfen 6 und an den untersten Führungsschienen 11 angreifende gewinkelte Bleche 27 miteinander verbundenen Wendegestelle 5 sind in Lagern 25 drehbar gelagert, die durch Tragarme 26 mit dem Tisch 1 verbunden

Claims (6)

Patentanspruch Ε:

1. Wendetisch für Käseformen, dadurch gekennzeichnet, daß ein aus mehreren übereinander angeordneten, seitlich durch parallele Lenkhebel (12) verbundenen Führungsschienen (11) und einschiebbaren, die Formen (18) zwischen sich aufnehmenden Bodenplatten (17) bestehendes Wendegestell (5) um eine waagerechte Achse um i8o° drehbar gelagert ist.

2. Wendetisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenkhebel (12) mittels Handhebel (13) und Schubstangen (15) um ihre Lagerpunkte (16) an den unteren Führungsschienen (11) geschwenkt werden und dabei die ol>eren Führungschienen (11) abheben und nach hinten verschieben, so daß das Gestell (5) geöffnet wird.

3. Wendetisch für Käseformen nach den Ansprüchen ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere nebeneinander angeordnete Wendegestelle (5) durch Lagerzapfen (6) über an den unteren Führungsschienen (11) angreifende Bleche od. dgl. (27) starr miteinander verbunden und um die gemeinsame Schwerpunktachse drehbar sind.

4. Wendetisch nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ausführung der Drehbewegung der Wendegestelle (5) (von Hand oder maschinell) eine Kurbel (7) und/oder ein Getriebemotor (10) vorgesehen sind.

5. Wendetisch nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatten (17) einen vertieften Teil (19) zur Aufnahme der Käseformen (18) haben.

6. Wendetisch nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatten (17) an einer Stirnseite Auslauftüllen (22) haben, die bei den einzelnen Platten versetzt angeordnet sind. i»o

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

O 5465 11.