DE851000C

DE851000C - Ruderanlage mit wegabhaengiger Steuerung

Info

Publication number: DE851000C
Application number: DEA879A
Authority: DE
Inventors: Eddo Dipl-Ing Dr Blaum; Gustav Herrmann
Original assignee: Atlas Werke AG
Current assignee: Atlas Werke AG
Priority date: 1950-02-24
Filing date: 1950-02-24
Publication date: 1952-09-29

Description

Ruderanlage mit wegabhängiger Steuerung Die Erfindung bezieht sich auf eine Ruderanlage mit wegabhängiger Steuerung. Es ist bekannt, hierzu einen Elektromotor mit direkter oder indirekter Verstellung des Ruders zu verwenden, dessen Drehrichtung von einer Kontaktvorrichtung beeinfluBt wird, deren Kontakte einerseits von Hand durch das Steuerorgan und anderseits durch die Ruderrückmeldung relativ zueinander bewegt werden. Diese bekannten Ruderanlagen arbeiten mit einem Leonardsatz, dessen Erregerspannung von der Schaltvorrichtung gesteuert wird. Für zeitabhängige Steuerung ist es auch schon bekannt, an Stelle eines Leonardsatzes einen direkt umsteuerbaren Antriebsmotor zu verwenden.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, dag die mit drei verschiedenen Kontaktstellungen (Backbord-, Steuerbord- und Ruhelage) versehene Kontaktvorrichtung mit dem Verstellmotor unter Vermeidung der Feldregelung des Leonardaggregats unmittelbar oder über Schaltschütze verbunden ist. Durch diese Schaltverbindung ist eine wegabhängige Steuerung geschaffen, die sich durch bauliche und betriebliche Einfachheit auszeichnet.
In der Abbildung ist als Ausfährungsbeispiel eine hvdraulisch betriebene Ruderanlage dargestellt.
Das Ruder t wird von den Kolben zweier Zylinder 2, 3 bewegt, denen Drucköl von einer Pumpe unmittelbarer Förderrichtung zugeleitet wird. Zum Antrieb der Pumpe dient ein Elektromotor .I, der von einer Schaltanordnung 5 aus für Rechts- und Linksdrehung beeinflußt wird.
Die Schaltanordnung hat drei verschiedene Kontaktstellungen. Sie besteht aus zwei Schleifringen 6,7, in der Abbildung abgewickelt dargestellt, die rüber Schleifbürsten 8, 9 mit einem Steuerstromkreis io bzw. i i für Rechts- und Linkslauf verbunden sind. Durch Handantrieb können die Schleifringe gemeinsam an einer festen Skala 20 für die Ruderlagenanzeige verstellt werden. Durch Schleifkontakte 12 wird ihnen Spannung zugeführt. Auf der den Kontakten 12 zugewendeten Seite sind die Schleifringe zur Hälfte leitend und zur anderen Hälfte durch einen Isolierstreifen 13 bzw. 14 gebildet, derart, daß von einer willkürlichen durch einen Zeiger 16 an der Skala 2o angezeigten Ruhestellung 1_5 aus jeweils dem einen oder anderen Schleifring Spannungsimpulse von den Kontakten 12 zugeführt werden. Die Ruhestellung ist erreicht, wenn das Ruder die durch den Zeiger 16 an der Skala 20 vorgegebene Sollage eingenommen hat.
Die Kontakte 12 mit dem Zeiger i9 werden vom Ruder i aus über eine elektrische Rückmeldeeinrichtung mit Synchronmaschinen 17, 18 relativ zur Skala 20 und zu den Schleifringen 6, 7 bewegt, derart, daß sie der jeweiligen Lage des Ruders entsprechen. Solange sich die Zeiger 16 und i9 nicht decken, wird der eine oder andere der beiden Stromkreise io bzw. ii Strom führen und der Motor ,4 so lange laufen, bis die Kontakte 12 und der Zeiger i9 in die Ruhelage 15 gelangt sind, in der das Ruder die Sollage erreicht hat.
Der Motor 4 wird von den Stromkreisen io, 11 über Relais 21, 22 und eine Schaltschützanordnung 23 betätigt.
Der Relaisstrom kann von einer einfachen, leichten Kontaktanordnung geschaltet werden, die zur Bewegung nur eine geringe Leistung erfordert. Infolgedessen genügt zur Bewegung der Kontakte 12 eine normale Ruderrückmeldeanlage, wie sie zur bloßen Ruderlagenanzeige üblich ist.
Zusätzlich zu der wegabhängigen ist noch eine zeitabhängige Hilfssteuerung in Form von zwei handbetätigten Druckknopfschaltern 24, 25 für Rechts- und Linkslauf vorgesehen. Die Breite der Kontakte 12 wird man so wählen, daß bei dem auftretenden Nachlauf ein Pendeln gerade mit Sicherheit vermieden wird. Gegebenenfalls kann man auch zusätzlich zu den drei Kontaktstellungen Backbord-, Steuerbord- und Ruhelage eine Zwischenkontaktstellung vorsehen, durch die auf geringe Geschwindigkeit umgeschaltet wird, sobald der Abstand der beiden Zeiger 16 und i9 ein vorgegebenes Mindestmaß unterschreitet.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Beispiel beschränkt. Vielmehr sind noch mancherlei Abänderungen und auch andere Ausführungen möglich. So könnte der Motor 4 auch unmittelbar von der Schaltanordnung 5 gesteuert werden. Die Rückmeldung 'der Ruderlage kann auch auf andere Weise, z. B. auf mechanischem Wege, erfolgen. Bei größeren Ruderanlagen ist es vorteilhaft, den Motor 4 als Steuermotor für eine umsteuerbare Pumpe arbeiten zu lassen, die von einem kontinuierlich umlaufenden Motor angetrieben wird. Gegebenenfalls, insbesondere bei kleineren Anlagen, kann der Motor 4 auch zum unmittelbaren Antrieb des Ruderschaftes verwendet werden.
In der Schaltanordnung 5 könnten auch in kinematischer Umkehrung die beiden Schleifringe 13 und 14 von der Rückmeldeanlage und die Schleifkontakte 12 von Hand bewegt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Ruderanlage mit wegabhängiger Steuerung durch einen Elektromotor zur direkten oder indirekten Verstellung des Ruders, dessen Drehrichtung von einer Kontaktvorrichtung beeinflußt wird, deren Kontakte einerseits von Hand durch das Steuerorgan und anderseits durch die Ruderrückmeldung relativ zueinander bewegt werden, insbesondere mit hydraulischem Antrieb des Ruders, dadurch gekennzeichnet, daß die mit drei verschiedenen Kontaktmöglichkeiten (Backbord-, Steuerbord- und Ruhelage) versehene Kontaktvorrichtung (6, 7, 12) mit dem Verstellmotor (4) unter Vermeidung der Feldregelung eines Leonardaggregats unmittelbar oder über Schaltschütze verbunden ist.
2. Ruderanlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltanordnung zur wegabhängigen Steuerung als Gerät (19, 20) zur Ruderlagenanzeige ausgebildet ist. .
3. Ruderanlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltanordnung zur Betätigung des Motors (4) durch zwei Schleifbahnen (6, 7) gebildet wird, die mit je einem Steuerstromkreis (io, ii) für Rechts- bzw. Linkslauf des Motors verbunden und durch Handantrieb unmittelbar verstellbar sind und mit denen ein Schleifkontakt (12) zusammenwirkt, der von einer Ruhestellung aus jeweils der einen oder der anderen Schleifbahn Spannungsimpulse zuführt.
4. Ruderanlage nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu der wegabhängigen noch eine zeitabhängige Hilfssteuerung (24, 25) vorgesehen ist.