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Vorrichtung zum Destillieren fester kohlenstoffhaltiger Stoffe Die
vorliegende Erfindung befaßt sich mit der Destillation von kohlenstoffhaltigen festen
Stoffen, wie Kohle, Torf oder ölschiefer, sowie Mischungen oder Gemengen solcher
Stoffe zum Zweck der Herstellung eines rauchlosen Brennstoffes, wobei diese Destillation
hei tiefer, mittlerer oder hoher Endtemperatur vor sich geht.
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Unter anderem ist es der Zweck dieser Erfindung, die Destillation
unter günstiger Wärmeausnutzung und mit geringen Anlage- und Unterhaltungskosten
durchzuführen.
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Die vorliegende Erfindung sieht ein Destillieren in Retorten oder
Röhren von geringem Querschnitt vor, die an einem Ende so aufgehängt oder befestigt
sind, daß sie senkrecht in engen Gruppen hängen und langsam und kontinuierlich oder
in schrittweisem Betrieb durch eine Heizkammer geführt werden, die einen senkrechten,
langgestreckten Querschnitt hat. Die Retorten sind von dieser Heizkammer umschlossen
und werden darin einer regulierbaren Erwärmung unterworfen. Die Retorten oder Röhren
haben waagerechte AuslaBstutzen, durch die die sich entwickelnden Dämpfe und Gase
in eine in der Bewegungsrichtung der Retorten verlaufende rinnenförmige Flüssigkeitsvorlage
abgeleitet werden, so daß die Auslaßstutzen während der ganzen Zeit der Gas- und
Dampfentwicklung in der Flüssigkeit der rinnenförmigen Flüssigkeitsvorlage
eingetaucht
bleiben können, und zwar so, daß sie unterhalb der Kante einer senkrecht von oben
in die Flüssigkeit hineinragenden Wand tauchen, wobei die letztere einen Teil der
Rinnenbreite der Länge nach abteilt, der ,geschlossen ist, während die Flüssigkeit
auf der anderen Seite dieser Wand frei liegt.
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Die Anordnung wird zweckmäßig so getroffen, daß die rinnenförmige
Flüssigkeitsvorlage der Heizkammer parallel zu ihr verläuft und daß die Auslaßstutzen
der Retorten für Gase und Dämpfe am unteren Ende der Retorten angebracht sind. Andererseits
kann die rinnenförmige Flüssigkeitsvorlage aber auch über der Heizkammer verlaufen,
und die Retorten oder Röhren können an ihrem oberen Ende über der Heizkammer mit
Auslaßstutzen oder Auslaßrohren versehen werden.
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Überdies ist nach der vorliegenden Erfindung die rinnenförmige Flüssigkeitsvorlage
mit ihrem unteren, seitlich über die erwähnte Wand hinausgehenden Teil so eingerichtet,
daß die Flüssigkeitsoberfläche frei liegt, um die quer liegenden Teile der Auslaßstutzen
der Retorten oder Röhren aufzunehmen. Wenn die Vorlage unter der Heizkammer angebracht
ist, kann ihr genannter Seitenteil auch für das Eintauchen der unteren Enden der
Retorten oder Röhren dienen, wodurch diese mit Hilfe der Flüssigkeit abgedichtet
sind und ein vollkommen luft- und gasdichter Verschluß der unteren Retortenenden
gewährleistet wird, wobei dieser Verschluß als Sicherheitsventil im Falle einer
Verstopfung der Gas- und Dampfabzugsöffnungen der Retorte oder Röhre wirkt.
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Weiterhin ist nach der vorliegenden Erfindung die rinnenförmige Flüssigkeitsvorlage
an ihren beiden Enden mit offenenVerlängerungen versehen, in denen die Flüssigkeit
auf ganzer Rinnenbreite frei liegt. Die Laufschiene, an der die Retorten oder Röhren
aufgehängt oder befestigt sind und an der sie die Heizkammer durchlaufen, ist an
einer Stelle am Ende der Heizkammer, wo die Retorten oder Röhren in diese eingeführt
werden, so geformt, daß die Retorten .nacheinander abwärts geführt werden. Dabei
tauchen die abstehenden, nach außen ragenden Teile ihrer Gas- und Dampfauslaßstutzen
in diese Verlängerungen der Vorlage und damit in die Flüssigkeit ein, so daß ihre
weitere Bewegung in einem nach oben abgedeckten Teil der rinnenförmigen Flüssigkeitsvorlage
verläuft, wobei dieser Teil mit seiner der Retorte zugekehrten Wand ein gutes Stück
in die Oberfläche der Flüssigkeit hineinragt. Der Dampf und die Gase steigen so
in den geschlossenen Teil der Vorlage. In gleicher Weise wie vorbeschrieben werden
die Retorten am anderen Ende der Vorlage aus einer gleichen offenen Verlängerung
der Leitung mit ebenfalls ganz frei liegender Flüssigkeit nacheinander herausgehoben,
so daß die Gas- und Dampfauslaßstutzen nunmehr frei liegen und über die Abschlußwand
der Verlängerung hinaus bei der Weiterbewegung der Retorten oder Röhren zu der Entleerungsstelle
wandern können.
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Nach der vorliegenden Erfindung können weiterhin die Retorten oder
Röhren so an einer endlosen Laufschiene aufgehängt oder auf einer solchen laufend
angebracht werden, daß sie in die Heizkammer und durch diese wandern und nach Verlassen
der Kammer durch eigene Schwerkraft zur Entleerungsstelle laufen. Nach der Entleerung
können die Retorten über ein erhöhtes Stück der Laufschiene weitergeführt werden,
wo sie dann gefüllt werden, um mit Hilfe ihrer eigenen Schwerkraft wieder in die
Heizkammer hinein und durch diese hindurchzulaufen.
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Die Heizkammer kann so beheizt werden, daß die Temperatur in der Längsrichtung
ansteigt, so daß an einem Ende der Kammer die Zone höchster Temperatur liegt. Die
Laufrichtung der Retorten oder Röhren durch die Heizkammer ist zweckmäßigerweise
der Richtung der Wärmezunahme in der Heizkammer entgegengesetzt. In diesem Falle
verlassen die erhitzten Retorten oder Röhren die Heizkammer an dem Ende, wo sich
Verbrennungskammern befinden und können so zur Vorwärmung der Verbrennungsluft ausgenutzt
werden. Diese Luft könnte an den Retorten oder Röhren vorbei zu Kanälen geleitet
werden, die in den Wänden der Heizkammer verlaufen und zu den Verbrennungskammern
führen.
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Das obere Ende jeder Retorte oder Röhre ist fest verschlossen, während
das untere Ende mit einer beweglichen oder aufklappbaren Verschlußplatte versehen
ist, die an einem von der Retorte oder Röhre nach unten ragenden Rand befestigt
ist und die Füllung im Inneren der Retorte oder Röhre festhält. Der erwähnte Rand
kann durchlöchert sein, um den Austritt von Gas und Dampf aus der Retorte oder Röhre
in ein Abschlußteil zu gestatten, das wiederum den waagerecht liegenden Gas- und
Dampfauslaßstutzen trägt.
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Die Füllung kann in der Retorte oder Röhre andererseits auch durch
eine durchlöcherte Tragplatte, einen Rost od. ähnl. gehalten werden, welche innerhalb
der Retorte oder Röhre in kurzem Abstand oberhalb des Gas- und Dampfauslaßstutzens
angebracht sind. Solch eine Tragplatte bzw. solch ein Rost kann in der Retorte oder
Röhre mit Hilfe von Tragbügeln, -klinken od. ähnl. in geeigneter Lage beweglich
befestigt werden. Die Tragplatte oder der Rost kann drehbar an der Retorte oder
Röhre montiert sein und durch ebenfalls drehbar angebrachte Bügel oder Klinken in
Betriebsstellung gehalten werden, wobei diese automatisch von außen drehbar sind,
um die Tragplatte oder den Rost freizugeben.
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Die Retorten oder Röhren sind in Gruppen zusammengefaßt. Diese Gruppen
sind mit Abschlußteilen versehen, so daß nunmehr für alle Retorten oder Röhren einer
Gruppe ein gemeinsamer Auslaßstutzen für Gas und Dampf und eine gemeinsame Verschlußplatte
vorgesehen werden kann.
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Die Erfindung umfaßt außerdem eine Anlage mit einer langgestreckten
Heizkammer. Durch diese werden die in geeigneter Weise aufgehängten Retorten oder
Röhren der Länge nach geführt. Die Heizkammer wird von Wänden eingefaßt, die aus
Hohlziegeln, anderen feuerfesten Ziegeln oder aus
einem für die
Wärmeausstrahlung auf die Retorten oder Röhren während ihres Durchganges durch die
Heizkammer geeigneten Material bestehen. Die Wände trennen die Heizkammer von einer
Reihe von Verbrennungskammern und Heizkanälen, die in einzelnen Gruppen abwechselnd
entlang der Anlage angeordnet sind, wobei entsprechende Verbrennungskammern und
die Heizkanäle so miteinander verbunden sind, daß die Heizgase bis zu einem Auslaßkanal
einen stark gewundenen Weg zu durchlaufen haben.
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Es ist zweckmäßig, jede Verbrennungskammer einzeln mit regulierbarer
Gas- und Luftzufuhr zu versehen, damit die Temperatur der Heizkanäle an jeder Stelle
entlang der Anlage beliebig gesteuert werden kann.
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Die vorliegende Erfindung umfaßt weiter auf beiden Seiten der 'Heizkammer
in Längsrichtung angeordnete Gruppen von .Metallrohren oder Hohlräumen, die zur
Ausstrahlung der Wärme der Gase dienen, wobei die Gase den am Rohr- oder Hohlraumende
angebrachten Brennern zugeführt werden. Die Abgase werden vom entgegengesetzten
Ende der Rohre oder Hohlräume in einen Auslaßkanal abgeleitet. Eine bzw. mehrere
Verbrennungskammern können mit einer bzw. mehreren gemeinsamen Heizkanälen verbunden
sein, die die Heizgase an Rohre oder Hohlräume abgeben. Auf diese Rohr- oder Hohlraumgruppen
können in der Längsrichtung der Anlage andere derartige Gruppen bzw. Heizkanäle
folgen, die zur Ableitung der Abgase in einen Auslaßkanal dienen.
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Die vorliegende Erfindung umfaßt ferner die im folgenden beschriebenen
Einzelheiten.
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:1ls Beispiel für die Erfindung mögen die schematischen Zeichnungen
dienen.
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Fig, i a, 11) und i c zeigen zusammen einen Längsschnitt durch
eine nach der vorliegenden Erfindung gebaute Kohlendestillationsanlage; Fig. 2a,
21) und 2c zeigen zusammen einen Dorizontalschnitt durch die in Fig. i a, i b und
i c dargestellte Anlage; Fig. 3 ist der Querschnitt durch die in den voraufgehenden
Figuren dargestellte Anlage nach Schnittlinie 3-3 der Fig. 11); Fig. 4 ist ein Querschnitt
durch die in Fig. i a, 11) und i c sowie Fig. 2a, 21> und 2c dargestellte Anlage
nach Schnittlinie 4-4 der Fig. i c; Fig. 5 stellt einen Schnitt in vergrößertem
Maßstab durch ein Einzelteil dar; Fig. 6 zeigt eine teilweise im Schnitt dargestellte
Seitenansicht einer Retorten- oder Röhrengruppe und ihres Aufhängungsmechanismus,
wie sie in einer Anlage nach den vorhergehenden Figuren verwendet werden; Fig. 7
zeigt eine teilweise im Schnitt dargestellte Vorderansicht der in Fig. 6 dargestellten
Retorten-oder Röhrengruppe mit Aufhängemechanismus und geöffneter Verschlußplatte
bzw. Tür; Fig. 8 zeigt einen Teil einer Vorderansicht der in Fig. 6 dargestellten
Retorten- oder Röhrengruppe mit geschlossenerVerschlußplatte bzw.Tür; Fig. 9 zeigt
eine Draufsicht auf den unteren Teil der in Fig. 6 dargestellten Retorten- bzw.
Röhrengruppe; Fig. io zeigt einen teilweise im Schnitt dargestellten Seitenriß einer
Retorten- oder Röhrenentleerungseinrichtung für die in Fig. 6 dargestellten Gruppen;
Fig. i i zeigt einen teilweise im Schnitt gezeigten Seitenriß der in Fig. io dargestellten
Retorten- oder Röhrenentleerungseinrichtung; Fig. 12 zeigt den Seitenriß einer Retorten-
oder Röhrenentleerungseinrichtung für die in Fig. 6 dargestellten Gruppen von Retorten
oder Röhren; Fig. 13 zeigt einen Querschnitt durch die Heizkammer einer abgewandelten
Kohlendestillationsanlage nach der vorliegenden Erfindung; Fig. 14 stellt eine Teilseitenansicht
und einen Teilvertikalschnitt der in Fig. 13 gezeigten Anlage dar; Fig.
15 zeigt einen Heizkammerquerschnitt durch einen Bauteil einer Kohlendestillationsanlage
mit abgewandelter Konstruktion; Fig. 16 zeigt einen Längsschnitt entsprechend Fig.
15;
Fig. 17 zeigt im größeren Maßstab eine Bodenansicht der in Fig. 15 und
16 dargestellten Zweiretortengruppe; Fig. 18 zeigt einen quer durch die Heizkammer
gelegten Vertikalschnitt einer Kohlendestillationsanlage, deren Bauweise wiederum
abgewandelt ist; Fig. i9 zeigt die Teildraufsicht auf einen Horizontalschnitt durch
die in Fig. 18 dargestellte Anlage, wobei die Retorten weggelassen sind; Fig. 2o
ist ein senkrechter Schnitt entlang Linie 20-2o der Fig. i9; Fig. 21 zeigt einen
Längsschnitt durch die in Fig. i a, i b und i c soWie 2a, 21) und 2c dargestellte
Heizkammer und das Mauerwerk; Fig. 22 zeigt einen Horizontalschnitt entlang Schnittebene
22-22 der Fig. 21; Fig. 23 zeigt einen Horizontalschnitt eines Ofens, der gegenüber
Fig. 21 und 22 eine abgewandelte Bauweise aufweist.
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Bei der praktischen Anwendung der vorliegenden Erfindung auf Grund
der als Beispiel in Fig. i bis 9 der Zeichnungen dargestellten Bauweise werden die
Retorten bzw. Röhren i mit einem kleinen Durchmesser von beispielsweise i5o mm aus
Stahl bzw. Gußeisen gefertigt. Sie besitzen eine mittlere oder geringe Länge, etwa
zwischen i;5 und 4,5 m. Diese Maße stellen jedoch keine Grenzwerte dar. Obgleich
ein runder Querschnitt für die Retorten bzw. Röhren am zweckmäßigsten wäre, so können
doch auch längliche oder andere Querschnitte gewählt werden, wobei dann die kleinsten
Querschnittmaße quer zur Heizkammer angeordnet sind. Die Querschnitte der verschiedenen
Retorten bzw. Röhren können sich nach unten zu erweitern. Die Retorten oder Röhren
können aus einer wärmebeständigen Legierung und aus einem Stück oder in Teilen hergestellt
sein, die zusammengeschweißt oder anders zusammengefügt sind.
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Die Retorten sind an ihren oberen Enden durch abnehmbare Deckel verschlossen,
deren Ränder
zum Verschluß mittels eines Dichtungsmaterials eingerichtet
sind, das die oberen Enden der Retorten umgibt.
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Die in Fig. 6 bis 9 dargestellten Retorten bzw. Röhren i werden zu
je fünf hintereinander in Gruppen zusammengefaßt und ibilden so feste Retortengruppen.
Die Retorten einer solchen Gruppe werden an ihren oberen Enden durch eine gemeinsame
Verschlußplatte 2 verschlossen, die an den Retorten i angeschweißt oder sonstwie
befestigt ist. Die unteren Enden der Retorten werden durch Schweißung oder eine
andere Befestigungsweise mit einer rechteckigen Platte 3 verbunden, und zwar so,
daß sie in runden Ausschnitten derselben sitzen oder durch diese hindurchragen.
Die Platte 3 bildet die obere Wand eines hohlen rechteckigen Abschlußteils mit offenem
Boden, das von den Seitenwänden 4 und 5 und von den Stirnwänden 6 begrenzt wird.
Die Wand 4 des Abschlußteils erstreckt sich nach unten bis kurz oberhalb des unteren
Endes des Abschlußteils und setzt sich als waagerecht nach außen abstehende Platte
7 fort, die an ihrem äußeren Rand einen aufwärts stehenden Flansch trägt und an
ihren Enden mit seitlichen Verlängerungen 8 der Stirnwände 6 veribunden ist. Auf
diese Weise wird ein seitlich abstehender Auslaßstutzen für Gas und Dampf aus den
Retorten oder Röhren gebildet, durch die Gas und Dampf in der im folgenden dargestellten
Weise in die rinnenförmige Flüssigkeitsvorlage abgeleitet wird.
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In den Retorten i wird die Füllung durch eine Tür oder Verschlußplatte
9 gehalten, die für alle Retorten einer Gruppe gemeinsam und so beschaffen ist,
daß sie den unteren Teil eines alle Retortenöffnungen umfassenden Einfassungsrandes
io verschließt. Der Einfassungsrand ist mit Löchern oder jalousieartig angeordneten
öffnungen versehen, durch die Gase und Dämpfe aus den Füllungen der Retorten in
das Abschlußteil gelangen und aus diesem entweichen können.
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Die Tür bzw. Verschlußplatte 9 ist mit Hilfe von Scharnierbolzen ii
in an der Innenfläche der Seitenwand 5 des Endteils angebrachten Augen oder Haltern
12 drehbar befestigt. Sie trägt an beiden Enden einen Ansatz 13, an dem ein Verbindungsstück
14 drehbar befestigt ist. Das andere Ende des Verbindungsstückes 14 ist wiederum
drehbar mit einem Arm eines Winkelhebels 15 verbunden, der einen Bedienungsarm 16
trägt. Die Tür bzw. Verschlußplatte 9 wird durch die Wirkung zweier Blattfedern
17 in Verschlußstellung gehalten. Diese sind jeweils an den Innenflächen der Verlängerungen
8 der Stirnwände des Abschlußteils fest angebracht und tragen an ihren freien Enden
Laufrollen 18, auf denen die Nocken i9 ständig aufliegen. Diese Nocken i9 sind in
ihrer Lage zu (lern durch einen Bolzen 2o verbundenen Hebelarm 15 eindeutig festgelegt.
Dieser Bolzen wird von Tragarmen 21 an der Seitenwand 5 des Abschlußteils gehalten.
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Die Aufhängung der Retortengruppe an der Laufschiene wird durch eine
in der Mitte der Verschlußplatte .2 angebrachte, senkrecht und in Längsrichtung
verlaufende Aufhängeplatte 22 bewerkstelligt, die an ihrem oberen Ende in gewissem
Abstand voneinander vi,-reckige Löcher 23 hat. Die Platte 22 trägt außerdem eine
horizontal liegende Platte 24, die zusammen mit den entsprechenden Platten der vor-
und nachlaufenden Retortengruppen dazu dient, die obere Längsöffnung der Heizkammer,
durch die die Platten 22 sich bewegen, zu verschließen. Diese Platten 24 sind mit
genuteten, oben geschlossenen, senkrechten Trägern 25 versehen, die in einem solchen
Abstand angeordnet sind, daß die Kanten der Platte 24 darin gleiten können. Die
Platten @24 werden also mit Hilfe der geschlossenen oberen Enden der genuteten,
senkrechten Träger 25 an den Platten 22 aufgehängt und haben nach oben zu bis zu
den Anschlagbolzen 26 Bewegungsfreiheit.
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jede Retortengruppe besitzt eine abnehmbare Laufkatze, deren im wesentlichen
dreieckiges Teil 27 an seiner einen Seite an auf Zapfen gelagerten genuteten Schienenrollen
bzw. -rädern 28 aufgehängt ist. An seinem einen Ende trägt das Teil 27 einen aufrecht
stehenden Antriebsarm 29 und an beiden Enden quer abstehende Pufferplatten 30, mit
Hilfe derer die eine Laufkatze die andere berührt und schiebt. Am unteren Ende der
Teile 27 ist ein Tragteil 32 an einem quer liegenden Drehzapfen 31 befestigt. Dieses
Tragt; il 32 hat einen längs liegenden Drehbolzen 33, der in der durch die Laufschiene
oder die Laufrollen oder Räder 28 gebildeten senkrechten Ebene liegt und zwei in
gewissem festem Abstand vonei»ander angebrachte Haken 34 trägt, die zur Einführung
in die Löcher 23 der Aufhängeplatte 22 dienen. Die Haken haben einen Bedienungshebel
35.
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Bei der in Fig. 1 a, 11> und r c sowie 2 a, 21) und 2c der Zeichnungen
dargestellten Anlage ist eine Heizkammer 36 so eingerichtet, daß sie nebeneinander
zwei Reihen von Retortengruppen aufnehmen kann. Die Kammer 36 liegt in einer
Ummauerung 37
aus feuerfestem Ziegelwerk oder wärmeisolierendem Material,
die auf einer Bodenplatte 38 aus Eisenbeton aufgeführt ist. Die Bodenplatte wird
von Ständern oder Pfeilern 39 getragen, die in gewissem Abstand voneinander auf
dem Boden stehen. Entlang dem Rande der Längsseiten der Bodenplatte sind in gewissen
Abständen Paare von senkrecht stehenden Doppel-T-Trägern 4o angeordnet, die waagerechte
Doppel-T-Träger 41 tragen, an denen wiederum die Laufschienen für die Retortengruppen
befestigt sind. Das Ziegel- oder sonstige Bauwerk der Heizkammer wird zwischen den
senkrechten Trägern 4o so gehalten, daß zwischen ihr und der Bodenplatte genügend
Abstand für die Aufrahme der rinnenförmigen Flüssigkeitsvorlage 42 bleibt. Diese
besteht aus starken Metallplatten, deren obere das Ziegelwerk der Heizkammer abstützen
können. Die Heizkammer hat einen rechteckigen Querschnitt und ihre Decke 43 schmale
Längseinschnitte, die den Längsdurchlauf der Aufhängeplatten 22 der Retortengruppen
gestatten. Die Bodenwand der Heizkammer hat ähnliche Längseinschnitte
45,
die jedoch verhältnismäßig breit sind, um die Retorten i der Retortengruppen mit
genügend Spielraum aufnehmen zu können.
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Innerhalb der Heizkammer befinden sich vier senkrechte Gruppen von
waagerecht liegenden Heizrohren 46, die in Paaren so angeordnet sind, daß die Retortengruppen
mit dem nötigen Spielraum zwischen ihnen hindurchgeführt werden können. Die äußeren
Gruppen der Rohre 46 werden von senkrechten, quer stehenden Halteplatten 47 gehalten,
die an ihrem inneren Rand eine Reihe von Vertiefungen oder Aussparungen haben, in
denen die Rohre 46 liegen. Die inneren Gruppen der Rohre 46 werden ebenso auf gemeinsamen
Halteplatten 48 gelagert, die gleichzeitig als Träger für den Mittelteil der Abdeckung
43 der Heizkammer dienen können.
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An einem Ende der Rohre 46 und an der Außenseite der ersten Halteplatte
47 und 48 ist in die Heizkammer ein Verbrennungsraum 49 eingebaut, in dem für jede
der Rohrgruppen ein Gasbrenner, bestehend aus einem Rohr 5o und je einer Düse 51
mit kegelförmig ausgebildetem Kopf für jedes Rohr der betreffenden Gruppe, angebracht
ist. Der Düsenkopf gibt das Gas in eine im Endstück des Heizrohres befindliche Venturihülse
52 (Fig. 5) ab. Das Gas wird von einer hoch liegenden Zuleitung 53 an die verschiedenen
Brennerrohre über die Verbindungsröhre 54 zugeführt, wobei die letzteren mit Regelventilen
55 versehen sind. Um eine gute Gasversorgung der Brennerdüsenreihe 51 zu erzielen,
werden die Brennerrohre 5o zweckmäßig mit parallelen Ausgleichsrohren 56 versehen,
die bei den Regelventilen 55 und an ihren unteren Enden an die Brennerrohre angeschlossen
sind. An ihrem anderen Ende liegen die Rohre 46 in einer Querwand 57, die die Heizkammer
36 von den Auslaßkanälen 58, 59 und 6o trennt, welch letztere an ihren unteren Enden
mit einem Abgaskanal 61 in Verbindung stehen, der dann in einen Schornstein geleitet
werden kann. Die Wände 57 und 62 sind nur von den Durchlässen unterbrochen, durch
die die Retortengruppen in die Heizkammer geleitet werden, so daß auch die Auslaßkanäle
von den genannten Durchlässen getrennt sind. Die Anordnung der Brenner am einen
Ende der Rohre 46 bewirkt, daß die höchste Temperatur in der Heizkammer in der Umgebung
der Brenner entwickelt wird und daß die Temperaturen in zunehmendem Abstand von
diesen bis auf einen #findeswert an der Stelle des Abzugs der Abgase in die Auslaßkanäle
58, 59 und 6o fallen. Die Retortengruppen werden so einer nach und nach zunehmenden
Temperatureinwirkung unterworfen, je mehr sie sich den Brennern nähern. Wenn die
Retortengruppen die Heizkammer verlassen, ist es zweckmäßig, sie einer Abkühlung
zu unterziehen, indem man die für die Verbrennung zugeführte Luft an ihnen vorbeileitet,
um diese vorgewärmt an die Brenner zu bringen. Zu diesem Zweck leitet man die Retortengruppen
durch einen massiv gebauten Anbau 63 der Heizkammer, der aus demselben Ziegelwerk
oder Baumaterial gebaut ist und nur die Durchlässe 64 für die Retortengruppen enthält,
wobei die Luft durch die offenen Enden der Durchlässe 64 einströmt.
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Die rinnenförmige Flüssigkeitsvorlage wird gebildet: erstens aus einer
Grundplatte 65, zweitens aus einer dreiteiligen Deckplatte 66, die horizontal an
den Trägern 4o angebracht und so angeordnet ist, daß die Retorten oder Röhren i
zwischen ihnen hindurchgleiten können, drittens aus den Seitenplatten 67 und viertens
aus senkrecht hängenden Zwischenplatten 68, die den Längsraum begrenzen, in welch
letzteren die Gase und Dämpfe aus den Auslaßstutzen der Retortengruppen geleitet
werden. An ihren beiden Enden hat sie kurze, ungedeckte Verlängerungen 69 mit so
weit verringerter Breite, daß mit einigem Spielraum die Endteile der Retortengruppen
darin aufgenommen werdeti können. Diese Verlängerungen sind so angeordnet, daß die
Retortengruppen bei ihrer Einführung in die Heizkammer 36 durch eine Abwärtsbewegung
ihre Gas-und Dampfabzugsstutzen unter den Flüssigkeitsspiegel der Abzugsleitung
eintauchen bzw. beim Verlassen des Abkühlungsanbaues 63 durch eine Aufwärtsbewegung
ihre Gas- und Dampfauslaßstutzen aus der Flüssigkeit herausheben können.
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Die rinnenförmige Flüssigkeitsvorlage. wird am besten durch quer stehende
Trennplatten 70, die zwischen den Zwischenplatten 68 angebracht sind, in Abteilungen
geteilt. Die Platten 70 sind unterhalb des Flüssigkeitsspiegels symmetrisch
verjüngt, damit die Gas- und Dampfauslaßstutzen der Retortengruppen daran vorbeigeleitet
werden können. Jede dieser Abteilungen besitzt ein als Überlauf dienendes Auslaßrohr
71, um den Flüssigkeitsstand der Auslaßleitung zu fixieren und Gase und Dämpfe durch
Rohr 72 abziehen zu lassen.
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Die Retortengruppen hängen an der Laufschiene oder dem Geleise 74,
die durch einen Schenkel eines Winkeleisenträgers gebildet wird, dessen zweiter
Schenkel von an den quer liegenden Trägern 41 angebrachten Tragarmen 75 gehalten
wird. Über die ganze Länge der Heizkammer und des Abkühlungsanhaues sind die Querträger
41 erhöht angebracht, so daß die Platten 24 der Retortengruppen hoch genug hängen,
um auf dem oberen Rand des Ziegelwerks der Anlage aufzuliegen und so die Längseinschnitte
44 zu verschließen. Um die Laufrollen bzw. -räder 28 auf der Laufschiene 74 festzuhalten,
wird zweckmäßig eine Schutzschiene 76 vorgesehen, die an den Tragarmen 75 mit Hilfe
von Distanzstücken 77 angebracht ist. Damit die Retortengruppen die vertikale Bewegung
ausführen können, die für das Eintauchen der Gas- und Dampfauslaßstutzen in die
Flüssigkeit der Verlängerungen 69 der rinnenförmigen Flüssigkeitsvorlage sowie bei
deren Herausheben erforderlich ist, besitzt die Laufschiene 74 über den beiden Verlängerungen
69 den erforderlichen Abfall bzw. Anstieg. Daher laufen die Retortengruppen auf
ihrem Wege zur Einführung in die Heizkammer auf größerer -Höhe als beim Durchlaufen
der Heizkammer. Sie werden dabei so gesteuert, daß sie in den Bereich einer endlosen
Kette 78 gelangen, deren unterer Teil von den an den Enden angebrachten Kettenrädern
79 und 8o
und einem Führungskettenrad 81 so geführt wird, daß sie
dem Profil der Führungsschiene genau folgt. Die Kette 78 wird angetrieben durch
einen Elektromotor 82 über ein Vorgelege 83 und einen Kettenantrieb 84, dessen angetriebener
Teil auf das Kettenrad 79 wirkt. Ein zusätzlicher Rahmen 85 trägt die Kette 78,
den zugehörigen Motor 82 und die übrigen Teile des Antriebsaggregats. Die Spannung
der Kette wird durch ein verstellbares Kettenspannrad 86 gewährleistet. Die Retortengruppen
wandern über eine geringe Neigung der Laufschiene 74 zu der Kette 78, und zwar'so,
daß der Antriebsarm 29 der Laufkatze zwischen die im richtigen Abstand voneinander
auf in bestimmtem Abstand stehenden Gelenkbolzen montierten Büchsen 87 und 88 zu
stehen kommt. Die vordere Buchse 87 dient zum Bremsen der Abwärtsbewegung der Laufkatze
auf dem abfallenden Teil der Schiene 74 und die Buchse 88 zur Mitnahme der Katze
auf den horizontalen Teil der Laufschiene über der Heizkammer. Die Retortengruppen
werden durch die Kette 78 durch die Heizkammer und ihren Abkühlungsanbau geschoben,
wobei die außer Reichweite der Kette gleitenden Gruppen durch den Druck der vorderen
Pufferplatten der nachfolgenden Gruppen auf die entsprechenden Pufferplatten
30 vorwärts getrieben werden. Kurz bevor die Retortengruppen den Abkühlungsanbau
verlassen, kommen sie in Reichweite einer zweiten endlosen Kette 89, die dem ansteigenden
Teil der Laufschiene 74 genau folgt. Die Kette 89 wird von einem zusätzlichen Rahmen
getragen und von einem Elektromotor in der gleichen Weise wie Kette /8 angetrieben.
Hierbei bedarf es allerdings nur der Treibbuchsen 9o, die in gleichen Abständen
über die Länge der Kette verteilt sind.
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Die Retortengruppen werden durch die Kette 89 und die Laufschiene
74 gehoben, und zwar über ihre Höhe beim Eintritt in die Heizkammer hinaus, damit
sie mittels der eigenen Schwerkraft zu. den Entleerungsstellen und von dort zu den
Beladestellen laufen können. Nach der Füllung können sie mit Hilfe ihrer Schwerkraft
wieder, dorthin zurückkehren, wo sie von der Kette 78 erfaßt werden.
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Eine einfache und bequeme Entleerungsvorrichtung wird in Fig. io und
i i dargestellt. Jede Reihe von Retortengruppen wandert zu einem waagerechten Teil
der Laufschiene 74, wo sie quer über einen Entladetrichter gi mit zwei Einlaßöffnungen
92 geleitet wird. Die Öffnungen sind so angebracht, daß eine Retortengruppe ohne
Schwierigkeiten über eine dieser Öffnungen gebracht werden kann, indem sie mit Hilfe
der Tauchkolben 93, die mittels paarweise einander gegenüberliegenden hydraulischen
Kolbenzylindern 94 angetrieben werden, leicht schräg gestellt werden. Der Verschlußplattenhebel
16 der Retortengruppe kann automatisch von einer Anschlagplatte 95 od. dgl. im Augenblick
der Querbewegung des Endteils der Retortengruppe bedient werden, während die Gruppe
in Entleerungsstellung über eine der Einlaßöffnungen 92 geschwenkt wird. Die Trichter
9i können den Inhalt der Retortengruppen zwischen Plattensiebe leiten, die in Verbindung
mit einer Förderanlage oder einem endlosen Förderband 96 stehen, die das Produkt
an die gewünschte Stelle verbringen.
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An der Beladestelle gleiten die Retortengruppen nunmehr wieder auf
ein horizontal verlaufendes Stück der Laufschiene 74. Da die Retorten an ihrem oberen
Ende verschlossen sind, muß vor der Füllung für ihre Umkehrung gesorgt werden. Dazu
kann eine Anlage dienen, wie sie in Fig. 12 dargestellt ist. Die Retortengruppe
wird in eine Stellung gebracht, wo sie seitlich neben einem drehbaren Träger 97
steht, der in horizontal liegenden Zapfen auf einem oder mehreren Sockeln 98 gelagert
ist. Der Träger besitzt an seinen oberen und unteren Enden Klemmbacken 99, die von
in Längsrichtung des Trägers angebrachten Gelenken gehalten werden. Auf diese Weise
können die Klemmbacken 99 zum Greifen geschlossen werden, so daß die Retortengruppe
an ihren beiden Enden gehalten wird. Die Haken 34 können dann aus .der Trägerplatte
a2 gelöst werden. Zu diesem Zweck ist ein vertikal angebrachter hydraulischer Zylinder
ioo vorgesehen, dessen Kolben ioi einen Querarm 102 trägt, der die Nase oder den
Arm 35 der Haken 34 herunterdrückt und so die Haken um ihren Zapfen dreht. Dann
kann die Retortengruppe durch Drehung des Trägers 97 um i8o° gedreht werden. Diese
Bewegung bringt das untere Ende des Abschlußteils der Gruppe unter ein oder mehrere
Zuleitungsrohre 103, die so eingerichtet sind, daß sie alle Retorten oder Röhren
einer Gruppe auf einmal füllen. Die Zuleitungsrohre sind an zwei Zuführungseinrichtungen
104 und 105 angeschlossen, deren eine z. B. Kohle und die andere Grus aus zwei auf
verlängerten Querträgern 41 ruhenden Trichtern io6 und 107 zuführen. Die Bedienungshebel
16 können durch einen Tauchkolben io8 eines hydraulischen Zylinders iog betätigt
werden, um die Verschlußplatte der Retortengruppe zu öffnen. Die Retorten oder Röhren
werden zuerst mit Kohle und dann mit verhältnismäßig wenig Grus gefüllt, worauf
der Kolben iog die Verschlußplatte wieder in Verschlußstellung zurückgehen läßt.
Die Retortengruppe wird daraufhin durch eine Rückdrehung des Trägers 97 wieder in
ihre Normalstellung gebracht, und anschließend wird der Kolben ioi des Zylinders
ioo zurückgezogen, so daß die Haken 34 die Aufhängungsplatte 22 der Gruppe wieder
fassen. Nun werden die Klemmbacken 99 freigegeben, und die gefüllte Retortengruppe
bewegt sich durch ihre Schwerkraft auf der Laufschiene 74, bis sie von der Kette
78 gefaßt wird.
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Bei der in Fig. 13 und 14 dargestellten Bauweise haben die Retorten
oder Röhren i io einen Durchmesser von ungefähr 152 cm.und eine längliche oder eine
andere schmale Querschnittform. Die oberen Enden der Retorten oder Röhren sind bei
i i i einwärts oder auch auswärts angeflanscht, damit durch Schrauben od. dgl. eine
scheibenförmige Deckelplatte 1,12 daran befestigt werden kann. Die unteren Enden
der Retorten oder Röhren, die zum Eintauchen in die Flüssigkeit der rinnenförmigen
Flüssigkeitsvorlage 113 ausgebildet sind, bleiben offen,
und unweit
des unteren Randes hat jede Retorte oder Röhre ein seitwärts herausragendes Gas-
und Dampfauslaßrohr 114. In einem bestimmten Abstand über dem Auslaßrohr enthält
die Retorte oder Röhre eine durchbrochene Platte oder einen Rost r 15, womit die
Füllung, die aus zu destillierenden Stoffen besteht, im Rohr festgehalten wird.
Die genannte durchlöcherte Platte oder der Rost ist beweglich und auf Tragzapfen
116 od. dgl. gelagert, die an der Innenwand der Retorte oder Röhre angebracht sind.
Die Platte bzw. der Rost können außen Aussparungen entsprechend der Lage der Tragzapfen
besitzen, so daß die Platten an den Zapfen vorbei eingeführt und darin durch Drehung
um einen entsprechenden Winkel auf die Zapfen gelegt werden kann.
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Die besagten Retorten oder Röhren 1 1o werden mit dem verschlossenen
Ende nach unten gefüllt, und danach wird zweckmäßig auf die Oberfläche der Füllung
eine kleine Menge Grus aus kleinen oder erbsengroßen Stücken des Destillationsrückstarndes
des zu destillierenden Stoffes aufgegeben, worauf die durchlöcherte Platte bzw.
der Rost 115 wieder in ihre Stellung gebracht werden.
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Andererseits kann die Platte oder der Rost, die die Füllung halten,
auch fest an der Retorte angebracht wirr. w<iltren<t die obere Verschlußplatte
zum Zweck der Füllung der Retorte beweglich ist.
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Die von den Retorten oder Röhren 1 1o zu durchlaufende Heizkammer
117 hat zweckmäßigerweise einen Querschnitt, der auf der ganzen Länge der Form des
Querschnitts der Retorten oder Röhren entspricht, jedoch quer zur Bewegungsrichtung
entsprechend größer ist. Die Heizkammer liegt innerhalb einer Ummauerung 118, die
so lang ist, daß die Retorten oder Röhren die verschiedenen Stufen der \\'@irnielrehan<llung
durchlaufen können. Diese Anlage wird auf einer Metall-, Beton- oder Eisenbetonunterlage
119 errichtet, und zwar so, daß sie genügend Abstand vom Boden hat, um die Unterbringung
der ruinenförmigen Flüssigkeitsvorlage 113 unterhalb und längs der Heizkammer 117
zu gestatten. Die Anlage kann aber auch auf dem Boden über einem Tunnel oder Kanal
errichtet werden, in dem die rinnenförmige Flüssigkeitsvorlage untergebracht ist.
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Die Retorten oder Röhren r 1o ragen durch einen in dem Beton befindlichen
Schlitz bzw. eine Längsöffnung 120 so weit hindurch, daß ihre unteren Enden und
die Gras- und Dampfauslaßrohre 114 in die Flüssigkeit der rinnenförmigen Flüssigkeitsvorlage
113 eintauchen können.
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Die Retorten oder Röhren 11o sind an einer als Doppel-T-Träger ausgebildeten
Laufschiene 121 mit llilfe eines Aufh:irtgegliedes aufgehängt. Das Aufhängeglied
besteht aus einer Stange 1.22 od. dgl., deren oberes Ende gegabelt ist, um Zapfen
für die Laufräder 123 aufzunehmen. Die Laufräder laufen auf der Oberfläche des unteren
Flansches der Schiene 121. Die unteren t`nden des Aufhängegliedes 122 sind mit Hilfe
in den Ösen 125 sitzender Drehzapfen 124 an die Verschlußplatten 112 angelenkt.
Die Retorten oder Röhren können auch mit drehbaren Halbringen ausgerüstet sein,
an denen die Aufhängeglieder angebracht sind.
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Der obere Teil des Mauerwerks 118 trägt bei 126
genau unterhalb
der Laufschiene 1211 einen Schlitz, damit die Aufhängungsteile 122 sich längs der
Anlage 118 bewegen können, wenn die Retorten oder Röhren i 1o sich in der Heizkammer
117 befinden. Dieser Einschnitt kann in irgendeiner zweckmäßigen Weise verschlossen
werden. Zum Beispiel kann jedes Aufhängungsteil eine gleitend befestigte Querplatte
127 tragen, .die an zwei gegenüberliegenden Seiten senkrechte Flansche besitzt,
mit denen sie in Sand oder ein ähnliches Material eintauchen, das in den Schlitz
126 begrenzenden Kanälen 128 liegt.
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Die rinnenförmige Flüssigkeitsvorlage 113 ist ebenso wie bei der vorherbeschriebenen
Bauweise unterhalb der Anlage angeordnet. Sie ist behälterartig gebaut und erstreckt
sich längs der Anlage. Für die Aufnahme .des Gases ist etwas weniger als die Hälfte
der Breite der Leitung mit einem kuppelartigen Verschluß 129 überdeckt und abgeteilt,
der eine innere senkrechte Wand besitzt, die sich von oben her bis unterhalb des
Flüssigkeitsspiegels erstreckt. Der offene Teil der Leitung erstreckt sich beiderseits
über die gesamte Anlage hinaus, so .daß die Gas- und Dampfauslaßrohre 114 der Retorten
oder Röhren 1 1o in die Auslaßleitung hinein- und aus dieser herausgeführt werden
können, wobei an diesen Stellen die Laufschiene geneigt ist. Damit die Flansche
der gleitend auf dem Aufhängeglied 122 befestigten Platten -127 in die Kanäle 128
oder aus diesen herausgelangen können, ist jedes Aufhängungsteil 122 mit einem verstellbaren
Ring 13o versehen. Je nachdem das Aufhängungsteil sich entsprechend den geneigten
Teilen der Laufschiene 121 liebt oder senkt, kommen diese Ringe bei der Aufwärtsbewegung
mit den gleitend befestigten Platten in Berührung oder entfernen sich von ihnen.
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Bei der in Fig. 15 bis 17 dargestellten abge@vandelten Bauweise werden
die Retorten oder Röhren 131 in Paaren zu einer Gruppe geordnet, indem sie an ihren
Enden miteinander verbunden werden.
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Die unteren Enden der Retortengruppe werden mit Hilfe von durchlöcherten
Verschlußplatten 132 geschlossen, die drehbar im Abschlußteil 133 gelagert werden.
Die Platten werden mit Hilfe eines Haltezapfens 134, der auf einer senkrecht in
Lagern an der Wand des Endteils befestigten Spindel 135 sitzt, in der Verschlußstellung
gehalten. Die genannte Spindel hat an ihrem unteren Ende einen nach außen herausragenden
Hebel 136, durch dessen Anschlag an einem an der Entleerungsstelle der Retorten
entsprechend angebrachten Block die Verschlußplatte automatisch freigegeben wird
und durch ihr Öffnen die Destillationsrückstände entleert.
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Das Abschlußteil 133 trägt die seitlich herausragenden Gas- und Dampfauslaßöffnungen
137, die einen Querschnitt in Porm eines umgekehrten U besitzen.
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Die Laufschiene 138 wird durch Tragarme 139 an einem darüberliegenden
Rahmen gehalten und
ist so eingerichtet, daß die Laufkatze 140 mit
Rillenrädern 141 auf der Schiene laufen kann. An jeder Laufkatze hängt eine Retortengruppe
mittels einer Aufhängestange 142, die an den verschlossenen oberen Enden der Retorten
;befestigt ist und mit einer hakenförmigen oder ähnlichen Ausbildung 143 ihres oberen
Endes in den abwärts hängenden Teil der Laufkatze eingreift.
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Die Retorten bewegen sich durch die Heizkammer mittels eines Förderantriebes,
der aus einer endlosen, um vertikale Achsen laufenden Kette 144 besteht. Diese Kette
trägt seitwärts herausragende Antriebsbolzen 145, die hinter die Aufhängungsstangen
der Retorten greifen.
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Die Wände der Heizkammer 117 (Fig. 13, 15 und 17) sind aus offenen
Hohlziegeln 146 gebaut, die die Heizkammern von den Verbrennungskammern 147 und
den )Heizkanälen 148 (Fig. 13 und 14) trennen, deren letztere quer zu der Heizkammer
gemessen nur enge Querschnittform aufweisen. Die Verbrennungskammern sind jeweils
an ihrem oberen Ende mit einem oder mehreren Gasbrennern 149 versehen (Fig. 13)
und tragen ferner die für die Verbrennung notwendigen Luftzufuhreinrichtungen, so
.daß die Heizgase abwärts entlang der Verbrennungskammer und durch eine Öffnung
15o am unteren Ende der die Verbrennungskammer von dem daneben verlaufenden Heizkanal
trennenden Wand 151 geleitet werden. Dann werden sie aufwärts durch den Kanal 148
in eine Auslaßleitung 152 geleitet. Diese Leitung erstreckt sich über die ganze
Länge der Artlage und führt entweder unmittelbar in einen Schornstein oder zuerst
durch Regeneratoren oder Rekuperatoren, in denen die für die Verbrennung notwendige
Luft vorgeheizt werden kann. Die je eine Verbrennungskammer und den zu ihr gehörigen
Kanal 152 trennende Wand kann am oberen Ende oder in der Nähe desselben bei
153 durchbrochen sein, um den Rücklauf eines gewissen Teils der Heizgase
aus dem Kanal 148 in die Verbrennungskammer 147 zu ermöglichen.
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Bei der in Fig. 18 dargestellten Bauweise sind die Retorten oder Röhren
154 an ihrem oberen Ende 155 verengt, um Raum für Gase und Dampf zu schaffen. An
dieser Stelle trägt jede Retorte oder Röhre einen äußeren Mantel 156, der einen
runden, über die oberen Enden der Retorten oder Röhren 154 hinausgehenden Raum einschließt.
Retorten oder Röhren 154 werden in gefülltem Zustand zweckmäßig mit einer Verschlußkappe
I57 verschlossen, und danach wird .der besagte Mantel zur Abdichtung mit Sand gefüllt.
Wenn die Retorten oder Röhren nach Verlassen der Heizkammer abgekühlt sind, kann
die Sanddichtung entfernt werden oder durch eine Ablauföffnung 158 teilweise abgelassen
werden. Entsprechend wird am unteren Ende der Retorte oder Röhre eine im Durchmesser
etwas größere Verschlußkappe 159 umgekehrt aufgesetzt, damit auch darin eine Sandfüllung
zur Dichtung untergebracht werden kann. Diese umgekehrte Kappe kann in irgendeiner
geeigneten Weise befestigt werden, z. B. durch Befestigungsglieder, die an der Seite
in gegenüberliegender Stellung angebracht und mit entsprechenden, über der Kappe
befestigten Verschlußteilen verbunden sind.
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Die Retorten oder Röhren 154 mit .Mantel 1,56 stehen um die Länge
des Mantels oben über die Anlage hinaus, und diese Teile können von einem Gehäuse
16o aufgenommen werden, das gleichzeitig als Abschluß für den offenen oberen Teil
der Heizkammer 161 .dient und auf dem Mauerwerk der Anlage aufsitzt. Statt des Gehäuses
können andererseits aber auch Winkelstücke an jeder Seite der Retortenmäntel vorgesehen
werden, die, wie in Fig. 13 und 15, in Kanäle eingreifen, die entlang dem Weg der
Retorten auf der Anlage angebracht sind und eine Sanddichtung, wie oben beschrieben,
besitzen. Die Retorten hängen in der oben beschriebenen Weise an einer darüberliegenden
Laufschiene, wobei die Aufhängungsstangen 162 durch einen Schlitz 163 laufen, der
sich in der Mitte oder an anderer Stelle der oberen Fläche des Gehäuses 16o befindet.
Die rinnenförmige Flüssigkeitsvorlage 164 ist auf dem Mauerwerk der Anlage entlang
dem Gehäuse 16o montiert. Das Gasauslaßrohr, das aus dem Mantel 156 herausragt,
läuft durch einen Längsschlitz im Gehäuse 16o.
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Die in Fig. 18 bis 2o dargestellte Anlage ist mit einer Reihe von
Verbrennungskammern 165 und daran angeschlossenen Kanälen 166 ausgerüstet, deren
letztere in der in Fig. 14 dargestellten Weise entlang der Heizkammer angeordnet
sind. Die Kanäle können vertikal oder horizontal verlaufen. Sie leiten die verbrauchten
Gase in einen gemeinsamen Auslaßkanal 167.
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Es liegt auf der Hand, daß die Erfindung nicht auf die Verwendung
irgendeiner bestimmten Form der Anlage oder auf irgendeine besondere Art der nötigen
abgestuften Wärmezufuhr für die Retorten oder Röhren beschränkt ist.
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Die oben beschriebenen Anlagen stellen Beispiele dar, es kann aber
auch jede andere geeignete Anlage zur Verwendung kommen.
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Die nach Fig. 1 bis 9 beschriebenen Anlagen mit einer oder mehreren
Gruppen oder Zusammenfassungen von Rohren oder anderen Hohlkörpern, die so angeordnet
sind, daß sie die wärmeausstrahlenden Wände der Heizkammer oder einen Teil dieser
Wände bilden, können ebenfalls in ihrer Bauweise voneinander abweichen. So können
die Metallrohre oder Hohlkörper mit Heizgas von Heizkanälen aus feuerfestem Material
versorgt werden, wobei die Heizgase diesen Heizkanälen wiederum aus einer an sie
angeschlossenen Verbrennungskammer oder von einer außerhalb liegenden Quelle zugeführt
werden. Solch eine Bauweise ist in Fig. 21 und 22 dargestellt. Auf beiden Seiten
der Mittelachse der Heizkammer liegt eine senkrechte schmale Verbrennungskammer
168, die mit Gasbrennern und einer Luftzufuhr am unteren Ende versehen ist. Jede
Verbrennungskammer ist mit einem danebenliegenden Heizkanal 169 verbunden, wobei
die Verbindung durch eine Öffnung 17o am oberen Ende der Trennwand hergestellt wird.
Außerdem kann eine weitere Nebenöffnung 171 in der Nähe der Brenner liegen, die
für den erneuten Umlauf der Heizgase gedacht
ist und an ihrer Öffnung
mit Schiebern oder anderen Regelvorrichtungen versehen ist. Die in den Kanälen 169
abwärts strömenden Heizgase werden durch einen auswärts gerichteten Durchlaß 172
in einen senkrechten Kanal oder eine Leitung 173 geleitet, welch letztere am oberen
Ende verschlossen ist und an ihrer vorderen Wand, die gleichzeitig die Trennwand
der Heizkammer bildet, eine senkrechte Reihe von horizontalen Öffnungen 174 trägt.
In jeder dieser Öffnungen ist ein buchsenartiges Verbundsstück 175 verschiebbar
angebracht, das mit einem Ende eifies röhrenförmigen od. älitil. Metallkörpers 176
fest verbunden ist, der durch die ihn durchströmenden Heizgase zu einem Heizkörper
wird. Die Metallrohre oder -körper 176 sind an beiden Enden verschlossen
und erstrecken sich in Längsrichtung entlang (lern Inneren der Heizkammer, und zwar
am besten in einer Aussparung 177 in der Wand der Kammer, so daß die Außenseite
der Metallrohre mit den Wänden der Heizkammer und der Heizkanäle in einer Ebene
liegt. An ihrem anderen Ende sind diese Metallrohre gleichfalls mit buchsenartigen
Verbindungsstücken t-78 versehen, die in der Wand eines zweiten senkrechten Kanals
179 befestigt sind. Der Kanal 179
ist an seinem oberen Ende fest verschlossen
und ist an einen Exhaustor oder an eine Auslaßleitung für die verbrauchten Gase
angeschlossen. Selbstverständlich kann, wenn nötig, eine Vielzahl solcher Sätze
von Metallrohren oder -holilkörpern vorgesehen werden, durch die die Heizgase geleitet
werden. Sie können je nach (lern benötigten Heizverfahren parallel oder in Serie
angeordnet sein. Sie können auch durch in dem Wandteil der Anlage eingebaute Heizkanäle
abgelöst werden. Weiterhin kann die Anlage mit Einrichtungen von regenerativer oder
rekuperativer Wirkung für die Vorerhitzung der Verbrennungsluft versehen sein.
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Wo die Metallrohre oder Hohlkörper für eine unterschiedliche Wärmeabgabe
in verschiedenen Höhen eingerichtet sein müssen, können sie in übereinanderliegenden
Gruppen an entsprechende horizontal verlaufende Heizkanäle oder Verbrennungskammern
angeschlossen werden, die ebenfalls am besten übereinatiderliegend angeordnet und
deren Wärmeabgabe an die verschiedenen Gruppen von Rohren oder Hohlkörpern unabhängig
gesteuert werden kann.
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Natürlich kann jede Art des Baues einer Anlage für den Durchlauf der
Retorten oder Röhren durch eine Vielzahl von parallelen Heizkammern angelegt werden.
So kann z. B., wie in Fig. 23 dargestellt, in einer den vorbeschriebenen Anlagen
ähnlichen Apparatur, die Gruppen von Metallrohren oder Hohlkörpern als Heizkörper
enthält, eine Reihe von parallelen Heizkammern 18o angeordnet werden, deren Zwischenwände
in Richtung .der Entleerungsstelle der Retorten oder Röhren mit hintereinander parallel
zur Bewegungsrichtung liegenden Verbrennungskammern 181 und Heizkanälen 182 versehen
sind, wobei die Kanäle die Heizgase in Metallrohre 183, und diese wiederum
in die Kanäle 184 zur Ableitung in die Abgasleitung 185 weiterleiten. Es ist bei
einer derartigen Bauweise der :Anlage angebracht, jede Gruppe von Metallrohren oder
Hohlkörpern mit einer gewissen Anzahl von horizontal nebeneinanderliegenden Rohrpaaren
zu versehen. Eine derartige Anordnung der Metallrohre hat eine Umwälzung warmer
Luft zur Folge, bei der die Luft zwischen den Rohrpaaren aufsteigt und an den Retorten
oder Röhren abwärts fließt.
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Bei jeder wie auch immer gearteten Form der Anlage werden die Retorten
oder Röhren nach Verlassen der Heizkammern (Fig.23) zu einer Entleerungsstelle 186
geführt, wo ihnen die behandelten Füllungen entnommen werden. Die leeren Retorten
oder Röhren laufen dann weiter zu der Füllstation 187, wo sie vor Wiedereintritt
in die Heizkammern 18o erneut gefüllt werden.
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Bei jeder Art von Anlage können die heißen Retorten oder Röhren zur
Vorerhitzung der für die Verbrennungskammern benötigten Luft verwendet werden. Aus
Feig. 23 ist z. B. ersichtlich, daß die Verbrennungsluftzufuhr zu den Verbrennungskammern
über die Austrittsöffnungen der Verbrennungskammern geführt und die Luft so durch
Berührung mit den heißen Retorten oder Röhren vorgewärmt wird. Bei einer derartigen
Anlage sind Türen am Austrittsende der Verbrennungskammern nicht erforderlich. Es
ist offenbar, daß es bei allen Ausführungsarten der Anlage erwünscht ist, daß die
am Ende der Anlage, also an der Austrittsstelle der Heizgase angebrachten Auslaßkanäle
von solchem Querschnitt sind, daß eine Herabsetzung der Heizgastemperatur auf ungefähr
15o° C vor dem Austritt erfolgt.
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Das Schwelen des Schwelgutes wird am besten so durchgeführt, daß zu
Beginn des Verfahrens ein methanreiches Gas hohen Kaloriengehalts entsteht, während
im späteren Verlauf des Verfahrens ein wasserstoffreiches Gas mit niedrigem Kaloriengehalt
erzeugt wird. Das Verschwelen kann auch so gesteuert werden, daß in bestimmtem Maße
ein Kracken des Gases erzielt wird.
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Die Retorten oder Röhren sowie die rinnenförmige Flüssigkeitsvorlage
können aber auch so eingerichtet werden, .daB eine teilweise Oxydierung der destillierten
Stoffe vor Beginn der Karbonisierung erreicht wind, um die Blähung niedrig zu halten.
Zu diesem Zweck werden die Retorten oder Röhren in der normalen Weise erhitzt, doch
wird das Eintauchen ihrer unteren Enden in die Flüssigkeit der rinnenförmigen Flüssigkeitsvorlage
hinausgezögert, so daß alle Füllungen von einem Luftstrom durchflossen werden. Zweckmäß.igerweise
wird .daher ein herausnehmbarer Stopfen am oberen Ende der Retorte oder Röhre angebracht,
um diesen Vorgang zu ermöglichen.
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Bei allen möglichen Bauarten der Anlage können die Verbrennungskammern
längs der Anlage in eine Reihe nebeneinanderliegender Abteilungen aufgeteilt sein,
wodurch sich getrennte Verbrennungskammern ergeben, in die Gas und Luft von nebeneinanderliegenden
Zuführungsleitungen, die unterhalb der Verbrennungskammerabteilungen liegen, zugeführt
wird. Dadurch kann die Wärmeabgabe in
den einzelnen Abteilungen
reguliert werden. So können z. B. die nahe der Eingangsöffnung des Ofens liegenden
Abteilungen auf einer niederen und alle in der Durchlaufrichtung .der Retorten folgenden
Abteilungen auf einer jeweils höheren Temperatur gehalten werden. Die höchste Temperatur
kann in den dem Ausgangsende der Heizkammer nächstliegenden Verbrennungsabteilungen
unterhalten werden, wobei die Abstufung der Temperatur zwischen den einzelnen Abteilungen
je nach den Erfordernissen des zu behandelnden kohlenstoffhaltigen Stoffes geregelt
und die Temperatur in jeder Abteilung auf einer im wesentlichen konstanten Höhe
gehalten werden kann. Dabei können natürlich die Temperaturen in den einzelnen Abteilungen
je nach der Geschwindigkeit geregelt werden, mit der die Retorten durch die Heizkammer
laufen. Die Länge der Gesamtanlage des Heizofens und der rinnenförmigen Flüssigkeitsvorlage
wird dabei am besten so gewählt, daß die Destillation im wesentlichen durch die
in den Verbrennungsabteilungen am Ausgang der Heizkammer erzielten Endtemperaturen
beendet wird.
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Der Prozeß kann ebenfalls so durchgeführt werden, daß die Füllung
während der Destillation unter Druck gehalten wird, indem ein durchlöchertes, aus
Gußeisen bestehendes Gewicht, wie in Fig. 18, oben auf die Füllung jeder Retorte
aufgelegt wird. Das Gewicht kann so gewählt werden, daß ein Druck von o,i kg/cm'
ausgeübt wird.
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Die Retorten werden natürlich erst entladen, wenn die Füllung abgekühlt
ist, und zwar am besten auf die Außentemperatur. Sowohl die Leerung als auch die
Neufüllung der Retorten erfolgen an Stationen, zu denen die Retorten in der beschriebenen
Weise mittels ihrer eigenen Schwerkraft laufen.
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Als Destillationsmaterial kommen Kokskohle oder Mischungen von Kokskohle
und nicht verkokbarer Kohle oder anderen nichtblähenden Zusätzen in verschiedenen
Mischungsverhältnissen in Frage, wie diese zur Herstellung eines rauchlosen Brennmaterials
mit besonderen Eigenschaften erforderlich sind. Ebenso können die Destillationsstoffe
in brikettiertem oder gepreßtem Zustand der Destillation unterworfen werden.
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Falls die Retorten als Gefäße ausgebildet sind, die im Querschnitt
zwar schmal, aber verhältnismäßig lang sind, können sie mit mehreren Gas- und Dampfauslaßrohren
oder -teilen ausgerüstet und an mehreren Punkten aufgehängt sein. Auch können solche
,Retorten in bekannter Weise mit Seiten-@,vänden gebaut sein, die zum Zweck der
einfacheren Entleerung der Rückstände aufklappbar eingerichtet sind.