DE9703C - Rotirende Glaskühlöfen für ununterbrochenen Betrieb - Google Patents

Description

Nach der vorliegenden Einrichtung werden die Kühlgefäfse in zwei, drei, vier oder mehreren rotirenden Kammern bezw. Abtheilungen angeordnet.

In beiliegender Zeichnung ist eine Anordnung von vier Abtheilungen A\ A², A³ und Α^Λ- zum Abkühlen stärkerer wie schwächerer Hohlgläser dargestellt.

Jede Abtheilung enthält gleichviele Blechkästen, welche behufs möglichster Raumausnutzung nach hinten keilförmig zulaufen, und welche von einer aufrechtstehenden gufseisernen Welle unten durch Speichen, die sich nach der Welle hin etwas neigen, und oben durch Halter getragen werden.

Die Welle läuft unten mittelst einer Stahlspindel auf einer Stahlpfanne und oben mit einem Zapfen in einer gut passenden Spur, welche in einer kräftigen, rechts und links in der Mauer ruhenden Schiene befestigt ist.

Die vier Abtheilungen sind durch vier Flügel von einander getrennt, welche ihren Halt an der Welle haben und aus doppelten Blechwandungen oder Rahmen mit Ziegelfutter bestehen können. Statt der Flügel kann man eventuell auch hängende Schiebethüren anwenden.

Abtheilung A¹ befindet sich in dem eigentlichen Kühlofen R '. Dieser wird vorn durch eine Frontmauer abgegrenzt, in welcher sich, den Oeffnungen der Kühlkästen gegenüber, die Eintragöffnungen und seitwärts und unterhalb derselben die erforderlichen drei bezw. vier Feuerläufe oder die von einem Hauptgaskanal ausmündenden Gaskanäle zur Erwärmung befinden.

Oben ist dieser Ofen entweder durch starke, mit Strohlehm bedeckte Blechplatten oder ein flaches Ziegelgewölbe überdeckt; die Ofensohle ist so angelegt, dafs die unten an den Kühlkasten befestigten Träger, namentlich aber die Flügel scharf damit abgrenzen, damit möglichst wenig Wärme aus der Abtheilung A¹ in die benachbarten Abtheilungen A² und A* tritt.

Ebenso sind die Scheideflügel auch mit der oberen Decke, sowie mit den vorderen Frontmauergrenzen, möglichst genau abschliefsend, eingerichtet.

Die Kühlkasten stehen ein wenig aus einander und sind an den Seiten von den Flügeln, oben von der Decke, unten von der Sohle genügend entfernt, dafs sie durch die nach der hinteren Abzugsöffnung strömenden Feuergase rasch und gleichmäfsig erwärmt werden.

Die Abhitze entweicht durch die Abzugsöffnung in einen unter der Sohle von R' hinlaufenden Abzugskanal, erwärmt diese Ofensohle etwas und strömt sodann in eine benachbarte Haupt- oder besondere kleine Esse, in deren Nähe ein. Schieber zur Regulirung des Zuges angebracht ist.

Die Glasmacher stellen die geblasene Waare sofort in die Kühlgefäfse. Sind die Kästen in Abtheilung A' vollgearbeitet, so wird die sich leicht drehende Welle allmälig um 90 ° gedreht, und zwar so, dafs die Kästen durch eine Thür bei Eintritt in R² mit einem Blechdeckel verschlossen werden.

In dem ebenfalls oben bedeckten, vorn und seitwärts durch eine Ziegelmauer eingeschlossenen Raum R² behalten die Kühlkästen noch ihre Ofenwärme eine Zeit lang, kühlen langsam ab und werden sodann, nachdem die folgenden drei Kästen vollgearbeitet sind, durch weitere Drehung der Welle um 90 ° ins Freie befördert und der kalten Luft zugänglich gemacht, indefs anfänglich immer noch mit dem Deckel versehen.

Nach einer weiteren Drehung um 90° endlich werden die Deckel herabgenommen und die Gläser nach einiger Zeit herausgeholt, was am besten durch einen besonderen Arbeiter geschieht.

Der untere Theil der Welle ist von einer Ziegelmauer so dicht umgeben, dafs von aufsen kalte Luft in den Ofen R' nicht einströmen kann. Von A" aus ist ein Zugang zu dem unteren Theile der Welle bezw. der Stahlspindel, welcher durch eine Platte verschlossen oder bedeckt wird.

Patenτ-Anspruch:

Rotirende Kühlkammern zur continuirlichen Abkühlung von Glaswaaren in schliefsbaren Kühlgefäfsen, welche von einer aüfrechtstehenden, sich drehenden Welle getragen werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

Claims (1)

1. A v'Jf

   1879

   fr *

   hi

   asse 32

   • V^ E': ,0. HIRSCH und E. HIRCHE in RADEBERG -(Sachen)!-J^ Rotirende Glaskühlöfen für ununterbrochenen Betrieb.

   ', ."; ■·■,.-. Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. Juli 1879 ab. Ί ;· '.