DE845720C - Geraet zur Bestimmung der Elastizitaet von gerinnenden Fluessigkeiten - Google Patents
Geraet zur Bestimmung der Elastizitaet von gerinnenden FluessigkeitenInfo
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Description
- Gerät zur Bestimmung der Elastizität von gerinnenden Flüssigkeiten Es ist bekannt die Gerinnungsfähigkeit des Blutes durch Messen seiner Elastizität vor, während und nach der endgültigen Gerinnung für medizinische Zwecke zu bestimmen. sei es, um ein durch Störung der Blutgerinnung hedingtes Blutungsülsel zu untersuchen, oder sei es, um Thromlx>sen nach Operationen als Gefahr vorher zu erkennen und diese Gefahr zu verhindern. Diese sog. thromb Elastographie geht davon aus, daß sich bei der Gerinnung des Blutes ein elastisches Fasernetz hildet, wol>ei die Dicke und innere Spannung der fasern mit zunehmender Gerinnung zunimmt, bei vollendeter Gerinnung ein Maximum erreicht hat und schließllch durch faserauflösende Fermentprozesse, welch letztere hierdurch ebenfalls gemessen werden können, wieder abnimmt. Bei dem bekannten Meßverfahren macht man nun das von Gel>rauch, daß die Fasern dieses Fasernetzes an der Oberfläche geeigneter Werkstoffe einer Meßapparatur fest anhaften, die aus einem Meßgefäß zur Aufnahme des Blutes und einem in dieses Gefäß in das Blut eingetauchten Prüfkörper besteht und z. B. aus V2A-Stahl hergestellt ist. Man kann dann mit dem Prüfkörper die Elastizität des Blutes in einem gegebenen Zeitpunkt der Gerinnung durch eine Messung der Dehnung des gebildete Fasernetzes l)estimmen, wenn man das Gefäß relativ zum Prüfkörper bewegt, z. B. dreht. Bei einer solchen Bewegung des Meßgefäßes wird der Prüfkörper nach Maßgabe einer elastischen Gegenkraft, der er ausgesetzt wird, aus seiner Nullstellung ausgelenkt, und diese Auslenkung ist ein Maß für die Dehnung der Blutfasern bzw. die Elastizität des Blutgerinnsels.
- Die Erfindung bezweckt in erster Linie, ein handliches Meßgerät für derartige medizinische Messungen zu schaffen; das Gerät soll auch auf iihnliche Vorgänge an anderen gerinnenden Flüssigkeiten wie Blut und gegebenenfalls auf tuderen Gel>ieten anwendbar sein.
- Das Gerät gemäß der Erfindung ist gekennzeichnet durch den Zusammenbau einer Einrichtung zur optischen Wiedergabe und/oder photographischen Aufzeichnung von hin und her gehenden Torsionsbewegungen mit einer Vorrichtung oder vorzugsweise mehreren Vorrichtungen, von denen jede einen torsionsschwingungsföhig aufgehängten Prüfkörper aufweist, der in einen die zu untersuchende Flüssigkeit enthaltenden, den Körper mit einem ringförmigen Spaltraum umschließenden Becher eintaucht, der konzentrisch zur Torsionsaufhängung in hin und her gellende, begrenzte; langsame Drebbewegungen, z. B. durch einen elektromotorischen Antrieh, versetzbar ist.
- Der Zusammenbau mehrerer Torsionsvorrichtungeil der gekennzeichneten Art schafft gemäß der Erfindung den l>esonderen Vorteil, daß z. B. mehrere Proben der Flüssigkeit, z. B. ein und dessell>en Blutes, zugleich unter gleichen oder unterschiedlichen Unterschungbedingungen beobachtet werden könne oder zugleich verschiedene Flüssigkeiten z.B. Blut verschiedener Patienten, gleichzeitig untersucht werden können.
- Durch den erfindungsgemäßen Zusammenhau der eigentlichen mechanischen Aleßapparatur mit der Einrichtung zur optischen Wiedergabe wird ein handliches Gerät geschaffen, das ohne besondere Vorkeniitnisse von arten oder Krankenhäusern oder Laboratorien angewendet werden kann. Vorzugsweise ist dem Gerät eine Kamera zur photographischen Aufzeichnung auf einen mittels Uhrwerk weiterbewegten Film in der Größe und/oder sonstigen Ausgestaltung entweder als selbständige Einheit zugeordnet oder mit dem eigentlichen MeB- und NViedergal>egerät zusammengebaut.
- Nach einer besonderen und bevorzugten Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist die Einrichtung zur optischen Wiedergahe der Torsionsbewegungen wahlweise auf Ablesung der Kurvenschreil>uiig auf einer Mattscheibe od. dgl. und/oder fortlaufende photographische Aufzeichnung umschaltbar. Zu diesem Zweck kann die optische Wiedergabe von je einem an der Torsionsaufhängung befestigten Drehspiegel abgeleitet und auf einen wegschwenkbaren Spiegel übertragen sein, der die Torsionsbewegungen auf einer Mattscheibe od. dgl. sichtbar macht und bei Wegschwenken das bzw. die Strahlenbündel auf einen beweglichen Photofilm fallen läßt. Ebenso kann wahlweise die eine oder andere von mehreren Meßvorrichtungen entweder auf die Mattscheibe oder auf den Film unter Weglassung der anderen geschaltet, oder es können mehrere Meßvorrichtungen gleichzeitig auf die eine oder die andere Wiedergabeeinrichtung oder auf beide geschaltet werden.
- In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt, und zwar zeigt Fig. I in, Ansicht von vorn das Schema der eigentlichen Meßvorrichtung für den Zusammenbau von drei Meßstellen, Fig. 2 als Schnitt in größerem Alaßstab eine einzelne Meßstelle eieer Ausführungsform nach Fig. I bzw. ein Gerät mit nur einer Meßstelle bei Weglassung der Einrichtung zur optischen Wiedergabe, Fig. 3 in der linken Hälfte das Schema des Zusamnnenhaues einer Meßvorrichtung oder mehrerer mit der Einrichtung zur optischen Wiedergabe auf einer Mattscheibe oder zur sonstigen Aufzeichnung und in der rechten hälfte eine zugeordnete Kamera zur fortlaufenden photographischen Aufzeichnung, Fig. 4 das Schema des Antriebes von mehreren Meßvorrichtungen gemäß F ig. 1 zu Forsionsbewegungen durch ein gemeinsamens Getriebe, das in Fig. 3 Anwendung finden kann uiid dort der Übersichtlichkeit halber weggelassen ist, Fig. 5 einen Meßstreifen mit den für drei verschiedene Blutproben aufgezeichneten Torsionsbewegungen.
- Gemäß Fig. I und 2 l>estelit das eigentliche Meßorgan der Meßvorrichtungen aus je einem drehbaren zylindrischen Stift I, der an einem Torsionsdraht 2 in nicht näher gezeichneter Weise bei 3 an dem nicht gezeichneten Rahmen des Gerätes aufgehängt ist. An dem Torsionsdraht ist ein f)rehspiegel 4 bei festigt. Die Meßzylinder I tauchen in je einen Becher 5, der die zu untersuchende Flüssigkeit enthält und den Meßzylinder iii geringem Abstand konzentrisch umschließt. Jeder der Becher 5 ist am Rahmen des Gerätes bei 6 drehbar gelagert und führt an seiner Welle 7 eine Antriebsscheibe oder Kurbel 8.
- Gemäß Fig. 4 können die organe 8 durch den strichpunktiert gezeichneten Antrieb 9 in Drehbewegungen versetzt werden. Bei diesen Bewegungen wird die Untersuchungsflüssigkei t allmählich mitgenommen, die Mitnahmele'vegung überträgt sich jedoch zunächst nicht auf die Meßzylinder I. Besteht die Untersuchungsflüssigkeit z. B. zunächst aus Blut, das nach und nach gerinnt, so wird mit fortschreitender Gerinnung und Fadenbildung die aufgezwungene Drehbewegung der Becher 5 auf die Meßzylinder I übertragen. Demgemäß bildet das Ausmaß der von den Spiegeln 4 ausgeführten Torsionsbewegungen ein anlaß für die Gerinnungsfähigkeit und die Elastizität des Blutes.
- Gemäß Fig. 3 wird das Strahlenbündel einer Lichtquelle 10 mit entsprechender Optik auf den oder die Spiegel 4 geworfen und Voll diesem bzw. diesen auf je einen Spiegel 1 1 übertragen, der bei 12 schwenkbar gelagert und mittels Handgriff 13 aus der Strahlenbahn herausschwenkbar ist. In der in Fig. 3 gezeichneten Arbeitsstelluiig wird das Strahlenbündel bzw. werden die Strahlenbündel nach oben auf eine mit Skala versehene Mattscheibe 14 abgelenkt, die von außen heobachtet werden kann. Die Teile 10 bis 14 sind zusammen mit den Teilen I bis 5 oder I bis 9 innerhalb eines Gehäuses 15 angebracht.
- Das Gehäuse 15 besitzt bei I6 eine Offnung mit oder ohne Optik oder Verschlußblende. Wird der Spiegel 11 aus der Strahlenbahn geschwenkt, die vom Spiegel 4 oder den Spiegeln 4 herkommt, so kann diese durch die Öffnung 16 in eine Öffnung 17 einer Kamera 18 eintreten, deren Optik der Übersichtlichkeit halber nicht gezeichnet ist und eventuell ganz wegfallen kann. Das Strahlenbündel fällt auf den Film 19. der von einem nicht gezeichneten Uhrwerk von einer Spule 20 ah- und auf eine Spule 21 aufgespalt wird.
- Fig. 5 zeigt ein Beispiel für einen Filmstreifen mit der Aufzeichnung von drei verschiedenen untersuchten Blutproben. Die eine Probe B mit großer Gerrinnungsfähigkeit nimmt das Meßorgan @ schon nach kurzer Zeit mit, die sich in dem Abstand a ausdrückt. Die Torsionsbewegungen des Meßorgans wachsen schnell auf eine große Amplitude A an, die allmählich wieder abklingt. Bei der Blutprobe B1 beginnt die Gerinnung und Mitnahme erst nach längerer Zeit a1, und die Amplitude wächt wiederum schnell an einem kleineren Wert A1 an, um allmählich wieder abzuklingen. Bei der Blutprobe B2 beginnt die Gerinnung erst nach sehr langer Zeit a2. und die Amplitude der Torsionsbewegung wächst nur langsam auf einne Wert A2 an. Die Größen von a und A bzw. as und Al usw. erlauben dem Arzt bestimmte Rückschlüsse auf die Eigenschaften des Blutes und die notwendigen Behandlungsmethoden vor der Operation des Patienten.
- Für die Blutuntersuchungen oder sonstige Zwecke könne die Becher 5 thermostatisch beheizt werden mit einer Wärmequelle, die zweckmäßig mit dem Gerät zusammengel>aut wird; bei Blutuntersuchungen wi rd thermostatisch eine Temperatur vom etwa 37° C eingestellt.
Claims (6)
- PATENTANSPRUCHE: 1. Gerät zur Bestimmung der Elastizität von gerinnenden Flüssigkeiten, wie Blut, vor, während und nach der endgültigen Gerinnung, insbesondere zur Throml>-Elastographie, durch Messung der Dehnung der bei der Gerinnung sich bildende, einerseits an der Wandung eines geeigneten Äießgefäßes, andererseits an einem geeigneten eingetauchten Prüfkörper anhaftenden Gasern, gekennzeichnet durch den Zusammenbau einer Einrichtung zur optischen Wiedergabe und/oder photographischen Aufzeichnung von hin und her gehenden Torsionsbewegungen mit einer Vorrichtung oder vorzugsweise mehreren Vorrichtungen, von denen jede einen torsiobsschwingungsfähig aufgehängten Prüfkörper (X) aufweist, der ill einen die zu untersuchende Flüssigkeit enthaltellclell. den Körper mit einem rongförmigen Spaltraum umschließenden Becher (5) eintaucht, der konzentrisch zur Torsionsaufhängung in hin und her gehende, l>egreuzte, langsame Drehbewegungen, z. B. durch elektromotorischen Antrieb, versetzl>ar ist.
- 2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur vorzugsweise gleichzeitigen optischen Wiedergabe einer oder mehrerer Torsionsbewegungen mit Mitteln zur selbsttätigen photographischen Aufzeichnung auf einen z. B. mittels Uhrwerk fortlaufenden Film (19) versehen ist.
- 3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur optischen Wiedergabe wahlweise auf Ablesung der Kurvenschreibung auf einer zweckmäßig mit Skala versehenen Mattscheibe od. dgl. und/oder fortlaufende photographische Aufzeichnung umschaltbar ist.
- 4. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die optische Wiedergabe von einem bzw. je einem an der Torsionsaufhängung (2) befestigten Drehspiegel (4) abgeleitet und auf einell bzw. je einen wegschwenkbaren Spiegel (11) übertragen ist, der die Torsionsbewegungen auf einer Mattscheibe (14) od. dgl. sichtbar macht und bei Wegschwenken das bzw. die Strahlenbündel auf einen bewegten Photofilm (19) fallen läßt.
- 5. Gerät nach einem der Ansprüche i bis 4. dadurch gekennzeichnet, daß die Torsionsvorrichtung(en) mit einer Einrichtung zur optischen Wiedergabe der Bewegungen auf einer Mattscheibe (14) od. dgl. in einem Gehäuse (15) zusammengel>aut ist bzw. sind, alls dem der Strahlengang für anderweitige Aufzeichnung austreten kann, vorzugsweise zum Übertritt in eine in der Größe zugeordnete Kamera (18) für photographische tufzeichnung.
- 6. Gerät nach einem der Ansprüche I bis 5. gekennzeichnet durch eine zweckmäßig thermostatisch geregelte heizung für die Behälter (5) der Flüssigkeit.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEH2313A DE845720C (de) | 1950-04-09 | 1950-04-09 | Geraet zur Bestimmung der Elastizitaet von gerinnenden Fluessigkeiten |
Applications Claiming Priority (1)
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Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3918533A1 (de) * | 1989-06-07 | 1990-12-13 | Hellmut Prof Dr Med Hartert | Verfahren zur bestimmung von gerinnungseigenschaften gerinnender fluessigkeiten wie blut oder blutplasma und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
DE4437475C1 (de) * | 1994-10-19 | 1996-04-04 | Andreas Calatzis | Vorrichtung zum Messen der Koagulationseigenschaften von Test-Flüssigkeiten |
US5777215A (en) * | 1994-10-19 | 1998-07-07 | Calatzis; Alexander | Apparatus for measuring the coagulation characteristics of test liquids |
FR2991771A1 (fr) * | 2012-06-08 | 2013-12-13 | Chr Hansen France Sas | Dispositif de controle de la coagulation d'un fluide, notamment du lait, et procede de controle associe |
-
1950
- 1950-04-09 DE DEH2313A patent/DE845720C/de not_active Expired
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3918533A1 (de) * | 1989-06-07 | 1990-12-13 | Hellmut Prof Dr Med Hartert | Verfahren zur bestimmung von gerinnungseigenschaften gerinnender fluessigkeiten wie blut oder blutplasma und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
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