DE468428C - Verfahren und Vorrichtung zur Feststellung optischer Eigenschaften von Fluessigkeiten und Gasen - Google Patents

Description

• Verfahren und Vorrichtung zur Feststellung optischer Eigenschaften von Flüssigkeiten und Gasen Es ist bekannt, optische Untersuchungen in der Technik zwecks Feststellungen von Färbungen, Trübungen, Drehungsvermögen und anderen optischen Eigenschaften in Leicht-oder schwerflüssigen Flüssigkeiten und in Gasen durchzuführen.
• Derartige Untersuchungen sind beispielsweise erforderlich: in der Zuckerindustrie zur Feststellung des Zuckergehalts der Säfte, der Verfärbung der Säfte während der Fabrikation und der Farbe der erhaltenen Produkte, in der Hefe- und Brauereiindustrie für Färbungsmessungen bei Würzen u. dgl., in der Wein- und Spiritusindustrie, in der Entfärbungs- und Bleichmittelindustrie zur Untersuchung der allgemeinen und selektiven Wirkung der Entfärbungs- und Bleichmittel, in der C51-, Petroleum-, Farb- und Färbereiindustrie sowie in anderen Betrieben, ferner für Pflanzenuntersuchungen und für andere physiologische Untersuchungen, wie z. B. zur Messung der Blutfarbe.
• Wenn man diese optischen Untersuchungen in der Weise durchführt, daß Licht, «-elches einen längeren Weg in der Untersuchungssubstanz zurückgelegt hat, mit Licht verglichen wird, welches eine kürzere Strecke darin zurückgelegt hat, so kommt es vor allem darauf an, die zu vergleichenden Stoffe oder Stoffschichten gleichmäßig und auch gleich stark zu beleuchten, die Wegdifferenz des Lichtes genau festzulegen und für die Anwendung derartiger Untersuchungen in der Technik Verfahren und Apparatur möglichst einfach zu gestalten.
• Die Beobachtungslichtbündel wurden bisher beispielsweise durch zwei verschieden lange, mit derUntersuchungssubstanz gefüllte Rohre oder durch zwei Glaszylinder mit zwei verschieden tief in die Untersuchungssubstanz eintauchenden Tauchrohren oder durch zwei verschieden dicke, sogenannte »Schulzsche« Glasklötze geleitet, die nebeneinander in die mit der Untersuchungssubstanz gefüllte-GlasküVette gebracht wurden.
• Das vorliegende Verfahren wird folgendermaßen durchgeführt: Man füllt ein Gefäß r nach Abb. z der Zeichnung mit der Untersuchungssubstanz und senkt einen geeignet geformten, abgestuften Tauchkörper 2 aus durchscheinendem Material hinein, welcher infolge seines in verschiedenen Höhen verschiedenenOuerschnittes dicht nebeneinanderliegende, verschieden hohe Schichten 3, .4 der Untersuchungssubstanz abteilt. Durch die verschieden langen Schichten der Untersuchungssubstanz schickt man Licht hindurch. Die Veränderung, die das Licht in einer längeren Schicht 3 erlitten hat, wird verglichen mit der Veränderung des Lichts in einer kürzeren Schicht .4 und daraus die gesuchte Eigenschaft der untersuchten Substanz abgeleitet. Man mißt die Veränderungen des Lichts mittels bekannter -Meßvorrichtungen, wie N icolsche Prismen, Polarisator und Analysator, rotierender Sektor und andere. Wenn eine Meßmethode gewählt wird, bei welcher die längeren und die kürzeren Schichten in bezug auf die Meßvorrichtung vertauscht werden müssen, wie z. B. bei Farbmessungen nach König-Martensschem Prinzip, so erfolgt diese Vertauschung durch zwangläufig festgelegte Drehung des Tauchkörpers mit dem Gefäß oder des Tauchkörpers allein gegenüber der angeschlossenen Meßvorrichtung. Diese Vertauschung kann auch für Kontrollmessungen angewendet werden. Durch verschieden tiefe, meßbar veränderliche Einsenkung des Tauchkörpers in den Behälter können beide Lichtwege gemeinsam um den gleichen Betrag verlängert oder verkürzt werden. Hierdurch kann man die für die Beobachtung günstigsten, absoluten Schichtlängen einstellen.
• Die Einfachheit des geschilderten Verfahrens ermöglicht auch für technische Untersuchungen die Benutzung vollkommen einwandfreier Meßvorrichtungen, welche bisher wegen der umständlichen und zeitraubenden Handhabung in die Technik keinen Eingang hatten finden können.
• Der für die Durchführung des Verfahrens erforderliche Behälter r für dieUntersuchungssubstanz kann plane oder teils plane, teils gewölbte Wandungen besitzen. Die Abb. i und 2 veranschaulichen zwei beispielsweise Ausführungsformen. Der Behälter kann farblose oder farbige, durchscheinende oder teilweise nicht durchscheinende Wandungen haben.
• Der Tauchkörper kann aus Glas, Quarz oder anderem Material bestehen, er kann farblos oder farbig sein, er kann ganz oder teilweise massiv ausgeführt sein, er kann kreisförmigen oder eckigen Querschnitt haben, er kann zwei-oder mehrstufig sein. Die Abb. i, 3 und veranschaulichen beispielsweise Ausführungsformen.
• Gegebenenfalls können die hohlen Teile des Tauchkörpers für die Aufnahme von Filterflüssigkeiten eingerichtet sein.
• - DerUnterschied der Stufen kann genau auf weniger als o, i mm eingestellt sein, er kann auch 50 cm und mehr und alle Zwischenwerte betragen. Der Tauchkörper sitzt mit dem Rande ci auf dem Rande a des Behälters auf, er kann um seine Längsachse drehbar angeordnet sein entweder auf dem feststehenden Gefäß oder zusammen mit dem Gefäß. Ein Anschlag b arretiert den Tauchkörper, wenn die richtige Lage beim Drehen erreicht ist.
• Zweckmäßig werden zu einem Gefäß mehrere Tauchkörper mit verschiedenen Stufendifferenzen zur Untersuchung der verschiedenartigen, in einem Betriebe vorkommenden Substanzen verwendet. Man kann den Tauchkörper aber auch so durchbilden, daß er teilweise in sich verschiebbar ist, so daß mittels ein und desselben Tauchkörpers verschieden große Schichtdifferenzen nacheinander hergestellt werden können.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Feststellung optischer Eigenschaften, z. B. Färbungen und Triibungen von Flüssigkeiten oder Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß man in eineinziges mit der Untersuchungssubstanz gefülltes Gefäß einen abgestuften Tauchkörper einsenkt, durch diesen dicht nebeneinanderliegende,verschieden lange Flüssigkeits- oder Gasschichten herstellt, die verschiedenartige Beeinflussung des durch die Schichten hindurchgesandten Lichtes vergleichend mißt und sodann mittels zwangläufig festgelegter Drehung des Tauchkörpers allein oder desTauchkörpers mit dem Behälter um die Mittelachse der Anordnung die Lichtwege in bezug auf die Meßvorrichtung für eine zweite Messung vertauscht. -9. Tauchkörper zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß er aus durchscheinendem Material, z, B. aus einem Glasblock, besteht und seitlich dicht nebeneinanderliegende Stufen besitzt, die sich an dem in den zu untersuchenden Stoff einzuführenden Ende befinden. 3. Tauchkörper nach Anspruch a, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Stufendifferenz meßbar verstellen läßt. q.. Tauchkörper nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der ein- oder mehrstufige Tauchkörper Hohlräume zur Aufnahme von Filterflüssigkeiten aufweist.