DE843240C - Verfahren zum Stabilisieren von vorwiegend aus regenerierter Zellulose bestehenden Textilstoffen gegen Einlaufen - Google Patents
Verfahren zum Stabilisieren von vorwiegend aus regenerierter Zellulose bestehenden Textilstoffen gegen EinlaufenInfo
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- D06M15/37—Macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
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- D06M13/10—Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with compounds containing oxygen
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Behandlung von Textilstoffen, um diese gegen fortschreitendes Einlaufen heim Waschen zu stabilisieren.
Der Ausdruck Textilstoff soll-Fäden und
Fasern, Stapelware oder Garne einschließen, und zwar sowohl im Endstadium als auch in einem
Zwischenstadium ihrer Herstellung. Der Ausdruck soll auch Wirk-, WeI)- und filzartige Stoffe sowie
Kleidungsstücke oder andere Gegenstände umfassen.
ίο Die Erfindung ist von besonderer Bedeutung für
solche Stoffe, die aus Garnen hergestellt sind, die aus Fasern oder Fäden von regenerierter Zellulose
gebildet werden, einschließlich solcher, die vorwiegend aus Yiskosekunstseide gesponnen sind.
Es wurde bereits vorgeschlagen,Textilstoffe, insbesondere
solche, die aus regenerierter Zellulose oder vorwiegend daraus hergestellt sind, für verschiedene
Zwecke, einschließlich der Widerstandsfähigkeit gegen Einlaufen, mit Formaldehyd oder
mit einem wärmehärtenden Harz zu behandeln, das aus einem Kondensationsprodukt'von Formaldehyd
und Aceton besteht. Die Verwendung von Formaldehyd allein weist jedoch Nachteile auf, und zwar
werden die Zellulosefasern brüchig und weich, wodurch der Textilstoff gegen eine Abnutzung beim
Tragen weniger widerstandsfähig wird. Diese Nachteile haben die gegenwärtige industrielle Anwendung
von Formaldehyd allein auf einige wenige Fälle beschränkt. Die Anwendung des Formaldehyd-Aceton-Harzes
allein macht den Stoff od. dgl. nicht in dem Maße gegen ein Einlaufen beständig, wie es im Handel gefordert wird.
Es wurde ebenfalls bereits vorgeschlagen, verschiedene Zelluloseäther auf den Textilstoff aufzubringen,
um den Stoff gegen ein Einlaufen l>eim Waschen Inständig zu machen, und man erhält auf
diese Weise eine etwas 'bessere Widerstandsfähigkeit gegen, das fortschreitende Einlaufen beim
Waschen. Der Textilstoff, wie z. B. ein Gewebe, wird jedoch in der Fabrik nach der Stabilisierungsl
>ehandlung verschiedenen Appretierungsverfahren ίο ausgesetzt. Diese Verfahren bewirken eine Spannung
des Gewel>es. Irgendeine Behandlung des Gewel>es, die es unter Spannung setzt, verringert
jedoch die stabilisierende Wirkung des Zelluloseäthers, da die Äther ein Ausziehen oder Dehnen
des Stoffes als Folge der Spannung nicht verhin- j dem, und das fertige Gewebe wird beim darauffolgenden
Waschen auf die Ausmaße zurückgehen, die es nach der Stabitisierungsbehandlung und vor
dem Dehnen oder Ausziehen während der letzten I Appretierungsbehandlung hatte. ;
Die Aufgaben der Erfindung werden dadurch gelöst, daß man einen Textilstoff, insbesondere vorwiegend
aus regenerierter Zellulose hergestellte I Stoffe, mit einem wäßrigen Medium ül>erzieht oder
imprägniert, das eine alkaJische Substanz, wie ein Alkalihydroxyd, einen wasserunlöslichen, alkalischen
Zelluloseäther und einen gesättigten aliphatischen Aldehyd oder ein flüssiges wasserlösliches
Kondensationsprodukt dieses Aldehyds mit einem gesättigten aliphatischen Keton enthält, das in
Gegenwart eines alkalischen Stoffes zu einem harten festen Körper polymerisiert werden
kann. Xach dem Imprägnieren oder Klotzen des Stoffes od. dgl. mit der alkalischen
Beiiandlungsflüssigkeit wird die überschüssige Flüssigkeit entfernt, und man trocknet den Stoft
in ungespanntem Zustand, beispielsweise auf einem Spann- oder Trockenrahmen, bei beschleunigtem 1
Nachschub oder in einer Schleifentrockenvorrich-Hing. Nachdem die überschüssige Flüssigkeit entfernt
ist, kann der Zelluloseäther dadurch auf dem Textilstoff koaguliert werden, daß man ihn durch
ein wäßriges saures Medium hindurchschickt und ihn darauf bei einer Temperatur von 82 bis 1490,
vorzugsweise bei 1270, trocknet. Das Trocknen kann auch in Gegenwart des in der Behandlungsflüssigkeit enthaltenen Alkalis stattfinden, wobei
während des Trocknens, vorzugsweise bei einer Temperatur von etwa 1380, der Zelluloseäther koaguliert
und das Aldehyd-Keton-Kondensationsprodukt eine Wärmehärtung erfährt. Offensichtlich j
reagiert der Aldehyd oder das Aldehyd-Keton- j Kondensationsprodukt während der Trocknung mit
den freien Hydroxylgruppen des Zelluloseäthers und bzw. oder mit den Hydroxylgruppen des zellulosehaltigen
Textilstoffes. Nach dem Trocknen wird das Gewebe gespült, um den mit der Behandlungsflüssigkeit
auf das Gewebe aufgebrachten alkalischen Stoff zu entfernen, und darauf wieder getrocknet.
Die wäßrige alkalische Behandlungsflüssigkeit kann 0,5 bis 2 Gewichtsprozent des wasserunlöslichen,
alkalilöslichen Zelluloseäthers, 5 bis 40, vorzugsweise 10 Gewichtsprozent des Aldehyds oder
Aldehyd-Keton-Kondensationsproduktes enthalten ; und einen pn-Wert von 12,2 bis 13,0 haben. Dabei
! muß die Konzentration des alkalischen Stoffes in der Behandlungsflüssigkeit mindestens so sein,
daß eine Lösung des Zelluloseäthers und die Polymerisation des Aldehyd-Keton-Kondensationsproduktes
in den festen, unschmelzbaren Zustand eintritt. Das wärmehärtbare Kondensationsprodukt, das
in Verbindung mit dem wasserunlöslichen, alkalilöslichen Zelluloseäther verwendet wird, kann man
durch die Reaktion eines aliphatischen Aldehyds mit einem aliphatischen Keton, beispielsweise zwischen
Formaldehyd und Aceton, in Gegenwart eines anorganischen, alkalischen Kontaktstoffes oder
Katalysators erhalten. Die Alkalität des anorganischen Stoffes und die Menge, die zur Sicherung
der Reaktion angewendet wird, Ix-stimmen in starkem
Maß die Eigenschaften des entstehenden Produktes. Die gemäß der Erfindung angewendeten
wasserlöslichen, flüssigen Kondensationsprodukte erhält man dadurch, daß man in Gegenwart einer
verhältnismäßig kleinen Menge eines stark alkalischen Katalysators, z. B. Natrium- oder Kaliumhydroxyd,
oder durch Anwendung von weniger alkalischen, anorganischen Katalysatoren, z.B.sekundärem
Kaliumphosphat, Trinatriumphosphat oder Borax (Natriumtetraborat), eine Reaktion zwischen
dem Aldehyd und dem Keton herbeiführt. Die Kondensation kann dadurch bewirkt werden, daß
man geeignete Mengen des Ketons und des Aldehyds mischt und dann entweder den festen Kontaktstoff
oder eine Lösung dieses,Stoffes zu dem Reaktionsgemisch hinzufügt. Gegebenenfalls kann das Gemisch
von Keton und Aldehyd mit Wasser oder einem anderen inerten Lösungsmittel vor dem Hinzugel
>en des alkalischen Stoffes etwas verdünnt werden.
Nach Beendigung der Reaktion kann das Reaktionsprodukt von etwa nicht gelöstem Katalysator,
l>eispielsweise 'durch Filtration, befreit werden. Wenn eine verhältnismäßig große Menge Wasser
als Verdünnungsmittel für die Reaktionsstoffe verwendet wurde, kann ein sehr wesentlicher Teil oder
sogar die ganze Katalysatormenge in dem flüssigen Reaktionsprodukt gelöst bleiben. Eine Verdampfung
des Verdünnungsmittels wird natürlich eine vollkommene oder teilweise Ausfällung des gelösten
Kontaktstoffes bewirken. Dieser kann durch Filtration abgetrennt werden.
Es kann zweckmäßig sein, den Katalysator, besonders den gelösten Anteil, so vollständig wie
möglich zu entfernen. Im Fall von Ätzalkalien kann man das dadurch erreichen, daß man die erforderliche
Menge einer wäßrigen Lösung einer Säure, wie z. B. Salzsäure oder Schwefelsäure, hinzugibt
und dadurch das flüssige Reaktionsprodukt im wesentlichen neutral macht. Wenn ein Alkaliphosphat
als Katalysator verwendet wird, so kann es nach Beendigung der Kondensation durch Zugal
>e der notwendigen Menge einer wäßrigen Lösung eines Erdalkalisalzes, z. B. Bariumchlorid
oder Calciumsulfat, entfernt werden.
Nach der Entfernung di s Katalysators kann das
flüssige Keaktionsproduki von der größten oder der
(jesamtnienge des darin zurückgebliebenen Wassers
oder eines anderen Verdünnungsmittels durch Verdampfung, Destillation unter vermindertem
Druck oder irgendein anderes geeignetes Verfahren befreit werden. Während der Entfernung der
Flüssigkeit kann etwas Salz ausfallen, und man kann diesen unlöslichen Stoff durch Filtration al>-
trennen.
Im folgenden wird die Herstellung eines wasserlöslichen,
flüssigen, gut wärmehärtbaren Kondensationsproduktes von Formaldehyd und Aceton beschrieben,
das in Verbindung mit dem wasserunlösliehen, alkalilöslichen Zelluloseäther gemäß der Erfindung
angewendet werden kann: 15 Teile Formaldehyd (als Trioxymethylen) werden mit 15 Teilen
Aceton, die in 15 Teilen Wasser gelöst sind, gemischt.
Darauf fügt man etwa 1 Teil des in einer kleinen Menge Wasser gelösten Trinatriumphosphats
hinzu. Das Gemisch wird in einen mit einem Rücknußkühler versehenen Behälter gebracht und
langsam erwärmt, bis die Reaktion beginnt. Man läßt die Reaktion so lange ohne weitere äußere
Wärmezufuhr andauern, bis das Kochen oder die Blasenbildung des Gemisches aufhört. Darauf wird
das flüssige Produkt eine kurze Zeit auf einem siedenden Wasserbad erhitzt, abgenommen und auf
Zimmertemperatur abgekühlt. Auf dieser Temperatür bleibt es etwa 12 Stunden. Nachdem man das
l'rodukt mit einer kleinen Menge Wasser verdünnt hat. gibt man eine wäßrige Lösung von Bariumchlorid
hinzu, bis sich kein Niederschlag von Bariumphosphat mehr bildet. Während der Zugabe
des Bariumsalzes wird das flüssige Produkt von Zeit zu Zeit auf Acidität geprüft, und man gibt
eine ausreichende Menge wäßriger Natronlauge hinzu, um den pn-Wert auf annähernd 7 zu halten.
Das ausgefällte Bariumphosphat wird durch FiI-tration abgetrennt und die klare Lösung des Kondensationsproduktes
auf einem siedenden Wasserbad erhitzt, bis der größere Teil der flüchtigen
Substanzen entfernt ist und man eine dicke viskose Flüssigkeit mit etwas ausgefälltem Salz gemischt
erhält. Durch Filtration der Flüssigkeit wird das Salz entfernt.
Folgende Aldehyde sind zur Herstellung der flüssigen, wasserlöslichen Kondensationsprodukte
mit Ketonen zur Verwendung in einer alkalischen, die wasserunlöslichen, alkalilöslichen Äther enthaltenden
Behandlungsrlüssigkeit geeignet: Formaldehyd, Acetaldehyd. Propionaldehyd, Butyraldehyd
u.dgl. Geeignete Ketone sind Aceton. Diäthvlketon. Methylätliylketou und Methylpropylketon.
Den wasserunlöslichen, alkalischeu Zelluloseäther
und den Aldehyd oder das Aldehyd-Keton-Kondensationsprodukt löst man zweckmäßig bei
Zimmertemperatur in dem wäßrigen alkalischen Medium und bringt das Medium vorzugsweise bei
Zimmertemperatur auf den Textilstoff auf.
Das wäßrige alkalische Medium hat zwei wesentliche Aufgaben zu erfüllen, und zwar dient es als
Lösungsmittel für den wasserunlöslichen, alkalilöslichen Zelluloseäther und den Aldehyd oder das
Aldehyd-Keton-Kondensationsprodukt, und die alkalische Verbindung in diesem Medium dient als
Katalysator für die Reaktion, die stattfindet, wenn der behandelte Stoff getrocknet wird. Das alkalische
Medium, zu dem der Äther und der Aldehyd oder das Kondensationsprodukt hinzugegeben werden,
kann eine wäßrige Lösung eines starken anorganischen Alkalis sein, wie z. B. Natrium-, Kalium-
und Lithiumhydroxyd. Vorzugsweise ist das alkalische Medium eine wäßrige Lösung von Natriumhydroxyd.
Die hier beschriebene Behandlung setzt die Feuchtigkeitsaufnahme des Stoffes aus regenerierter
Zellulose von normalerweise 11 auf rund 1 %>
herab. Dabei ergibt sich ein leichter Anstieg der Trockenzugfestigkeit und ein beträchtlicher Anstieg
der Naßzugfestigkeit. Außerdem, und das ist am wesentlichsten, macht die Behandlung den Stoff
gegen fortschreitendes Einlaufen bei wiederholtem Waschen beständig und erleichtert die Behandlung
des Stoffes in der Fabrik dadurch, daß, nachdem die wäßrige alkalische Behandlungsflüssigkeit aufgebracht
und auf dem in entspanntem Zustand befindlichen Stoff getrocknet ist, der Stoff sich nicht
reckt, wenn er während der folgenden Behandlung go
einer Spannung ausgesetzt wird. Der behandelte Stoff hält Chlor, das beim Waschen verwendet
werden kann und eine ausgesprochen weich- oder brüchigmachende Wirkung auf die regenerierte
Zellulose ausübt, nicht zurück, und auf Grund der Tatsache, daß das stabilisierende Mittel frei von
Stickstoff ist, entwickeln die Gewel)e keinen Amingeruch.
Der Stoff, der mit einer wäßrigen, sowohl den wasserunlöslichen, alkalilöslichen Zelluloseäther als
auch den Aldehyd oder das Aldehyd-Keton-Kondensationsprodukt enthaltenden alkalischen Flüssigkeit
imprägniert ist, ist den Stoffen überlegen, die entweder mit dem Zelluloseäther oder mit dem
Aldehyd oder mit dem Aldehyd-Keton-Kondensationsprodukt allein behandelt sind. Der nach dem
Verfahren gemäß der Erfindung behandelte Stoff hat eine l>essere Widerstandsfähigkeit gegen das
Einlaufen l>eim Waschen, ist gegen ein Ausrecken stabilisiert und kennzeichnet sich durch einen
unterschiedlichen Griff.
Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung.
Be i s ρ i e 1 I "5
Ein glatt gewebter weicher, leichter Stoff aus ioo°/o regenerierter Zellulose, der aus 80 Ketten-
und 60 Schußfäden hergestellt ist, wurde entschlichtet, abgekocht und auf einem Nadeltrockenrahmen
getrocknet. Der weiße fertige Stoff hatte eine Stärke von 84 Kettfäden und 64 Schußfäden
pro 6,5 cm2 und ein Gewicht von 124 g/m. Dieser Stoff wurde in eine wäßrige alkalische Imprägnierungslösung
gebracht, die 454 g einer wasserunlöslichen Oxyäthylzellulose, die in 3prozentiger
wäßriger Natronlauge bei 2O° löslich war, 4,53 kg I
Formalin (37prozentige Formaldehydlösung) und 454 g trockenes Natriumhydroxyd pro 45,36 kg der
Lösung enthielt. Nachdem der Stoff mit der Behandlungsflüssigkeit
gut durchfeuchtet war (V2 Sekunde eintauchen), wurde er ausgedrückt, um die überschüssige Lösung zu entfernen. Nach dem Ausdrücken
war die Menge der auf dem behandelten Stoff zurückbleibenden Flüssigkeit etwa 70% der
Aufnahme. Darauf schickte man das Gewebe durch eine 3.8prozentige Schwefelsäurelösung, um den
Äther zu koagulieren, und darauf bei Zimmertemperatur durch ein Bad von klarem Wasser, um
die Säure zu entfernen, und reinigte ihn mit wäßriger Seifenlösung. Danach wurde der Stoff an der
Luft bei 1270 5 Minuten lang bei beschleunigtem
Nachschub auf einem Nadelspannrahmen getrocknet, so daß der Stoff während des Trocknens in ungespanntem
Zustand blieb.
Nach dem Trocknen wurde der Stoff von dem Spannrahmen abgenommen und fünf Standard
(CCC-T-191A) Baumwollwaschproben (vgl. Federal
Standard Stock Catalog, Abschn. IV, Teil 5, und Fed. Spez. for Textiles Gen. Spezifications,
Prüfverfahren usw. 15/6, 23. 4. 1937) auf Einlaufen ausgesetzt. In der nachstehenden Tabelle
ist die Stärke des Einlaufens des behandelten Stoffes im Vergleich zu dem Einlaufen eines
gleichen unbehandelten Stoffes bei wiederholtem Waschen angegeben:
Einlaufen beim Waschen in Prozent Standard CCC-T-191 A Baumwollwaschprobe
Unbehandelt
Behandelt ..,
Behandelt ..,
Waschung
Länge! Breite
Länge! Breite
2,50
2,50
2,50
2,22
Waschung
Länge Breite
Länge Breite
2,78
2,50
2,50
0,83
2,22
2,22
Waschung
Länge Breite
Länge Breite
3-33
2,50
2,50
0
"1.67
"1.67
Waschung
Länge i Breite
Länge i Breite
2,22
5,28
2,78 1,94
Waschung
Länge Breite
Länge Breite
5,28
2,78
2,78
1,67
I.94
I.94
Beispiel II
Derselbe Stoff wie im Beispiel I wurde bis zum Ausdrücken auf gleiche Weise behandelt, außer daß
statt der Formaldehydlösung ein flüssiges wasserlösliches Kondensationsprodukt von Formaldehyd
und Aceton und I3mal so viel Natriumhydroxyd verwendet wurde. Der Stoff wurde darauf bei 1380
in Luft auf einem Nadelspannrahmen getrocknet, wobei der Stoff dem Rahmen mit beschleunigtem
.Vachschuh zugeführt wurde, so daß er sich während des Trocknens in ungespanntem Zustand befand.
An dem behandelten Stoff wurden darauf fünf Standard (CCC-T-Π)ΐ A) Baumwollwaschproben
Einlaufen l>eim Waschen in Prozent Standard CCC-T-191A Baumwollwaschprobe
Unbehandelt
Behandelt . .
A
Behandelt . .
A
Alle Stoffe wurden vor der Einlaufmessung in der gleichen Weise behandelt, d. h. sie wurden naßgemacht
und getrocknet. Der Unterschied liegt darin, daß der unbehandelte Stoff mit Wasser, der mit
A bezeichnete Stoff mit der wäßrigen, das Formaldehyd-Aceton-Kondensationsprodukt
enthaltenden alkalischenLösung und der !»handelte Stoff mit der
wäßrigen alkalischen Behandlungsflüssigkeit durchfeuchtet wurde, die den Zelluloseäther und das Aldehvd-Aceton-Kondensationsprodukt
enthält. Die Wirksamkeit der Behandlungsflüssigkeit gemäß der Erfindung ist bei einer Betrachtung der in der Tabelle
angegebnen Werte offensichtlich.
Erste | Breite | Zweite | 0,83 | Dritte | Breite |
Waschung | 0,83 | Waschung | 0,83 | Waschung | O |
Länge | 0,83 | LängeI Breite | i,39 | Länge | 0,56 |
2,50 | 1,67 | 2,78 | 333 | 0,28 | |
:O,83 | ;O,28 | ■0,56 | |||
I.39 | 1.39 | 0,83 |
Vierte
Waschung
Länge; Breite
5,28 . 2,22
:O,83! 0,56
1,94 ! 0,56
1,94 ! 0,56
Fünfte
Waschung
Länge Breite
5.28
0,56
3.33
0,56
3.33
1,67
1,11
1,11
auf Einlaufen vorgenommen. In der nachstehenden Tabelle ist die Stärke des Einlaufens des behandelten
Stoffes bei wiederholtem Waschen im Vergleich zu einem gleichen unbehandelten Stoff angegeben.
Die Tabelle zeigt auch die Ergebnisse, die man dadurch erhielt, daß man einen Stoff aus regenerierter
Zellulose (in der Tabelle mit A bezeichnet), wie in dem Beispiel beschrieben, mit einem wäßrigen
alkalischen Medium behandelte, das 2o°/o Formaldehyd- Aceton-Kondensationsprodukt allein und
2,5% ATatriumhydroxyd enthielt, daß man darauf
den l>ehandelten Stoff trocknete und 2,5 Minuten 149 ° aussetzte.
Andere wasserunlösliche, alkalilösliche Zelluloseäther, die freie Hydroxylgruppen enthalten, können
an die Stelle des als Beispiel dienenden wasserunlöslichen, alkalilöslichen Oxyäthylzelluloseäthers
treten. Der Ausdruck wasserunlöslicher Zelluloseäther soll solche Äther umfassen, die in wäßrigen
Alkalilösungen mit einer Konzentration von 2 bis 8°/o l)ei Zimmertemperatur oder bei einer
tieferen Temperatur löslich sind, einschließlich der einfachen Alkyläther, Carboxyalkyläther, der gemischten
Alkyloxyalkyläther, der gemischten Alkylcarboxyalkyläther und der Salze der Carboxyalkyläther,
die freie Hydroxylgruppen enthalten.
Der gemäß der Erfindung behandelte Stoff reckt sich nicht, wenn er nach dem Trocknen der wäßrigen
alkalischen Behandlungsflüssigkeit auf dem Stoff beim Appretieren gespannt wird. Der Stoff
behält die Ausmaße, die er nach dem Aufbringen des wäßrigen alkalischen Behandlungsmediums und
nach dem Trocknen hat.
Bei der Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung ist es zweckmäßig, den Stoff fortlaufend
zu behandeln, und zwar dadurch, daß man ihn kontinuierlich aus dem Stadium, in dem er mit der
den Zelluloseäther undFormaldehydaceton oder ein anderes Aldehyd-Keton-Kondensationsprodukt enthaltenden
Flüssigkeit behandelt wird, in das Stadium überführt, in dem der Äther koaguliert und
der Stoff getrocknet wird. Anstatt den Stoff auf einem Nadelspannrahmen zu trocknen, kann man
ihn durch eine Schleifentrockenvorrichtung schikken oder ihn in einer beliebigen anderen Weise
trocknen, sofern er nur während des Trocknens in ungespanntem Zustand gehalten wird.
Die wäßrige alkalische Behandlungsflüssigkeit kann in beliebiger Weise auf den Textilstoff aufgebracht
werden, so z. B. dadurch, daß man den durchlaufenden Textilstoff unter Berücksichtigung
der Durchlaufgeschwindigkeit gerade in der richtigen Menge mit der Behandlungsflüssigkeit bespritzt
und so die gewünschte Flüssigkeitsayfnahme oder sogar einen Überschuß an Flüssigkeit sichert,
oder der Textilstoff kann eingetaucht oder in anderer Weise mit der Behandlungslösung imprägniert
oder gesättigt werden.
Die überschüssige Behandlungsflüssigkeit kann gegebenenfalls durch beliebige geeignete Mittel, wie
z. B. durch Zentrifugalkraft, Trocknen oder Pressen, von dem Textilstoff entfernt werden, wenn
er bis zu der Erhitzungsstufe vorgedrungen ist, und bevor er durch das wäßrige Säuremedium zum
Koagulieren des Zelluloseäthers hindurchgeht. Der Textilstoff kann ein Garn, eine Schnur, eine
Litze oder ein beliebiger, aus gezwirnten, gekräuselten oder in anderer Weise gedrehten Fasern oder
Fäden l>estehender Stoff sein. Die Behandlung mit der alkalischen Behandlungsflüssigkeit und das
Härten des Kondensationsproduktes kann vor oder nach dem Zwirnen, Kräuseln oder einer anderen
Drehung durchgeführt werden, um dadurch die Struktur Inständig zu machen. Wenn die wäßrige
alkalische Behandlungsflüssigkeit vor dem Zwirnen, Kräuseln u. dgl. aufgebracht wird, kann das Trocknen
so durchgeführt werden, daß das Kondensationsprodukt vor dem Kräuseln, Zwirnen u. dgl. teilweise
oder vollkommen in den gehärteten Zustand übergeht. Wenn die Erhitzung so durchgeführt
wird, daß das Kondensationsprodukt nicht in den gehärteten Zustand übergeht, so kann das Harz
nach dem Kräuseln, Zwirnen oder der sonstigen Drehung in diesen überführt werden. Gemäß der
Erfindung Ix'handelte Stoffe können aus Garnen, "
die aus gezwirnten, gekräuselten oder in anderer Weise gedrehten Fasern oder Fäden zusammengesetzt
sind, hergestellt werden oder solche enthalten.
Ein wesentliches Merkmal der in Beispiel I beschriebenen Ausführungsform gemäß der Erfindung
besteht in dem Umstand, daß die wäßrige alkalische Flüssigkeit, die den wasserunlöslichen, alkalilöslichen
Zelluloseäther und den Formaldehyd enthält, bei Zimmertemperatur auf den Textilstoff
aufgebracht wird, und daß das Gewebe nach der Koagulation des Äthers und der Enfernung der
koagulieren den Säure einfach in ungespanntem Zustand
getrocknet wird, und zwar in Abwesenheit eines Katalysators zur Beschleunigung der Erhärtung
des Formaldehyds und bei Temperaturen, die unter den Härtetemperaturen liegen. Dieses Verfahren
hat den großen Vorteil, daß die Stabilisierung von aus regenerierten Zellulosefasern oder
-garnen bestehenden Stoffen erreicht wird, ohne daß die regenerierte Zellulose weich oder brüchig
wird. Die Zugfestigkeit des behandelten Stoffes ist sofort nach der Stabilisierungsbehandlung die
gleiche wie die Zugfestigkeit des Vergleichs- oder unbehandelten Stoffes und nach wiederholtem
Waschen höher als die Zugfestigkeit des unbehandelten Stoffes nach der gleichen Anzahl von Waschungen.
Claims (8)
- Patentansprüche:i. Verfahren zum Stabilisieren von vorwiegend aus regenerierter Zellulose bestehenden Textilstoffen gegen fortschreitendes Einlaufen bei wiederholtem Waschen, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffe mit einer wäßrigen alkaiischen Flüssigkeit durchfeuchtet werden, die einen wasserunlöslichen, alkalilöslichen Zelluloseäther ,mit freien Hydroxylgruppen und einen gesättigten aliphatischen Aldehyd, vorzugsweise Formaldehyd, oder ein flüssiges, wasserlösliches, wärmehärtbares Kondensationsprodukt des Aldehyds mit einem gesättigten aliphatischen Keton, vorzugsweise Aceton, enthält, daß man die überschüssige Behandlungsflüssigkeit entfernt und den behandelten Textilstoff erhitzt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Textilstoff, nachdem die überschüssige Behandlungsflüssigkeit entfernt ist und bevor der Textilstoff zwecks Trocknung in ungespanntem Zustand erhitzt wird, mit einer wäßrigen Lösung von Schwefelsäure behandelt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zelluloseäther durch das Erhitzen koaguliert und das Aldehyd-Keton-Kondensationsprodukt in einen festen, wasserunlöslichen Zustand übergeführt wird.
- 4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zelluloseäther in wäßrigen alkalischen Lösungen in Konzentrationen von 2 bis 8°/o verwendet wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Zelluloseäther ein Oxy- las äthylzelluloseäther verwendet wird.
- 6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kehandlungsflüssigkeit Natriumhydroxyd als alkalischen Stoff enthält.
- 7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Textilmaterial ein Stoff oder Gewebe ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Stoff oder das Gewebe kontinuierlich durch die wäßrige alkalische Behandlungsflüssigkeit, darauf durch eine Zone, in der die überschüssige ßehandlungsflüssigkeit entfernt wird, und danach durch eine Erhitzungs- und Trocknungszone in ungespanntem Zustand hindurchgeht, wodurch ein Recken des Gewebes beim Appretieren verhindert wird, das man nach der Aufbringung eines Stabilisierungsmittels auf den Stoff oder das Gewebe und dem Trocknen desselben auf dem Stoff oder Gewebe vornimmt.
- 8. Verfahren nach Anspruch 2 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Stoff oder das Gewebe kontinuierlich durch das Säurekoagulierungsmedium und darauf durch ein Waschmedium hindurchgeht, um die Säure vor dem Eintritt in die Trocknungszone zu entfernen.& 5213 6.52
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US688135XA | 1949-04-05 | 1949-04-05 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE843240C true DE843240C (de) | 1952-07-07 |
Family
ID=22084852
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA970A Expired DE843240C (de) | 1949-04-05 | 1950-03-07 | Verfahren zum Stabilisieren von vorwiegend aus regenerierter Zellulose bestehenden Textilstoffen gegen Einlaufen |
Country Status (4)
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DE (1) | DE843240C (de) |
FR (1) | FR1025552A (de) |
GB (1) | GB688135A (de) |
-
0
- BE BE494803D patent/BE494803A/xx unknown
-
1950
- 1950-03-07 DE DEA970A patent/DE843240C/de not_active Expired
- 1950-03-24 FR FR1025552D patent/FR1025552A/fr not_active Expired
- 1950-03-24 GB GB7463/50A patent/GB688135A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE494803A (de) | |
GB688135A (en) | 1953-02-25 |
FR1025552A (fr) | 1953-04-16 |
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