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Photographischer Objektiv-Verschluß mit Kontakteinrichtung für Blitzlicht
-Auslösung
Der Ausgangspunkt für die vorliegende Erfin- |
dung ist der photographische Objektiv-VerschluB |
mit Kontakteinrichtung für Blitzlicht-Auslösung |
gemäß dem Patent 721 872, hei welchem durch die |
Auslösung des Verschlusses die Kontaktgebung er- |
folgt tind die Öffnung des Verschlusses durch ein |
Elemniwerk verzögert wird, das, ebenso wie die |
Kontakteinrichtung in den Verschluß eingebaut, |
(len einen Teil des Vorlaufwerks bildet, das mit |
dem anderen für die Blitzlicht-Atislösung abschalt- |
baren Teil versehen ist. |
Dieser Erfindungsgedanke ist deshalb bedeu- |
tungsvoll, weil auf diese Weise ein kompendiöser |
Objektiv-Verschluß mit Kontakteinrichtung für |
Blitzlicht-Auslösung geschaffen wird; kann doch auf diese Weise ein besonderes Hemmwerk
zur Erzielung der CSffnungsverzögerung in Wegfall kommen, für (las ohnedies bei
normalen Verschlüssen für Objektive von Kleinbildkameras kein Raum zur Verfügung
steht.
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1)er vorliegenden Erfindung liegt nun die besondere Aufgabe zugrunde,
den mittlerweile gesteigerteil .#,iiforderungen nach raumsparendem Aufbau, nach
Synchronisierung von Blitzlichtlampen aller Systeme und Sorten unter Beibehaltung
des VorlaufNverks sowie des Hemmwerks für die Belichtungszeiten Rechnung zu tragen.
Dies ist erfindungsgemäß dadurch gelungen, daB zur wahlweisen
Spannung
des Vorlaufwerks oder des Kontakthemm«-erks. das die Öffnungsverzögerung bewirkt,
und zur gleichzeitigen Einstellung der den verschiedenen Blitzlichtsorten zugeordneten
Hemmwerkablaufzeiten ein einziger Betätigungshebel vorgesehen ist. Bei der vorliegenden
Erfindung kommt also der Einstellhebel 7 gemäß dem Ausführungsbeispiel des Patents
721 872 in Wegfall. Dies bedeutet nicht nur, daß in der Tiefenrichtung des Verschlusses
Raum gespart wird, sondern darüber hinaus, daß auch sonst wesentliche Vereinfachungen
in der Konstruktion Platz greifen können.
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«'1e dies im einzelnen gedacht ist, wird nunmehr rin Band der Zeichnung
an einigen Ausführungsheisliielen näher erläutert.
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Fig. i bringt in Gestalt einer Draufsicht entsprechend der Figur des
Patents 721 872 eine Übersicht über die Zusammenarbeit der wirkungswichtigen
'feile des erfindungsgemäßen Verschlusses bei ortsfester Anordnung des Vorlaufwerks;
Fig. 2 zeigt in teilweiser Draufsicht auf den Verschluß in der abgelaufenen Stellung
eine erste Ausführungsform der Sperrung von Vorlaufwerk und Kontakthemmwerk bei
ortsfester Anordnung des Vorlaufwerks; Fig. 3 zeigt in der. gleichen Darstellung
und Stellung von Fig.2 eine weitere Möglichkeit der Sperrung bei schwenkbarer Anordnung
des Vorlaufwerks; Fig. .4 zeigt in der gleichen Darstellung wie Fig.3, jedoch in
gespannter Stellung eine weitere Möglichkeit der Sperrung bei schwenkbarer Anordnung
des Vorlaufwerks; Fig. 5 zeigt in der gleichen Darstellung und Stellung von Fig.
2 eine Möglichkeit der Sperrung bei ortsfester Anordnung des Vorlaufwerks; Fig.6
zeigt in Draufsicht ein anderes Ausführungsbeispiel für das Vorlauf- bzw. Kontakthemmwerk;
Fig.7 zeigt die Draufsicht auf die Frontplatte des Verschlusses.
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In Fig.i bedeutet im einzelnen i das Verschlußgehäuse, in dem der
die Sektoren 3 antreibende Ring 2 angeordnet ist, der durch den Spannhebel 4 des
X"erschlusses über eine Schubklinke 4a durch Angriff an den Sektorenringstift 2a
hin und her geschwenkt wird. Dieser Spannhebel .4 wird in :einer durch die Klinke
22 gesicherten gespannten Lage mittels des Hebels 23 ausgelöst. Ferner ergibt sich
aus Fig. i, daß der Sektorenring 2 den Lappen 5 trägt.
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N@'esentlich für die Erfindung ist nunmehr, daß zur wahlweisen Spannung
von Vorlaufwerk und Kotitakthemmwerk ein und der gleiche Betätigungshebel 26 vorgesehen
ist. Dabei kann in an sich bekannter Weise das Vorlaufwerk ortsfest oder um eille:lcllse27
schwenkbar angeordnet sein; in jedem l-' alle besteht es aus den nicht dargestellten
Lagerplatten sowie den Rädern 28, 29, .dem Ankerrad 30 und den Trieben 31, 32, 33,
dem Anker 34 mit seiner Achse 35. Bei der Verwendung dieses Vorlaufwerks als Hemmwerk
bei der Benutzung zu Blitzlichtaufnahmen sind nun im besonderen das Ankerrad
30 mit Trieb 33 und Anker 34 mit der Achse 35 abschaltbar.
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Die Schwenkbarkeit des Vorlauf- oder Kontakthemmwerks empfiehlt sich
vor allem dann, wenn zur Arretierung dieses Werks starre Elemente verwendet werden,
z. B. wenn ein Stift 39 (Fig. 4) auf der Grundplatte des Gehäuses angeordnet ist.
Ferner ist die schwenkbare Anordnung des Vorlauf- oder Kontakthemmwerks insbesondere
auch dann von Vorteil, wenn gemäß Fig. 3 die Arretierung des Werks durch eine ortsfeste
Feder 37 erfolgt. Hierbei dient das Schwenken des Vorlauf-oder Kontakthemmwerks
(mittels bekannter Anordnung) dem Zweck, einen Eingriff der Feder 37 oder des Stiftes
39 in eine Zahnlücke des Zahnrades 28 zu bewirken oder denselben zu vermeiden. Ordnet
man dagegen, wie in Fig. 2 vorgesehen, einen Arretierstift 36 auf dem Sektorenring
2 an und läßt ihn in die Zahnlücke des Rades 28 eingreifen, so ist eine ortsfeste
Anordnung des Vorlauf- oder Kontakthemmwerks vorteilhaft. Das gleiche empfiehlt
sich, wenn gemäß Fig. 5 zur Arretierung ein dreiarmiger Hebel 38 vorgesehen ist.
Dabei liegt, wie ersichtlich, der Drehpunkt auf der Achse 27 -des Betätigungshebels
26. Der eine Arm 38'. des Hebels 38 erhält von dem aufgebogenen Lappen 5 den Antrieb,
während der zweite Arm 38" in dem Trieb 32 eingreifen kann. Der dritte Arm 38"'
wird von dem Hebel 26 in dessen Ruhestellung beeinflußt und bewirkt die Freigabe
des Kontakthemm- oder Vorlaufwerks im abgelaufenen Zustand.
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Um die Fig. i übersichtlich zu gestalten, wurde in dieser Figur kein
Arretierungsmittel für das Vorlauf- oder Kontakthemmwerk eingezeichnet. Es ist jedoch
zu bemerken, daß zur Sperrung und Freigabe dieses Werks insbesondere jedes der in
den Fig. 2 bis 5 gezeigten Mittel dienen kann.
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Aus Fig. i ergibt sich weiter, daß zweckmäßig zur Kupplung der Vorlauf-
und der Kontakthemmwerksteile ein Ring 40 vorgesehen ist, der auf der Rückseite
des Verschlusses angeordnet ist. Dieser Ring 4o dient zur Entkupplung derjenigen
Teile des Vorlaufwerks, die bei Inbetriebnahme als Kontakthemmwerk abzuschalten
sind. Diese ringartige Ausbildung der Kupplung ermöglicht vor allem, daß an jeder
beliebigen Stelle am Umfang des Gehäuses i der Bedienungsgriff für die Blitzlicht-Ein-
und -Ausschaltung angebracht werden kann. Das gleiche gilt auch für die Einstellmarken,
die im einzelnen aus Fig. 7 ersichtlich sind. Hier bedeuten 41 und 42 die beiden
Marken, auf die der Ring eingestellt werden kann und die anzeigen, ob das Vorlaufwerk
oder das Kontakthemmwerk eingestellt ist. Diese Marken können farbig ausgelegt sein.
Ist der Vorlaufwerkspan.nhebel rot markiert, so empfiehlt sich, die zugehörige Marke
41 gleichfalls rot auszulegen. Ist die Zeigenase 40' des Rings 4o auf die gelb ausgelegte
Marke 42 eingestellt, so bedeutet dies, daß der Verschluß für Blitzlichtaufna'hmen
mit Vorzündung 5 bis 25 m/sec arbeitet. Es ist noch darauf hinzuweisen, daß entsprechend
der gelben Markierung 42 die Vorzündungszahlen
5 bis 25 der Skala
26' ebenfalls gelb ausgelegt werden. Diese Vorzündung ist den .verschiedenen Blitzlichtsorten
angepaßt. 5 bedeutet, daß das betreffende Blitzlicht einen Leuchtverzug von 5 m/sec
besitzt, wogegen 25 dasjenige Blitzlicht bedeutet, das den größten praktisch vorkommenden
Leuchtverzug von 25 m/sec besitzt.
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Aus Fig. i ist auch der zweite, ebenfalls vom Sektorenring 2 gesteuerte
Kontakthebel 43 ersichtlich, der die Vorzündung der Blitzlampen bewirkt und der
durch den Ring 40 bei Einstellung auf Vorlaufwerk gesperrt werden kann. Zu diesem
Zweck ist am Ring 40 ein Lappen 40" vorgesehen.
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Zur Durchführung von Blitzlichtaufnahmen mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Verschlusses ergeben sich aus dem Bisherigen und dem Vorhandensein des Kontakthebels
i i folgende :Möglichkeiten: entweder das Kontakthemmwerk des Verschlusses ist eingeschaltet
und bewirkt eine entsprechende Öffnungsverzögerung, wenn Blitzlichtaufnahmen mit
Vorzündungdurchgeführt werden sollen, oder der Verschluß arbeitet mittels des Kontakthebels
i i und zusammen mit trägheitslosem Blitzlicht bei beliebig eingestellter Belichtungszeit
(auch bei der kürzest möglichen), und zwar sowohl ohne als auch mit eingeschaltetem
Vorlaufwerk zur Selbstauslösung, oder der Verschluß arbeitet mittels des Kontakthebels
i i und zusammen mit Blitzlampen beliebiger Systeme und Sorten von den langen Belichtungszeiten
bis zu einer von den jeweiligen Eigenarten der Blitzlampen abhängenden Grenzbelichtungszeit
(in vielen Fällen i/25 sec), und zwar sowohl ohne als auch mit eingeschaltetem Vorlaufwerk
zur Selbstauslösung. Ohne Verwendung von Blitzlicht läßt sich der Verschluß selbstverständlich
mit und ohne eingeschaltetem Vorlaufwerk benutzen.
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Gemäß der Erfindung werden sowohl der Kontakthebel 43 als auch der
Kontakthebel i i vom Sektorenring 2 aus gesteuert. Dies geschieht, wie aus Fig.
i ersichtlich, beispielsweise derart, daß der Kontakthebel 43 mit dem Stift 44 zusammenarbeitet,
der auf dem Sektorenring 2 sitzt. In gleicher Weise kann der Kontakthebel i i mit
dem Stift 2° zusammenarbeiten, der auf dem Sektorenring 2 sitzt. Beide Kontakthebel
bilden mit dem Anschlußnippel 12 Kontakt.
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Während der Kontakthebel i i bei jedem Verschlußablauf mit dem Anschlußnippel
12 bei geöffneten Sektoren Kontakt bildet, da er der Bewegung des Sektorenringes
2 durch den Einfluß seiner Feder folgt, kann der Kontakthebel 43 nur Kontakt machen,
wenn der Lappen4ö' des Ringes4o außerhalb des Schwingbereiches des einen Hebelarmes
des Kontakthebels .;3 steht, also wenn der Verschluß auf Arbeiten mit dem Kontakthemmwerk
eingestellt ist. Die Kontaktgabe des Kontakthebels 43 erfolgt dann bereits im ersten
Teil der Sektoren:-ringbew;egung, solange die Sektoren 3 noch geschlossen sind.
Erst nach Ablauf des Hebels 26 des Kontakthemmwerks kann sich der Verschluß öffnen
und schließen.
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Aus Fig. i ist auch ersichtlich, daß man eine günstige konstruktive
Lösung .mit Abschaltung eines Teils des Vorlaufwerks 'bei Inhetriebnahme als Kontakthemmwerk
in der Weise erhält, daß das Ankerrad 30 und der Anker 34 auf einer schwenkbaren
Brücke 45 gelagert sind. Wie ersichtlich ist diese Brücke 45 als einarmiger Hebel
ausgebildet, dessen Drehpunkt 46 möglichst weit außerhalb des Drehpunktes für das
Ankerrad 3o liegt. Der besondere Vorzug dieser Anordnung ist der, daß der flache
Bogen eine einwandfreie Entkupplung der Zähne zuläßt.
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In Fig. i ist das Vorlaufwerk als ortsfest gezeichnet. Beim ortsfesten
Vorlaufwerk kann die Lagerstelle 46 der Brücke 45 auf der nicht gezeichneten unteren
Lagerplatte oder auf der Verschlußgrundplatte angebracht sein. Beim verschwenkbaren
Vorlaufwerk muß diese Lagerstelle auf der Lagerplatte liegen; die Brücke 45 macht
also die Verschwenkung mit. Die Verschwenkung selber ist sehr klein und macht an
der äußersten Stelle des Vorlaufwerks nur etwa 6 bis 8 Zehntelmillimeter aus. Die
Lagerstelle 46 der Brücke 45 muß also in diesem Fall um den kleinen Betrag der Verschwenkung
nach .außen gerückt sein, um nicht am inneren Rohrstutzen anzuschlagen.
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Die drehbar auf dem Bolzen 46 gelagerte Brücke (Fig. t) steht unter
dem Einfluß einer Feder, die die Brücke entgegen dem Uhrzeigersinn zu drehen sucht,
den abschaltbaren Teil des Vorlaufwerks also im Eingriff mit dem übrigen Teil zu
halten sucht. Der Ring 40 besitzt eine Nase 40"', die die Brücke 45 an einem Vorsprung
erfaßt und diese zum Abschalten verschwenkt. Beim Kuppeln des abschaltbaren Teils
folgt die Brücke 45 durch ihre Feder der Bewegung .des Ringes 40.
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Fig.6 stellt eine andere Ausführungsform des Erfindungsgedankens dar.
Der Ring 40 und der Kontakthebel 43 kommen nämlich hierbei in Wegfall, und die Brücke
45 wird mittels des Umschaltarmes 451v direkt von Hand betätigt. Von der Brücke
45 aus ist hier die Verbindung .durch einen angelenkten Steg 45' mit einem Kontakthebel
47 hergestellt. Bei Stellung auf Vorlaufwerk hat der Steg durch seine Schlitz-Stift-Steuerung
45" und 45"' den isoliert und drehbar gelagerten Kontakthebet 47 vom Kontaktstück
49 .des Sektorenrings 2 abgehoben, so daß kein Kontakt zustande kommt. Bei Stellung
der Brücke auf Kontakthemmwerk wird der Steg 45' mitgenommen und verschwenkt den
Kontakthebel 47 so, daß sich sein federndes Ende an das isolierte Kontaktstück 49
anlegt. Wenn nun dieses nach dem Auslösen des Verschlusses auf das konzentrische
Bogenstück des Hebels 26 trifft, wird Kontakt gemacht. Vom Kontakthebel 47 führt
ein Leitungsdraht 48 zum Anschlußnippel i2.
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WelcheAusführungsform der Erfindungsgedanke auch haben mag, wesentlich
ist stets, daß bei einem Spannverschluß mit Vorlaufwerk und Blitzlicht-Auslösung
neben dem Spann- und -dem Auslösehebel insgesamt nur noch zwei Bedienungsgriffe
für die Selbstauslösung und für die Einschaltung bzw. Einstellung der Kontaktgabe
vorhanden sind,
nämlich der 13etätigungshehel 26 und der Ring 40
bzw. der Umschaltarm 451v: