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Vorschub-Vorrichtung für Fabrikationseinrichtungen, z. B. Bearbeitungsmaschinen,
wie Stanzen od. dgl. Bei der Massenfabrikation kommt es darauf an, daß das zu verarbeitende
Gut, beispielsweise Blech, Papier, Kunstwerkstoff oder anderes Material, in möglichst
kurzer Zeit der zu verarbeitenden Maschine zugeführt wird. Bisher hat man ,dazu
mechanische Vorrichtungen verwendet, hei .denen das vorzuschiebende Gut beispielsweise
durch Klemmwalzen gefaßt und der Arbeitsmaschine, z. 13. einer Stanze, Presse, Einwickelmaschine
oder ähnlicher Fabrikationseinrichtung, zugeschoben wird. 1)a hierbei die Walzen
das Gut zunächst fassen und festklemmen, dann vorschieben und sich schließlich wieder
lösen und zurückbewegen müssen, um neues Gut vorsichtig zu fassen, so dauert der
Vorscbubvorgang verhältnismäßig langes. Außerdem arbeiten derartige mechanische
Vorschub-Vorrichtungen nicht präzise. So sind z. B. bei Stanzvorgängen die Stegbreiten
zwischen den ausgestanzten Stellen verschieden breit. Bei der wirtschaftlichen Massenfabrikation
darf aber nicht mehr Material stehenbleiben, als unbedingt erforderlich ist.
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Die Erfindung hat es sich daher zur Aufgabe gestellt, eine Vorschub-Vorrichtung
für Fabrikationseinrichtungen zu schaffen, welche schneller und präziser als die
bisher auf diesem Gebietbekannten Vorrichtungen arbeitet, und löst sie -durch Verwendun.g
einer elektromagnetischen Klemmvorrichtung, die an die Stelle der mechanischen Klemmwalzen
tritt. Die elektromagnetische Klemm-Torrichtung wirkt ohne Zeitverzögerung imAugenblick
der
Einschaltung des elektrischen Stromes und ist im Augenblick der Absehaltung des
elekerisschen Stromes wirkungslos.
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Erfindungsgemäß besteht die elektroniagnetischmechanische Vorschub-Vorrichtung
aus zwei sehr kräftigen elektromagnetischen Klemmvorrichtungeli, die zwischen ihren
Ankern und, Kernen das vorztischidbende Gut im Arbeitstakt festklemmen und wieder
freigeben und sich in ihrer Bauart von den bekannten Elektromagneten nicht wesentlich
.tititerscaieideii. Die eine Klemmvorrichtung steht dauernd fest., während die andere
im Takt des Fabrikationsprozesses mit Hilfe eines Übertragungsorgans von der Fabrikationseinrichtung
mechanisch hin und 'her bewegt wird. Einstellbare elektrische Kontakte, die von
der Fali-ri@kationseinrichtung gesteuert werden, erregen die Elektroinagnete der
Klemmvorrichtungen in einem solchen "Pakt, daß zunächst die bewegliche Klemnivorrich
tu-tig von Strom durchflossen wird und mittels ihrer magnetischenKräfte .das vorzusclrieberudeGut
so festhält, daß sie es bei ihrer eigenen Vorwärtsbewegung mitnimmt und dem Fabrikationsprozeß
zuführt. Sobald es seine richtige Arbeitslage erreicht hat, wird' der elektrische
Strom für diese Klemmvorrichtung durch die von verstellbaren Nocken gesteuerten
elektrischen Kontakte attygeschLaltet, wodurch ihre Wirkung momentan aufhört, während
tiun die feststehende Klemmvorrichtung magnetisch erregt wird und durch ihre Klemmwirkung
das Gut in der für denFabrikationsprozeß erforderlichen Stellung festhält, Unterdessen
geht die lte.wegliche stromlose Klenunvorrichtu ng iii ihre Ausgangslage zurück.
Bei Erreichen .dieses Punktes wiederholt sich das Spiel im gleichen .Arbeitstakt
von neuem. Durch Verschieben der Nocken und durch EiustelIen,der elektrischen Konr
takte kann man die jeweiligen Zeitpunkte des Ein-und Ausschaltens für die beiden
Klemmvorrichtungen sehr genau ehistellen, so daß man (15e für den F abrikationsprozeß
bezüglich Zeitaufwand und Materialverbrauch günstigste Wirkung erhält. Für die Elektr(>magnetekann
jede beliebige Form benutzt werden; am zweckmäßigsten verwendet man zwecks Schutzes
der Wicklungen Topfmagnete. :11s Stromart kann Gleich- oder Wechselstrom l>el@iel>iger
Phasenzahl verwend''et werden.
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Die Zeichnung zeigt den Gegenstand der Erfindung in schematischer
Darstellung, und zwar ist ihn Abb. i eine Vorderansicht einer elektromagneti: sehen
Klemmvorrichtung dargestellt, wobei das vorzuschiebende Gut geschnitten ist, währenKl
Abb. 2 cliie gleiche Vorrichtung in Seitenansicht zeigt; Abb.3 zeigt in perspektivischer
Darstellung sämtliche Teile der elektromagnetisch-mechaniischen Vorschub-Vorrichtung.
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Ein an der Fabrikatiionseinrichtung befindliches Ri.tzel i treibt
ein auf einer Welle 2 sitzendes Zahnrad 3 aia. Auf die gleiche Welle 2 sind eine
Kurbel 4 mit einer Schubstange 5 zum Hinundherbewegen der elektromagnetischen Klemmvorrichtung
6 und außerdem zwei verstellbare Nockenscheiben7 und 8 mit einstellbaren elektrischen
Kontakten 9 un.d io gesetzt, welche die NVickfungen der beweglichen Klemmvorrichtu-ng6
und der feststchtii-den @lennnvorrichtun@g i i umschichtig ein- und ausschalten.
Zwischen den Kernen 12 und den Ankern 13 liegt das vorzuschiebende @bzw. . festzuhaltende
Gut 14, wobei die Anker mittels Scharnieren 15 drehbar gelagert sind. Die 1ie@ieglicli.e
Klemmvorrichtung 6 gleitet in einer Führung 16 hin und 'her. Die Wicklungen
17 der Elektroinagnett h<inneri mit beliebiger Stromart erregt werden.
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Die Wirkungsweise der elektromagnetischmechanischen Vorschub-Vorrichtung
ist folgende: Zunächst werden die Anker der Kleininvorrichtungen hochgeklappt bzw.
werden die magnetischen Schlußplatten abgehoben und das v>rztischiebende tut auf
die Kerne <ttifgel.egt. Dann werden die ;Anker wieder lieruntergelaappt, so daß
sie oben auf dein Gut aufliegen. Dic Fabrikationseinrichtung wird in Tätigkeit gesetzt,
welche u. a. auch die elektrischen Kontakte steuert und die bewegliche Kl4-tnmvorrichtung
hin tind her bewegt. Sobald der efektrische Strc>ni für (lie bewegliche l.leinnivorrichtung
einges(@haltet ist, wird der auf (lern Gut liegende Anker derart fest durch die
inagnetis chen Kräfte auf das Gut gel)regt, daß das Gut zwisclieti Kern und Anker
festgekleninit wird'. Die dabei auftretende'' Kräfte sind so groß, claß (las Gut
bei richtiger 1)iineiisionierettig bei der Vorwä rtshewegung der Kleinnivirrichtung
von Rollen abgewickelt und in die Fabrikationseinrichtun g eingeführt wird. l»ti
Fri-eichen dcur für den Arbeitsprozeli giinstigstcii Lage des Gutes schaltet der
zugeliiirige Kontakt den Strom ab. so daß die Bewegung des Gutes niomeutati ;tufhiii-t.
Gleichzeitig wird durch die anderen Kontakte der Strom für die feststelivnc1t Kleininvorriclitung
eingeschaltet, so daß das Gut in Beinei- günstigste'' Lage unverrückbar festgelialteii
wird und bearbeitet Nxereleti kamt. @@'ährend des <eigentlichen Arbeitsprozesses
wird -die betvegliche l#leinnivorrichtun.g wieder in ihre -\iisgangsstellung zurückgeschoben,
so (laß bei Erreichen dieses Punktes das Spiel ian Arbeitstakt wieder von neuem
beginnen kann. , Die Erfin,dmtg beschränkt sich nicht auf das Ausführungsl)«eisl>iel,
sondern es fallen alle Vorschub-Vorrichtungen in den Bereich der Erfindung, bei
denen der Vorschub sowohl bezüglich Bewegung als auch bezüglich Wegebegrenzung unter
Benutzung von Steuereinrichtungen elektromagnetisch sichergestellt wird.