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Elektrische Bühnenanlage mit elektrischer Fernsteuerung der Regelorgane
der Beleuchtungsstromkreise In elektrischen Bühnenanlagen ist es bereits bekamit,
die Regelorgane für die Beleuchtungsstromkreise von dem in der Beleuchtungsloge
befindlichen Bühnenstellwerk (Kommandostelle) elektrisch fernzusteuern. Um an der
Kommandostelle zu erkennen, welche Stellung die Regelorgane einnehmen, hat man vorgeschlagen,
die Kommandostelle mit Nachlaufwerken zu versehen, die die Stellung der Regelorgane
jeweils anzeigen. Die Nachlaufwerke können in beliebiger Art, z. 13. als synchronlaufende
Schrittschaltwerke, ausgebildet sein.
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Die Erfindung befaßt sich mit der Aufgabe, für elektrische Bühnenanlagen
mit elektrisch ferngesteuerten Regelorganen, insbesondere mit Regelorganen, deren
Stellungen an der Kommandostelle von Nachlaufwerken angezeigt werden, eine Voreinstellung
für die Fernsteuerung der Regelorgane zu schaffen, die ein selbsttätiges Einregeln
der Regelorgane auf ihren Sollwert ermöglichen. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe
dadurch gelöst, daß zur Voreinstellung der Fernsteuerung ein beliebig voreinstellbares
Potentiometer vorgesehen ist, dessen Teilspannung mit der Teilspannung eines von
dem Regelorgan, insbesondere seinem Nachlaufwerk, gesteuerten Potentiometers über
ein polarisiertes Relais verglichen wird, das bei Spannungsungleichheit das Regelorgan
über elektrische Antriebsmittel auf den Sollwert steuert. Ist eine Voreinstellung
für mehrere aufeinanderfolgende Szenenbilder erwünscht, so werden mehrere voreinstellbare
Potentionteter
verwendet, von denen jeweils ein einziges Potentiometer über einen Wählschalter
mit dem Potentiometer des Regelorgans, insbesondere seines Nachlaufwerkes, verbunden
werden kann.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Mit i ist ein Regelorgan für den Beleuchtungsstromkreis der Bühnenanlage
bezeichnet. In dem Ausführungsbeispiel ist es ein Regeltransformator, dessen Stromabnehmer
2 auf- und abwärts bewegt werden kann. Die Auf- und Abwärtsbewegung erfolgt in dem
Ausführungsbeispiel durch ein in der Zeichnung nur schematisch angedeutetes Schrittschaltwerk
3. Dieses Schrittschaltwerk wird eingeschaltet durch ein Abwärts- und Aufwärtsrelais
4 und 5, dessen Spulenanschlüsse mit a und b bezeichnet sind. Synchron
mit dem Schrittschaltwerk 3, das das Regelorgan steuert, läuft an der Kommandostelle
(Bühnenstellwerk) ein in der Zeichnung nicht dargestelltes Schrittschaltwerk als
Nachlaufwerk, dessen Welle mit 6 bezeichnet ist. Auf der Welle 6 sitzt ein doppelarmiger
Zeiger 7, dessen Arme gegeneinander isoliert sind. Der Zeiger 7 spielt über einer
Skala 8, so daß die Zeigerstellung die Stellung des Regelorgans an der Kommandostelle
erkennen läßt.
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Der Steuerstromkreis für das Abwärts- und Aufwärtsrelais 4 und 5 ist
an die Gleichstromquelle 9 angeschlossen. Die Kommandogabe für die Verstellung des
Regelorgans erfolgt durch einen Kommandoschalter io, der auf- und abwärts schwenkbar
ist. Der Kommandoschalter hat eine federnde Rastenbrücke i i, die ihn in seiner
Mittelstellung zu halten sucht. Er ist mit einem Druckknopf 12 versehen, durch den
die an ihm befindliche Kontaktplatte 13 verstellt werden kann. Wird der Druckknopf
12 nicht betätigt, so steht die Kontaktplatte 13 mit der Rastenbrücke i i in leitender
Verbindung. Beim Einwärtsdrücken des Druckknopfes wird diese Verbindung gelöst,
indem sich die Kontaktplatte 13 von der Lagerachse des Kommandoschalters entfernt.
Die Kontaktplatte kann in den Schwenkstellungen jeweils mit zwei ortsfesten Kontaktteilen
zusammenwirken. Diese ortsfesten Kontaktteile sind mit 14, 15, 16, 17 bezeichnet.
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Um das Regelorgan des Beleuchtungsstromkreises beliebig verstellen
zu können, genügt es, den Kommandoschalter io ohne Einwärtsdrücken des Druckknopfes
12 nach unten oder oben zu schwenken. Es stehen nämlich die ortsfesten Kontaktteile
14 und 15 mit den Spulenanschlüssen a und b des Abwärts- und Aufwärtsrelais
4, 5 in Verbindung. Wird z. B. der Kommandoschalter nach unten geschwenkt, so fließt
von dem Pluspol der Gleichstromduelle 9 über die Rastenbri'tcke i i, die Kontaktplatte
13, den ortsfesten Kontaktteil 14, die Spule des Abwärtsrelais 4 zu dem Minuspol
der Gleichstromquelle 9 ein Strom. Dadurch werden die Schrittschaltwerke 3 und 6
in Bewegung gesetzt, wodurch eine Verstellung des Regelorgans i und eine Bewegung
des Zeigers 7 an der Skala 8 der Kommandostelle erfolgt. Die Bewegung findet so
lange statt, als der Kommandoschalter nach unten geschwenkt wird. Um das Regelorgan
in der anderen Richtung zu verstellen, ist es erforderlich, den Kommandoschalter
nach oben zu schwenken, wobei das ,@ufwärtsrelais 5 Strom erhält.
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An der Kommandostelle ist auf der Achse 6, die den Zeiger 7 trägt,
eine Einstellscheibe 23 angeordnet, die mit einer Zunge zur Skala 8 reicht. Mit
Hilfe dieser Einstellscheibe lassen sich Voreinstellungen ausführen, die gestatten,
daß nach Kommandogabe das Regelorgan 1 sich selbsttätig auf den gewünschten Sollwert
steuert. Zu diesem Zweck wird die Einstellscheibe 23 an der Skala 8 in diejenige
Stellung gebracht, die für das Regelorgan erwünscht ist. Die Einstellscheibe hat
zwei Schleifkontakte 18, i9, die mit den Spulenanschlüssen a und b des Abwärts-
und:@ufwärtsrelais in Verbindung stehen. Der der Skala 8 zugewandte Arm des Zeigers
7 trägt einen Kontaktteil 20. Der gleiche Arm ist durch eine Leitung an den ortsfesten
Kontakttei116 des Kommandoschalters angeschlossen. Um das Regelorgan i bei Benutzung
der Einstellscheibe 23 sich in die gewünschte Stellung selbsttätig einsteuern zu
lassen, wird der Kommandoschalter 1o unter Einwärtsdrücken des Druckknopfes 12 nach
unten geschwenkt, wodurch die Kontaktplatte 13 in Berührung mit dem ortsfesten Kontaktteil
16 gelangt und sich an diesem Kontaktteil festhält. Die Kontaktplatte 13 des Kommandoschalters
ist über die biegsame Leitung 21 an den Schalter 22 angeschlossen, der an dem Pluspol
der Gleichstromquelle 9 liegt. Wird der Schalter 22 geschlossen, so fließt ein Strom
von dem Pluspol der Gleichstromquelle über den Schalter 22, die Kontaktplatte 13,
den ortsfesten Kontaktteil 16, den 'Kontaktteil 20 des Zeigerarmes, den Schleifkontakt
18, die Spule des Abwärtsrelais ,4 zu dem Minuspol der Gleichstromquelle 9. Dadurch
werden die Schrittschaltwerke 3 und 6 in Bewegung gesetzt, wodurch die Verstellung
des Regelorgans 1 erfolgt. Die Verstellung geschieht so lange, als sich der Kontaktteil
2o des Zeigerarmes noch i11 Berührung mit dem Schleifkontakt i8 der Einstellscheibe
23 befindet. Läuft der Kontaktteil 2o des Zeigerarmes von dem Schleifkontakt 18
ab, so wird der Steuerstrom für das Abwärtsrelais 4 unterbrochen, so daß die Bewegung
der Schrittschaltwerke aufhört. In diesem Falle hat das Regelorgan die gewünschte
Einstellung erhalten, die der Stellung der Einstellscheibe 23 an der Skala 8 entspricht.
Befindet sich dagegen bei der Voreinstellung durch die Einstellscheibe 23 der Zeigerarm
auf dem Schleifkontakt i9, so erfolgt die Verstellung des Regelorgans i in der entgegengesetzten
Richtung, da der Schleifkontakt i9 mit dem Aufwärtsrelais 5 in leitender Verbindung
steht.
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Nach der Erfindung ist die elektrische Bühnenanlage mit einer Einrichtung
versehen, die ebenfalls eine Voreinstellung ermöglicht, um bei Kommandogabe selbsttätig
das Regelorgan sich auf seinen Sollwert regeln zu lassen. Diese Voreinstelleinrichtung
braucht nicht immer an elektrischen Bühnenanlagen verwendet zu werden, bei denen
die Nachlaufwerke an der Kommandostelle mit Einstellscheiben an der die Stellung
der Regelorgane anzeigenden Skala versehen sind. Sie kann auch in
Bühnenanlagen
Verwendung finden, die derartige Einstellscheiben an der Kommandostelle nicht besitzen.
Die erfindungsgemäße Voreinstelleinrichtung hat mehrere Potentiometer 26, 27, 28,
29, die in Parallelschaltung all die Gleichstromquelle 9 angeschlossen sind. Diese
Potentionieter sind beliebig von Band voreinstellbar. Außerdem hat die erfindungsgemäße
Voreinstelleinrichtung ein Potentionieter 2.4, das von dem Nachlaufwerk der Kommandostelle
geregelt wird. Das Potentiometer 2:I ist ebenfalls an die Gleichstromduelle 9 angeschlossen.
Der der Skala 8 abgewandte Arm des Zeigers 7 hat einen Kontaktteil 25, der sich
auf dein Potentiometer 24 entlang bewegen kann. Die Stellhebel der voreinstellbaren
I'otentiometer 26 bis 29 sind an die Kontakte des Wahlschalters 3o angeschlossen.
Der Wahlschalter ist Tiber ein polarisiertes Relais 31 leitend mit dein Arm des
Zeigers 7 verbunden. Auf diese Weise ist es möglich, die an dein Potentiometer 2:I
des Nachlaufwerkes abgegriffene Teilspannung Tiber das polarisierte Relais
31 jeweils mit der Teilspannung eines durch den \\'ahlschalter
30 eingeschalteten voreinstellbaren Potentiometers 26 bis 29 zu vergleichen.
Die beiden Kontakte des polarisierten Relais 31 stehen in Verbindung mit
den Spulenatischlüssen u und b des Abwärts- und Aufwärtsrelais. Bei Ungleichheit
der miteinander zu vergleichenden Teilspannungen erhält das Abwärts- und :\ufw-ärtst-elais
.4, 5 jedoch nur darin einen Stetiersirorn, wenn der Kommandoschalter io bei I?itiwärtsdrücken
des Druckknopfes 12 nach oben geschwenkt wird. [n diesem Falle gelangt die Kontaktplatte
13 in Berührung mit dem ortsfesten Kontaktteil 17 und hält sich all
diesem Kontaktteil fest. Es ist nur noch erforderlich, den Schalter 22 zu schließen.
Besteht Ungleichheit zwischen der all dem Potentionieter 24 des Nachlaufwerkes abgegriffenen
Teilspannung und der Teilspannung eines der durch den Wahlschalter 30 eingeschalteten
Potetitiometer, so erhält das Alm-<irts- oder :\ufw ärtsrelais d, 5, je nachdem
die eine oder andere Teilspannung überwiegt, einen Steuerstrom, wodurch sich das
Regelorgan i verstellt. Diese \'erstellutig erfolgt so lange, bis keine Ungleichheit
der Teilspannungen mehr besteht und damit der Sollwert der Verstellung des Regelorgans
eingetreten ist.
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Durch die \'oreinstelleinrichtung gemäß der Erfindung lassen sich,
bevor die Verstellung des Regelorgans erfolgt, die Sollwertverstellungen des Regelorgans
festlegen, so daß es kurz vor Beginn der abzuspielenden Szene nur einer Kommandogabe
mit wenigen Handgriffen bedarf, damit das Regelorgan sich selbsttätig in die gcwiinschte
Stellung steuert. In (lern können durch den Wahlschalter 30 vier voreinstellbare
Potentiometer wahlweise zum \-ergleich der Spannungen an das Potentionieter 24 (fies
Nachlaufwerkes angeschaltet werden. Auf diese Weise lassen sich für vier verschiedene
Szenenbilder \-oreinstellungen des Regelorgans festlegen. je nach Bedarf kann jedes
Regelorgan der t3ülznenatilagc finit mehr oder weniger Potentiometern dieser .-\rt
versehen werden. Wird nur ein einziges voreinstellbares 1'otentiometer zum Vergleich
mit dein Potentiometer des Nachlaufwerkes benutzt, so ist der Wahlschalter
30 überflüssig.
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Die erfindungsgemäße Voreinstelleinrichtung läßt sich auch an elektrischen
Bühnenanlagen an-«-enden, die keine Nachlaufwerke für die Regelorgane an der Kommandostelle
haben. In diesem Falle ist das Potentiometer 24 von der Kommandostelle in die Nähe
des Regelorgans i zu verlegen, wo es mit dem Antriebsorgan des Regelorgans mechanisch
gekuppelt werden kann.
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In der Bühnenanlage gemäß der Erfindung kann das Bühnenstellwerk,
das die Kommandostelle darstellt, folgende Geräte enthalten: Das synchronlaufende
Schrittschaltwerk 6, den Zeiger 7, die Skala 8 und die Einstellscheibe 23. Ferner
ist in dem Bühnenstellwerk der Kommandoschalter io unterzubringen und gegebenenfalls
ein in der Zeichnung nicht dargestellter Geschwindigkeitsschalter, mit dem die Geschwindigkeit
der Verstellung der Regelorgane eingestellt werden kann. Das Bühnenstellwerk wird
in all sich bekannter Weise so auf der Bühne aufgestellt, daß der Beleuchter einen
freien Überblick über die ganze Bühne hat. Das durch die Erfindung für die Bühnenanlage
sich ergebende Bühnenstellwerk ist für eine solche Aufstellung besonders geeignet,
da es durch die kleine Anzahl der eingebauten Teile räumlich sehr klein gehalten
werden kann. Trotz der Kleinheit erfüllt es alle Bedingungen bezüglich einer weitgehenden
Betätigung der einzelnen Beleuchtungsstromkreise. Entfernt von dem Bühnenstellwerk
kann ein zweites Gerät, ein sog. Vielfachvoreinstellgerät, aufgestellt werden, das
die Potentiometer 26 bis 29, deren Zahl beliebig sein kann, ferner die zugehörigen
Wahlschalter 30 und gegebenenfalls die Schalter 22 für die Kommandoschalter
to enthält. Die polarisierten Relais 31 können auch in diesem Gerät untergebracht
werden. Es ergeben sich dadurch besonders kurze Leitungen für dieses Gerät. Dieses
zweite Gerät braucht nicht unbedingt in der Reichweite des Bühnenstellwerkes zu
stehen. Es genügt, wenn es von dein eigentlichen Bühnenstellwerk nicht zu weit entfernt
aufgestellt ist. Alles übrige der elektrischen Bühnenanlage, und zwar die Regelorgane
i mit den SchrittschaltNverken 3, die Auf- und Abwärtsrelais4 und 3, die polarisierten
Relais 31, ferner die Einrichtung zur Erzeugung der Impulse zum Antrieb der Schrittschaltwerke
3 und 6 sowie die Gleichstromduelle 9 für den Steuerstromkreis können in einem getrennten
Raum aufgestellt sein, der beliebig weit entfernt von der eigentlichen Bühne sein
kann.