DE82522C

DE82522C -

Info

Publication number: DE82522C
Application number: DENDAT82522D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

ΡΑΤΕΝΤΑΜΤΛ^

PATENTSCHRIFT

KLASSE S2: Nähmaschinen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 10. Juni 1894 ab.

Der neue, in den Fig. 1 bis 8 in verschiedenen Ansichten und in seinen einzelnen Theilen dargestellte Fufs ist mit zwei verschiebbaren Backen b O₁ ausgerüstet, wie Fig. 6 eine solche in Rückansicht, Fig. 7 in Seitenansicht zeigt, welche in dem Fufskörper η schwalbenschwanzförmig geführt sind und mittelst einer Schraube 5 mit Bezug auf die Fufsmitte (Stichloch) gleichmäfsig von einander entfernt oder einander genähert werden können. Zu diesem Zwecke ist die Schraube 5 zur Hälfte mit linksläufigem, zur anderen Hälfte mit rechtsläufigem Gewinde w W_x versehen (Fig. 1 o). Zur Verhütung unbeabsichtigter Verschiebungen während des Arbeitens ist an der Schraubenspindel noch ein Bund r vorgesehen, welcher sich in eine am Fufse u befindliche Vertiefung ν einlegt (Fig. 3).

Fig. ι und Fig. 2 sind Seitenansichten des Fufses mit den Backen, Fig. 3 ist eine solche ohne dieselben. Fig. 4 zeigt den Fufs im Grundrifs, Fig. 5 in Vorderansicht.

Der Zweck dieses Drückerfufses ist unter anderen die Vernähung einer Litze zwischen zwei Stofflagen durch eine einzige Naht ohne vorheriges Festnähen der Litze auf der einen Stofflage bezw. ohne Zuhülfenahme von besonderen Führungsstegen.

Fig. 9 zeigt die Anwendung des Fufses zu diesem Zwecke. Die beiden Stoffbahnen mit der dazwischen liegenden Litze werden so unter den der Litzenbreite entsprechend eingestellten Drückerfufs gebracht, dafs die Litze.

mit der oberen Stoffbahn zwischen die Backen b b_l tritt. Um die Litze während des Vorrückens festzuhalten (zu drücken), sind die Backen b b_x mit seitlichen Ansätzen e e, versehen, welche bei Nachstellung der Backen über einander greifen und den durch die Backen seitlich begrenzten Kanal nach oben abschliefsen. Litze und Oberstoff werden in dem Kanal des verstellbaren Fufses geführt und ein seitliches Ausweichen der Litze ist, weil sie von vornherein scharf gefafst wird, unmöglich geworden.

Die Stoffbahnen werden dem vorher aufgezeichneten Dessin folgend unter dem Drückerfufs durchgeführt, wobei die gegenseitige Reibung derselben eine Verschiebung der Stoffe gegen einander verhütet und die Litze zwangläufig, dem Dessin gemäfs, unter die Nadel gerückt wird.

Wird die Litze an den Kanten zweier Stofflagen zwischen diesen vernäht und werden nach dem Vernähen die Stoffe zurückgeschlagen, so erscheint die Litze in Form einer Stofskante und es läfst sich der neue Drückerfufs auch anwenden zur Herstellung von Stofskanten für Frauenkleider, wie zum Einnähen sogen. Biesen in Mützenränder u. a. m.

Die Naht geht stets genau durch die Mitte der Litze, so dafs die Biese in überall genau gleicher Breite zu Tage tritt, in einer Vollkommenheit, welche sich beim Nähen mit der Hand nie erreichen läfst.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Drückerfufs, gekennzeichnet durch zwei mittelst Schraube (S) in schwalbenschwanzförmigen Führungen des Fufsrumpfes (u) verschiebbare Backen (bb¹), deren Mittelstellung durch den in eine Ausfräsung des Fufsrumpfes sich legenden Bund (r) der Schraubenspindel gesichert ist, und welche mit inneren seitlichen Ansätzen (e ej versehen sind, derart, dafs die zwischen zwei Stofflagen (Jf₁) zu vernähenden Litzen auch bei verschiedenen Breiten zuverlässige, richtige Führung haben und mit den beiden Stofflagen in einem einzigen Durchgange vernäht werden können.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.