DE820341C

DE820341C - Blendungsfreies Anzeigegeraet mit Zeiger und Skala

Info

Publication number: DE820341C
Application number: DES1628A
Authority: DE
Inventors: Peter Lager
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens Corp
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens Corp
Priority date: 1950-02-10
Filing date: 1950-02-10
Publication date: 1951-11-08

Description

Blendungsfreies Anzeigegerät mit Zeiger und Skala Bei Anzeigegeräten, deren Skala mit einer Glasscheibe abgedeckt ist, wird es als Nachteil empfunden, daß sich die vorhandenen Lichtquellen, z. B. Fenster oder Beleuchtungskörper, in der Abdeckscheibe spiegeln, so daß der in Richtung der reflektierten Strahlen sich befindende Beobachter an der Ablesung gehindert oder zumindest stark beeinträchtigt wird. Dieser Nachteil macht sich insbesondere bei elektrischen Meßinstrumenten in Schaltwarten, Betriebsräumen usw. bemerkbar, wo eine große Anzahl von Instrumenten an Schalttafeln, Schaltsäulen u. dgl. fest eingebaut ist. In derartigen Fällen kommt es häufig vor, daß der die Instrumente Ablesende wiederholt seinen Standort wechseln muß, um einer Blendung bzw. Spiegelung der Lichtquellen an den verschiedenen Instrumenten auszuweichen und eine eindeutige Ablesung vornehmen zu können. Zur Vermeidung einer Blendung ist bereits vorgeschlagen worden, die Abdeckung der Instrumente oder sonstigen Anzeigegeräte mit stark mattiertem Milchglas oder bis zur völligen Undurchsichtigkeit mattiertem Glas vorzunehmen und durch eine rückwärts angebrachte Lichtquelle auf die nur durchscheinende Mattglasscheibe Skala und Zeiger in Form eines Schattens zu projizieren. Abgesehen von dem Erfordernis einer besonderen Lichtquelle in jedem Instrument hat sich diese Ausführung aus dem Grunde nicht in jedem Falle als zweckmäßig erwiesen, weil bei heller Beleuchtung des Raumes die Schattenskala nicht immer einwandfrei erkennbar ist.
Die Erfindung löst die Aufgabe der Vermeidung einer Blendung an Anzeigegeräten auf sehr einfache Weise dadurch, daß die Abdeckscheibe auf der Außenseite leicht mattiert, insbesondere seidenmattiert ist. Werden dabei die Skala bzw. die Skalenscheibe und die anzeigende Zeigerspitze genügend nahe an die Abdeckscheibe herangeführt, so tritt keine merkbare Beeinträchtigung der Schärfe des Skalen- und Zeigerbildes ein. Die Mattierung kann dabei entweder durch Ätzen oder durch Sandstrahlen erzeugt sein. Vorteilhaft wird nur eine sogenannte Seidenmattierung angewandt, d. h. eine Aufrauhung der Glasoberfläche mit so feiner Körnung, daß ohne wesentliche Beeinträchtigung der Durchsichtigkeit eine störende Blendung durch reflektierte Lichtquellen gerade vermieden wird.
An Hand einiger auf der Zeichnung dargestellter Beispiele wird die Erfindung noch näher beschrieben. Es zeigen Fig. i und 2 ein elektrisches Meßinstrument im Schnitt und in Vorderansicht und die Fig. 3 und 4 ein Meßinstrument mit abgeänderter Skalen- und Zeigerausführung im Schnitt und in Vorderansicht; in Fig. 5 ist eine Einzelheit an Skala und Zeiger dargestellt.
In Fig. i ist i das Gehäuse und 2 das Meßwerk eines Meßinstrumentes; 3 ist die Zeigerachse mit dem Zeiger 4, 5 die Skalenscheibe und 6 die Abdeckscheibe aus Glas. Diese Abdeckscheibe 6 ist auf der dem Beschauer zugewandten Außenseite durch Ätzen, Sandstrahlen o. dgl. seidenmattiert. Da durch diese Mattierung die Durchsichtigkeit etwas beeinträchtigt wird, wird die Skala im Gegensatz zu der üblichen Ausführung von Anzeigegeräten mit Zeiger und Skala nicht erst in einem gewissen, für den Zeiger einen ausreichenden Spielraum freilassenden Abstand von der Abdeckscheibe angeordnet, sondern so dicht wie möglich an die Abdeckscheibe herangeführt. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen.
Im Ausführungsbeispiel ist der die Skala tragende Teil 7 der Skalenscheibe 5 erhaben ausgeführt und unmittelbar hinter der Abdeckscheibe 6 angeordnet, während der im Drehbereich des Zeigers liegende Skalenscheibenteil in üblicher Weise in größerem Abstand von der Abdeckscheibe 6 liegt. Hierdurch ist ein ausreichender Raum für das Spiel des Zeigers 4 geschaffen. Dieser ragt mit seiner Spitze nur bis an den erhabenen Bereich 7 der Skalenscheibe, d. h. bis an den inneren Rand der Skala heran. Damit seine Anzeigespitze scharf erkennbar ist, wird sie vorteilhaft bis dicht an die Rückwand der Abdeckscheibe herangekröpft.
Anstatt den die Skala tragenden Teil der Skalenscheibe erhaben auszuführen, kann auch die Skala selbst, d. h. die Skalenteilung und die Skalenbeschriftung, erhaben ausgeführt sein, z. B. durch Prägen der Skala (Prägeschrift).
Auch in diesem Falle bleibt genügend Spielraum für den Zeiger, wobei die Skala durch die seidenmattierte Abdeckscheibe hindurch scharf erkennbar ist.
Es kann auch die ganze Skalenscheibe dicht hinter der Abdeckscheibe angeordnet werden, wie es beispielsweise bei dem Meßgerät nach den Fig. 3 und 4 der Fall ist, wo gleiche Bezugszeichen wieder auf die gleichen Teile wie in Fig. i und 2 hinweisen. Der Zeiger 4 ist hierbei hinter der Skalenscheibe 5 angeordnet, und letztere besitzt neben der Skala einen Ausschnitt 8, durch den hindurch die Zeigerspitze sichtbar ist. Vorteilhaft wird zur schärferen Kontrastbildung hinter der Zeigerspitze zusätzlich noch ein Schirm 9 angeordnet, der von der gleichen Farbe wie die Skalenscheibe sein kann. Gemäß Fig. 5 kann die Spitze io des Zeigers .4 wieder nach vorn abgekröpft sein, so daß sie im Ausschnitt ä möglichst nahe hinter der Abdeckscheibe 6 spielt und mit scharfen Konturen durch diese hindurch sichtbar ist.
Die Skala kann auch unmittelbar auf die Innenseite der Abdeckscheibe aufgebracht sein, beispielsweise durch Aufmalen oder nach dem Abziehbildverfahren. Desgleichen kann nach Aufbringen der Skala ein Teil oder auch die ganze rückwärtige Fläche der Abdeckscheibe mit einer Kontrastfarbe, z. B. weiß, bedeckt sein. In letzterem Falle wird man ähnlich der Fig. 3 und 4 einen Ausschnitt vorsehen, durch den die Zeigerspitze erkennbar ist, und hinter dieser wieder einen Schirm, ähnlich dem Schirm 9 in Fig. 3, anordnen. Allenfalls kann sich dieser Schirm auch über die ganze Vorderfläche des Anzeigegerätes erstrecken und die Abdeckscheibe lediglich die Skala tragen.
Es fällt auch in den Rahmen der Erfindung, wenn die Abdeckscheibe statt nur auf der äußeren, dem Beschauer zugewandten Seite auf beiden Seiten mattiert, insbesondere seidenmattiert ist, um auch Spiegelungen an der Glasinnenfläche zu ver,mindern bzw. zu vermeiden.
Vorteilhaft wird hierbei die Abdeckscheibe mit besonders dünner Wandstärke bis höchstens etwa 2 mm ausgeführt.

Claims

PATENTANSPRCCIIE: i. Blendungsfreies Anzeigegerät mit Zeiger und Skala, die durch eine Glasscheibe abgedeckt sind, insbesondere elektrisches Meßinstrument, dadurch gekennzeichnet, daß @ die Abdeckscheibe auf der Außenseite, vorzugsweise durch Ätzen oder Sandstrahlen, mattiert, insbesondere seidenmattiert ist.
2. Anzeigegerät nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der die Skala tragende Teil der Skalenscheibe erhaben ausgeführt und dicht hinter der Abdeckscheibe angeordnet ist, während der im Drehbereich des Zeigers liegende Skalenscheibenteil in üblicher Weise in größerem Abstand von der Abdeckscheibe liegt.
3. Anzeigegerät nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Skala selbst erhaben ausgeführt ist (z. B. durch Prägen).
4. Anzeigegerät nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der in an sich bekannter Weise zwischen Abdeck- und Skalenscheibe spielende Zeiger nur bis an den Rand der Skala heranreicht und mindestens mit seiner Anzeigespitze dicht hinter der Abdeckscheibe angeordnet ist.
5. Anzeigegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Skalenscheibe dicht hinter der Abdeckscheibe angeordnet oder die Skala unmittelbar auf die Innenseite der Abdeckscheibe aufgebracht ist.
6. Anzeigegerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar neben der Skala ein Ausschnitt vorhanden ist, der den Durchblick auf den Zeiger oder dessen Spitze gestattet.
7. Anzeigegerät nach Anspruch r, oder einem der folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckscheibe beiderseits mattiert ist und eine geringe Wandstärke bis höchstens etwa 2 mm aufweist.