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Verfahren und Vorrichtung zum Verlegen und Aufnehmen von Eisenbahngleisen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum mechanischen Verlegen oder Aufnehmen
von Eisenbahngleisen und auf die Einrichtung von Eisenbahnwaggons für ihren Gebrauch
zum mechanischen Verlegen von Eisenbahnschienen im Prinzip als komplette Gleisstücke.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung ist besonders für Schienenlängen
bis zu 12 m leicht handhabbar und kann gegebenenfalls, falls nötig, auch für größere
Längen angewandt werden. Sie leistet besonders gute Dienste beim Bau von Kolonialeisenbahnstrecken,
für die sie ganz besonders gedacht ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Einrichtung
weisen folgende Hauptmerkmale auf: i. Am äußeren Ende des letzten Waggons ist ein
Kran mit horizontalem Ausleger angeordnet, wobei der Waggon vor oder hinter dem
Zuge läuft, je nachdem, ob die Gleise verlegt oder aufgenommen werden sollen. Seine
Auslegung über das äußere Ende der Waggonplattform, die den Kranausleger trägt,
soll ausreichend sein, um die Gleiselemente vor der Waggonplattform senkrecht auszuheben
oder herunterzulassen.
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2. Die Chassis der Transportwaggons sind mit senkrechten metallischen
Fachwerkkonstruktionen versehen, die am oberen Teilzwei horizontale Laufschienen
tragen, deren Kontinuität über die Zwischenräume an den Kopfseiten der einzelnen
Waggons bis zum äußeren Ende des Krans hin gesichert ist.
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3. Auf den Laufschienen kann eine Laufkatze oder eine Speziallaufkranbrücke
bewegt werden, die mit einer auf das Gewicht der zu handhabenden
Gleiselemente
abgerichteten Hebeeinrichtung ver-. sehen ist, mit deren Hilfe man die Schienenteile
ergreifen, .hochheben oder herunterlassen und ohne Stoßen ablegen kann, sei es.
auf die Erde oder sei es in Stapel auf die Transportwaggons. Auf dem Waggonkran
können ferner eine Reihe elektrischer Stromerzeuger sein, um die Verschiebung der
Laufkatze auf den Laufschienen und das Aufheben der Gleisstücke elektrisch vorzunehmen.
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In den Zeichnungen sind vorzugsweise Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt, die jedöch nicht als zwingende Ausführungsformen aufzufassen sind,
weder für die Kraneinrichtungen, noch für die Fachwerke, deren Struktur je nach
der Art der Gleisstücke, der Länge der Schienen sowie der Ladebreite für jedes Eisenbahnnetz
variiert werden kann.
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Abb. i stellt eine vertikale Längsansicht der Zuganordnung dar; Abb.
2 ist der Grundriß zur Abb. i ; Abb. 3 ist in größerem Maßstab eine vertikale Ansicht
eines Transportwaggons, gesehen in Richtung der Ladebreite, auf dem sich im Augenblick
der Laufkran befinden soll; -Abb. 4 ist ein halberQuerschnitt durch das äußere Ende
des Krans, und zwar ebenfalls in größerem Maßstab; Abb. 5 ist eine halbe Ansicht
auf das Kopfende des Kranauslegers; Abb. 6 ist eine Teilansicht der Krankonstruktion;
Abb. 7 ist die halbe Draufsicht zur Abb. 6; Abb. 8 ist eine schematische Ansicht
einer Konstruktionsvariante, wobei in diesem Falle die Schienenelemente länger.sind;
, Abb. 9 ist in gleichem Maßstab wie die Abb.> 3 eine Teilansicht, die insbesondere
zeigt, wie die Kontinuität der Lgufschienen erzielt ist;.
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Abb. io zeigt in noch größerem Maßstab eine Einzelheit der Abb. 9;
Abb. i i ist ein Schnitt in Richtung XI-XI der Abb. io; Abb. i2 ist eine Draufsicht
auf die Laufkatze; Abb. 13 zeigt eine Einzelheit dieser Laufkatze; Abb. 14 ist der
Aufriß zur Abb. 12.
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Der erfindungsgemäß gestaltete Transportzug enthält eine Reihe Waggons
i, die untereinander gekuppelt sind und mit denen die zu verlegenden oder aufzunehmenden
Gleiselemente a transportiert werden. Der letzte Waggon 3 im Sinne vor der Lokomotive
oder im Sinne nach der Lokomotive, je nachdem ob die Gleisstücke verlegt oder aufgenommen
werden sollen, ist außerdem mit einem Horizontalauslegerkran 4 versehen, dessen
'Ausladung ausreicht, -um die Gleiselemente 2 vor der Plattform dieses letzten Waggons
3 vertikal aufzuheben.
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Damit derselbe Zug zum Verlegen oder Aufnehmen der Gleisstücke benutzt
werden kann, ohne daß eine Umkehrschleife oder Dreheinrichtung nötig ist, können
an jedem äußeren Ende ein Waggon 3 und dazwischen die Lokomotive mit Tender und
eine Anzahl zur Länge des Krans 4 gehörende Plateauwagen vorhanden sein.
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Über die ganze Länge des Zuges erstrecken sich zwei Laufschienen 5
oben über die Reservegleis-.elemente auf den Transportwaggons hinweg und bis an
die äußerste Spitze des Kranauslegers 4 hin.
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Zu diesem Zweck sind die Waggons mit vertikalen Fachwerken 6 aus Metall
versehen, die Diagonalstäbe 7 aufweisen und am oberen Teil Konsolen 8 besitzen,
die ihrerseits die Laufschienen 5 tragen. Gegen das äußere Ende des Kranauslegers
hin sind die Laufschienen durch Spanneisen 9 auf die gewollte Spurweite gehalten
und am äußeren Ende (Abb. 5, 6 und 7) ruhen sie auf einem Querverband io mit einem
Fachwerk aus Winkeleisen und Knotenblechen i i.
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Wie aus den Abb. 9 bis i i zu ersehen ist, ist die Kontinuität der
Laufschienen 5 über den Puffern, da sich beim Fahren ja die Chassis der aufeinanderfolgenden
Wagons voneinander entfernen oder nähern, durch Gleitstücke 12 hergestellt, die
an einer Seite mit durch die üblichen Bohrungen für die Verlaschung gesteckte Bolzen
13 an einer Schiene 5 befestigt sind und auf der anderen 511 frei gleiten. Diese
Gleitstücke sind an beiden Enden bei 14 abgeschrägt, um das Passieren der Laufrollen
15 der Laufkatze zu erleichtern.
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Die Laufkatze ist im Detail in den Abb. 12 bis 14 dargestellt, und
im unteren Teil der Abb. 12 hat man in der Zeichnung die U-Eisen 16 weggelassen,
die das Chassis für die Laufrollen bilden. Die Laufkatze besteht aus einem Fachwerk
17 und trägt die folgende Hebeeinrichtung: Eine durch eine Handkurbel i9 bewegte
Welle 18 trägt ein kleines Ritzel 20, das im Eingriff mit einem Untersetzungsrad
21 steht, das auf seiner Achse seinerseits ein anderes kleines Ritzel 22 trägt.
Das letztere bewirkt mittels der zwei größeren Zahnräder 23 die Drehung der zwei
Wellen 24, auf denen die vier Trommeln 25 befestigt sind, auf denen sich die Hebeseile
26 aufrollen. Die Drahtseile sind einmal alle für dieselbe Länge geregelt, laufen
über Umlenkrollen 27 und tragen an ihrem Ende Spezialzangen 28 zum Umgreifen des
Schienenkopfes.
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Man sieht in Abb. 12, daß das ganze durch die Seile übertragene Gewicht
durch das Chassis 16 der Doppelrollen 15 aufgenommen wird und auf die Laufschienen
übertragen wird.
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Die Abb. 8 zeigt eine Einrichtung, die einen gleichen Auslegerkran
zum Legen von Gleisstücken der Normallänge von 24 m ergibt, für Gleisstücke also,
die mit Holzschwellen ein Gewicht von ungefähr 6 t repräsentieren.
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Bewegliche Stützen 29, die beispielsweise durch übliche Zahnstangenhandwinden
in der Länge regelbar sind, erlauben an den durch die Berechnung angezeigten günstigsten
Stellen des Auslegers Stützpunkte auf die !Erde zu schaffen, wobei die Zwischenstützen
den Auslegerüberhang während des Zeitraumes, in dem sich die Last auf dem Ausleger
befindet, aufnehmen.
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Diese Auslegerstützen mit einer maximalen Stützfähigkeit von beispielsweise
i bis 1,2 t pro Stück können, falls nötig, aus Duraluminium konstruiert sein und
schnell, etwa durch Wegnahme der
Unterlage und Drehung, weggeklappt
werden, wenn der Ausleger nicht mehr als sein Eigengewicht zu tragen hat.
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Sie können dann bei jedem neuenVorschub, beim Verlegen der Gleise,
oder neuen Schritt rückwärts, beim Aufnehmen -der Gleise, wieder zurechtgesetzt
und gebraucht werden. Eine runde oder quadratische Stützplatte 3o am unteren Ende
der Stützen überträgt dabei den momentan aufzunehmenden Druck auf den Boden.