DE819245C - Erzeugung eines stickstoff- und phosphorarmen Stahles - Google Patents
Erzeugung eines stickstoff- und phosphorarmen StahlesInfo
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- DE819245C DE819245C DEP5577A DEP0005577A DE819245C DE 819245 C DE819245 C DE 819245C DE P5577 A DEP5577 A DE P5577A DE P0005577 A DEP0005577 A DE P0005577A DE 819245 C DE819245 C DE 819245C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C5/00—Manufacture of carbon-steel, e.g. plain mild steel, medium carbon steel or cast steel or stainless steel
- C21C5/28—Manufacture of steel in the converter
- C21C5/30—Regulating or controlling the blowing
- C21C5/34—Blowing through the bath
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Description
- Erzeugung eines stickstöff- und phosphorarmen Stahles Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines stickstoff- und phosphorarmen Stahles durch Verringerung des Phosphor- und Stickstoffgehaltes des normalen Thomasstahles und damit zur Gewinnung eines Stahles, der hinsichtlich seiner Eigenschaften denen des Siemens-Martin-Stahles nahe kommt.
- Verfahren mit diesem Ziele sind mehrfach vorgeschlagen worden. Die bedeutendsten der neueren Verfahren sind das sogenannte HPN- und das MA-Verfahren.
- Das HPN-Verfahren besteht im wesentlichen darin, den Konverterprozeß durch geeignete Kühlmittel so zu führen, daß der Phosphorgehalt gesenkt und die schädliche Stickstoffaufnahme vermindert wird. Das MA-Verfahren sucht dieses Ziel zu erreichen, indem durch Änderung der Konverterform und seitlicher Anordnung der Winddüsen die Wirkungsmöglichkeit des Luftstickstoffes mit dem Stahlbad verringert wird. Weitere Verfahren beruhen darauf, die Stickstoffmenge, die durch den Gebläsewind in den Stahl gelangt, dadurch zu verringern, dajader Gebläsewind mit Sauerstoff angereichert wird.
- Allen diesen Verfahren haften gewisse Mängel an, die ihre Wirtschaftlichkeit beeinträchtigen. Durch das Kühlen des Bades beim HPN-Verfahren wird die Vergießbarkeit des Stahles stark verschlechtert, während bei dem Verfahren mit seitlicher Düsenanordnung, MA-Verfahren, die Blasdauer verlängert und die Konverterhaltbarkeit verringert wird.
- Durch das Verfahren nach der Erfindung werden diese Nachteile vermieden.
- Dieser Erfolg, verbunden mit dem einer Verringerung der Gesamtblasdauer wird dadurch erzielt, daß nach einem Vorfrischen der Schmelze mit Luft etwa für eine gleiche Zeitdauer mit einem Wasser-, dampf-Luft-Gemisch _ geblasen .und anschließend kurzzeitig mit Luft allein nachgeblasen wird.
- Der Zusatz von Wasserdampf zum Blaswind ist an sich bereits seit langem"bekannt, und zwar in erster Linie zum Zwecke der Temperaturerniedrigung, wenn die Charge zu heiß war in ganz verschiedenen Zeitpunkten des Blasens, jedoch haben die dahingehenden Vorschläge praktische Anwendung kaum gefunden, weil sich bei den bekannten Arbeitsweisen Schwierigkeiten der verschiedensten Art beim Verblasen der Schmelze ergeben.
- Es ist bisher noch nicht erkannt worden, daB diesen Schwierigkeiten dadurch abgeholfen und besonders günstige Wirkungen im Sinne einer Verringerung des Phosphor- und Stickstoffgehaltes erzielt werden, wenn der Wasserdampfzusatz zum Blaswind nur in dem bestimmten oben angegebenen Intervall des Blasens und außerdem zweckmäßig in einer Gewichtsmenge erfolgt, die etwa in der Größenordnung von 1,5% des Roheisengewichts liegt. Nur unter diesen Voräussetzungen wird das durch die Zugabe des Wässerdampfes erzielte größere Sauerstoffangebot mit Vorteil wirksam, ohne daß sich eine nachteilige Beeinflussung für den Gesamtprozeß ergibt.
- Der. in dem betreffenden Intervall durch die Zersetzung des Wasserdampfes außer dem Sauerstoff frei werdende Wasserstoff beteiligt sich an der Reinigung des Roheisens, indem er die unerwünschten Eisenbegleiter unter intermediärer Bildung von Wasserstoffverbindungen zersetzt, beispielsweise deren Karbide in- Kohlenwasserstoff und deren Nitride in Ammoniak, d. h. in beiden Fällen leicht verbrennbare Wasserstoffverbindungen umsetzt. Auch der Eisenabbrand wird durch das neue Verfahren in unerwünschter Weise verringert.
- Nachstehend wird ein praktisches Ausführungsbeispiel des neuen Verfahrens gegeben: Eine Thomasschmelze vön beispielsweise 45 t Roheisen wird in einem 5o-t ,Konverter zunächst 6 Minuten mit Luft in @ der üblichen Weise vorgefrischt und anschließend 6 Minuten lang zusätzlich Wasserdampf in einer Menge von 7 t je Stunde, was etwa 1,5% des Roheisfngewichts ausmacht, mit dem Gebläsewind in den Konverter eingeblasen, worauf noch etwa 70 Sekunden mit Luft allein nachgeblasen wird. Die Gesamtblasezeit von 13 Minuten, und .zQ ..Sekunden ist hierbeia um fast 20%' kürzer, als bei normaler Arbeitsweise mit Luft.
- Die Analyse des Roheisens bei dem vorstehenden Ausführungsbeispiel @var folgende: C 3,65, Si 0,24, Mn o,86, P 2,i6, S o,o44%.
- Die Analyse des erblasenen Stahles ergab folgende Werte: C 0,03, Mn 0,29, P 0,026, S 0,028, N o,oo5%.
- Der Eisengehalt der Konverterschlacke betrug nur 8% gegenüber etwa 12% bei normalem Betrieb im 5o-t-Konverter. Dementsprechend war der Phosphorgehalt der Schlacke erhöht. Die Zitronensäurelöslichkeit der Schlacke war durch den Zusatz von Wasserdampf nicht verschlechtert.
- Die auf diese Weise erblasenen Schmelzen ließen sich einwandfrei vergießen, auch zeigten die Eigenschaften des Fertigproduktes keine Unterschiede gegenüber einem Siemens-Martin-Stahl gleicher Analyse. Eine Verschlechterung der Konverterhaltbarkeit trat bei der oben beschriebenen Arbeitsweise nicht ein.
- Die Wasserdampfmenge, die zu verwenden ist, um den günstigsten Erfolg zu erzielen, kann nach Form und Größe des Konverters in gewissen Grenzen um den oben angegebenen Wert von 1,5 Gewichtsprozent, auf das Roheisen bezogen, schwanken. Um die Haltbarkeit des Konverterbodens nicht zu beeinträchtigen, ist es unter Umständen zweckmäßig, Düsenböden zu verwenden.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Erzeugung eines stickstoff-und phosphorarmen Stahles unter Zusatz von Wasserdampf zu dem Blaswind, dadurch gekennzeichnet, daß nach Vorfrischen mit Luft etwa für die gleiche Zeitdauer mit einem Wasserdampf-Luft-Gemisch geblasen und anschließend kurzzeitig mit Luft allein nachgeblasen wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die insgesamt verwendete Wasserdampfmenge gewichtsmäßig in der Größenordnung von etwa 1,5% des Roheisens liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP5577A DE819245C (de) | 1948-10-02 | 1948-10-02 | Erzeugung eines stickstoff- und phosphorarmen Stahles |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP5577A DE819245C (de) | 1948-10-02 | 1948-10-02 | Erzeugung eines stickstoff- und phosphorarmen Stahles |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE819245C true DE819245C (de) | 1951-10-31 |
Family
ID=7360093
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP5577A Expired DE819245C (de) | 1948-10-02 | 1948-10-02 | Erzeugung eines stickstoff- und phosphorarmen Stahles |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE819245C (de) |
-
1948
- 1948-10-02 DE DEP5577A patent/DE819245C/de not_active Expired
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