DE818887C - Druckluftrutschenmotor - Google Patents

Description

• Die Wirkung der Schüttelrutschen beruht darauf, daß beim plötzlichen Einhalten der Vorwärtsbewegung der Rutsche und anschließend schneller Rückwartsbewegung das Fördergut vermöge der ihm erteilten Bewegungsenergie im wesentlichen nur in Förderrichtung, nicht aber entgegengesetzt dazu, den Bewegungen der Rutsche folgt. Zur Herbeiführung einer plötzlichen Verzögerung am Ende des Förderhubes des Kolbens von Druckluftrutschenmotoren, die mit Kolbengestänge an der Rutsche angreifen, läßt man den in Richtung des Förderhubes vor dem Kolben befindlichen Zylinderraum als Verdichter wirken. Hierbei wird die diesem Raum zugeführte Druckluft weit über den Einlaßdruck hinaus verdichtet, wobei die Druckspitze um so höher liegt, je größer die Rutschenwucht ist, die von dem Verdichtungsluftpolster aufgenommen werden muß. Da dieser Druck in stärkerem Maße ansteigt als die Bewegungsenergie der Rutsche am Ende des Förderhubes, kann bei ungünstigen Verhältnissen, wie z. B. bei langem Rutschenhub, bei stärkerem Einfallen und bei starker Beladung der Rutsche mit klebendem, also schlecht rutschendem Fördergut, beispielsweise mit lehmigen Versatzbergen, der dieser Bewegung entgegenwirkende Verdichtungsdruck so hoch werden,daß die Rutsche oder Gestängeteile zu Bruch gehen.
• Die vorliegende Erfindung betrifft einen Druckluftmotor für Schüttelrutschen, bei welchem die genannten Nachteile vermieden werden, indem durch eine zusätzliche Einrichtung am Zylinder des Rutschenmotors die bei der Verdichtung erreichbare Druckhöhe begrenzt und in ein bestimmtes Verhältnis zum Betriebsdruck der Druckluftzuleitung gebracht wird. Zu diesem Zweck ist an den Verdichtungsraum des Motorzylinders ein Druckübersetzer angeschlossen, der aus einem Stufenzylinder mit Stufenkolben besteht, auf dessen größere Kolbenfläche ständig der Betriebsdruck der Druckluftleitung einwirkt und dessen kleinere Kolbenfläche unter dem im Verdichtungsraum des Motorzylinders herrschenden Druck steht. Auf diese Weise wird erreicht, daß der Verdichtungsenddruck bei geeigneter Wahl der Stufenkolbenquerschnitte und Größe des Stufenzylinderraumes nur auf ein dem Kolbenflächenverhältnis des Stufenkolbens entsprechendes Vielfaches des Betriebsdruckes ansteigen kann und somit die in der Verdichtungsendlage des Motorkolbens auf die Rutsche und das Gestänge wirkenden Kräfte keine gefährliche Höhe annehmen können.
• Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Rutschenmotorzylinders nach der Erfindung im Querschnitt. Der Pfeil I bezeichnet die Förderrichtung; 2 ist der Arbeitskolben des Rutschenmotors, 3 der in Förderrichtung gelegene Zylinderdeckel, 4 die Kolbenschiebersteuerung, 5 der seitlich in den Zylinderraum 6 in einem gewissen Abstand vom Deckel 3 einmündende Kanal für die gesteuerte Druckluft. Zwischen seiner Einmündung und dem Zylinderdeckel 3 ist an den Verdichtungsraum 6 der zu dem Druckübersetzer führende Kanal 7 angeschlossen. Der Druckübersetzer besteht in einem einen Stufenkolben enthaltenden Stufenzylinder 8, in dessen kleine Bohrung vor dem Kolbenabschnitt g des Stufenkolbens der Kanal 7 einmündet. An dem entgegengesetzten Ende des Stufenzylinders ist zwischen der großen Kolbenstirnfläche IO des Stufenkolbens und dem Zylinderdeckel ei eine von der Druckluftzuführungsleitung 12 abgezweigte Leitung I3 angeschlossen.
• Der Stufenkolben bewegt sich aus der stark ausgezogen dargestellten Lage in die gestrichelt dargestellte Lage, wenn der Verdichtungsdruck vor dem Arbeitskolben 2 im Raum 6 im Verhältnis der großen zur kleinen Stufenkolbenfläche gegenüber dem im Rohr I2, I3 herrschenden Betriebsdruck angewachsen ist, so daß im Verdichtungsraum 6 ein maximal begrenzter Verdichtungsdruck herrscht.
• Der Stichkanal 14 dient zur Entlüftung des Zylinderringraumes an der Zylinderstufung.
• Bei Zwillingsmotoren, deren Arbeitszylinder beiderseits der Rutsche angeordnet sind, kann ein als gemeinsamer Druckübersetzer dienender Stufenzylinder zwischen den Arbeitszylindern parallel zu ihnen oder quer vor ihnen unter der Rutsche angecrdnet sein.
• PATENTANSPRF R(: II F: I. Druckluftrutschenmotor, dessen in Richtung des Förderhubes vor dem Kolben befindlicher Zylinderraum als Verdichter zwecks Verzögerung des Kolbenhubes in der Endlage dient, dadurch gekennzeichnet, daß zur Begrenzung des maximalen Verdichtungsdruckes an den Verdichtungsraum (6) ein aus einem Stufenzylinder (8) mit Stufenkolben bestehender Druckübersetzer angeschlossen ist, dessen größere Kolbenfläche (IO) ständig unter dem Betriebsdruck der Druckluftleitung steht, während der Zylinderraum, in dem sich der Kolbenteil (g) kleineren Durchmessers befindet, über eine Zuleitung (7) mit dem Verdichtungsraum (6) verbunden ist.

Claims (1)

1. 2. Druckluftrutschenmotor nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von Zwillingsmotoren mit beiderseits der Rutsche befindlichen Arbeitszylindern ein als gemeinsamer Druckübersetzer dienender Stufenzylinder zwischen den Arbeitszylindern parallel zu ihnen oder quer vor ihnen unter der Rutsche angeordnet ist.