DE818383C - Fensterdichtung fuer Vakuumgefaesse - Google Patents
Fensterdichtung fuer VakuumgefaesseInfo
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- H01J5/02—Vessels; Containers; Shields associated therewith; Vacuum locks
- H01J5/18—Windows permeable to X-rays, gamma-rays, or particles
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Description
Ein in physikalischen Laboratorien und in der Industrie häufig auftretendes Problem ist die Befestigung
einer Scheibe aus besonderem Material an einem Gefäß, das bis zu einem gewissen Grade
zu evakuieren ist.
Beispiele solcher Gefäße sind die Gehäuse von Röntgenröhren und Entladungslampen sowie Apparate
zur Erzeugung und Messung von infraroten Strahlen.
Hierbei kann der Hauptbestandteil des Gefäßes aus Metall oder Glas bestehen, jedoch muß das
Fenster aus einem Werkstoff hergestellt sein, der die jeweilige spezielle Strahlung durchläßt. Im
Falle der Apparate zur Übertragung infraroter Strahlen ist speziell als das geeignetste Material für
die Fenster z. Zt. ein Alkalihalogenid, z. B. Steinsalz oder Bromkali, bekannt.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vakuumdichtung, die für jedes Scheibenmaterial, auch die
zerbrechlichsten Stoffe der vorerwähnten Art, brauchbar ist. Nach dem bisher bekannten Verfahren
wurde die Scheibe mit Hilfe eines Bindemittels mit niedrigem Dampfdruck abgedichtet, wie
es z. B. das bekannte W-Wachs ist. Dieses Bindemittel schmilzt bei etwa 500 C und ist bei 8o°
ziemlich flüssig. Gefäß und Scheibe wurden infolgedessen auf 8o° erwärmt, dann das Dichtungsmaterial
eingebracht, und die so. miteinander vereinigten Teile wurden dann langsam auf Raumtemperatur
abgekühlt.
Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß das Gefäß während der Aufrechterhaltung des
Vakuums nicht ausreichend entgast werden kann, da. die Temperatur, bis auf welche der Apparat mit
Sicherheit erwärmt werden darf, durch den Schmelzpunkt des Bindemittels, also 500 C für W-Wachs,
begrenzt ist. Andererseits verlangt aber die Entgasung des Gefäßes, d. h. die Entfernung der auf
der Glasoberfläche adsorbierten Wasser- und Gasschicht, eine Temperatur von wenigstens 1500 C.
Die Temperaturbegrenzungen, die sich aus den Eigenschaften des W-Wachses ergeben, führen dazu,
daß das Vakuum innerhalb der Gefäße mit der Zeit zerstört wird.
Es wäre möglich, Bindemittel zu finden, die bei niedrigem Dampfdruck eine höhere Schmelztemperatur
aufweisen, z. B. Silberchlorid und einige höhere Polymere. Die Anwendung dieser Bindemittel
bringt aber andere Schwierigkeiten mit sich.
ίο Um das Bindemittel anzuwenden, ist es notwendig,
die Apparatteile wenigstens in der Nähe der Dichtung auf eine Temperatur zu erwärmen, die
oberhalb des Schmelzpunktes des Bindemittels liegt. Auch muß nach der Zusammensetzung eine genügend
>5 hohe Temperatur für die Entgasung angewendet werden. Die für diese beiden Prozesse verschiedenen
Temperaturen verursachen nun weitere Schwierigkeiten wegen der Differenz der Ausdehnungskoeffizienten
des Materials des Gefäßes
ao und des Fensters. Beim Abkühlen verursacht die
verschiedene Zusammenziehung den Bruch des schwächeren Teiles der Konstruktion.
So hat beispielsweise Bleiglas einen Ausdehnungskoeffizienten von 9,5 X io-6 je ° C und Bromkali
»5 einen solchen von 4 X 10-5. Wenn also ein Fenster
aus Bromkali direkt in eine öffnung eines Glasgefäßes eingedichtet und während des Dichtungsprozesses oder der nachfolgenden Entgasung auf
eine Temperatur über ioo° C erwärmt wird, so bricht der Bromkalikristall unvermeidbar, wie langsam
auch immer die Abkühlung geführt werden möge.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird das Fenster am Umfang einer Gefäßöffnung in der
Weise abgestützt, daß es einerseits den durch das innere Vakuum auftretenden mechanischen Beanspruchungen
widerstehen kann, und andererseits so, daß es sich unabhängig vom Gefäß ausdehnen und
zusammenziehen kann, wobei die Vakuumdichtung durch eine Ringfolie aus biegsamem Metall hergestellt
wird, die an die Außenseite des Fensters und an die dem Fenster unmittelbar benachbarten
Teile der Gefäßwandung angekittet ist. Die Kittung ist in Form von zwei ineinanderliegenden geschlossenen
Ringflächen angeordnet und der zwischen diesen Kittungsflächen liegende Teil der Ringfolie
wird gegen atmosphärischen Außendruck einerseits durch die Außenkante der Fensterscheibe und
andererseits durch die daran angrenzenden Teile des Gefäßes abgestützt.
Um die Relativbewegung zwischen Fenster und Gefäß während der Temperaturschwankungen zu
erleichtern, ist es vorteilhaft, insbesondere bei Glasgefäßen, eine Metallringscheibe zwischen Fenster
und Gefäß anzuordnen.
Die Metallringfolie soll dick genug sein, um eine wirksame Vakuumdichtung herbeizuführen und den
aus den Druckdifferenzen entstehenden Spannungen zu widerstehen. Sie darf jedoch nicht so dick sein,
daß sie die Relativbewegung von Fenster und Gefäß während der Temperaturschwankungen behindert.
Für die Ringfolie ist in den meisten Fällen Silber und Aluminium zu bevorzugen. Auch
Zinn ist geeignet, wenn auch nicht in dem Maße wie Silber. Manchmal muß das Gefäß eine Flüssigkeit
enthalten; in diesem Falle ist die Metallringfolie aus einem Metall herzustellen, das von der
Flüssigkeit nicht angegriffen wird, was z. B. die Anwendung von Gold oder Platin erfordern würde.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Hierin zeigt
Fig. ι die Stirnansicht der Dichtung eines Fensters auf einer Seite eines Glasrohres,
Fig. 2 einen Querschnitt der Einrichtung nach Fig. i,
Fig. 3 einen Axialschnitt durch einen Teil eines Glasrohres, das stirnseitig durch eine Dichtung
gemäß der Erfindung abgeschlossen ist.
Die Darstellung der Zeichnung ist keine maßstäbliche, weil im Interesse einer klaren Darstellung die
Materialstärken sowie die Abmessungen übertrieben dargestellt werden mußten. Beispiele der
natürlichen Abmessungen werden nachstehend gegeben.
Gemäß Fig. 1 und 2 besitzt ein Glasrohr 1 mit
einem Durchmesser von 13 mm an einer Seite eine Abschleifung, so daß eine parallel zur Achse verlaufende
Randfläche eines Fensters entsteht. Die äußere Länge dieser Fläche sei 30 mm, die äußere
Breite 10 mm, die Innenmaße der öffnung sind 27 mm und 7 mm.
Ein Stahlscheibenrahmen 2 ist auf die öffnung aufgelegt. Er ist 0,2 bis 0,5 mm dick und besitzt
eine reckteckige Form mit den äußeren Abmessungen 29 X 9 mm, wobei die Breite des Rahmens
ringsum 1,5 mm beträgt. Eine rechteckige Fensterscheibe 3 mit den Abmessungen 28 X 8 mm und
ι mm Dicke ist auf den Metallscheibenrahmen 2 aufgelegt. Den Abschluß der Dichtung bildet ein
rechteckiges Rahmenstück 4 aus Silberfolie, dessen Innenfenster 26 X 6 mm groß ist. Der Innenrand
der Rahmenfolie überdeckt in der Breite von 1 bis 1,5 mm den Rand der Außenfläche des Fensters und
ist hier mit Silberchlorid oder einem ähnlichen Bindemittel angekittet, während der Außenrand des
Folienrahmens in ähnlicher Weise an den Rand des zylindrischen Rohres 1 in einer Breite von etwa
ι bis 2 mm angekittet ist.
Der feine Stählblechrahmen 2 bildet eine Abstützung für das Fenster 3 gegen atmosphärischen
Außendruck und erlaubt eine freie Ausdehnung und Zusammenziehung des Fensters gegenüber dem
Rohr i, weil die Reibung des Fenstermaterials auf dem Stahl geringer ist, als wenn das Fenster unmittelbar
auf der geschliffenen Randfiäche der Fensteröffnung des Rohres aufliegen würde. Die
Randteile des Stählscheibenrähmens 2 bilden überdies brückenähnliche Verstärkungen zur Abstützung
der Scheibe und verhindern, daß diese unter dem Einfluß der Erwärmung und des Druckes etwa in
eine gewölbte Form gedrückt wird.
Die Rahmenfolie 4 ist mechanisch einerseits auf dem Rohr τ und andererseits auf dem Fenster 3 abgestützt
und gibt genügend nach, um eine praktisch spannungsfreie Ausdehnung und Zusammenziehung
der Scheibe zu gewährleisten.
Die Fig. 3 zeigt eine ähnliche Dichtung an der kreisförmigen Endöffnung eines zylindrischen Glasrohres
5. Die einzelnen Teile haben eine den in Fig. ι und 2 dargestellten Einrichtungen ähnliche
Funktion, unterscheiden sich aber in Form und Ausbildung.
Das Rohr 5 hat am Ende eine nach innen gerichtete Ringverdickung 6, auf welcher durch Einschleifen
ein zylindrischer Sitz gebildet werden kann. Darin ist mit leichtem Spiel das Fenster 8 so
eingesetzt, daß seine Außenfläche mit der äußeren Stirnfläche des Glasrohres 5 bündig verläuft. Dementsprechend
ist die Stärke der Metallringscheibe 9 gewählt, die zwischen Scheibe 8 und Schulter 7 eingelegt
ist. Die Dichtungsringfolie 10 ist ein flaches Ringblatt, das am äußeren Stirnrande des Glasrohres
und am äußeren Umfang der Scheibenaußenfläche angekittet ist.
Claims (5)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Fensterdichtung für Vakuumgefäße, bei welcher die Fensterscheibe am Umfang einer Gefäßöffnung so abgestützt ist, daß sie den mechanischen Beanspruchungen aus der Vakuumwirkung widersteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Fensterscheibe so abgestützt ist, daß sie unabhängig, vom Gefäß sich ausdehnen und zusammenziehen kann, wobei die Dichtung aus einer nachgiebigen Metallringfolie besteht, die einerseits auf dem Umfang der Außenfläche des Fensters und andererseits auf der das Fenster unmittelbar umgebenden Gefäßoberfläche aufgekittet ist.
- 2. Fensterdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein den Abmessungen des Fensters entsprechender Metallscheibenrahmen zwischen dem Fenster und dem Rande der von ihm abzuschließenden Gefäßwandung angeordnet ist.
- 3. Fensterdichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Scheibenrahmenrand zum Teil von der Gefäßöffnung ungestützt ist, der Scheibenrahmen aber kräftig genug gehalten ist, um die nicht abgestützten Teile des Fensters gegen Formänderung durch Außendruck zu sichern.
- 4. Fensterdichtung nach einem der Ansprüche ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsfolie aus Silber besteht.
- 5. Fensterdichtung nach einem der An-Sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsfolie aus Aluminium besteht.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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DE818383C true DE818383C (de) | 1952-01-03 |
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Family Applications (1)
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DEP36926A Expired DE818383C (de) | 1948-03-25 | 1949-03-17 | Fensterdichtung fuer Vakuumgefaesse |
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DE (1) | DE818383C (de) |
GB (1) | GB652702A (de) |
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