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Dielektrischer Hohlleiter Es ist bereits bekannt, dielektrische Hohlleiter,
die zur Ultrakurzwellenübertragung bestimmt sind, aus zwei übereiiianderliegenden
Bandlagen gut leitender Bänder derart herzustellen, daß die äußere Bandwicklung
die Lücken der inneren Wicklung überdeckt. Bei einer derartigen Ausführung der Hohlleiter
ergeben sich aber für den Stromübergang zwischen den einzelnen Windungen Ohmsche
Widerstände, deren Größe, insbesondere bei Biegungen des Leiters, außerdem außerordentlich
schwanken kann. Gemäß der Erfindung werden deshalb die Lücken zwischen den Windungen
des inneren Bandes durch zwei hintereinander geschaltete offene Schlitze überbrückt.
Wird dabei die Schlitztiefe gleich einem Viertel oder einem ungeradzahligen Vielfachen
von einem Viertel der im Schlitz wirksauren Wellenlängen gemacht, kommt dies einem
elektrischen Kurzschluß der Bandlücken gleich, so daß der Stromdurchgang dieser
Welle durch die Lücken nicht behindert wird. Soll dagegen der Durchgang für eine
bestimmte Wellenlänge gesperrt werden, so erhalten die Schlitze eine Tiefe gleich
einem geradzahligen Vielfachen von einem Viertel der wirksamen Wellenlängen.
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Die erfindungsgemäße Überbrückung der Lücken in der inneren Bandwicklung
durch zwei hintereinander geschaltete offene Schlitze wird dadurch erreicht, daß
zwischen die innere und äußere leitende Bandlage ein dünnes Isolierstoffband mit
kleinem elektrischenVerlustwinkel eingelegtwird; dieBreite des äußeren Bandes wird
dabei mit
oder einem
Vielfachen hiervon zusätzlich ' Lückenbreite bemessen.
Hierbei bedeuten: .l die Wellenlängen des von dem Leiter zu übertragenden bzw. zu
sperrenden Stromes und s die Dielektrizitätskonstante des-Isolierstoffbandes bzw.
die resultierende Dielektrizitätskonstante in den entstehenden Schlitzen.
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Bei der Herstellung eines Hohlleiters gemäß der Erfindung ist es nicht
erforderlich, auf genau symmetrische Lage des äußeren Metallbandes über der Lücke
des inneren Bandes zu achten. Eine geringe seitliche Verschiebung bleibt ohne Einfluß
auf die Wirkung der Schlitze. Es ist im Gegenteil nur erforderlich, daß die Summe
der beiden hintereinander geschalteten Schlitzteile, die im wesentlichen von der
Breite des oberen Bandes abhängt, dem Wert von bzw. eines Vielfachen hiervon entspricht.
Ebenso
bleibt, eine Verschiebung des äußeren Bandes im Betrieb; beispielsweise bei Biegungen
des Leiters, ohne Einfluß auf die elektrischen Eigenschaften, solange die Verschiebung
nicht so groß wird, daß die Lücken des unteren Bandes aufgedeckt werden.
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Besteht jedoch eine derartige Gefahr, sei es bei der Herstellung,
sei es im Betrieb, so kann gemäß weiterer Erfindung für eine genaue Lage des äußeren
Bandes über der Lücke des inneren durch Formgebung des äußeren Bandes und/oder des
Isolierstoffbandes gesorgt werden. Dies kann beispielsweise so geschehen, daß das
äußere Metallband und gegebenenfalls das Isolierstoffband eine Längsrippe oder -sicke
erhält, die in die Lücken der inneren Bandwicklung eingreift: Ein Ausführungsbeispiel
eines elektrischen Hohlleiters gemäß der Erfindung ist in Fig. i der Zeichnung im
Schnitt wiedergegeben. Der Hohlleiter besteht aus einer schraubenlinig gewickelten
Lage eines dünnen Metallbandes i, über deren Lücken 2 zunächst ein dünnes Isolierstoffband
3 und darüber ein weiteres dünnes; gut leitendes Metallband 4 mit einer Breite gleich
.i12 gewickelt ist. Die Breite des inneren Bandes ist dabei größer gehalten als
die Breite des äußeren Bandes. Durch diese erfindungsgemäße Anordnung sind die Lücken
:2 zwischen den Windungen des Bandes i jeweils durch zwei in Reihe geschaltete offene
1/4-Schlitze überbrückt und somit kurzgeschlossen.
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In Fig.2 der Zeichnung ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Hohlleiters gemäß der Erfindung gezeigt. Das äußere Metallband 4 ist mit einer mittleren
Längssicke 5 versehen, durch die es in die Lücke 2 der inneren Bandlage i eingreift
und dadurch an einer Verschiebung gehindert wird. Das Isolierstoffband 3 kann mit
einer entsprechenden Sicke versehen werden. Falls es jedoch genügende Schmiegsamkeit
besitzt, genügt es, allein in das äußere Metallband die Sicke so einzuformen, daß
sie sich beim Aufspinnen in das Isolierstoffband eindrückt.
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In den weiteren Figuren der Zeichnung sind andere Ausführungsmöglichkeiten
des Gedankens gemäß der Erfindung wiedergegeben.
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Bei dem Beispiel nach Fig. 3 ist die Sicke 5 des äußeren Metallbandes
4 nach außen gerichtet und in sie ein Isolierstoffaden6 eingelegt, dessen Durch=
messer größer ist als die Tiefe der Sicke 5, so daß .er aus ihr herausragt und die
Verankerung des Metallbandes 4 in der Lücke 2 der Metallbandwicklung i bewirkt.
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Gemäß Fig. 4 besitzt das Isolierstoffband 3 eine mittlere Längsrippe
7, mit der es in die Band-Lücke 2 zwischen den Windungen des Metallbandes i eingreift,
wobei die Ränder 8 des äußeren Metallbandes ,4 neben dem Isolierstoffband 3 nach
innen abgebogen sind und somit seine Lage gegenüber dem Band i sichern.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist das Isolierstoffband 3
mit nach außen gerichteter Rippe 7 in der Mitte des Bandes i angeordnet und das
äußere Metallband 4 so aufgesponnen, daß es von den Rippen 7 des Isolierstoffbandes
gehalten wird.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. So können beispielsweise an Stelle von gut leitenden Metallbändern für
den Aufbau des Hohlleiters gemäß der Erfindung Bänder aus weniger gut leitendem
Metall oder Isolierstoffbänder verwendet werden, wobei das Band der inneren Wicklung
auf beiden Seiten und das Band der äußeren Wicklung zumindest auf der Innenseite
eine gut leitende Oberfläche besitzt. Andererseits können an Stelle gesondert eingelegter
Isolierstoffbänder der Metallbänder auch in entsprechender Breite mit einem Isolierstoffüberzug
versehen werden, der beispielsweise in Form eines Lackanstrichs oder durch Aufkaschieren
aufgebracht sein kann. Weiter ist die Erfindung nicht nur bei runden Kabeln, sondern
insbesondere auch bei Leitern mit rechteckigem Querschnitt mit Vorteil anwendbar.
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Für die Herstellung der Isolierstoffzwischenschicht eignen sich insbesondere
Isolierstoffe mit guten elektrischen Eigenschaften, wie Mischungen von Polyisobutylen
mit Polystyrol o. dgl. Die Isolierstoffbänder können außerdem zur Herabsetzung der
Dämpfung des Kabels Perforierungen erhalten.