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DE809424C - Sicherheitseinrichtung fuer Anlagen, die mit Acetylen unter Bedingungen arbeiten, bei denen ein fortschreitender Zerfall des Acetylens moeglich ist - Google Patents

Sicherheitseinrichtung fuer Anlagen, die mit Acetylen unter Bedingungen arbeiten, bei denen ein fortschreitender Zerfall des Acetylens moeglich ist

Info

Publication number
DE809424C
DE809424C DEP41660A DEP0041660A DE809424C DE 809424 C DE809424 C DE 809424C DE P41660 A DEP41660 A DE P41660A DE P0041660 A DEP0041660 A DE P0041660A DE 809424 C DE809424 C DE 809424C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
pressure
acetylene
endangered
decomposition
under conditions
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEP41660A
Other languages
English (en)
Inventor
Harald Schulze
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IND A G ZWEIGNIEDERLASSUNG WAG
Original Assignee
IND A G ZWEIGNIEDERLASSUNG WAG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by IND A G ZWEIGNIEDERLASSUNG WAG filed Critical IND A G ZWEIGNIEDERLASSUNG WAG
Priority to DEP41660A priority Critical patent/DE809424C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE809424C publication Critical patent/DE809424C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A62LIFE-SAVING; FIRE-FIGHTING
    • A62CFIRE-FIGHTING
    • A62C4/00Flame traps allowing passage of gas but not of flame or explosion wave
    • A62C4/02Flame traps allowing passage of gas but not of flame or explosion wave in gas-pipes

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Business, Economics & Management (AREA)
  • Emergency Management (AREA)
  • Filling Or Discharging Of Gas Storage Vessels (AREA)
  • Fire-Extinguishing By Fire Departments, And Fire-Extinguishing Equipment And Control Thereof (AREA)

Description

  • Sicherheitseinrichtung für Anlagen, die mit Acetylen unter Bedingungen arbeiten, bei denen ein fortschreitender Zerfall des Acetylens möglich ist Im Gegensatz zu den meisten Kohlenwasserstoffen kann Acetylengas, das unter einem gewissen Druck steht, in Kohlenstoff und Wasserstoff zerfallen. Dabei werden Wärmemengen frei, die so groß sind, daß der Druck etwa auf das Elffache des Anfangsdrucks ansteigt. Das gilt unter der Voraussetzung, daß der entstehende Druck sich in dem gesamten System gleichmäßig verteilt. In der Praxis ist das jedoch meistens nicht der Fall. Es treten vielmehr Detonationswellen auf. Die Zerstörungen, die bei den zahlreichen Explosionen, vor allem der jüngsten Zeit, eintreten, setzen örtlich einen Druck von rund 2ooo atü voraus. Der Anfangsdruck lag dabei unter 3o atü.
  • Der Erfindung liegen zahlreiche und exakt durchgeführte Versuche zugrunde darüber, unter welchen Bedingungen der Acetylenzerfall einen solch gefährlichen Verlauf nimmt. Es ergab sich, daß ein örtlich eingeleiteter Acetylenzerfall in Rohrleitungen nur fortschreitet, wenn eine bestimmte Relation zwischen Acetylendruck und lichtem Rohrdurchmesser besteht. Bei o,5 mm lichter Rohrweite sind mindestens 3o atü erforderlich, 'um einen örtlich eingeleiteten Acetylenzerfall fortschreiten zu lassen. Bei i mm Rohrdurchmesser beträgt der Druck nur noch 22 atü, während er bei 2 mm bereits auf 17 atü sinkt, bei 3 mm auf 13 atü, bei 4 mm auf io atü und bei 5 mm 8 atü erreicht. Bei sehr weiten Rohren genügen i,8 atü.
  • Die vorstehenden Versuchsergebnisse werden erfindungsgemäß zur Schaffung einer Sicherungseinrichtung verwertet. Die Erfindung besteht darin, daß bei Anlagen, die mit Acetylen unter Bedingungen arbeiten, bei denen ein fortschreitender Zerfall des Acetylens möglich ist, im Gefahrenfall der Hochdruckteil der Anlage schnell vom Druck entlastet wird. Die schnelle Druckentlastung braucht aber lediglich bis herab zu dem Druck zu erfolgen, bei welchem eine irgendwie eingeleitete Acetylenzersetzung in dem gegebenen Rohr- bzw. Gefäßquerschnitt nicht fortschreitet. Vorteilhaft wird die Hochdruckanlage mit mehreren Auslaßvorrichtungen versehen, die durch die Betätigung eines Notzuges o. dgl., geöffnet werden können, damit möglichst aus allen gefährdeten Teilen der Anlage der Druck schnell abgelassen werden kann. Die Bedienung der Ablaßeinrichtung kann zweckmäßig von verschiedenen Stellen aus erfolgen. Sie kann mit der Hand betätigt werden, sie kann aber auch selbsttätig, z. B. durch Hilfseinrichtungen erfolgen, die auf Temperaturerhöhung ansprechen.
  • Es soll nicht verkannt werden, daß auch bisher vielfach schon die Möglichkeit bestand, an den einzelnen Rampen den Druck abzulassen. Das geschah z. B. nach beendeter Befüllung, bevor die Flaschen abgenommen wurden. Diese , bekannten Ablaßvorrichtungen waren aber weder dazu bestimmt noch ihrer Konstruktion und Lage nach geeignet, im Gefahrenfall die Gesamtheit der gefährdeten Teile der Anlage schlagartig vom Druck zu entlasten und dadurch die Gefahr.zu bannen.
  • Der Niederdruckteil der Anlage ist gewöhnlich nicht gefährdet, da der Druck in demselben so gering ist, daß ein fortschreitender Acetylenzerfall nicht eintreten kann. Es kann daher angebracht sein, das bei der Druckentlastung des Hochdruckteils abblasende Gas dem Niederdruckteil zuzuführen, damit es nicht verlorengeht. In sonstigen Fällen wird vorteilhaft das Gas gefahrlos über Dach abgeblasen.
  • Übrigens wird die Hochdruckanlage nicht nur dadurch gefährdet, daß Teile der Leitung durch einen entstandenen Brand unzulässig erwärmt werden; auch die Ansaugung von mit Luft vermischtem Acetylengas durch die Kompressoren kann die Gefahr einer Explosion heraufbeschwören, die durch eine möglichst schnelle Druckentlastung gebannt werden kann.
  • In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel schematisch eine Dissousgasabfüllänlage im Grundriß dargestellt.
  • In dem Raum A mögen die Entwickler stehen, in welchen das Acetylengas unter Einwirkung von Wasser aus Calciumkarbid gewonnen wird. B bezeichnet den Kompressorenraum und C den Abfüllraum. D mag eine räumlich von dem Gebäude A-C abgetrennte Meisterstube oder einen sonstigen Aufenthaltsraum für Personen darstellen.
  • Das Füllen der Dissousgasflaschen geschieht in folgender Weise: Das im Raum A gewonnene Acetylen wird von den Kompressoren ii im Raum B angesaugt und auf den Betriebsdruck von etwa 25 atü komprimiert. Den Kompressoren ii sind Hochdrucktrockner 12 nachgeschaltet. Außerdem können noch sonstige Apparate, wie Kühler, Ölabscheider u. dgl., vorgesehen sein, die zur Wahrung der Übersichtlichkeit in der Zeichnung nicht dargestellt sind. Der Hochdruckteil besteht somit bei dem dargestellten Beispiel aus zwei getrennten und parallel geschalteten Anlagen ii bis 12. Das komprimierte Gas. gelangt schließlich in die Gasverteilerleitungen 13 im Raum C und wird von hier aus den einzelnen Abfüllrampen 14 zugeführt, an welche die zu füllenden Flaschen 15 angeschlossen sind.
  • Um im Gefahrenfall den Hochdruckteil der Anlage schnell von seinem gefahrbringenden Druck entlasten zu können, sind Druckablaßvorrichtungen 16 an den verschiedenen Teilen der Anlage angeordnet. Diese bestehen z. B. aus schnell zu öffnenden Ventilen großen Querschnitts. Das ausströmende Gas kann zweckmäßig über Dach abblasen, wie durch die Pfeile 17 angedeutet werden soll. Es kann aber auch, wie schon erwähnt wurde, dem Niederdruckteil zugeführt und z. B. in einem Gasometer aufgefangen werden. Die Druckablaßventile 16 werden in solcher Zahl und derartig verteilt angeordnet, daß eine Gewähr dafür besteht, daß sämtliche Teile der Hochdruckanlage möglichst schnell von dem gefahrbringenden Druck entlastet werden können.
  • Die Betätigung der Druckablaßventile kann in beliebiger `'reise erfolgen. Als Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung durch punktierte Linien ein Gestänge 18 dargestellt, welches an den verschiedensten Stellen mit Betätigungsgriffen ig versehen ist. Wird beispielsweise im Entwicklerraum A festgestellt, daß ein Acetylen-Luft-Gemisch angesaugt wird, oder ist in diesem Raum ein Brand entstanden, der gegebenenfalls auf den Raum B übergreifen könnte, so kann durch Ziehen an dem dort angebrachten Griff ig die Druckentlastungseinrichtung für den Hochdruckteil eingeschaltet werden. Durch das Gestänge werden dann sämtliche Ablaßventile 16 in den Räumen B und C gleichzeitig geöffnet. Daß im Innern der Räume B und C Betätigungsgriffe ig vorgesehen sind, dürfte selbstverständlich sein. Aber auch außerhalb dieser Räume, und zwar zweckmäßig neben den Türöffnungen 2o, befinden sich Betätigungsgriffe ig, durch welche die Druckentlastungsventile 16 geöffnet werden können, wenn beim Betreten der Räume festgestellt wird, daß Gefahr im Anzuge ist. Ist die Gefahr bereits so groß geworden, daß es nicht mehr ratsam erscheint, sich in die Nähe der Türöffnungen 20 zu begeben, so kann schließlich von der Meisterstube D aus oder auch hinter der geschützten Mauer auf der Rückseite des Kompressorraums B oder von irgendeiner mehr oder minder weit entfernt gelegenen Stelle aus die Auslösung erfolgen.
  • Statt des Gestänges 18 kann auch irgendeine sonstige Übertragungseinrichtung, z. B. unter Verwendung von Zugseilen, hydraulischen oder pneumatischen Mitteln o. dgl., Anwendung finden. Ferner kann die Übertragung durch an sich bekannte elektromagnetische Einwirkungen bewirkt werden. Der Grundgedanke der Erfindung wird dadurch nicht berührt. Ferner können statt der Druckablaßventile 16 andere Organe vorgesehen sein, die dem gleichen Zweck dienen und deren konstruktive Ausgestaltung für die Erfindung ohne Bedeutung ist.
  • Ist z. B. in einem der Räume B oder C ein gefahrbringender Brand entstanden, indem sich etwa ein an einer undichten Stelle des Rohrsystems austretender Acetylenstrahl entzündet hat, wird vorteilhaft mit der Druckentlastung durch die Ventile 16 gleichzeitig eine vielfach bei derartigen Anlagen vorgesehene Berieselung in Tätigkeit gesetzt, die die gefährdeten Flaschen kühlt. Auch können Kohlensäure- oder andere Löscheinrichtungen gleichzeitig ausgelöst werden. Ferner kann eine Alarmeinrichtung in Tätigkeit gesetzt werden, durch welche in der Nähe weilende Personen auf die aufkommende Gefahr aufmerksam gemacht werden.
  • Die Auslösung der Ablaßvorrichtung 16 kann außer von Hand durch die Betätigungseinrichtung 18, i9 auch noch selbsttätig durch irgendwelche Hilfseinrichtungen erfolgen, die z. B. auf Temperaturerhöhungen, Luftgehalt des angesaugten Gases o. dgl. ansprechen.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Sicherung von Anlagen, die mit Acetylen unter Bedingungen arbeiten, bei denen ein fortschreitender Zerfall des Acetylens möglich ist, dadurch gekennzeichnet, daß im Gefahrenfall der Hochdruckteil (ii bis 14) der Anlage schnell vom Druck entlastet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die schnelle Druckentlastung bis hinab zu dem Druck erfolgt, bei welchem eine irgendwo eingeleitete Acetylenzersetzung in dem gegebenen Rohr- bzw. Gefäßquerschnitt nicht fortschreitet.
  3. 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochdruckanlage (ii bis 14) mit einer oder mehreren Auslaßvorrichtungen (i6) versehen ist, die durch die Betätigung eines Notzuges (i8, i9) o. dgl. geöffnet werden.
  4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch die Anordnung einer Mehrzahl von Betätigungsstellen (i9), die so ausgebildet sind, daß bei der Bedienung einer derselben der gefährdete Hochdruckteil durch gleichzeitiges Öffnen einer Mehrzahl von Ablaßvorrichtungen (i6) auf seiner ganzen Ausdehnung vom Druck entlastet wird.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsstellen (i9) außer in unmittelbarer Nähe der gefährdeten Anlagenteile (ii bis 14) auch noch auf den Fluchtwegen und an geschützten Stellen außerhalb des den gefährdeten Anlagenteil umschließenden Gebäudes (B, C) angeordnet sind.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslösung von Hand erfolgt.
  7. 7. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslösung selbsttätig, z. B. durch Hilfseinrichtungen erfolgt, die auf Temperaturerhöhungen, Gaszusammensetzung o. dgl. ansprechen. B. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Druckentlastung eine Berieselung und/oder Alarmvorrichtung eingeschaltet wird. g. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das bei der Druckentlastung des Hochdruckteils (ii bis 14) austretende Gas in den Niederdruckteil zurückgeführt wird.
DEP41660A 1949-05-05 1949-05-05 Sicherheitseinrichtung fuer Anlagen, die mit Acetylen unter Bedingungen arbeiten, bei denen ein fortschreitender Zerfall des Acetylens moeglich ist Expired DE809424C (de)

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