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Auflöse-, Misch- und Aufschluß-Holländer Im Patent 6279i8 und Patent
629395 sind Papierstoffholländer mit geschlossenem Trog ohne Umlaufkanäle beschrieben.
Diese Holländer haben sich als Auflöse-Holländer und Misch-Holländer vorzüglich
bewährt.
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Es wurde nun gefunden, daß sich mit diesem Konstruktionsprinzip auch
eine einwandfreie fortlaufende Papierstoffauflösung erreichen läßt, wenn gemäß Erfindung
folgende Maßnahmen zur Durchführung kommen Man läßt eine z. B. tonnenförmige oder
doppelkegelstumpfförmige Umtriebswalze, auf die Förderleisten aufgesetzt sind, in
einem Ei-, Kugel-, Vieleck- oder ähnlich geformten Behälter mit hoher Umfangsgeschwindigkeit
von z. B. 7,5 bis 20 m/sec unmittelbar im aufzuschließenden Papierstoff laufen.
Hierbei wird der Abstand der Umtriebswalze von der Trogwand so groß gehalten, daß
die üblichen störenden Fremdkörper ohne Störung mit dem Stoff herumgewirbelt werden
können.
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Da das Fördervermögen der Umtriebswalze bei dieser Konstruktion beträchtlich
ist, wird eine sehr starke Stoffbewegung und Wirbelströmung im Trog, auf kleinstem
Raum konzentriert, erzielt. Es ergibt sich hierdurch eine außergewöhnlich große
hydraulische Aufschlußleistung. Da die Wirbelbewegung auf kleinstem Raum zur Wirkung
kommt, erhält man eine erhebliche Verringerung der aufzuwendenden Aufschlußenergie.
Im wesentlichen bildet sich im Holländer eine Stoffbewegung in vierfacher Richtung
aus: vertikal, horizontal, kreisförmig und meriodional, die durch die Form der Wälze
mit der größten Umfangsgeschwindigkeit, z. B. in der Mitte und durch die Trogform
bedingt ist.
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Der Umtriebswalze gegenüber, und zwar am Boden
des
Behälters, ist zur fortlaufenden Abführung des-fertig behandelten Stoffs, ein Sieb
in solchem Abstand von der Umtriebswalze vorgesehen, daß, wie oben dargelegt, die
üblichen Fremdkörper zwischen Walze und Sieb hindurchgetrieben werden können. Dadurch
kann man den gleichmäßig aufgeschlossenen, knotenfreien Papierstoff fortlaufend
abführen. Zur Freihaltung der Siebe können ferner Reinigungsvorrichtungen über oder
unter diesen vorgesehen sein.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise schematisch dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i den Holländer in Ansicht, Abb. 2 einen Schnitt durch denselben
quer zur Umtriebswalze, Abb. 3 bis 5 weitere Ausführungsformen, Abb.6 und 7 Einzelheiten
der Siebreinigungsvorrichtung.
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In den Abbildungen sind mit A der Stoffbehälter, mit B die Umtriebswalze,
mit C das Sieb, mit E ein Schaber und mit D Propeller bezeichnet. Die Umtriebswalze
B ist gegenüber dem Sieb C in solchem Abstand angeordnet, daß die üblichen Fremdkörper
zwischen Walze und Sieb hindurchgetrieben werden können. Ohne besondere Maßnahmen
können sich hierbei, insbesondere wenn mit sehr feinen Sieblöchern gearbeitet werden
soll, die Löcher leicht verstopfen. Um dies zu verhindern, erwies sich folgende
Maßnahme als vorteilhaft: Man bringt gemäß Abb. 2, 3 und 4 zwischen der Umtriebs.walze
B und dem Sieb C zusätzliche, schnell oder langsam angetriebene Bewegungseinrichtungen,
z. B. Propeller, Rührflügel oder Schaber an. Während ohne diese Einrichtungen durch
die Walze der aufzuschließende Papierstoff nur in einer bevorzugten Richtung (Drehrichtung
der Walze) am Sieb vorbeigeführt und durch die Zentrifugalkraft gleichzeitig gegen
das Sieb gepreßt wird, so daß sich grobe Teilchen in den Löchern festsetzen können,
erreicht man durch kleine, z. B. sehr schnell laufende, unmittelbar über dem Sieb
sich bewegende Rühr- und Schabereinrichtungen D bzw. E, daß alle nicht gut aufgeschlossenen
Stoffteilchen sofort wieder aus der Siebnähe entfernt werden. Gleichzeitig wird
der Stoff am Sieb noch einer besonders intensiven Wirbelbewegung oder mechanischen
Bewegung ausgesetzt. Hierdurch ist es möglich, homogen aufgeschlossenen Stoff fortlaufend
durch das Sieb abzuführen.
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Man kann hierbei natürlich mit einem Schaber E, der über das Sieb
läuft und einer Rühreinrichtung D in der Nähe des Siebes kombiniert arbeiten, wie
dies z. B. in Abb. 3 gezeigt wird.
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Das Sieb kann hierbei so angeordnet werden, daß es während des Betriebs
durch Verschiebung eines Doppelsiebes ausgetauscht werden kann.
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Eine weitere Ausführungsform der, Erfindung wird in Abb. 5, 6 und
7 gezeigt. Bei dieser Ausführungsform bringt man unter dem Sieb drehbare Reinigungseinrichtungen
an, indem man Bürsten anordnet oder aber zum Freihalten der Sieblöcher auf Dreharmen
Metalldorne, Nadeln oder Stifte F anbringt. In Abb. 5, 6 und 7 sind Siebe mit Nadeleinsatz
zum Freihalten der Löcher nach der Erfindung im Querschnitt und in der Aufsicht
dargestellt.
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Unter dem Sieb sind exzentrisch drehbare Wellen G gelagert, deren
mit einer Handkurbel M versehenes eines Ende durch eine Stoffbüchse herausgeführt
ist. Auf den Wellen sind als Reinigungsvorrichtungen Nadeln befestigt, die die konischen,
runden oder länglichen Sieblöcher H bei Betätigung der Handkurbel durchstoßen. Um
den Nadeln bei höchster Stellung Führung zu geben, befinden sich auf der unteren
Seite des Siebes Leisten K, die mit konisch ausgeführten Führungslöchern L versehen
sind. Befindet sich die Handkurbel in der unteren Stellung, dann sind die Löcher
frei, und der Papierstoff kann frei durchfließen. Bei der nach oben zeigenden Stellung
der Handkurbel durchstoßen die Nadeln die Löcher und öffnen dieselben, sofern diese
verstopft sind.
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Man erreicht durch diese Anordnung, daß nur aufgeschlossener, knotenfreier
Stoff durch das Sieb-oder Knotenfangblech ablaufen kann.