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Die Erfindung bezieht sich auf Oberhemden, be-
sonders
für Berufszwecke, vor allem auf Sporthemden. Bevorzugt wird die Erfindung angewandt
bei einfarbigen Hemden, seltener bei mehrfarbigen. Die Farben können in üblicher
Weise eine leichte Tönung in Gelbbraun, Blau, Grün, Rosa usw. haben. Für die Anwendung
der Erfindung spielt die Ausbildung des Hemdes im übrigen keine ausschlaggebende
Rolle. Wenn auch hauptsächlich gebräuchliche Hemden mit langen Ärmeln und Manschetten
nach der Erfindung ausgestattet werden, so ist die Erfindung jedoch auch bei Hemden
mit kurzen Ärmeln, Blusenhemden, Oberhemdhosen und ähnlichen Schnittmustern nützlich.
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Unter Oberhemden im Sinne der Erfindung werden in erster Linie Stoffhemden
aus Leinen, Seide, Künstseide und ähnlichen dichten Geweben verstanden, nicht dagegen
farbige, poröse Hemden aus Leinenwolle oder porös verarbeiteten Kunstseideinischgeweben.
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Gegenstand der Erfindung ist die Kragenausbildung solcher leicht farbigen,
dicht gewebten Oberliemden. An Stelle des bei solchen Hemden üblichen Stehumlegekragens
tritt eine neuartige Ausbildung der Stehborte des Halsausschnittes. Das neue Hemd
wird also kragenlos getragen. Die Stehborte am Halsausschnitt ist höher als sonst;
sie' kann in der Praxis bis zu etwa 3'/2 cm hoch, doppelt stark ausgeführt und gegebenenfalls
versteift sein.
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Die Besonderheit besteht ferner darin, daß diese Stehborte außen verziert
ist, entweder durch eine Stickerei oder durch ein aufgenähtes farbiges Band aus
Baumwolle oder Leinen oder auch dadurch, daß an den Kragenbund eines einfarbigen,
leicht getönten Hemdes ein Streifen angenäht ist, der aus bunt gewebtem oder bunt
bedrucktem Stoff besteht.
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Wenn es auch technisch möglich ist, den in der Höhe vergrößerten bunten
Kragenbund durch Bedrucken des im übrigen fertiggestellten Hemdes zu verzieren,
so besteht die Arbeitsweise im allgemeinen doch darin, ein fertiges Webband nachträglich
aufzunähen oder eine bereits bunte Borte in den Halsausschnitt des Hemdes in an
sich üblicher Weise anzunähen.
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Soweit ein farbiges Band aufgenäht wird, ergibt sich ohne weiteres
auch bei einfacher Ausbildung der Kragenborte eine beachtliche Versteifung, so daß
der Bund gut steht. Mit einfachen Mitteln, z. B. durch Einwebung von Metallfäden
in das Band, läßt sich einerseits eine gute Versteifung und anderseits eine sehr
schöne Farbwirkung erreichen. Als Beispiel hierfür sei angeführt ein rohseidenes
Hemd in natürlicher gelbbrauner Farbe mit einem roten und braunen Band, das einzelne
Musterfäden enthält. Ferner ein weißgrünes Hemd mit einem grünen Band und silbernen
bzw. Aluminiumfäden.
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Der neue Kragenbund kann sowohl in der Höhe als auch in der Art des
vorderen Schlusses verschieden ausgeführt sein. Die Bundkanten können in einem gewissen
Abstand voneinander enden oder mehr oder weniger dicht aneinanderstoßen oder auch
übereinandergreifen. In allen Fällen lassen sich ungemein ansprechende Wirkungen
erzielen. Der Träger eines solchen Hemdes sieht immer angezogen aus. Mit den heutigen
Mitteln der Textiltechnik ist es ohne weiteres möglich, Bänder oder Bestickungen
vorzunehmen, die beliebig waschfest sind und die daher mit dem Hemd gewaschen werden
können.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt.
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Fig. i ist das Schaubild einer Ausführungsform; Fig.2 ist das Schaubild
einer anderen Ausführungsform.
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Man erkennt ein Oberhemd i mit Ilalsstehbort 2, das außen eine Verzierung
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Vorderkanten .I sind dicht aneinandergeführt. Ein Hemdknopf 5 sorgt für den guten
Sitz.
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Bei der Ausführung nach Fig. 2 ist am Hemd i ein mehrere Zentimeter
hoher Stehhort 6 angebracht, der außen eine Verzierung und gleichzeitig eine Versteifung
7 trägt. Die Vorderenden 9 des Stehhortes 6 greifen übereinander und sind mit einem
blinden Knopf 8 zusammengeknüpft.
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Keineswegs handelt es sich bei der Erfindung um ein bloßes modisches
Zierat und auch nicht nur um die Ersparnis von Stoff. Vielmehr bedeutet die Vermeidung
von Stehumlegekragen, von denen meist zwei zu einem Hemd gehören, eine ganz erhebliche
Arbeitsersparnis; denn in zwei Kragen steckt fast so viel Arbeit wie im Nähen des
ganzen Hemdes. Infolgedessen ist die Herstellung der neuen Hemden erheblich einfacher
und billiger und daher vorteilhafter für den Käufer, abgesehen vom bequemen Sitz
und dem gut angezogenen Aussehen.