DE79338C - Flüssigkeitsbremse mit elektrischer und mechanischer Steuerung - Google Patents
Flüssigkeitsbremse mit elektrischer und mechanischer SteuerungInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B60—VEHICLES IN GENERAL
- B60T—VEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
- B60T13/00—Transmitting braking action from initiating means to ultimate brake actuator with power assistance or drive; Brake systems incorporating such transmitting means, e.g. air-pressure brake systems
- B60T13/10—Transmitting braking action from initiating means to ultimate brake actuator with power assistance or drive; Brake systems incorporating such transmitting means, e.g. air-pressure brake systems with fluid assistance, drive, or release
- B60T13/66—Electrical control in fluid-pressure brake systems
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Regulating Braking Force (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.
DENIS PHILIPPE MARTIN, EMILE HERVAIS und FRANCOIS LOPPE in PARIS.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. Juli 1893 ab.
Die Einrichtung und Wirkungsweise der Bremse ist aus beiliegenden Zeichnungen zu
ersehen, in welchen bedeuten:
Fig. ι eine Seitenansicht,
Fig. 2 Schnitt nach A-B der Fig. 1,
Fig. 3 ,Stirnansicht,
Fig. 4 bis 9 Einzelheiten,
Fig. 10 die Anordnung der Vorrichtung an einem Wagen,
• Fig. 11 die Zusammenstellung eines Zuges
mit der elektrischen Leitung,
Fig. 12 bis 16 das Schema der Bremse und
Fig. 17 bis 19 den Druckregulator in verschiedenen
Arbeitsstellungen.
Die Bremse besteht in der Hauptsache aus zwei Cylindern C und D, welche durch einen
Behälter E, der die zur Verwendung gelangende Druckflüssigkeit, Petroleum, Glycerin oder dergl.
enthält, mit einander verbunden werden.
Der Cylinder C ist mit einem Kolben P ausgerüstet, dessen Stange H mit einer auf der
Wagenachse sitzenden Antriebsvorrichtung für die Bremse verbunden ist. Auf der der Stange H
gegenüberliegenden Seite des Cylinders C ist ein Apparat K angebracht, welcher aus einer
Elektromagnetspule J und einem zwei Ventile F" und F" beeinflussenden Anker A1 besteht.
Der Elektromagnet hat Strom, so lange die Bremse gelöst ist; sobald der Strom unterbrochen
ist, findet ein Anziehen der Bremse statt.
Der Apparat K (Fig. 2 und 5) ist mit Bohrungen O5 und O6 versehen, welche durch
Oeffnen bezw. Schliefsen des Stromes durch die von dem Elektromagneten beeinflufsten
Ventile F" und F'" geöffnet oder abgesperrt werden.
Der Cylinder -D, Fig. 2, ist der eigentliche Bremscylinder; er ist mit zwei Kolben P1 und P"
ausgestattet, deren Kolbenstangen durch beide Cylinderdeckel hindurch und nach den Bremsklötzen
gehen. . :
Am Ende des Cylinders C, Fig. 1, ist da, wo die Kolbenstange H aus demselben austritt,
ein drehbarer Hebel L angeordnet, welcher einerseits mit einem Anschlag / versehen ist,
der sich gegen den Kopf H1 der Stange H stützen kann, andererseits "mit einem zweiten,
auf einer unter den Cylindern nach den Aufsenseiten des Fahrzeuges durchgehenden Achse /
sitzenden Hebel (L") verbunden ist. Auf dieser Welle I sitzen zwei Griffhebel L1, je einer auf
jeder Aufsenseite des Wagens (Fig. 6), und kann durch Drehen dieser Hebel (auf »zu« oder
»auf«) das Anziehen bezw. Lösen der Bremse bewirkt werden.
Auf der Welle / sitzt noch ein weiterer Hebel (L'"), Fig. 7, welcher sich gegen die
Spindel eines Ventils -F6 lehnt und durch dieses Ventil den Bremscylinder D in oder aufser
Verbindung mit. dem Flüssigkeitsbehälter E bringen kann.
Zwischen den beiden Cylindern C und D liegt ein Druckregulator V, Fig. 7, 17 bis 19,
mit weichem der Cylinder C durch eine Bohrung O, in welcher zwei Ventile F* und Fb
sitzen, und durch eine Bohrung O7 in Verbindung steht. Das Ventil Fi regulirt den
Eintritt der Flüssigkeit von dem Behälter E aus, Fs die durch die Bohrung O7 nach dem
Regulator und in den Bremscylinder -D gehende Flüssigkeit.
Der Druckregulator V besteht aus einem von einer Spiralfeder beeinflufsten, mit einem Ventil
F7 versehenen Kolben und ist direct an den Behälter E angeschlossen. Die Spindel
des Ventils F1 geht mit Spielraum durch den Kolben hindurch und bewirkt die Regulirung
in der Weise, dafs, wenn durch den Flüssigkeitsdruck Ventil und Kolben bis zu einer
gewissen, durch Einstellung einer Regulatorschraube ν vorher bestimmten Grenze niedergedrückt
ist, die Spindel gegen die Schraube ν stöfst, wodurch das Ventil an einer Weiterbewegung
gehindert wird, während der Kolben sich noch weiter bewegt. Die überschüssige
Flüssigkeit tritt dann durch den Kolben nach dem Behälter E aus.
In den Fig. 17, 18 und 19 ist der Regulator
in verschiedenen Bestriebsstellungen dargestellt. Der Antrieb der Bremse erfolgt nach Unterbrechen
des elektrischen Stromes und von der Radachse aus. Hierzu ist die in Fig. 9 dargestellte
Einrichtung getroffen.
Wie hieraus ersichtlich, ist auf der Radachse .r eine doppelte konische Schraube U U1
angebracht, deren schmale Enden aufsen liegen. An diese schmalen Enden legen sich Rollen
FF1 an, welche auf der Achse verschiebbar
sind und durch eine zwischen ihnen liegende Spiralfeder s auseinandergehalten werden. Sie
werden an beweglichen, am Wagengestell angebrachten Hebeln h aufgehängt und stehen
durch ein Gestänge hl b? h3 mit der Kolbenstange
H des Cylinders C in directer Verbindung.
Bei gelöster Bremse und während der Zug fährt, hängen die Rollen in der Stellung 1;
sobald das Bremsen beginnen soll, nehmen sie die Stellung 2, Fig. 9, ein. Es tritt in diesem
Augenblicke, je nach der Bewegungsrichtung der Radachse, eine der Rollen mit einer der
Schrauben in Eingriff, steigt auf derselben bis zum höchsten Punkt empor und beeinflufst
den Kolben P im Cylinder C. Sobald die Rolle den höchsten Punkt der Schraube überschreitet
(Stellung 3), fällt sie, durch die beim Aufsteigen zusammengedrückte Spiralfeder s
gleichzeitig wieder nach aufsen geführt, in die Ruhelage 1 zurück.
Für die alle Bremsapparate eines Zuges verbindende elektrische Leitung befindet sich auf
der Lokomotive bei s eine Elektricitätsquelle (Fig. 11).
Der Strom kann vom Maschinisten (bei r), sowie von den verschiedenen Wärtern und
von Passagieren in den einzelnen Wagen unterbrochen werden und wird es selbstverständlich
auch, sobald ein Wagen abreifst.
Alle Räume: der Behälter E, Cylinder C, alle Kanäle und die Räume zwischen den
Kolben P1 und P" des Bremscylinders sind mit Flüssigkeit: Petroleum, Glycerin, Naphtalinöl
oder dergl. gefüllt.
Die Wirkungsweise der Bremse ist aus den Fig. 12 bis 19 zu ersehen; danach sind die
einzelnen Stadien des Bremsvorganges folgende:
Fig. 12.
Die Bremse ist gelöst.
Die Bremse ist gelöst.
Der Hebel L1 ist auf »auf« gestellt; das Ventil F6 drückt auf seinen Sitz, und die
Stange H des Kolbens P (Cylinder C) ist von dem Anschlaghebel Ll frei. Die elektrische
Leitung ist geschlossen; der Anker A1 wird angezogen; das Ventil F" ist infolge dessen
geschlossen und F'" geöffnet.
Das von der Feder des Kolbens P beeinflufste Ventil F hält die Leitung O1 nach dem
Reservoir E geschlossen; die vor dem Kolben P befindliche Flüssigkeit steht unter dem
Druck der vor diesem Kolben angeordneten Feder.
Die Rolle YY1 steht mit der Schraube UU1
nicht in Eingriff; sie befindet sich in der mit 1 bezeichneten Ruhelage.
Fig. 13.
Die Bremse soll angezogen werden.
Die Bremse soll angezogen werden.
Der elektrische Strom wird unterbrochen; da der Anker A1 in diesem Augenblicke freigegeben
wird, bewirkt die Feder, welche auf der die Ventile F" und F'" mit einander
verbindenden Stange angebracht ist, dafs sich F" öffnet und F'" schliefst; die vor dem
Kolben P befindliche Druckflüssigkeit kann durch die Leitung O2 in den Behälter E abfliefsen.
Da der Kolben P infolge dessen vorn keinen Widerstand mehr findet, so drückt er unter dem Einflufs seiner Federn die schwächere
Feder des Ventils F zusammen. Während der Vorwärtsbewegung des Kolbens P wird hinter
diesem Kolben Flüssigkeit durch das Ventil F* und die Leitung O von dem Reservoir abgesaugt.
Der Kolben P fährt fort, sich vorwärts zu bewegen bis zu dem Augenblicke, wo die
Rolle Y in Eingriff mit der Schraube U tritt.
Fig. 14.
Die Bremse tritt nunmehr in Thätigkeit. Die Rolle Y geht von der mit 2 bezeichneten
Lage aus (Fig. 9) und nimmt den Kolben P mit sich. Die hinter P befindliche, durch die
Leitung O gedrückte Flüssigkeit schliefst das Ventil i74, öffnet F5 und tritt zwischen die
Bremskolben P1 P". Sie drückt die Feder des Druckregulators V zusammen, indem sie auf
F1 wirkt. Indem die Druckflüssigkeit durch TlObOl strömt, schliefst sie das Ventil F1.
Claims (3)
1. Flüssigkeitsbremse für Fahrzeuge, gekennzeichnet durch die Anordnung eines
Bremscylinders D, eines mit der auf der Wagenachse sitzenden mechanischen Steuerung
für die Bremse verbundenen CylindersC und eines Apparates K mit elektrischer
Ventilsteuerung, welche Theile mit einem Flüssigkeitsbehälter E und unter sich derart
in Verbindung stehen, dafs bei geschlossenem Strom infolge Erregung des Elektromagneten
/ des Apparates K die Flüssigkeitsleitungen so geschlossen werden, dafs die
mechanische Steuerung des Kolbens P auf der Wagenachse aufser Thätigkeit gesetzt
wird, während diese bei unterbrochenem Strom, wobei die Flüssigkeitsleitungen sich
entsprechend öffnen, den zum Anziehen der Bremsen erforderlichen Druck auf die Kolben
P1P" des Bremscylinders D hervorruft.
2. Bei der unter 1. gekennzeichneten Bremse die Anordnung der mechanischen Steuerung
auf der Wagenachse in der Weise, dafs auf der Achse χ zwei konische Schrauben U U1
angebracht sind, an deren schmalen Durchmessern sich Rollen Y Y1 beim Beginn des
Bremsens anlegen, um auf dem Konus so hoch zu steigen, dafs durch ein mit ihnen verbundenes Gestänge /7/21Zz2Zz3 der Kolben
P des Cylinders C vorwärts bewegt und der erforderliche Flüssigkeitsdruck im
Cylinder D erzeugt wird.
3. Zum Betrieb der unter 1. gekennzeichneten Bremse von Hand unter den beiden Cylindern
C und D die Anordnung einer Welle J, auf welcher ein Handhebel L'
sitzt, durch dessen Drehung infolge Uebertragung L" Ll der Kolben P des CylindersC
festgehalten oder freigelassen, sowie durch einen dritten Hebel L'" ein Ventil F6 geöffnet
oder geschlossen wird, wodurch der Flüssigkeitsdruck zur Bewegung der Kolben P1P" des Bremscylinders D erzeugt
wird.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE79338C true DE79338C (de) |
Family
ID=351983
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT79338D Expired - Lifetime DE79338C (de) | Flüssigkeitsbremse mit elektrischer und mechanischer Steuerung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE79338C (de) |
-
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- DE DENDAT79338D patent/DE79338C/de not_active Expired - Lifetime
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