DE78887C

DE78887C - Apparat zum selbstthätigen Auffangen, Transportiren und Reinigen der abfallenden Fasern bei Krempeln

Info

Publication number: DE78887C
Application number: DENDAT78887D
Authority: DE
Original assignee: O. BARTHOLEMY, Aachen, Ottostr. 80
Anticipated expiration: 1914-06-26

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bisher wurden die abfallenden, unter den Krempeln liegenden Fasern zusammengekehrt und dann der zu wolfenden Partie wieder beigegeben oder wieder unmittelbar auf die Vorkrempel gebracht. Dieses Verfahren besitzt jedoch folgende Uebelstände und Nachtheile.

Durch die unter den Krempeln liegenden Fasern wird die Feuergefährlichkeit erhöht and ist bei den in Körben, Ballen oder Kasten einige Zeit aufbewahrten Fasern eine Selbstentzündung nicht ausgeschlossen. Ferner wurde häufig der Kratzenbeschlag beim Kehren durch den Besen beschädigt. In dem einen Falle, wo die gesammelten Fasern der zu wolfenden Partie beigegeben wurden, wurden die bereits früher geölten Fasern nochmals, somit zu stark geölt und infolge dessen nicht mehr als Vliefs abgeliefert, sondern sie setzten ■ sich in dem Kratzenbeschlag fest und störten hierdurch den Krempelprocefs. In dem anderen Falle, wo die gesammelten Fasern direct auf die Vorkrempel gebracht wurden, wurden dieselben von den Unreinigkeiten nicht befreit, welche eine Ungleichmäfsigkeit des Vliefses verursachten, wodurch sich selbstverständlich ein unegales Garn ergab.

Diese Uebelstände und Nachtheile sollen durch den in der beiliegenden Zeichnung dargestellten Apparat beseitigt und verhütet werden, indem er stetig die abfallenden Fasern fortführt und reinigt und in kleinen Intervallen der Vorkrempel wieder zuführt.

Die Einrichtung und Wirkungsweise des Apparates finden im Nachstehenden ihre Erklärung.

Unter jeder Krempel des Assortiments liegt ein bewegtes horizontales Tuch, Lattentuch oder dergleichen ohne Ende A, welches die abfallenden Fasern auf ein in der Querrichtung angeordnetes Tuch ohne Ende B bringt. Das letztere transportirt dieselben zu einem Tuch ohne Ende C, welches sie an den Reinigungsapparat abgiebt. Dieser Reinigungsapparat besteht aus einem mit Zähnen versehenen Cylinder, der in einer Trommel w rotirt. Die hierdurch aus dem gesammelten Fasermaterial gerüttelten Unreinigkeiten fallen durch ein unten in der Trommel befindliches Sieb in einen Kasten y, welcher zeitweise entleert wird. Sobald eine Partie gereinigter Fasern in der Trommel w enthalten ist, wird dieselbe durch einen nachher erläuterten Mechanismus selbstthä'tig geöffnet, das Zuführungstuch C zum Stillstand gebracht und, nachdem das gereinigte Material von dem Cylinder ν auf das Tuch ohne Ende E geworfen ist, die Trommel w wieder geschlossen. Das Tuch E transportirt das auf ihm liegende Material im Verein mit dem Tuch ohne Ende F wieder z'u der Aufnahmestelle der Vorkrempel. ^:

Das selbstthätige Oeffnen und Schliefsen der Trommel w und der Stillstand des Zuführungstuches C wird durch folgende Einrichtung bewirkt.

Der Deckel G hängt an einem Ende eines Hebels H, welcher mit seinem anderen Ende mit einer Schubstange J in Verbindung steht, welche in geeigneten Zeitpunkten behufs Oeffnens des Deckels G nach rechts geschoben wird, indem die vermittelst der Kegelräder K

und L gedrehte Kurbel M mit einer Gleitrolle N gegen den Ansatz O drückt. Da nun die Reinigung der Fasern eine längere Zeit in Anspruch nimmt als das Auswerfen des gereinigten Materials auf das Tuch E, somit die Trommel w langer geschlossen als geöffnet bleiben rnufs, so besitzt das Kegelrad L nur so viel zusammenstehende Zähne, als erforderlich sind, um die Kurbel ohne Unterbrechung so weit zu drehen, dafs sie, wenn sie den Ansatz O erreicht hat, diesen nach rechts drückt und wieder verläfst, den Deckel G also öffnet und der letztere sich unter Einwirkung seines Eigengewichtes und der Feder P sofort wieder schliefst. Die weitere Drehung der Kurbel M geschieht dann in Intervallen, so dafs eine gröfsere Anzahl Umdrehungen des Rades erforderlich ist und ein gröfserer Zeitraum in Anspruch genommen wird, um die Rolle wieder zu dem Ansatz O zu bringen und die Oeffnung der Trommel wieder . zu bewirken. Damit dem Reinigungsapparat während der Oeffnung der Trommel n> kein Material zugeführt wird, wird das Tuch ohne Ende C aufser Betrieb gesetzt durch Ausrückung einer auf einer Triebachse desselben sitzenden Kuppelung S, indem bei der Bewegung der Schubstange J nach rechts ein Vorsprung Q derselben gegen den Gabelhebel R der Kuppelung drückt, während nach dem Rückgang der Schubstange J bezw. Schlufs der Trommel w eine Feder den Hebel R wieder zurückzieht und die Einrückung der Kupplung S bewirkt. Um die zwischen Tambour und Peigneur herausfallenden gröberen Unreinigkeiten aus den herabfallenden Fasern schon sofort zu entfernen, ist ein aus Stäben gebildetes Sieb T in schräger Lage angebracht, welches diese Unreinigkeiten auffängt und der Blechrinne V zuführt, während die feineren Fasern hindurchfallen.

Claims

Patent-Anspruch:

Apparat zum selbstthätigen Auffangen, Transportiren und Reinigen der abfallenden Fasern bei Krempeln, bei welchem die abfallenden Fasern vermittelst Tücher ohne Ende oder dergleichen aufgefangen und einem Reinigungsapparat zugeführt werden, welcher den Inhalt, nachdem er gereinigt ist, an ein weiteres System Tücher ohne Ende oder dergleichen abgiebt, die denselben der Aufnahmestelle der Krempel zuführen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.