DE78700C - Vorrichtung zum Spunden von Bier- und anderen Fässern unter Regelung des Gasaus- und Eintritts - Google Patents
Vorrichtung zum Spunden von Bier- und anderen Fässern unter Regelung des Gasaus- und EintrittsInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Eintritts.
Bei der zweiten Gährung des Bieres wird zu dem Zwecke, dem Bier die bei der Gährung
erzeugte Kohlensäure zu erhalten, eine Verspundung desselben in grofsen Lagerfässern
vorgenommen. Hierdurch wird der Austritt von Kohlensäure aus dem Bier möglichst verhindert
oder doch nur überschüssiges Gas austreten gelassen. Es hat sich auch als
wünschenswerth oder vortheilhaft herausgestellt, den Ueberschufs an Gas aus einem Lagerfafs
auf andere Fässer zu vertheilen, in denen die Gährung langsamer erfolgt. Zu diesem Zweck
werden diese Lagerfässer mit einer gemeinsamen Gasleitung verbunden, durch welche
die Kohlensäure in der Richtung des geringsten Druckes ihren Weg nehmen kann.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Apparat dieser Art, welcher den Austritt von
überschüssigem Gas aus einem Fafs gestattet, indessen in diesem Fafs alles in demselben erzeugte
Gas zurückhält, bis der bestimmte Maximaldruck erreicht ist. Auch vermittelt
der Apparat die Zuleitung von Gas, wenn in dem Fafs dieser Druck noch geringer als in
der Gasleitung ist. Aufserbalb und unabhängig von der Gasleitung ist ein Druckregeier vorgesehen,
der aus einer Wassersäule, einem unter Federbelastung stehenden Ventil oder einer, gleichwerthigen Vorrichtung besteht. Die
Einrichtung ist derart getroffen, dafs Fässer in verschiedenen Lagen, z. B. in zwei oder mehreren
rechtwinklig gegen einander angeordneten Reihen mit der Gasleitung bequem in Verbindung
gebracht werden können.
Auf beiliegenden Zeichnungen ist:
Fig. ι eine Uebersichtsdarstellung einer Anzahl von Fässern, welche mit der Vorrichtung
zum Spunden ausgerüstet sind.
Fig. 2 ist theilweise Seitenansicht ■, theilweise
Schnitt der einem einzelnen Fafs zugehörigen Vorrichtung in gröfserem Mafsstab.
Fig. 3 ist Oberansicht bezw. Horizontalschnitt von Fig. 2.
Fig. 4, 5 und 6 sind Schnittdarstellungen nach den Linien 4-4, 5-5 und 6-6 von
Fig. 3.
Fig. 7 veranschaulicht in perspectivischer Darstellung das Gasverbindungsrohr.
Es bezeichnet 1 die Bierfässer, in denen sich die Gährung vollzieht und welche für die
Verbindung mit dem Spundapparat in geeigneter Anzahl und Lage angeordnet werden.
Der Spundapparat umfafst ein Gashauptrohr 2, welches in horizontaler Richtung durch den
Keller führt und welches in geeigneten Zwischenräumen mit den einzelnen Vorrichtungen zum
Spunden der Fässer verbunden ist. Jede Spundvorrichtung 3.besteht aus einem Spund, welcher das betreffende Fafs dicht abzuschliefsen
vermag, und einer Leitung, welche aus dem Innern des Fasses durch diesen Spund führt
und je nach der Richtung, in welcher sich der Druck äufsert, den Ein- oder Austritt von Gas
gestattet. Eine solche Leitung kann auch zum
Abziehen des Bieres nach ausreichender Gährung dienen.
4 ist der Spund und 5 die durch denselben nach dem Innern des Fasses führende und mit
Hahn 7 versehene Leitung oder Hülse. An dem oberen Ende dieser Hülse 5 wird zweckmäfsig
ein Manometer 8 zum Messen des Druckes in jedem Fafs angebracht. 9 ist ein
mit Gewinde und Kanal ι ο versehener Stutzen der Hülse 5; 11 ist eine Ventilkammer, in
deren Oeffnung 12 durch ein T- Stück 13
oder dergl. das Hauptgasrohr 2 verschraubt werden kann. Von der Oeffnung 12 der
Kammer 11 führt ein Kanal 14 nach einem Raum i 5, welcher mit einem Ventilsitz 16,
Fig. 4 und 6, ausgestattet ist. 17 ist ein Ventil, das auf diesen Sitz pafst und den Durchtritt von Gas durch den Kanal 13 in Richtung
des Rohres 2 gestattet. Dieses Ventil steht unter dem Einflufs einer Feder 18 derart, dafs
nur dann Gas aus dem Fafs austreten kann, wenn die Spannung desselben gröfser als die
Federspannung ist. Um letztere regelbar zu machen, wird in einer auf die Kammer 11
aufgeschraubten Hülse 19 eine vertical verstellbare Schraube 20 vorgesehen, durch welche
die Feder 18 gespannt und danach das Ventil 17 mehr oder weniger belastet werden kann.
Auf der anderen Seite des Ventils 17 bildet ein Kanal 22 die Fortsetzung des Kanals 14
und leitet nach einem Raum 22a. Letzterer
hat einen kurzen Kanal 23, welcher nach einem Ventilsitz 24 für das Ventil 25 führt. Auch
dieses Ventil wird z. B. durch eine Feder 26 belastet, deren Spannung derart geregelt wird,
dafs sich das Ventil 25 nur bei einem etwas gröfseren Druck, als auf das Ventil 17 einwirkt,
öffnet. Ueber dem Ventil 25 dient ein Kanal oder Rohr 27 als Auslafs für das überschüssige
Gas, das zweckmä'fsig aus dem Keller der freien Luft oder einem Aufnahmebehälter
zugeführt wird. 28 ist ein mit der Kammer 11 verbundenes Gehäuse, welches einen Absperrhahn
29 trägt, der zur Absperrung eines Fasses beim Abziehen, etc. geschlossen wird. 30 ist
eine TJeberwurfmutter, welche die Verbindung des Hahngehäuses 28 mit dem Stutzen 9 der
Leitung 5 vermittelt. 31 ist ein Kanal, welcher
von1 der Oeffnung 12 der Kammer 11
nach dem Raum 22a führt, von wo Verbindung
durch die Theile 28, 30 und 5 mit dem Fafs vorhanden ist. 32 ist ein Ventilsitz für
das Ventil 33, welches den Eintritt von Gas in das Fafs aus dem Rohr 2 gestattet, wenn
der Druck in letzterem überwiegt und Gas aus dem Fafs nicht austreten läfst. 34 ist ein
Pfropfen, welcher das obere Ende der Kammer schliefst, in welchem das Ventil 33 vorgesehen
ist.
Das Ventil 33 kann in der Regel entweder durch seine Schwere oder mittelst einer sonstigen
Vorrichtung auf seinem. Sitz erhalten werden. ■ . ·
Aus der vorstehend beschriebenen Einrichtung ist, ersichtlich, dafs der Druck in dem
Hauptgasrohr den Druck in den verschiedenen mit dem Rohr verbundenen Fässern niemals
beträchtlich übersteigen kann. Andererseits steigt der Druck der Kohlensäure in jedem
Fafs bis zu der Grenze, bei welcher eine Bethätigung des belasteten Ventils 17 erfolgt;
wird diese Grenze überschritten, so tritt das überschüssige Gas durch dieses Ventil und gelangt
in das Hauptgasrohr, um von hier durch das Ventil 33 der Spundvorrichtung jedes Fasses zugeführt zu werden, in welchem der
Druck geringer als im Hauptgasrohr ist.
Wenn der Druck über die Sicherheitsgrenze steigt oder höher wird als der Druck, auf
welchen das Ventil 25 eingestellt ist, so erfolgt eine Bethätigung desselben und das überschüssige
Gas wird durch das Rohr 27 ins Freie oder nach einem Aufnahmebehälter abgeleitet.
Obwohl es bequem ist, jede Spundvorrichtung für die einzelnen Fässer mit dem Auslafsventil
25 auszustatten, braucht natürlich das Ventil nur einer Spundvorrichtung einer in Verbindung
gebrachten Reihe zu functioniren. Es ist nun erforderlich, dafs irgend eines der
Ventile mit dem Rohr 27 verbunden wird, und es können die Stellschrauben jedes anderen
Ventils niedergeschraubt werden, um die Ventile anzudrücken und unwirksam zu machen.
Wird in diesem Fall der Druck in einem Fafs gesteigert, das von dem Ventil 25 fern
liegt, welches mit dem Auslafskanal 27 verbunden ist, so wird das Ventil 17 in der Spundvorrichtung
desjenigen Fasses, welches den Ueberdruck hat, bethätigt und das überschüssige Gas tritt in das Hauptrohr 2, aus dem es nach
Bethätigung des Auslafsventils 33 neben dem Rohr 27 durch das Ventil 25 des letzteren
entweicht,, wenn, es keinen Weg in ein Fafs
mit niederem Druck findet.
Wenn in irgend einem der Fässer, die mit dem Hauptrohr 2 verbunden sind, eine Undichtigkeit
vorhanden sein oder eine Gährung des Inhalts nicht stattfinden sollte, so würde bei
den bekannten Einrichtungen alles Gas aus den anderen Fässern frei in das Hauptrohr 2 treten,
von hier in das undichte Fafs gelangen und aus demselben entweichen können. Es ist indessen
zu bemerken, dafs jedes der anderen Fässer durch das Ventil 17 so beeinflufst wird,
dafs sein Inhalt niemals von der in demselben erzeugten Kohlensäure früher etwas abgeben
kann, als bis sich von dem Gas mehr als die erforderte Menge angehäuft hat und ein ausreichender.
Druck ausgeübt wird, um das Ventil 17 zu öffnen. In diesem Fall ist das Austreten
des Ueberschusses an Gas aus dem Fafs.
erwünscht, ohne dafs indessen der Fafsinhalt schal bleibt, was der Fall wäre, wenn nicht
die Fässer einzeln absperrbar wären und eine Undichtigkeit in irgend einem Fafs oder in
dem Verbindungsrohr bestände.
Es ist oft erwünscht, die Spundvorrichtung mit einem oder mehreren Fässern zu verbinden,
welche nicht in derselben Reihe mit den anderen Fässern liegen. Da es in der Praxis
nicht möglich sein wird, derartige Fässer in die Richtung des Hauptrohres 2 zu bringen,
so ist letzteres derart eingerichtet worden, dafs auch anders gelagerte Fässer angeschlossen
werden können. Zu diesem Zweck ist das Rohr 2 bei oder nahe bei jeder Spundvorrichtung
3 mit einem beweglichen Stück 35, Fig. 7, versehen, welches mit dem Rohrtheil 2 neben der Spundvorrichtung durch ein horizontales
Gelenkstück 36 verbunden ist, "das den Theil 35 der Hauptleitung nach oben oder
unten zu drehen gestattet. Dieser Theil 35 ist am anderen Ende mit dem Hauptstück des
Rohres 2 durch ein verticales Gelenkstück 37 verbunden. Durch diese beiden Gelenkstücke
kann der Haupttheil des Rohres 2 nach jeder Richtung und unter jedem Winkel verlängert
und auf diese Weise auch ein nicht in der Reihe liegendes Fafs erreicht werden.
Das Rohr 2 erhält für den gröfseren Theil seiner Länge einen beträchtlichen Durchmesser,
wie bei 38 ersichtlich, so dafs es eine erhebliche Menge Gas aufnehmen kann und die
Aufstellung eines Aufnahmebehälters entbehrlich wird. . .
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Vorrichtung zum Spunden von Bier- und anderen Fässern, welche zwischen eine allen Lagerfässern gemeinsame Gasableitung (2) und die einzelnen Fässer eingeschaltet wird und Gas nur nach Ueberschreiten eines vorbestimmten Druckes entweichen und bei geringem Druck auch Gas in andere Fässer zu leiten gestattet, gekennzeichnet durch regelbar zu belastende, unabhängig von einander bethätigte Ventile (17, 25), von denen das Ventil (17) bei höherem Druck in dem Fafs Gas austreten läfst, während das noch etwas mehr belastete Ventil (25) das abblasende Gas fortzuleiten gestattet und ein Ventil (33) die Zuleitung von Gas aus der Ueberdruck zeigenden Leitung (2) nach einem Fafs mit Minderdruck vermittelt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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ID=351406
Family Applications (1)
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Country Status (1)
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DE (1) | DE78700C (de) |
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- DE DENDAT78700D patent/DE78700C/de not_active Expired - Lifetime
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