DE78523C

DE78523C - Korkzieher

Info

Publication number: DE78523C
Application number: DENDAT78523D
Authority: DE
Original assignee: J. A. KRUSEMAN, Lisse b. Leiden, Holland
Anticipated expiration: 1914-02-16

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 64: Schankgeräthschafteüj^

Korkzieher.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 16. Februar 1894 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung an Korkziehern, mittelst welcher die in den zu entkorkenden Flaschen enthaltenen Gase vor dem Ausziehen des Pfropfens entweichen können.

Bekanntlich entweicht beim Entkorken der mit kohlensäurehaltigen Getränken gefüllten Flaschen plötzlich eine Menge Kohlensäure ungestüm und führt einen Theil des Inhalts der Flasche mit sich, so dafs derselbe nicht allein verloren geht, sondern auch durch sein Umherspritzen belästigend wirkt. Andererseits bietet die Anwendung des neuen Korkziehers den Vortheil, dafs der Luftverdünnung, welche beim Ausziehen des Pfropfens unterhalb desselben entsteht und hierdurch das Ausziehen des Pfropfens . erschwert, vorgebeugt wird. Pfropfen von mit allen anderen Getränken gefüllten Flaschen lassen sich also bei Anwendung des . neuen Korkziehers bequemer herausziehen.

Die Neuerung, welche den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet, besteht nun in einer Durchbohrung des Korkziehers in seiner Längsachse, derart, dafs, sobald das untere Ende des schnecken- oder spiralförmigen Theiles den Pfropfen durchbohrt hat, durch diese Bohrung der Raum unter dem Pfropfen direct mit der Aufsenluft in Verbindung gesetzt ist und die in der Flasche aufgespeicherten Gase entweichen können, bevor der Pfropfen ausgezogen wird.

Fig. ι der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht den dergestalt gebildeten Korkzieher.

Die verticale Stange A, deren unteres Ende schneckenförmig gestaltet ist, ist mit einer die ganze Länge durchziehenden, oben und unten offenen engen Bohrung α versehen, welche dicht über der Spitze des Krätzers bei b ausmündet. Für den Fall, dafs beim Eindrehen des Korkziehers die Mündung b durch eindringende Korktheilchen verstopft werden sollte, ist der runde Stift C vorgesehen, welcher genau in die gerade Bohrung α pafst und die Oeffnung b abschliefst. Ist die Bohrung verstopft, so ist er zum Durchstofsen derselben zu benutzen. Der Stift C ist in Fig. 2 veranschaulicht, er enthält oben einen Knopf oder ein rundes Auge D, an welchem der Korkzieher aufgehängt werden kann.

Hat nun der Korkzieher beim Eindrehen den Pfropfen durchbohrt, so entweichen sofort die Kohlensäuregase durch die Bohrung a. Nach dem Ausziehen findet nun kein Herumspritzen des Inhalts mehr statt.

Für alle anderen Flüssigkeiten tritt beim Herausziehen des Pfropfens keine Luftverdünnung mehr ein und läfst der Pfropfen sich bequemer ziehen.

Die centrale Bohrung kann bei allen Arten von Korkziehern, wenn auch in etwas geänderter Form, Verwendung finden und können auch aufser an der unteren Mündung b noch seitliche Oeffnungen angebracht werden.

Claims

Pate nt-An sprüche:

ι. An Korkziehern die Anordnung einer Bohrung in der Längsachse des schnecken-

bezw. spiralförmigen Theiles und dessen obere, den Handgriff durchquerende Verlängerung, durch welche infolge der zwischen Innenraum der Flaschen und Aufsenluft vor dem Entkorken hergestellten Verbindung ein Entweichen der freiwerdenden Gase bei moussirenden Getränken erzielt, sowie bei anderen Flüssigkeiten eine Luftverdünnung innerhalb der Flaschen während des Entkorkens vermieden wird.
Bei Korkziehern mit vorbezeichneter Bohrung die Anwendung eines Stiftes zum Durchstofsen der etwa verstopften Bohrungsmündung.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.