DE78086C - Schaltungsweise der Erregerwicklungen durch elektrische Sammler betriebener Nebenschlufsmotoren - Google Patents
Schaltungsweise der Erregerwicklungen durch elektrische Sammler betriebener NebenschlufsmotorenInfo
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02K—DYNAMO-ELECTRIC MACHINES
- H02K23/00—DC commutator motors or generators having mechanical commutator; Universal AC/DC commutator motors
- H02K23/02—DC commutator motors or generators having mechanical commutator; Universal AC/DC commutator motors characterised by arrangement for exciting
- H02K23/06—DC commutator motors or generators having mechanical commutator; Universal AC/DC commutator motors characterised by arrangement for exciting having shunt connection of excitation windings
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
LUDWIG SCHRÖDER in HAGEN ι. Ψ.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 23. December 1893 ab.
Die Verwendung der Nebenschlufsmaschine als Motor bei Gleichstrombetrieb vermittelst
elektrischer Sammler bietet zuweilen (z. B. bei Eisenbahn- oder Strafsenbahnwagen) den Vortheil,
dafs man die gelegentlich bei Bremsen sonst verloren gehende Energie den Sammlern
zuführen und für späteren Gebrauch aufspeichern kann, indem eine kleine Vermehrung
der Ankergeschwindigkeit oder Verstärkung der .Feldmagnete bei gleichbleibender Geschwindigkeit
genügt, den Motor in einen Stromerzeuger zu verwandeln, der das mit dem Anker verbundene
Triebwerk bremst. Die für viele Zwecke günstige Eigenschaft des Nebenschlufsmotors,
mit sehr kleinem Ankerwiderstand die Umdrehungsgeschwindigkeit bei veränderter Belastung
und Klemmspannung nur wenig zu ändern, ist in anderen Fällen, insbesondere bei Strafsen- und Eisenbahnbetrieb, zunächst nicht
erwünscht, da der Sammler hierdurch beim Anfahren sowie bei Steigungen überlastet würde.
Um die hier vorliegenden Verhältnisse zu übersehen, mag darauf etwas näher eingegangen
werden.
Wird an den Klemmen des Motors eine gleichbleibende Potentialdiiferenz durch äufsere
elektromotorische Kräfte dauernd erhalten, so würde bei vollständigem Leerlauf des Ankers
(ohne Reibung u. s. w.) eine Beschleunigung nicht mehr eintreten, sobald die Umdrehungsgeschwindigkeit
einen solchen Betrag erreicht hat, dafs die Summe der in den Ankerwindungen erzeugten elektromotorischen Kräfte gleich und
entgegengesetzt ist der durch die äufsere E. M. K. erzeugten Potentialdifferenz an den Klemmen
des Motors. Bei sehr geringem Ankerwiderstand genügt dann eine kleine Verminderung
der Geschwindigkeit bezw. die damit verbundene kleine Verminderung der im Anker erzeugten E. M. K., um kräftige Ströme in die
Ankerwindung eintreten zu lassen, welche den Motor antreiben. Ebenso genügt eine kleine
Vermehrung dieser Geschwindigkeit zur Erzeugung kräftiger Ströme, welche ihn bremsen.
Auch bei nicht gleichbleibender Klemmenspannung ändert sich die Geschwindigkeit des
Ankers nur wenig. Vermindert man nämlich die Klemmenspannung um die Hälfte, so wird, wenn
die Feldmagnete nicht stark gesättigt waren, die Zahl der in ihnen erzeugten Kraftlinien
ebenfalls fast auf die Hälfte herabgehen. Um also in den Ankerwindungen wiederum eine
elektromotorische Gegenkraft zu erhalten, die gleich ist der jetzt an den Klemmen bestehenden
Potentialdifferenz, mufs die Geschwindigkeit wieder die ursprüngliche sein, da bei jeder
Umdrehung nur die halbe Anzahl von Kraftlinien geschnitten werden. Es reicht also für
die vorliegenden Verhältnisse nicht hin, zur starken Verminderung der Ankergeschwindigkeit
die Batterie in zwei Reihen zu schalten, man mufs vielmehr für solche Zwecke die
Spannung an den Enden der Wickelung der Feldmagnete von der an den Bürsten unabhängig
machen, indem man z. B. die Feldmagnete durch einige besondere Elemente der Sammelbatterie erregt, während man die übrigen
auf den Anker wirken läfst und letztere je
nach Bedürfnifs in eine oder mehrere Parallelreihen umschaltet. Diese letztere Schaltweise
hat aber den Nachtheil, dafs diejenigen Elemente, welche die Feldmagnete speisen, im allgemeinen
anders beansprucht werden als die übrigen, so dafs sich dieselben bei Beginn der Wiederladung
der Batterie in einem anderen Zustande der Entladung befinden als jene. Sie werden
daher auch im allgemeinen bei der Ladung in Hintereinanderschaltung früher oder später geladen
sein als jene, was den Ladebetrieb in der Praxis mehr als wünschenswerth verwickelt.
Um diese Schwierigkeit zu vermeiden, führt der Erfinder von sämmtlichen Gruppen einer
Batterie, welche, um den Anker zu speisen, je nach Bedürfnifs hinter einander oder parallel
geschaltet werden sollen, Leitungen zu den Windungen der Feldmagnete, und speist so mit
jeder Gruppe nur einen Theil der Windungen, die von allen übrigen unabhängig und isolirt
und deren Widerstände so berechnet sein müssen, dafs die Stromstärke in jedem einzelnen
dieser Stromkreise dieselbe ist. Würde z. B. ein vierpoliger Motor (Fig. i) verwendet
und würden gleichzeitig vier einander gleiche Gruppen pq, rs, tuxxnd vtv von Elementen vorhanden
sein, welche mittelst der Reihenschalter CIa1, bbx, Cc1 bald in eine Reihe hinter einander
oder in zwei oder vier Reihen parallel geschaltet werden sollen, so wird man passend
je eine der vier Spulen der Feldmagnete von je einer Elementgruppe speisen und dafür
sorgen, dafs alle vier Spulen bei gleicher Windungszahl auch den gleichen Widerstand
besitzen. Man kann auch jedem Schenkel der Feldmagnete so viel Spulen geben, wie Gruppen
vorhanden sind, die entsprechenden Spulen der Schenkel hinter einander schalten und
so mit den einzelnen Gruppen verbinden, wie dies für zwei Schenkel und zwei Gruppen in
Fig. 2 angedeutet ist. Die Zahl der Schenkel kann von der der Gruppen verschieden sein.
Es ist endlich gleichgültig, wie man die mit den . einzelnen Elementgruppen verbundenen
Scherikelwickelungen auf den Schenkeln anordnet, wenn man nur den Widerstand der
einzelnen so bemifst, dafs die von der entsprechenden Elementgruppe in ihnen erzeugte
Stromstärke überall dieselbe ist, zweitens alle Windungsgruppen' von einander isolirt und
drittens die Windungen über die Schenkel so vertheilt, dafs jeder die ihm zukommende Anzahl
von Amperewindungen erhält.
Bei dieser Schaltung speisen sämmtliche Elemente der Batterie sowohl Anker wie Feldmagnete
und geben während der Entladung stets dieselbe Stromstärke ab, so dafs sie sich am Ende der Entladung sämmtlich in gleichem
Zustande befinden und zur Wiederladung der gleichen Strommenge bedürfen.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Schaltungsweise der Erregerwickelungen von Nebenschlufselektromotoren, die durch elektrische Sammler betrieben werden, dadurch gekennzeichnet, dafs die Sammelbatterie in eine der Anzahl der Feldmagnete entsprechende Zahl von Gruppen getheilt ist, deren jede gesondert einen Feldmagneten erregt, zum Zweck, eine Rückwirkung aus einer Aenderung in der Gruppenschaltung der Sammler auf die Erregung der Feldmagnete zu vermeiden.
- 2. Die unter i. gekennzeichnete Schaltungsweise dahin abgeändert, dafs, falls die Anzahl der Elementgruppen unabhängig von derjenigen der Feldmagnete gewählt werden soll, jeder Feldmagnet eine ebenso grofse Zahl von Wickelungen trägt, wie beliebig zu schaltende Gruppen von Elementen vorhanden sind, deren jede eine der Wickelungen jedes Feldmagneten in Hintereinanderschaltung speist.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE78086C true DE78086C (de) |
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ID=350840
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT78086D Expired - Lifetime DE78086C (de) | Schaltungsweise der Erregerwicklungen durch elektrische Sammler betriebener Nebenschlufsmotoren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE78086C (de) |
-
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