[go: up one dir, main page]

DE764707C - Verfahren zur Gewinnung von organischen Stoffen aus der Sulfitablauge - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von organischen Stoffen aus der Sulfitablauge

Info

Publication number
DE764707C
DE764707C DEF88877D DEF0088877D DE764707C DE 764707 C DE764707 C DE 764707C DE F88877 D DEF88877 D DE F88877D DE F0088877 D DEF0088877 D DE F0088877D DE 764707 C DE764707 C DE 764707C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
waste liquor
sulphite waste
organic substances
sulphite
extraction
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEF88877D
Other languages
English (en)
Inventor
Hans Dr Erbring
Hans-Werner Fiedler
Hellmut Dr Wild
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DEF88877D priority Critical patent/DE764707C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE764707C publication Critical patent/DE764707C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C11/00Regeneration of pulp liquors or effluent waste waters
    • D21C11/0007Recovery of by-products, i.e. compounds other than those necessary for pulping, for multiple uses or not otherwise provided for

Landscapes

  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von organischen, Stoffen aus der Sulfitablauge Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von organischen Stoffen aus der Sulfitablauge durch Fällung mit Elektrolyten. Die neue Arbeitsweise besteht darin, daß der Sulfitablauge geringe Mengen Protein zugesetzt und dieses Gemisch durch Zusatz von Elektrolyten gefällt wird, wobei es gleichgültig ist, in welcher Reihenfolge die einzelnen Komponenten miteinander vereinigt werden. Durch den Zusatz von Proteinen werden die in der Sulfitablauge vorhandenen Kolloide sensibilisiert. Hierdurch ist es möglich, technisch quantitative Fällungen der Kolloide aus der Sulfitablauge zu erhalten.
  • Es ist nicht geklärt, welcher Art die Vorgänge sind, die sich hierbei abspielen. Wahrscheinlich dürfte es sich bei der neuen Arbeitsweise, wo zwei hydrophile Kolloide miteinander in Wechselwirkung treten, um gewisse Entwässerungsvorgänge handeln. Es können aber auch hierbei Ladungseffekte eine Rolle spielen. Die negative Ladung der Kolloide der Sulfitablauge wird durch die zugesetzten Proteine verringert, so daß eine Ausfällung durch die Elektrolyte erleichtert wird, wofür spricht, daß Elektrolyte mehrwertiger Metalle, -,vie Aluminium-und Chromsalze, wirksamer sind als Elektrolyte einwertiger Metalle.
  • Im einzelnen arbeitet man etwa folgendermaßen: Gibt man beispielsweise zu einer in üblicher Konzentration anfallenden Sulfitablauge geringe Mengen einer Proteinlösung, beispielsweise 30/0 tierischen Leim (bezogen auf den Trockengehalt der Sulfitablauge), und versetzt man diese Lösung mit Aluminiumsulfat, so erfolgt quantitative Fällung. In derselben Weise wie Aluminiumsalze wirken auch andere Elektrolyte ein- und mehrwertiger Metalle. In welcher Reihenfolge man arbeitet, ist grundsätzlich gleichgültig. Man kann die Sulfitablauge und die Proteine in die Elektrolytlösung eingießen, man kann die Elektrolytlösung auch dem einen der beiden Bestandteile zugeben, oder man kann aber auch erst die Sulfitablauge mit den Proteinen mischen und dieses Kolloidsystem durch Elektrolyte fällen.
  • Auf Grund der vorbeschriebenen Erfindung ist es möglich, die wertvollen Ligninbestandteile der Sulfitablauge zu gewinnen und einer nutzbringenden Verwertung zuzuführen. Die Fällungsprodukte haben unter anderem leimende und plastifizierende Eigenschaften. Sie können also beispielsweise als leimende Substanzen verwendet werden, aber auch als eigene Formkörper den verschiedensten Verwendungszwecken zugeführt werden. Gleichzeitig wird erzielt, daß bei Anwendung des Verfahrens die bekannten unangenehmen Flußwasserschädigungen weitgehend vermieden werden.
  • Diese Angaben zeigen den Unterschied der neuen Arbeitsweise auch gegenüber älteren Arbeitsweisen, wo versucht worden ist, die organischen Anteile bzw. ligninhaltigen Stoffe aus der Sulfitablauge durch Fällung zu entfernen. Während man beim Arbeiten nach der neuen Arbeitsweise etwa 8o 0% der organischen Bestandteile aus der Lauge gefällt erhält, erhält man nach den bekannten Arbeitsweisen nur geringfügige Anteile dieser Stoffe gefällt, wie sich aus nachfolgenden vergleichenden Versuchen ergibt: 5oo Teile Sulfitablauge werden nach der neuen Arbeitsweise mit 63 Teilen einer i0/eigen Leimlösung versetzt. Zu dem so sensibilisierten Sulfitablaugesol wurden 10,5 Teile einer io%igen Lösung von Aluminiumsulfat gegeben. Hierbei tritt eine Fällung der organischen Bestandteile ein. Der Niederschlag liegt in einer gut filtrierbaren Form vor. Es wurden auf diese Weise 8o % der organischen Bestandteile der Lauge gefällt.
  • Arbeitet man dagegen nach einem bekannten Verfahren und erhitzt 5oo Teile der Sulfitablauge 5 Stunden im Autoklav unter einem Druck von io at, gibt dann Kalkmilch dazu, und zwar mit einem Gehalt von insgesamt .4 g Ätzkalk, und erhitzt dann nochmals Stunden, so fällt der dabei entstehende Niederschlag in einer praktisch nicht filtrierbaren Form an. Auch nach wiederholt durchgeführten Versuchen ändert sich das Bild nicht. Es wurde daher versucht, eine Trennung durch Zentrifugierung zu erzielen. Das Zentrifugat wurde mit schwefligsäurehaltigem Wasser versetzt, und nach Trennung wurden die organischen Anteile bestimmt. Es lassen sich auf diese Weise jedoch lediglich etwa io bis 150/9 der organischen Bestandteile aus der Lauge entfernen.
  • Man sieht also, daß nach den bekannten Arbeitsweisen; -nach denen zwecks Gewinnung der Ligninstoffe aus Sulfitablauge unter Verwendung von hohem Druck und hoher Temperatur gearbeitet worden ist, nicht entfernt die Ergebnisse erzielt werden können, wie nach der neuen Arbeitsweise, welche sich die Erfahrungen der Kolloidchemie zunutze macht. Auch positive Fällungsverfahren für Sulfitablauge mit Hilfe von Calciumhydroxyd bzw. Calciumoxyd, nach denen alkalische Fällungsmittel in bestimmter Weise, d. h. konzentrationsgestuft, der Sulfitablauge zugesetzt werden, führten nicht zum Ziel, da beachtenwerte Mengen von Niederschlag an organischer Substanz überhaupt nicht erhalten werden.
  • Zur Verdeutlichung der neuen Arbeitsweise werden noch weitere Ausführungsbeispiele vorgelegt. Ausführungsbeispiele i. 5oo Teile Sulfitablauge (mit einem Trockengehalt von 7 0/0) werden mit 63 Teilen einer i%igen Leimlösung versetzt. Danach gibt man zu diesem Gemisch 10,5 Teile einer io%igen Lösung von Aluminiumsulfat (17/18 % A12 03).
  • Andererseits kann man das Gemisch Sulfitablauge - Leim in die Aluminiumsulfatlösung einfließen lassen.
  • Weiterhin läßt sich vorliegendes Beispiel dahingehend abändern, daß man an Stelle der Aluminiumsulfatlösung entsprechende Lösungen, z. B. von Magnesiumsulfat, Zinksulfat, Ferrichlorid, Bariumchlorid od. ä., verwendet.
  • 2. 5oo Teile Sulfitablauge (170/0i9) werden mit io Teilen einer in üblicher Weise hergestellten Blutalbuminlösung (5 % Trockengehalt) versetzt. Dann gibt man wie bei Beispiel. 1 entweder Aluminiumsulfatlösung oder wahlweise eine andere Elektrolytlösung zu.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von organischen Stoffen aus der Sulfitablauge durch Fällung mit Elektrolyten, dadurch gekennzeichnet, daB der Sulfitablauge geringe Mengen Protein zugesetzt und dieses Gemisch durch Zusatz von Elektrolyten gefällt wird, wobei es gleichgültig ist, in welcher Reihenfolge die einzelnen Komponenten miteinander vereinigt werden. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschriften Nr. 321 6I9, 487 922, 499 886; USA.-Patentschriften Nr. 1 699 845, 1 699 258.
DEF88877D 1940-10-01 1940-10-01 Verfahren zur Gewinnung von organischen Stoffen aus der Sulfitablauge Expired DE764707C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF88877D DE764707C (de) 1940-10-01 1940-10-01 Verfahren zur Gewinnung von organischen Stoffen aus der Sulfitablauge

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF88877D DE764707C (de) 1940-10-01 1940-10-01 Verfahren zur Gewinnung von organischen Stoffen aus der Sulfitablauge

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE764707C true DE764707C (de) 1954-06-28

Family

ID=7115179

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEF88877D Expired DE764707C (de) 1940-10-01 1940-10-01 Verfahren zur Gewinnung von organischen Stoffen aus der Sulfitablauge

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE764707C (de)

Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE321619C (de) * 1916-09-14 1920-06-09 Ingvar Soeraas Verfahren zur Gewinnung von Ligninstoff aus Sulfitzelluloseablauge
US1699258A (en) * 1927-06-21 1929-01-15 Travers Lewis Process Corp Process for treating sulphite pulp waste
US1699845A (en) * 1926-11-22 1929-01-22 Guy C Howard Process of treating waste sulphite liquor
DE487922C (de) * 1925-08-15 1929-12-20 Guy Clemens Howard Verfahren zur Trennung der durch Faellungsmittel aus Sulfitablauge der Zellstoffherstellung abgeschiedenen organischen und anorganischen Stoffe
DE499886C (de) * 1926-11-04 1930-06-14 Carl G Schwalbe Dr Verfahren zur Abscheidung organischer Stoffe aus Sulfitzellstoffablauge

Patent Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE321619C (de) * 1916-09-14 1920-06-09 Ingvar Soeraas Verfahren zur Gewinnung von Ligninstoff aus Sulfitzelluloseablauge
DE487922C (de) * 1925-08-15 1929-12-20 Guy Clemens Howard Verfahren zur Trennung der durch Faellungsmittel aus Sulfitablauge der Zellstoffherstellung abgeschiedenen organischen und anorganischen Stoffe
DE499886C (de) * 1926-11-04 1930-06-14 Carl G Schwalbe Dr Verfahren zur Abscheidung organischer Stoffe aus Sulfitzellstoffablauge
US1699845A (en) * 1926-11-22 1929-01-22 Guy C Howard Process of treating waste sulphite liquor
US1699258A (en) * 1927-06-21 1929-01-15 Travers Lewis Process Corp Process for treating sulphite pulp waste

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE764707C (de) Verfahren zur Gewinnung von organischen Stoffen aus der Sulfitablauge
DE424938C (de) Verfahren zur Herstellung barytierten photographischen Rohpapieres
DE1692545B1 (de) Verfahren zur Gewinnung von Protein,Fett,Nucleotiden und unloeslichem Gewebematerial aus Fischmaterial
DE698318C (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Oxynaphthalinsulfonsaeuren und ihren Substitutionsprodukten
DE432203C (de) Verfahren zur Herstellung von saeurefreien, reinen, harzartigen Kondensationsprodukten aus Phenolen und Aldehyden
DE579125C (de) Verfahren zur Herstellung von bestaendigen waessrigen hochkonzentrierten Dispersionen von in Wasser nicht oder wenig loeslichen Stoffen
DE340453C (de) Verfahren zur Nutzbarmachung von Sulfitablauge
DE961051C (de) Verfahren zur Herstellung von Konzentraten pflanzlicher Globuline
DE716436C (de) Verfahren zur Herstellung wasserloeslicher komplexer Metallalkalihumate
AT147010B (de) Verfahren zur Gewinnung von Aluminiumverbindungen aus schwer aufschließbaren Tonerdemineralien (Tonen, Kaolinen und ähnlichen).
DE848647C (de) Verfahren zur Gewinnung von Radium oder Mesothor aus radium- oder mesothorhaltigen Konzentraten oder Erzen
DE546883C (de) Verfahren zum Leimen von Ganzzeug
DE963294C (de) Photographisches Feinkorn-Entwicklungsverfahren
DE748483C (de) Verfahren zur Herstellung kuenstlich geformter Gebilde, wie Fasern, aus Pflanzenproteinen
DE725487C (de) Verfahren zur Aufarbeitung der Dialysenablaugen von Sulfonsaeuren schwefelhaltiger Mineral- oder Teeroele oder deren Ammoniumsalzen
DE442520C (de) Verfahren zum Aufloesen und Wiederausfaellen von Kollagen oder Glutin
DE414343C (de) Verfahren zur Erzeugung von Rohkautschuk
DE347201C (de) Verfahren zur Gewinnung von Gerbstoffen aus Sulfitcelluloseablaugen
DE426081C (de) Verfahren zur Wiedergewinnung des Chroms aus chromat- oder bichromathaltigen Abwaessern oder Laugen
DE761694C (de) Verfahren zum Bedrucken von Kunstseide
DE697853C (de) Verfahren zur Herstellung von Abkoemmlingen der Coeruleinsulfonsaeure
DE1572253C3 (de) Verfahren zur Herstellung einer photographischen Silberhalogenidemulsion
DE458030C (de) Verfahren zur Herstellung von hellem, von Blutkoerperchen freiem Serumalbumin aus Blut
AT117440B (de) Verfahren zur Trennung von in Lösungen vorhandenen oder gelösten Gemischen beliebeger Art, z. B. von dissoziierten oder nicht dissoziierten Verbindungen oder von Kolloiden verschiedenen Dispersitätsgrades unter Anwendung eines elektro-osmotischen Diaphragmenapparates.
DE331742C (de) Verfahren zum Leimen und Traenken von Papier und Papierwaren