DE763830C - Klebmittel - Google Patents
KlebmittelInfo
- Publication number
- DE763830C DE763830C DER113930D DER0113930D DE763830C DE 763830 C DE763830 C DE 763830C DE R113930 D DER113930 D DE R113930D DE R0113930 D DER0113930 D DE R0113930D DE 763830 C DE763830 C DE 763830C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- adhesive
- methacrylic acid
- copolymers
- acid amide
- parts
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09J—ADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
- C09J133/00—Adhesives based on homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by only one carboxyl radical, or of salts, anhydrides, esters, amides, imides, or nitriles thereof; Adhesives based on derivatives of such polymers
- C09J133/24—Homopolymers or copolymers of amides or imides
- C09J133/26—Homopolymers or copolymers of acrylamide or methacrylamide
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)
Description
REICHSPATENTAMT 13 mi 1954
PATENTSCHRIFT
KLASSE 22i GRUPPE
RII3P3O IVd/22 i
Dr. phil. Ernst Trommsdorf, Darmstadt und
$ng. Otto Grimm, Darmstadt
sind als Erfinder genannt worden
Röhm & Haas G.m.b.H., Darmstadt
. Klebmittel
(Ges. v. 15. 7. 51) Patenterteilung bekanntgemadit am 29. Oktober 1953
Es wurde gefunden, daß mehr als 5 0Io, und
zwar bis etwa 90% Carbonsäuren, die ganz oder teilweise in Salzform vorliegen, und gegebenenfalls
andere Mischpolymerisatkompo^ nenten aufweisende wasserlösliche Mischpolymerisate
des Acryl- oder Methacrylsäureamids für sich allein oder zusammen' mit klebend
oder nichtklebend wirkenden Zusatzstoffen vorteilhaft als Klebmittel für verschiedenartige
Zwecke verwendet werden können.
Als wasserlösliche Mischpolymerisate können z. B. verwendet werden: Mischpolymerisate
aus Methacrylsäureamid und Methacrylsäure oder Acrylsäure oder Maleinsäure. Als weitere Komponenten können im Mischpolymerisat
enthalten sein z. B. Acrylsäurenitril oder Ester, wie z. B. Acryl- oder Methacrylsäuremethylester.
Mischpolymerisate der erwähnten Art können z. B. durch Polymerisation eines reinen
monomeren Amids in Gegenwart der betreffenden Mischpolymerisatkomponenten hergestellt
werden. Man kann sie jedoch z. B. auch durch unmittelbare Polymerisation eines durch Umsetzung
eines Ketoncyanhydrins mit konzentrierter Schwefelsäure erhaltenen und hierauf nach Erhitzung mit wechselnden Wassermengen
neutralisierten Reaktionsgemisches gewinnen, das je nach Menge und Art des Neutralisationsmittels freieungesättigteSäure,
ζ. Β. Methacrylsäure, oder deren Natrium-, Kalium-, Ammonium-, Pyridin-, Triäthanolaminsalze
enthält. Ferner kann man zu für die Zwecke der vorliegenden Erfindung brauchbaren
amidhaltigen Mischpolymerisaten gelangen, wenn man reine polymere Amide mehr oder weniger weitgehend verseift.
Die meisten nach den üblichen Herstellungsweisen erhältlichen amidhaltigen Mischpolymerisate,
insbesondere die unmittelbar aus den Ketoncyanhydrin - Schwefelsäure - Reaktionsgemischen
enthaltenen, weisen von der Herstellung her in der Regel beträchtliche Mengen von anorganischen Salzen als Verunreinigunt5
gen auf, die ihre erfindungsgemäße Verwendungals Klebmittel stören können. Lösungen
solcher Mischpolymerisate kann man vor der Verwendung dadurch von den Salzen befreien,
daß man die Mischpolymerisate mit Säure ausfällt und den abgeschiedenen, annähernd
salzfreien Kuchen in schwach alkalischem oder ammoniakalischem Wasser löst. ■ ■
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Klebstoffe können zusammen mit klebend
oder nichtklebend wirkenden Zusatzstoffen benutzt werden. Als solche Zusatzstoffe
kommen in Frage, z. B. beliebige, in dem betreffenden Lösungsmittel lösliche Polymerisate
oder Mischpolymerisate von Vinyl-, Acryl-, Methacrylverbindungen, Haut- oder Knochenleim, Gelatine, wasserlösliche Celluloseverbindungen,
Stärke, Dextrine, Eiweißstoffe verschiedener Art, Kondensationsprodukte von Harnstoff und Formaldehyd usw.
Mittels den erfindungsgemäßen Klebmitteln können Verklebungen weitgehend verschiedener
Art durchgeführt werden, z. B. Ver-klebungen von Holz, Metall, Glas, keramischen
Massen, wie Steingut usw., Kunststoffen, Papier, Geweben mit gleichartigen oder ungleichartigen
Werkstoffen.
Die zur Herstellung des erfindungsgemäßen Klebmittels benötigten Mischpolymerisate besitzen
den Vorzug, besonders leicht zugänglich zu sein, da sie unmittelbar aus den Reaktionsmischungen von Ketoncyanhydrin und Schwefelsäure
durch Polymerisation hergestellt werden können. Bei dem erwähnten Verfahren
zur Herstellung von Säureamiden aus Ketoncyanhydrin tritt bei der nachfolgenden Neutralisation
der Säure je nach den vorhandenen Wassermengen sehr leicht eine teilweise Verseifung
ein unter Bildung der entsprechenden ungesättigten Säuren, wobei die entstehenden
Säuren in der Regel in Mengen von mehr als 5 °/o der insgesamt vorhandenen polymerisierbaren
Verbindungen anfallen.
i. Holz auf Holz wird verklebt mit einer
Lösung aus 80 Teilen Wasser und 20 Teilen ! ein.s Mischpolymerisates aus 93 °/o Meth-.
acrylsäuraamid und γ°/ο Xatrranimethacrylat.
2. Zum Verkleben von Papier auf Papier kann die io°/oige Lösung eines Mischpolymerisates
aus 90 Teilen Methacrylsäureamid und 10 Teilen Ammonium- oder Xatriummethacrylat
verwendet werden.
Die in Beispiel 1 und 2 angeführten Mischpolymerisate
kann man dadurch herstellen, daß das Acetoncyanhydrin-Schwefelsäure-Gemisch
nach der Umlagerung in Methacrylsäureamid mit Wasser verdünnt undkurzeZeit
auf 50 bis 6o° erhitzt wird, um einen Teil des Methacrylsäureamids zu verseifen. Anschließend
wird mit Kreide neutralisiert und nach der Entfernung des Kalziumsulfatniederschlags
mit Kaliumpersulfat polymerisiert. Das so erhaltene Mischpolymerisat wird zur Befreiung von den anorganischen Salzen mit
wenig Salzsäure ausgefällt, unter Zusatz von Ammoniak gelöst und auf eine 10- bis 20°/oige
Lösung eingestellt.
3. Papier auf Steingut wird verklebt mit der 200/oigen wäßrigen Lösung eines Mischpolymerisates
aus 80 Teilen Methacrylsäureamid und 20 Teilen Kaliummethacrylat.
4. In der Kartonagenindustrie wird zum Verkleben von Papier auf Papier oder Papier
auf Karton oder Karton auf Karton die io°/oige wäßrige Lösung eines Mischpolymerisates
aus 87 Teilen Methacrylsäureamid, 8 Teilen Ammoniummethacrylat und 5 Teilen Methacrylsäuremethylester verwendet.
5. Leder auf Leder wird verklebt mit der 2o°/oigen Lösung eines Mischpolymerisates
aus 70 Teilen Methacrylsäureamid und 30 Teilen Ammoniummethacrylat.
Das Mischpolymerisat wird hergestellt durch Neutralisieren des Acetoncyanhydrin-Sehwefelsäure-Gemischs
mitAmmoniaklösung 250Mg und Umfallen des Mischpolymerisates mit
Salzsäure und Auflösen mit wenig Ammoniak, um die störenden Neutralsalze zu entfernen.
6. Papier auf Papier oder Papier auf Holz wird verklebt mit der io°/oigen wäßrigen
Lösung eines Mischpolymerisates aus 50Teilen Methacrylsäureamid und 50 Teiien Ammoniummethacrylat.
Methacrylsäureamid wird im Verhältnis ι : ι in Methacrylsäure gelöst. Dieses Gemisch
wird ohne Zusatz eines Katalysators bei Ph 2,5 bis 3 und 70 bis 8o° polymerisiert. Das
feste Polymerisat wird unter Zusatz von Ammoniak bis auf pH 6 bis 6,5 gelöst.
Es wurde bereits vorgeschlagen, als wasserlösliche Klebstoffe Amide der Acrvlsäurereihe
zu verwenden, die freie oder mit Basen abgesättigte Carboxylgruppen in Mengen von
nicht mehr als 0,5 bis 5% enthalten. Gemäß der vorliegenden Erfindung sollen nun auch
solche amidgruppenhaltige Mischpolymerisate
als Klebmittel verwendet werden, die mehr als 5 %, und zwar bis etwayo°/o Carboxylgruppen
aufweisen und auch bei den erwähnten höchsten Carboxylgruppengehalten Klebwirkung
besitzen. Angesichts der nach dem bekannten Vorschlag zu verwendenden, nur bis zu 5 °/o
Carboxylgruppen aufweisenden Mischpolymerisate konnte nicht vorausgesehen werden,
daß auch höhere, gegebenenfalls wesentlich höhere Mengen von Carboxylgruppen besitzende
Mischpolymerisate von Amiden der Acrylsäurereihe als Klebmittel verwendet werden können.
Gegenüber bekannten Klebstoffen oder Klebstoff gemischen ähnlicher Art zeichnet sich
das gemäß der Erfindung zu verwendende Klebmittel durch eine besonders hohe Wirksamkeit
aus, derart, daß die Zerreißfestigkeit von mit seiner Hilfe hergestellten Verleimungen
höher ist als die Zerreißfestigkeit von mit Hilfe von hochwertigen Hautleimen hergestellten
Verklebungen. Selbst bei Verwendung des neuen Klebmittels in geringerer Konzentration
werden bessere Zerreißfestigkeiten von Buchenholzverleimungen erreicht als bei Verwendung eines hochwertigen Hautleims.
Auch gegenüber synthetisch hergestellten Leimen aus z.B. Harnstofformaldehydkondensationsprodukten
liegen die Werte für die Zerreißfestigkeit von Buchenholzverleimungen niedriger als bei Verwendung eines Klebmittels
gemäß der Erfindung. Weitere Vorzüge dieses Verfahrens liegen darin, daß die beanspruchten
säureamidhaltigen Mischpolymerisate durch Formaldehyd härtbar sind, wodurch
die Wasserfestigkeit der Verklebungen noch erhöht werden kann. Auch auf die hohe Lagerbeständigkeit
von nach dem erriudungsgemäßen Verfahren hergestellten Verklebungen soll
hingewiesen werden.
Gegenüber Klebstoffen, die aus Mischpolymerisaten von Alethacrylsäureamid und Methacrylsäure
bestehen und einen Gehalt von über 9.5 °/o Methacrylsäureamid aufweisen, sei darauf
hingewiesen, daß Klebstoffe nach vorliegender Erfindung in wäßriger Lösung eine größere Stabilität aufweisen.
Methacrylsäueamidhaltige Mischpolymerisate mit sehr hohem Methacrylsäureamidgehalt,
z. B. über 95 °/o, wie 9S1Vo und 990Zo,
neigen in wäßriger Lösung zur Ammoniakabspaltung, während sie bei höherem Methacrylsäuregehalt
stabil sind, so daß bei Lagerung und Verarbeitung keine Schwierigkeiten auftreten
können.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von wäßrigen Lösungen von mehr als 5%, und zwar bis zu etwa 90% Carbonsäuren, die ganz oder teilweise in Salzform vorliegen, und gegebenenfalls andere Mischpolymerisatkomponenten aufweisenden wasserlöslichen Mischpolymerisaten des Acryl- oder Methacrylsäureamids für sich allein oder zusammen mit klebend oder nichtklebend wirkenden Zusatzstoffen als Klebmittel.Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden:Britische Patentschrift Nr. 475 671.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER113930D DE763830C (de) | 1942-09-02 | 1942-09-03 | Klebmittel |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE897753X | 1942-09-02 | ||
DER113930D DE763830C (de) | 1942-09-02 | 1942-09-03 | Klebmittel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE763830C true DE763830C (de) | 1954-02-15 |
Family
ID=25955956
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DER113930D Expired DE763830C (de) | 1942-09-02 | 1942-09-03 | Klebmittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE763830C (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB475671A (en) * | 1936-05-29 | 1937-11-24 | Ig Farbenindustrie Ag | Improvements in the manufacture and production of polymerisation products |
-
1942
- 1942-09-03 DE DER113930D patent/DE763830C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB475671A (en) * | 1936-05-29 | 1937-11-24 | Ig Farbenindustrie Ag | Improvements in the manufacture and production of polymerisation products |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE697481C (de) | Verfahren zur Herstellung von in kaltem Wasser loeslichen hochmolekularen Polymerisationsprodukten | |
EP0562344A1 (de) | Sulfogruppenhaltige Polymere | |
DE2833842A1 (de) | Verbesserte klebstoffzubereitung auf basis von 2-cyanacrylaten und verfahren zur verbesserung der klebstoffeigenschaften derartiger zubereitungen | |
DE2311095A1 (de) | Klebstoffstift und verfahren zu seiner herstellung | |
DE929876C (de) | Verfahren zur Herstellung von Kopolymerisationsprodukten | |
EP0134995A2 (de) | Wasserlösliche Ester von Polymerisaten der Acrylsäure | |
DE733995C (de) | Verfahren zur Herstellung stabiler hochkonzentrierbarer waessriger Dispersionen aus wasserunloeslichen Emulsionspolymerisaten von Acryl- oder Vinylharzen | |
DE1195952B (de) | Verfahren zur Herstellung von Polymethacrylsaeureimiden | |
DE763830C (de) | Klebmittel | |
DE1444560C3 (de) | Verwendung von Copolymeren aus Acrylamid und Itaconsäure als Dispergiermittel | |
DE1745330A1 (de) | Verfahren zur Herstellung vernetzender UEberzugsmassen | |
DE3751160T2 (de) | Terpolymer-Emulsionen. | |
DE1953307A1 (de) | Klebstoff | |
DE19529965A1 (de) | Polyacrylamidhaltige Klebstoffzusammensetzung, ihre Herstellung und Verwendung | |
DE2010117C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von thermoreversiblen Koazervaten | |
DE1055235B (de) | Verfahren zur Herstellung von Methylolderivaten aminolysierter Acrylsaeureesterpolymerisate | |
DE1164095B (de) | Verfahren zur Herstellung von waessrigen Dispersionen carboxylgruppenhaltiger Mischpolymerisate | |
DE1228015B (de) | Waessrige UEberzugsmittel und Einbrennlacke | |
DE2222730C3 (de) | Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen Emulsion eines wärmehärtbaren Vinylestercopolymerisats und dessen Verwendung | |
DE1233603B (de) | Verfahren zur Herstellung emulgatorfreier, stabiler, waessriger Polymerisatdispersionen | |
DE1092200B (de) | Verfahren zur Herstellung von Mischpolymeren aus Vinylalkohol und Acrylsaeureestern | |
DE872622C (de) | Verfahren zur Erzeugung von wasserfesten Kleb- oder Leimschichten, UEberzuegen und Impraegnierungen | |
DE1165861B (de) | Verfahren zur Herstellung N-alkylierter Polymethacrylsaeureimide | |
DE1005730B (de) | Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Alkylolverbindungen | |
DE1645066A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Polyakrylamiden |