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Rangierstellwerk mit Tischhebelwerk für Weichen verschiedener Art
Für Rangierstellwerke hat man besondere Rangierhebelwerke gebaut, bei denen entweder
in Reihen- oder Tischform einzelne Hebel mit Stellstromkontakten und Hebelsperre
angeordnet sind. In solchen reinen Rangierstellwerken macht es Schwierigkeiten,
Weichenhebel zu Weichen, die nicht reine Rangierweichen sind, unterzubringen. Es
können hierzu folgende Fälle unterschieden werden i. Hebel für handgestellte Weichen
im Ablaufbetrieb, 2. Hebel für selbsttätig gestellte Weichen im Ablaufbetrieb, 3.
Rangierweichen mit Auffahrmeldung, q.. Sicherheitsweichen, die im Verschluß von
Fahrstraßen liegen.
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Sieht man ein Stellwerk für alle diese vier Fälle vor, so muß man
das Stellwerk so umfangreich machen; daß an jedem Platz der Hebel für den, ungünstigsten
Fall, nämlich den Fall einer Sicherheitsweiche, unterzubringen ist. Das führt zu
umfangreichen Hebelwerken und hat meist zur Folge, daß man der Einheitlichkeit wegen
auch die in der@Mehrzahl vorhandenen Ablaufweichen mit den gleichen Hebeln und allem
Zubehör ausrüstet. Noch schwieriger werden die Verhältnisse, wenn die Weichenhebel
im Gleisbild angeordnet werden. Hier ergibt sich
außerdem der Nachteil
bei den bisherigen Stellwerken, bei denen sie in einer Nachbildung des Gleisplanes
auf der Hebelwerktischplatte angeordnet "-erden, daß bei einer selbst geringfügigen
Änderung der Gleisanlage die ganze Hebelwerkplatte mit dem Gleisbild weitgehenden
Änderungen unterworfen ist, die meist praktisch nicht mehr durchführbar sind.
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Die torbezeichneten Mängel sollen erfindungsgemäß dadurch beseitigt
werden, daß die im Tischhebelwerk angeordneten, das zugehörige Gleisbild tragenden
Hebel oder Druckknöpfe als gleiche bauliche Einheiten ausgebildet sind und daß die
von ihnen betätigten Kontakte an beliebiger Stelle außerhalb des Tischhebelwerkes
angeordnete Magnetschalter steuern, die ihrerseits durch entsprechende Kontakte
alle an die verschiedenartigen Weichenhebel gestellten Forderungen erfüllen, die
bei handbetätigten Weichen, selbsttätig eingestellten Weichen, Weichen mit Auffahrmeldung
oder Sicherheitsweichen auftreten. Hierbei ergibt sich der Vorteil, daß für die
handgestellten Weichen, für die selbsttätig gestellten Weichen, für Rangierweichen
mit Auffahrmeldung und für Sicherheitsweichen durch den gleichen Schaltungsaufbau
nur dieselben wenigen Schwachstromschaltelemente im Hebelwerk erforderlich sind.
Mit dieser Anordnung gelingt es, den Weichenhebel als solchen stets gleich auszuführen
und ihn außerdem selbst mit dem Gleisbild zu versehen. Es macht nun keine Schwierigkeiten
mehr, in ein Rangierhebel-,v erk Weichen mit Auffahrmeldung oder Sicherheitsweichen
aufzunehmen, ebenso wie ohne weiteres in ein vorhandenes Hebelwerk mit Gleisbild
nachträglich Weichen hinzugesetzt werden können oder sogar die gesamte Gleisanordnung
geändert werden kann.
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Der Erfindungsgegenstand ist in den Abb. i bis 8 näher erläutert.
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Abb. i stellt die Schaltung für eine handgestellte Ablaufteiche dar.
Der Weichenhebe- möge z. B. aus zwei Druckknöpfen für Plus- und Minusstellung bestehen,
die die Kontakte i i und 12 steuern. An ihrer Stelle kann natürlich auch ein Hebel
benutzt werden, der die beiden Kontakte i i und 12 betätigt. Über diese Kontakte
wird je ein Magnetschalter 21 und 22 angeschaltet, die durch die Kontakte 211 und
221 so voneinander abhängig sind, daß z. B. der Minusmagnetschalter 22 nach dem
Drücken des Kontaktes 12 erst anziehen kann, wenn der Magnetschalter 21 für die
Plusstellung abgefallen ist und seinen Kontakt 211 geschlossen hat. Zwischen den
beiden Druckknöpfen i i und 12 besteht eine mechanische Abhängigkeit, z. B. durch
Anordnung einer Wippe, daß nur einer von ihnen gedrückt sein kann. In Abb. i möge
z. B. der Plusdruckknopf gedrückt sein, wodurch Kontakt Z I geschlossen ist. Wird
der Minusknopf gedrückt, so springt der Plusknopf heraus, öffnet den Kontakt i i
und dann schließt der Kontakt 12 des -Iinusknopfes. An den Stellermagneten 21 und
22 befinden sich die eigentlichen Stellstromkontakte 212 bzw. 222. Die isolierte
Schiene I betätigt einen Magneten 401, der durch einen Kontakt -.i eine Lampe 33
betätigt und durch einen Kontakt d.2 den Stellstrom unterbricht, wenn die isolierte
Schiene besetzt ist. Eine zweite Wicklung des Magneten d102 der isolierten Schiene
verhindert eine Unterbrechung des Stehstromes, wenn die Weiche sich gerade in der
Umstellung befindet und die isolierte Schiene befahren werden sollte. Außerdem sind
zwei Überwachungslampen 31 für -Minus und 32 für Plus vorgesehen. In Abb. i ist
die Weichenschaltung für Pluslage der Weiche dargestellt. Es fließt Überwachungsstrom
über die Plusübencachungslampe 32, Leitung 2, Antriebkontakt a1, Feldwicklung f-,
Anker.4. Soll die Weiche nach -Minus umgestellt werden, so wird der Minusknopf gedrückt
und hierbei Kontakt i i geöffnet und Kontakt 12 geschlossen. -Magnet 21 wird stromlos
und, nachdem dieser abgefallen ist, Magnet 22 erregt. Durch den Kontakt 222 fließt
nun Stellstrom über d102, 42, 222, Leitung 2 zum Antrieb. Der Magnet d02 hält seinen
Anker fest und damit den Kontakt .42 geschlossen. Da jetzt an Leitung 2 die volle
Spannung liegt, erlischt die Überwachungslampe 32. Die Weiche wird nach -Minus umgestellt
und nacherfolgter 'Umstellung ist der Kontakt a.1 geöffnet und a2 geschlossen. Der
Kontakt a1 unterbricht den Stellstrom, -Magnet 402 wird stromlos. Über Kontakt a,
kommt die Minusüberwachung zustande über die Überwachungslampe 31, Leitung i, a."
f,.
Anker In Abb. 2 ist die gleiche Schaltung für selbsttätig gestellte `''eichen
dargestellt. Hier ist außer den beiden Druckknöpfen i i und 12 ein dritter Druckknopf
13 zum Einschalten des selbsttätigen Ablaufs dargestellt. In Abb. 2 möge der Druckknopf
13 gedrückt sein. Die Stellermagneten 21 und 22 erhalten hier außer über die Kontakte
i i und 12 der Handstellung auch über die -Magneten der selbsttätigen Fahrstraßeneinstellung
igi bzw. 192 und deren Kontakte igi i bzw. 1921 Strom. Die Weichenschaltung selbst
ist die gleiche wie bei der handgestellten Weiche. Die isolierte Schiene ist in
bekannter Weise in zwei Teile 71 und I., aufgeteilt, an die die beiden :Magneten
51 und 52 angeschlossen sind. Diese beiden Magneten beeinflussen durch ihre Kontakte
5 i i bzw. 521 den -lagneten
401, dessen Kontakt 42 im Stellstromkreis
liegt. Die Handstellung der Weichenschaltung (Abb. 2) vollzieht sich in gleicher
Weise wie die von Abb. i. Bei der selbsttätigen Stellung der Weiche wird z. B. durch
Erregung des Magneten 192 dessen Kontakt 1921 geschlossen und nunmehr der Minussteller
22 über 13, 192, 1921, 22, 211 erregt. Dieser schließt seinen Kontakt 222 und bewirkt
in bekannter Weise die Umstellung der Weiche.
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In Abb. 3 ist die gleiche Weichenschaltung mit Auffahrmeldung dargestellt.
Die Auffahrmeldung erfolgt durch eine besondere Auffahrlampe 34. Die beiden Stellermagneten
2i und 22 sind in bekannter Weise an die Druckknopfkontakte i1 und 12 angeschlossen.
Über die Kontakte i i bzw. 12 und die Stellerkon.takte 213 bzw. 223 sind zwei Spulen
6o1 und 6o2 eines weiteren Magneten angeordnet, dessen dritte Spule 603 im
Stellstromkreis liegt. Dieser Magnet besitzt einen Kontakt 61, der den Stellstrom
einschaltet. In der dargestellten Schaltung befindet sich die Weiche in Ruhelage.
Wird die Weiche aufgefahren, so wird der Kontakt a2 geschlossen, und es fließt Auffahrstrom
über die Lampe 34, Kontakt 2i2, Leitung i, a2, f2, A. Die Auffahrlampe zeigt
den aufgefahrenen Zustand der Weiche an, wobei ihr Widerstand das Zurücklaufen des
Weichenantriebes verhindert. Wird die Weiche aus der dargestellten Pluslage nach
Minus umgestellt, so wird durch Drücken des Minusknopfes Kontakt ii geöffnet und
Kontakt 12 geschlossen. Zunächst wird Magnet 21 stromlos. Über 12, 223, 6o2; 42
wird der Stellstrommagnet erregt, der seinen Kontakt 61 schließt. Gleichzeitig wird
über den nunmehr geschlossenen Kontakt 2 i i der Magnet 22 erregt, der den Kontakt
222 schließt. Der Magnet 6oi-603 besitzt eine geringe Ankerabfallverzägerung, so
daß sein Kontakt 61 geschlossen bleibt, obschon Kontakt 223 die Spule 6o2 stromlos
macht. Es fließt nun Stellstrom über 603, 61, 222, Leitung 2, a1 zum Antrieb.
Da die Spule 603
stromdurchflossen ist, hält sie den Kontakt 61 geschlossen.
Hat der Antrieb die Endlage erreicht, so unterbricht Kontakt a1 den Stellstrom,
603 wird stromlos und öffnet den Kontakt 61. An Stelle der Plusüberwachungslampe
32 leuchtet nun die Minusüberwachungslampe 31 über 22q., 31, Leitung i, a2, f2,
A auf.
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Die Anwendung der gleichen Einrichtung für Sicherheitsweichen ist
in Abb. 4 dargestellt. Die Druckknöpfe besitzen wieder die Kontakte i i und 12,
über die Stellermagneten 2i und 22 gesteuert werden. Der Stellstrommagnet besitzt
hier nur eine Spule 6 und fünf Köntakte 61 bis 65. Durch Fahrstraßenkoutakte 9i2
bis 942 wird die Umstellung der Weiche bei einer eingestellten Fahrstraße verhindert.
In der Grundstellung fließt der Überwachungsstrom über den Kon, takt 62, Leitung
4 zum Antrieb, Anker A, f1, a1, Leitung 2, Kontakt 215 am Plusstellermagneten 2
i, Überwachungsmagneten 7, Kon-
takt 63, Leitung 3, Kontakt a2, Leitung i,
Stellerkontakt 212" Kontakt 61 zur Batterie zurück. Soll die Weiche nach Minus umgestellt
werden, so wird der Kontakt i i geöffnet und der Kontakt 12 geschlossen. Wird die
Weiche nun für eine eingestellte Fahrstraße benutzt, so ist einer der Kontakte 9i
i oder 921 geschlossen, wodurch der Stellermagnet 21 Strom behält und damit seine
Kontakte in der dargestellten Stellung festhält. Durch den Kontakt 2i i kann, nun
der Minusstellermagnet 22 nicht anziehen. Bei eingestellter Fahrstraße ist also
das Umstellen der Weiche nicht möglich. Ist jedoch keine Fahrstraße eingestellt,
so wird durch das Öffnen des Kontaktes i i der Steller-Magnet 21 stromlos; der Stellermagnet
21 schaltet seine Kontakte um und unterbricht durch die Kontakte 2i2 und 215 den
vorhin beschriebenen Überwachungsstromkreis. Der Überwachungsmagnet 7 fällt ab und
unterbricht den Stromkreis 11, 22i, 32, 71, wodurch die Plusüberwachungslampe 32
erlischt. Durch den Kontakt 213 wird der Stellstrommagnet angeschaltet, wenn keine
Fahrstraße eingestellt ist, also keiner der Kontakte 9i2 bis 942 unterbrochen hat.
Der Magnet 6 bildet sich durch den Kontakt 64 einen zweiten Stromkreis und schaltet
durch den Kontakt 65 den Minusstellermagnet 22 an, der nun über 12, 21i, 22, 22q.,
65 erregt wird. Dieser schließt seine Kontakte, wodurch nunmehr der Stellstrom von
i2o Volt über 61, 222, Leitung 2, a1, f l, A, Leitung 4; 62 zum Minuspol
der Batterie zustande kommt. Ist der Antrieb ausgelaufen, so sind die Kontakte a1
und a2 umgeschaltet. Der Stellstrom fließt nun über 61, 222, Leitung 2, a1, Leitung
3, 63 zum Magneten-8. Dieser öffnet seinen Kontakt 81, wodurch der Magnet 6 stromlos
wird. Dieser schaltet seine Kontakte 61 bis 65 zurück, wodurch nun der Minusüberwachungsstrom
über 62, Leitung 4, A, f2, a2, Leitung i, 225, 7, Leitung 3; a1, Leitung 2, 222,
61 zustande kommt. Der Überwachungsmagnet 7 schließt den Kontakt71, und es fließt
nunmehr Strom über die Minusüberwachungslampe 31, 12, 211, 31, 71.
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In den Abb. 5 und 6 ist die Anordnung der Druckknöpfe zum Umstellen
der Weiche dargestellt. Es sind drei Druckknöpfe -vorhanden, von denen der Knopf
i i die Plusstellung, der Knopf 12 die Minusstellung, 13 die selbsttätige Weichenstellung
bewirkt.
Einer von den Knöpfen ist stets gedrückt. Außerdem sind
drei Überwachungslampen, 31 für die Minuslage, 32 für die Pluslage und 33 für das
Besetztsein der Weiche vorgesehen. jeder dieser Knöpfe betätigt, wie in den Schaltungen
dargestellt, je einen Kontakt. Die Knöpfe, die LTberivachungslampe und die Einrichtung
der Abhängigkeit zwischen den Knöpfen sind in einem besonderen Gehäuse untergebracht,
das oben und unten je eine Lasche trägt, mit denen es durch die Schrauben S auf
dem Tisch T befestigt werden kann. Wie in der Abbildung dargestellt, befinden sich
Knöpfe und Lampen in einer Nachbildung der Weiche. -Man muß sich vorstellen, daß
der tragen von unten über den Streifen läuft und am Punkt 33 nach links oder rechts
abzweigen kann, welche Stellung aus der jeweils leuchtenden Lampe 31 oder 3: hervorgeht.
An Stelle der Druckknöpfe läßt sich, wie bereits gesagt, ohne weiteres ein Hebel
H verwenden, wie dies aus Abb. 7 hervorgeht. Die Anordnung der einzelnen Weichenschalter
in einem Hebelwerk ist in Abb. 8 dargestellt. Das Hebelwerk besteht aus einem Rahmen
von zwei Querträgern Q, auf denen sich Längsträger T befinden, in Abb. 8 z. B. vier.
Auf diesen Trägern T werden nun die einzelnen Schaltelemente für die Weichen aufgelegt
und festgeschraubt. Da jedes Weichenelement bereits eine Nachbildung des Gleisbildes
enthält, brauchen in den Zwischenstücken T nur die erforderlichen Verbindungen auf
den Träger T aufgemalt zu «,-erden. Zweckmäßig wird man die übrigbleibenden Öffnungen
durch besondere Abdeckbleche Cl verdecken. Diese können die gleiche Größe haben
wie die Weichenelemente i, indem man, wenn erforderlich. mehrere nebeneinander setzt.
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Abb. 8 stellt so die Anordnung von sieben «'eichen in einem Gleisbild
dar. Da jedes Element dem anderengleicht, können sie nach Wegnahme der Abdeckbleche
Ü beliebig auf den Trägern T verschoben werden, und somit ist es ohne Schwierigkeit
möglich, jede Änderung im Gleisbild nachträglich auch während des Betriebes herbeizuführen.