DE749428C - Einrichtung zur Gewinnung von Fasern aus faserhaltigem Pflanzengut und Reibmittel fuer eine solche Einrichtung - Google Patents

Description

• Einrichtung zur Gewinnung von Fasern aus faserhaltigem Pflanzengut und Reibmittel für eine solche Einrichtung Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Gewinnung von Fasern aus faserhaltigem Pflanzengut, wie Stengeln und Blättern, die in Gegenwart eines körnigen Mittels ausgerichtet zwischen Reibflächen hindurchgeführt werden, und ferner ein Reibmittel für eine solche Einrichtung.
• Um Schilf, Stroh, Weidenrinde, Ginster u. dgl. besonders schonend ohne Schädigung der Festigkeitseigenschaften der Fasern bearbeiten zu können und ein Wiede.rzusamwenkleben der getrennten Fasern sicher zu verhüten, sind nach der Erfindung die plattenförmigen Reibflächen mit Riffeln, Kugeln oder Walzen besetzt und quer zur Faserlängsrichtung des Gutes, das in dünne, nachgiebige Hüllen einlegbar ist, hin und her bewegbar. Erfindungsgemäß kann . zum Reiben eine verstellbare Gegenhalteplatte für die Kugeln oder Walzen Verwendung finden, und die Reibplatten können mit Flüssigkeitsdurchtrittsöffnungen ausgestattet sein. Endlich kann erfindungsgemäß ein Reibmittel in Form - an Holzmehl oder Sägespänen. die mit Öl o. dgl. getränkt sind. Verwendung finden.
• Die Benutzung der Einrichtunng gemäl) der Erfindung geschieht vorteilhaft in Verbindung mit feinkörnigen Reibmitteln verschiedener Härte oder Korngröße oder einem Reibmittelgemisch, <las verschiedene Härte und verschiedene Körngröße aufweist. Hartes Körnergut besteht beispielsweise aus Sand, Korund, Glas, Infusorienerde. weiches Körnergut beispielsweise aus Sägespänen, Sägemehl, Holzmehl o. dgl. Der feinpulverige Anteil hat die Aufgabe, sich zwischen die durch das harte Körnergut getrennten Einzelfasern einzulagern, um sie bis zu ihrer erfolgten Trocknung getrennt zu halten. Als Veredelrngs- oder Reinigungsmittel können z. D. mit Ölen, mit Türkischrotöl usw. getränkte Sägespäne oder Holzmehl für das Pflanzengut benutzt «-erden.
• Vorteilhaft wird das Gut gebündelt zwischen den Reibflächen. hindurchgeführt. Statt dessen oder daneben kann das Fasergut auch in einer Umhüllung, z. B. in einer Stoff- oder Metallumhüllung, zwischen den Reibflächeti hindurchgeführt werden. Solche Umhüllungen können porös sein bzw. Öffnungen solchen Durchmessers haben, daß abgelöste kurze Fasern bei der reibenden Druckbehandlung durch die Poren austreten können. Auf diese Weise wird schon während der Behandlung eine Trennung nach Lang- und Kurzfasern erreicht.
• In der Zeichnung sind Einrichtungen geinäß der Erfindung schematisch dargestellt: Fig. i zeigt eine Reibevorrichtung.
• Fig. 2 ein Reibglied: Fig. 3 und d. zeigen eine Anordnung mit einstellbarem Kugelbesatz: Fig. j zeigt eine Walzenanordnung als Reibmittel.
• Die Reibmittel i sind mit Rippen -2 besetzt. Zwischen den Reibmitteln wird auf dem Förderband 3 das gebündelte oder in Umhüllungen eingewickelte Fasergut d. geradlinig hindurchbewegt. Das Fasergut selbst enthält die Trennmittel beigemengt oder eingepreßt. Die Reibmittel i können nur an der Unterseite oder der Oberseite des Förderbandes vorbanden sein und eine Hinundherbewegung oder eine laufende Fortbewegung. z. B. als Teil eines endlosen Bandes, ausführen.
• Wenn an der Ober- und an der Unterseite des Förderbandes 3 Reibmittel i vorhanden sind. erfolgt, wie aus Fig. i ersichtlich, eine jeweils entgegengesetzte Reibbewegung.
• Die Reibmittel i können eben oder gekrümmt sein. Eines oder beide dieser --\Iittel sind mit Riffeln versehen, die quer zur Bewegungsrichtung des Reibmittels stehen. Die hiffeln -2 können auswechselbar sein, so daß je nach der Art des Fasergutes die entsprechenden Riffeln eingesetzt werden können. Die Riffeln können fest oder beweglich angeordnet :ein. Bei Anordnung fester Rippen empfehlen sich gemäß Fig. 2 Rippeil mit schwach geneigten Reibflächen, um nur eine sanft drückende nachhaltige und wiederholte Reibwirkung auszulösen. Die Reibbewegung einer solchen Platte erfolgt in Richtung der Lage der Flächen und stets quer zur Längsrichtung des Fasergutes.
• Als bewegliche Riffeln empfiehlt sich die reihenweise Anordnung von Kugeln oder hintereinanderliegenden Walzen. Nach Fig.3 tui<l d «-erden Kugeln 6 durch eine Halteplatte 5 gehalten; statt dessen können auch gemäß Fig. 5 in einem Rahmen io Walzen i t angeordnet sein.
• Vin die Bewegungsfreiheit der Kugeln 6 (,der Walzen i i regeln bzw. nach Erfordernis beschränken zu können, kann diesen in einer Viihrungsanordnung 7 eine Andrückplatte 8 zugeordnet sein, welche vermittels einer Spin-(lel c) mehr oder weniger gegen die Kugeln oder Walzen angedrückt «-erden harn.
• An den Reibmitteln können Zu- oder Ableitungen für Flüssigkeiten angeschlossen sein. Reibmittel und Förderband können als eildlose Bänder ausgebildet sein, die entsprechend den gewünschten Bewegungen miteinander gekuppelt sind. Die Reibbehandlung richtet sich bezüglich der Dauer selbstverständlich nach dem jeweils zu verarbeitenden Fasergut.
• Das ausgerichtete., gegebenenfalls auch mehr oder weniger v orbeliandelte, feuchte und mit dein Trennmittel versetzte Fasergut kann auch zwischen zwei laufenden Bändern liegend der Reibbehandlung unterworfen werden. In allen Fällen hat das beigegebene körnige Mittel die Trennung zti besorgen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zur Gewinnung voll 1?asern aus faserhaltigem Pflanzengut. wie Stengeln und Blättern, die in Gegenwart eines körnigen Mittels ausgerichtet zwischen Reibflächen hindurchgeführt Nverden,dadurch gekennzeichnet, daß die plattenförmigen Reibflächen mit 1'iffelii, Kugeln oder Walzen besetzt sind und quer zur Faserlängsrichtung des Gutes hin und her bewegbar sind, (las in dünne, iiacligiebige Hüllen einlegbar ist. Einrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine verstellbare Gegenhalteplatte für die Kugeln oder Walzen. 3. Einrichtung nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, claß die Reibplatten mit Fliissigkeitsdurcbtrittsiiffnungen ausgestattet sind. Reibmittel für eine Einriclittin r iiacli deal Ansprüchen i bis ,; in Form von Holzmehl oder Sägespänen, die mit 01 (i. (1g1. getränkt sind. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift ..... \ r. 267 775; französische 688750.